Wie lange darf eine Umarmung dauern, um harmlos zu sein?
Ich denke auch, dass es auf die jeweilige Situation ankommt. Wenn ich eine gute Freundin mal länger nicht gesehen und sie vermisst habe umarme ich sie für gewöhnlich auch länger als sonst. Außerdem kommt es bei auch darauf an wie lieb ich die Freundin habe bzw. wie wichtig sie mir ist. Klar, dass ich eine normale Freundin nicht außergewöhnlich lange umarme. Bei guten Freundinnen kommt das aber schon mal vor. Ich stimme dir allerdings zu, dass die Dauer und die Art der Umarmung oft schon etwas darüber aussagt, wie gern man jemanden hat und ob man nun gern oder ungern weggeht. Außerdem finde ich auch, dass eine Umarmung, die mehrere Minuten dauert keine Umarmung mehr ist, sondern eher schon in Richtung kuscheln geht.
Im Gegensatz zu dir finde ich aber auch, dass man seine männlichen guten Freunde mal zur begrüßen drücken kann. Es heißt in meinen Augen nämlich nicht gleich, dass man körperliche Nähe zu dieser Person sucht, sondern eher wie schon gesagt, dass die Person einem wichtig ist.
Aber ich denke mal nicht, dass man durch die Art bzw. der Dauer der Umarmung sagen kann, ob man jemanden liebt oder nicht. Eine Umarmung kann höchstens sagen, ob man jemanden sehr lieb hat oder eben nicht, aber um etwas über die Liebe zu jemanden zu sagen ist eine Umarmung wohl nicht stark genug. Es kann schon sagen, ob man jemanden nun nur lieb oder sehr lieb hat aber mehr auch nicht.
Von Liebe war bisher noch keine Rede, conansc, mir ging es einfach darum, dass ich mit einer Umarmung, die ich einer männlichen Person zukommen lasse, durchaus mehr sagen kann als „Hallo, schön Dich zu sehen“ oder „Tschüss, war nett mit Dir“, eben je nach Dauer und Intensität der Umarmung. Ich will das mal etwas verdeutlichen: Wenn ich einem Freund, den ich normalerweise nicht umarme und bisher auch nie umarmt habe, irgendwann sage, dass ich ihn jetzt gerne mal drücken möchte, er mich dann regelrecht an sich heranzieht und wir uns geschätzte zehn Sekunden wirklich eng umschlungen aneinander drücken, während jeder auch noch die Hand über den Rücken des anderen wandern lässt, dann bedeutet das für mich definitiv, dass mehr vorhanden ist als eine reine platonische Freundschaft, in der es um nichts anderes geht als eben diese Freundschaft. Ich will damit nicht einmal sagen, dass das von der Person, die ich so umarme, ausgesagt wird, sondern eben nur, dass ich das damit aussage.
Wenn ich jemanden auf diese Weise umarme, was ich übrigens bei Frauen genau so nicht tue, eben mit dieser körperlich großen Nähe und diesem Hauch von Zärtlichkeit, der da ausgetauscht wird und wenn sich das alles auch noch auf mehrere Sekunden erstreckt, also für mein Empfinden deutlich zu lange für ein „tschüss dann“ dauert, dann sage ich etwas damit aus. Mit meiner Frage wollte ich wissen, wie es Euch damit geht, nicht unbedingt, was der jeweils Umarmte dieser Umarmung entnimmt oder damit sagen will, sondern, was Ihr selbst mit einer solchen Umarmung aussagt. Dass eine kurze Umarmung eher harmlos zu werten ist, egal, ob sie dem gleichen oder eben dem anderen Geschlecht entgegengebracht wird, ist mir schon klar, auch, wenn ich für mich angeben kann, meine männlichen Freunde grundsätzlich eher nicht umarmen zu wollen.
Meiner Meinung nach hängt die Dauer einer Umarmung nicht davon ab, ob man eine Person liebt oder nicht, sondern wie wichtig sie einem ist. Wenn ich einen guten Freund längere Zeit nicht gesehen habe, und er mir sehr wichtig ist, kann die Umarmung auch durchaus länger als gewöhnlich dauern. Das heißt dann aber noch lange nicht, dass ich diese Person liebe oder mir mehr körperliche Nähe wünsche. Meistens will ich der anderen Person einfach zeigen, dass ich froh bin sie zu sehen.
Dass eine Umarmung länger als ein paar Sekunden dauert, ist, finde ich, eher selten der Fall, außer dann, wenn jemand beispielsweise nach Nähe sucht, weil er sich gerade nicht gut fühlt und aufgemuntert werden möchte. Auch in dieser Situation dauern Umarmungen öfters länger als sonst. Die Bedeutung einer Umarmung kann sehr unterschiedlich sein. Ich umarme meistens Freunde zum Abschied, wobei auch diese Umarmungen unterschiedlich lang andauern. Das hängt wiederum einfach nur davon ab, dass manche im Allgemeinen eher weniger Körperkontakt wollen, auch wenn sie mir trotzdem genau so viel bedeuten, wie Menschen, die ich länger umarme.
Viele, die ich erst seit kurzem kenne, umarme ich zum Abschied, um ihnen zu zeigen, dass sie mir sympathisch sind. Die Umarmung ist dann aber längst nicht so herzlich, wie die mit jemand, der mir wirklich wichtig ist, sie ist dann eher auf das notwendig. Es gibt dagegen nur wenige Menschen, die ich auch umarme, wenn ich sie nicht gerade begrüße oder mich von ihnen verabschiede. Zu solch einer Umarmung benötigt es aber einer längeren Freundschaft und genügend Vertrauen.
Wenn ich nun lese, was die anderen hier teils schreiben, dann bekommt eine Umarmung schon ein anderes Bild. Dann muss ich auch sagen, dass ich Freunde nur kurz umarme und meinen Freund eben länger. Wenn ich ihm dann sage, dass er mich mal in den Arm nehmen soll, dann dauert das schon ein paar Minuten. Und ich kuschel mich dann auch an seine Schulter. Bei Freunden würde ich das nicht so machen. Da drückt man sich einmal herzlich und das war es dann auch. Ich würde ich auch nur gute Freunde umarmen und bei uns passiert das auch eigentlich nur, wenn man sich eben länger nicht gesehen hat.
In meiner Clique war es damals Standard, dass sich alle zur Begrüßung umarmt haben. Allerdings gibt es diese Clique so nicht mehr und ich umarme Freunde, die ich oft sehe eigentlich so nicht.
Also sagst Du damit nun, wenn ich Dich richtig verstehe, aus, dass eine Umarmung, die einige Minuten dauert, nun doch mehr zu bedeuten hat als eine entsprechend kurze, obwohl Du in Deiner ersten Antwort etwas anderes ausgesagt hast, Nelchen?
Mir ist schon klar, dass die Antworten hier stark auseinandergehen und die Empfindungen zu meiner Fragestellung absolut unterschiedlich sein werden, denn nicht zuletzt das Gespräch mit meiner Freundin, das Grundlage für diesen Thread ist, war ja von unterschiedlichen Meinungen gekennzeichnet, nachdem ihre und meine Einstellung zu diesem Thema doch deutlich auseinandergehen. Die Grundsatzfrage ist eben, wie lang eine Umarmung dauern kann, um als lang zu gelten und mehr zu sein als eine platonische und somit vollkommen unbedenkliche Handlung zwischen zwei Personen, die sich einfach nur mögen.
Übrigens sehe ich nun auch keinen meiner Freunde mehr täglich, aber ich denke, dass auch ich diese Freunde nicht jeden Tag umarmen würde, sondern nur zu bestimmten Gelegenheiten, sonst würde es mir wohl zu viel werden und eine Umarmung hätte dann für mich auch kaum noch eine Bedeutung.
Ich musste gerade doch etwas schmunzeln, denn ich dachte sofort an eine Folge von Big Bang Theory, wo Lennard über die Standarddauer einer Umarmung (seiner Meinung nach übrigens ca. zwei Sekunden) und die Bedeutung von Umarmungen, die diese Standarddauer überschreiten, philosophierte. Für mich persönlich kommt es sehr auf die Situation an. Die "Standardumarmung" zur Begrüßung, die ich mit so gut wie allen meinen Freunden, männlichen und weiblichen, austausche dauert nur sehr kurz. Man fällt sich um den Hals, drückt sich kurz und fertig. Ich glaube irgendwie auch nicht so recht, dass sich bei einem zweisekündigen Körperkontakt irgendwelche Begehrlichkeiten entwickeln, die vorher nicht vielleicht schon da gewesen sind. Wenn ich jemanden dagegen sehr lange nicht gesehen habe oder Trost von Nöten ist, kann so eine Umarmung auch schon mal länger dauern. Bislang haben sich daraus eigentlich auch nie Probleme ergeben.
Wenn ich im Vorfeld schon wüsste, dass mein Gegenüber gewisse Gefühle für mich hegt, wäre ich da vermutlich sehr viel zurückhaltender, aber generell fühle ich mich damit nie unwohl, wenn so eine Umarmung auch mal ein Minütchen dauert. Es kommt aber meines Erachtens auch darauf an, welcher Typ Mensch man von Natur aus ist. Wie moin schon schrieb, hat sie allgemein eher weniger Bedürfnis nach körperlicher Nähe, außer zum Partner. Es gibt aber auch durchaus sehr "körperliche" Menschen, die Körperkontakt zu anderen eher suchen, damit aber nicht unbedingt bestimmte Gefühle, außer allgemeiner Sympathie, verbinden. Die legen einem dann schon mal die Hand auf den Arm oder die Schulter, haken sich spontan unter und ähnliches. Manches davon wird vom Gegenüber dann vielleicht schon als Verletzung der persönlichen Grenzen und damit als unangenehm empfunden oder auch überinterpretiert.
Manchmal denke ich mir auch, dass das ein Stück weit mit dem Alter zu tun hat. Kleine Kinder beachten solche Grenzen meist gar nicht oder nur wenig. Da kann es einem dann schon mal passieren, dass man die Hand eines Vierjährigen auf seinem Knie wiederfindet oder auch ein Küsschen auf die Wange kriegt. Einige Jahre später sind die Knirpse sich der Bedeutung solcher Gesten bereits bewusst und halten mehr Abstand. Aber auch bei so Kleinen kann man schon beobachten, dass persönliche Körperabstandsgrenzen unterschiedlich ausgeprägt sind. Bei meinen Schülern beobachte ich jeden Tag, wie sie untereinander, aber auch mit mir umgehen. Die sitzen auch zum Teil beieinander auf dem Schoß.
So mancher könnten nun denken, da bahnt sich was an, aber mitnichten, das ist einfach nur eine gewisse Art Vertrautheit, die sie untereinander entwickelt haben. Und auch mir kommen meine Schüler, auch die im Teeniealter, deutlich näher, als ich je freiwillig einem meiner Lehrer, männlich oder weiblich, gekommen wäre. Da muss man sie dann zum Teil schon in ihre Schranken verweisen, weil das in diesem Zusammenhang einfach unpassend ist. Die Kids reagieren aber verwirrt und meinen, da sei doch nichts dabei. Bei Erwachsenen, vor allem den älteren, hingegen ist der Abstand automatisch größer und die Chancen, dass man sich spontan um den Hals fällt sind deutlich geringer. Kurz und gut: Ich glaube nicht, dass man darüber eine allgemeingültige Aussage machen kann. Je nach Alter, Vertrautheit und persönlichem Empfinden der Beteiligten werden Länge und Herzlichkeit der Umarmung als angenehm, unangenehm, normal oder unangebracht empfunden.
Ich bin ehrlich gesagt keine Freundin von Umarmungen und deute lieber einen Wangenkuss an, so wie man das aus Frankreich kennt. Das klingt vielleicht blöd, aber ich drücke meine Brüste nicht gerne gegen die Brust anderer. Irgendwie ist mir das zu intim. Zum Glück ist das in meinem Bekanntenkreis auch allgemein so, dass sich eher geküsst als umarmt wird.
Als früher noch Umarmungen die gängige Begrüßung waren, haben diese bei mir höchstens zwei Sekunden gedauert, wenn überhaupt. Ich glaube zwar nicht, dass aus langen Umarmungen und dem damit verbundenen Körperkontakt Gefühle entstehen können. Aber ich denke, dass man an der Dauer der Umarmung erkennen kann, ob Gefühle vorhanden sind. Ich habe jedenfalls auch einen ganz besonderen "Freund" den ich umarme und dann gar nicht wieder loslassen will.
Was hat denn das mit der Länge der Umarmung zu tun, dass sie nichts zu bedeuten hat. Eine kurze Umarmung zwischen den beiden "richtigen" Menschen kann mehr bedeuten als die längste Umarmung zwischen 2 Menschen, die sich eben mal lange nicht gesehen haben. Es hat einfach etwas mit der Intensität der Umarmung zu tun und mit den Gefühlen füreinander, die vor der Umarmung schon da waren.
Wenn ich meinen Schwager umarme, den ich lange nicht gesehen habe, dann kann die Umarmung sehr lange dauern, weil man sich eben lange nicht gesehen hat. Aber es hat nichts zu bedeuten, was das Zwischenmenschliche betrifft. Wenn ich aber meinen Mann umarme hat das schon eine ganz andere Bedeutung. Also kann man das einfach Pauschal nicht sagen, wie lange eine Umarmung dauern darf, damit sie nichts zu bedeuten hat.
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass die Dauer der Umarmung entscheidend ist. Wenn ich jemanden beispielsweise länger nicht gesehen habe, dann umarme ich ihn doch etwas länger. Oder wenn ich jemanden trösten will, dann umarme ich ihn auch und lasse so schnell nicht mehr los. Das hat meiner Meinung nach aber nichts damit zu tun, dass ich da irgendwie mehr will. Da muss schon etwas mehr passieren als eine Umarmung, damit ich so etwas sagen kann.
Ich sehe da beim besten Willen keine zeitliche Begrenzung für eine rein platonische Umarmung. Nehmen wir mal an ich will mich nur schnell verabschieden, dann gibt es eben auch nur eine kurze und meinetwegen sogar flüchtige Umarmung. Ist etwas tolles passiert und ich umarme meinen besten Freund weil ich total glücklich bin, dann kann die Umarmung schon einen Augenblick länger dauern. Vielleicht hüpft man noch zusammen rum oder wiegt sich hin und her. Ist mein bester Freund todtraurig und weint vielleicht sogar, dann kann eine Umarmung meinetwegen auch eine halbe Stunde dauern – und sie bedeutet dann trotzdem nicht mehr und nicht weniger als die kurze flüchtige Umarmung bei einem schnellen Abschied.
Ich würde die Bedeutung einer Umarmung wirklich nicht an der Zeit festmachen; denn die Dauer ist für mich schlicht von den Umständen abhängig. Den Unterschied macht für mich die Intensität. Ich denke, es ist recht gut sichtbar ob man sich freundschaftlich umarmt oder liebevoll, sehnsüchtig. Dabei kann eine kurze, flüchtige Umarmung genauso auf „mehr“ hindeuten wie eine minutenlange Umarmung. Es ist die Berührung an sich, viele kleine Nuancen die es zu beachten gilt. Man sollte also nicht unbedingt auf die Uhr schauen sondern lieber dem eigenen Gespür vertrauen wenn man eine Umarmung zwischen zwei Menschen beurteilen will.
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