Wenn Eheleute, oder Partner zusammen arbeiten!

Könntet Ihr euch vorstellen, mit eurer Frau / eurem Mann in einer Firma zusammen zu arbeiten? So das man sich fast den ganzen Tag sieht? Ich war mal mit meinem Mann selbstständig und wir haben uns fast 24 Stunden gesehen, aber ich muss sagen, dass das sehr gut geklappt hat. Klar hatten wir auch unsere kleinen Streitereien, aber nicht mehr als vorher, als wir noch beide in unterschiedlichen Firmen beschäftigt waren.

Und wenn es mal etwas lauter wurde, dann ging es eher um die Meinungsäußerung, was die Firma betraf und war nicht böse und danach auch gleich wieder geklärt. Nun steht mir nochmal das gleich bevor. Ich habe mich auf eine Stelle beworben, in der Firma, wo mein Mann arbeitet. Alle kennen mich und die ersten Kollegen (die natürlich geschieden sind) meinten schon, dass wir dann nach 3 Monaten die Scheidung einreichen werden.

Ich habe da nicht so viele Bedenken. Klar wir werden grober miteinander umgehen, weil wir uns genau kennen und wissen, dass es nicht böse gemeint ist, aber damals hat es doch auch super geklappt. Etwas anders wird es schon, weil wir ja nicht bei nur uns haben, sondern da sind noch die Kollegen. D.h. man wird wahrscheinlich vorsichtig sein, ob man mir was erzählt, weil man davon ausgehen wird, dass mein Mann es dann auch erfährt.

In meiner alten Firma hatte ich auch ein Kollegin und Ihr Mann war unser (auch Ihrer) Vorgesetzter. Das war schon was anderes. Zumal es ein große Firma war und er den Chef raus hängen lassen musste. Denn in einer Firma wird immer gelästert und dann hätte es gleich geheißen, dass er sie bevorzugt. Sie hatte jedenfalls schon einen schweren Stand dort, finde ich. Ich habe mich super mit Ihr verstanden, aber ich finde auch, dass sie gleich mehr Leisten musste als andere, damit Ihr nichts unterstellt werden konnte.

Ich könnte es mir nicht vorstellen, dass ich meine Partner auch noch jeden Tag bei der Arbeit sehe. Ich hatte es auch noch nicht, dass mein Freund mit mir gearbeitet hat. Auch früher in der Schule, hatte ich keinen Freund, der mit mir in einer Klasse oder auf der gleichen Schule ist, wie ich. Ich würde es eher nervig finden, wenn man dann noch weniger für sich alleine ist. Ich finde es schon gut, wenn man sich zu Hause regelmäßig sieht, man aber auf der Arbeit seinen Freiraum hat.

Ich kenne es auch, wenn die Frau des Chefs mit in der gleichen Firma arbeitet. Es wird dann schnell hinter dem Rücken getuschelt, ob sie wohl nun einen extra Status hat. Als die Frau von meinen damaligen Chef zum ersten Mal in die Firma kam, hat sie uns nicht einmal begrüßt. Obwohl sie auch nur die Aufgabe hatte, sich um die Werbung zu kümmern, dachte sie wohl, sie sei etwas besseres. Da hatte sie ihren Status natürlich schon und wir schätzten sie sehr hochnäsig und engebildet ein. Nach ein paar Monaten aber hat sie sich wohl eingelebt und fing auch an die Kollegen zu grüßen. Trotzdem wurde sie nie so behandelt, wie wir uns unter Kollegen behandelt haben. Wir distanzierten uns eben immer von ihr. Dass die Frau des Chefs aber bevorzugt wurde, kann ich nicht sagen. Sie hat ihre Arbeit erledigt und musste auch pünktlich erscheinen. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, dann wären auch einige Kollegen zum Chef gegangen.

Mit meiner Frau zusammen zu arbeiten ist der Horror. Wir arbeiten seit 2005, im mittlerweile zweiten Restaurant zusammen. Seit 2009 vollständig selbstständig im eigenen Betrieb, vorher zusammen mit meinem Vater als Inhaber. Dementsprechend haben wir unsere Reviere abgesteckt, sonst würde bei uns Mord und Totschlag herrschen. Glücklicherweise bin ich selbst nur selten im Betrieb.

Ich mische mich nicht in Dinge die den Service betreffen ein und meine Frau hält sich aus den Angelegenheiten der Küche heraus. Ich mache den allabendlichen Papierkram, während sich meine Frau mit um die Abrechnungen für die Lohnbuchhaltung und Dienstpläne kümmert. Jeweils nebeneinander zu arbeiten scheint uns im Blut zu liegen, wenn wir jedoch gemeinsam arbeiten sollen - ist Streit schon vorprogrammiert.

Ich stelle es mir grundsätzlich eher schwierig vor, mit dem Partner zusammenzuarbeiten, egal, ob als gleichberechtigte Geschäftsführer in einem gemeinsamen Unternehmen oder als Kollegen. Allerdings glaube ich nicht, dass das mit meinem Partner irgendwelche Schwierigkeiten mit sich bringen würde, weil ich mir gut vorstellen könnte, dass wir eher ein gutes Team wären als ein schlechtes. Was mich viel mehr an dieser Zusammenarbeit stören würde, wäre die Tatsache, dass ich das einfach nicht wollen würde. Es gibt Bereiche, die will ich einfach alleine beschreiten, und mein Berufsleben gehört dazu.

So richtig erklären, weshalb ich meinen Beruf als einen Bereich meines Lebens ansehe, den ich allein und ohne meinen Partner beschreiten will, kann ich erstaunlicherweise gar nicht. Mir kommen dazu zwar ein paar Erklärungen in den Kopf, die aber eigentlich allesamt nur Vermutungen sind. Da ich mit meinem Partner noch nie zusammen gearbeitet habe, bleibt es also bei Spekulationen und einem Gefühl, das sich aus irgendwelchen Befürchtungen und Erkenntnissen zusammensetzt, denke ich.

Ich kenne aber einige Fälle, in denen Paare zusammenarbeiten und das auch wirklich gut gemeistert bekommen. So hat in dem letzten Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, ein junger Mann gearbeitet, der in derselben Abteilung mit einer jungen Frau saß. Dass beide befreundet sind, war schnell zu erkennen, dass sie aber auch zusammen sind, wurde mir erst viel später klar, weil sie sich in der Arbeit tatsächlich sehr aus dem Weg gegangen sind und sich auch sehr distanziert verhalten haben. Mittlerweile haben sie geheiratet und arbeiten immer noch in derselben Abteilung.

Ein anderer Fall, den ich kenne, beschreibt gleich eine komplette Familie, die zusammen in einem Unternehmen arbeitet, das Vater und Sohn gegründet haben. Der Vater war schon seit einigen Jahren selbständig, bis er mit seinem ältesten Sohn noch ein separates Unternehmen gegründet hat. Diese Zusammenarbeit funktioniert gut und mittlerweile hat jedes Familienmitglied eine feste Position in diesem Unternehmen. Bis auf eine Tochter wohnen auch alle noch in einem Haus, und ich finde das wirklich erstaunlich und irgendwie auch total nett anzusehen, dass eine Familie sich so gut arrangiert, respektiert und akzeptiert, dass dort wirklich jeder Lebensweg miteinander gegangen wird, ohne sich gegenseitig einzuschränken.

Also bei mir war das so, ich habe über ein Jahr mit meinem Partner zusammen gearbeitet und das hat auch super funktioniert. Wir haben uns jeden Tag fast 24 Stunden gesehen da wir ja auch zusammen in die Arbeit und wieder zurück gefahren sind. Das war schon etwas tolles und es hat auch super funktioniert. Wenn es mit der Liebe echt ist sollte das auch kein Problem sein, seinen Partner auch in der Arbeit und nicht nur danach zu sehen.

Ich habe meinen Mann ja auf der Arbeit kennen gelernt und muss sagen, dass das auch eigentlich sehr gut geklappt hat. Wir sind dann auch recht schnell ein Paar geworden, haben aber nicht direkt zusammen in einer Wohnung gelebt. So gab es ein ständiges Aufeinanderhocken auch gar nicht, da wir zum einen nicht immer die selben Arbeitszeiten gehabt haben und jeder seine eigene Wohnung hatte. Aber auch nachdem wir zusammen gezogen waren haben wir noch 3 Monate zusammen gearbeitet und das war auch kein Problem.

Vielleicht hat es auch deshalb so gut geklappt, weil wir gerade in der Anfangsphase unserer Beziehung zusammen gearbeitet haben - da ist man ja eher froh, wenn man den anderen häufig sieht. Ob das Ganze jetzt noch so problemlos klappen würde, weiß ich aber nicht so genau. Schon möglich, dass man dann schon etwas schneller genervt voneinander ist und den Ärger daheim auf den Beruf überträgt und umgekehrt. Generell bin ich aber so, wie es jetzt ist, zufrieden und möchte das auch gerne so beibehalten, da es gut funktioniert.

Bei uns war es dann aber auch so, dass viel hinter unserem Rücken geredet worden ist. Das habe ich ehrlich gesagt nicht so recht verstanden, aber den Kollegen scheint es irgendwie Spaß gemacht zu haben. Sobald man dann nicht so gut gelaunt war bzw. einfach mal seine Ruhe haben wollte, wurde gleich über Probleme innerhalb unserer Beziehung spekuliert. Das hat dann auch erst aufgehört, als mein Mann nicht mehr mit mir zusammen gearbeitet hat. Das war dann für mich deutlich angenehmer, muss ich sagen. Hier lag das Problem aber nicht in der gemeinsamen Arbeit mit meinem Mann, sondern an den Kollegen.

Mir hat es nichts ausgemacht, mit meinem Mann zu arbeiten, denn wir waren echt ein gutes Team und ich denke heute auch noch gerne daran zurück. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die es als Alptraum empfinden würden, wenn sie mit dem Partner zusammen arbeiten müssten. Gerade der Beruf bietet ja für viele eine Art Freiraum und man würde sich vielleicht auch ganz anders verhalten, wenn der Partner im selben Büro arbeiten würde. Ich kenne viele Paare, bei denen ein gemeinsames Arbeiten super klappt, aber auch welche, bei denen das nur zu Streitigkeiten führte. Es kommt eben auch immer darauf an, wie gut das Paar sich da arrangieren kann.

Ich könnte mir das nicht vorstellen mit einer Partnerin oder sogar der Frau zusammen zuarbeiten. Ich bin zwar noch nicht sehr lange mit meiner Freundin zusammen, aber wir streiten uns wie jedes Paar natürlich hin und wieder. Auf der Arbeit könnte ich mir kaum vorstellen jemanden zu haben, den ich zwar als Kollegen behandeln muss, sie aber in der Freizeit dann meine Freundin ist. Tagsüber würde ich mich dann von ihr glaube ich nach nur kurzer Zeit genervt fühlen und die Beziehung würde schnell in die Brüche gehen.

Wenn ich dann mit meiner ehemaligen Freundin zusammen arbeiten müsste, würde ich unter Umständen sogar versuchen den Betrieb zu wechseln. Jede Beziehung kann irgendwann mal in die Brüche gehen und so etwas provoziert eine Trennung meiner Meinung nach nur.

Ich könnte mir nicht vorstellen mit meinem Mann in einer Firma zusammen zuarbeiten. Ich glaube, dass es mehr oder weniger in einem Konkurrenzkampf enden würde. Ich liebe meinem Mann zwar, aber ihn 24h am Tag zu sehen, das wäre mir dann auch zuviel. Dazu sind wir einfach zu unterschiedlich. Deshalb kann das bei anderen Paaren sicher auch gut funktionieren.

Etwas anders würde es aber aussehen, wenn man eine Firma selbst gründet, wobei man sich hier aussuchen könnte, wer welche Arbeit übernimmt usw. Da man dabei nicht abhängig ist von einem "höheren" Chef, der einem bestimmte Arbeiten zuweist.

Ich finde es für mich nicht so prickelnd, mit meinem Partner zusammen in einer Firma zu arbeiten. Sollte es ein selbständiges Unternehmen sein und die Arbeit aufgeteilt sein, ginge das vielleicht noch. Aber in einem Betrieb in einer Abteilung zusammen, das wäre nicht machbar. Ich habe in einer Firma gearbeitet, wo der Vorgesetzte mit seiner Frau tätig war.

Für alle anderen Mitarbeiter war das keine wünschenswerte Zusammenarbeit. Die Frau hat nur das Nötigste gemacht, der Rest wurde nach und nach auf andere Mitarbeiter aufgeteilt. Ferner musste man sehr vorsichtig sein, wenn etwas gesagt wurde, weil das innerhalb kürzester Zeit weiter gegeben wurde. Das Betriebsklima veränderte sich und wurde schlechter. Das änderte sich schlagartig, als sie in Mutterschaftsurlaub ging. Da atmeten alle richtiggehend auf.

Ich würde erst einmal unterscheiden zwischen den Paaren, die sich auf der Arbeit kennengelernt haben und zwischen den Paaren, die zufällig nach Eingehung einer Beziehung in der gleichen Abteilung beziehungsweise in der gleichen Firma gelandet sind. Allerdings kenne ich weder das eine noch das andere, würde aber wie gesagt schon da unterscheiden. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es schon funktionieren kann, auch zwischen meinem Partner und mir. Dauerhaft ist es sicherlich keine Lösung, wenn man eben nicht nur die Arbeit teilt, sondern dann auch gemeinsam wohnt. Ich bin nun nicht der Typ Mensch, der stets rund um die Uhr mit seinem Partner zusammen sein kann, obwohl ich natürlich gern Zeit mit meinem Partner verbringe.

Bei uns würde aber auch kein Streit entstehen oder so, aber ich denke eben, dass nach einer gewissen Phase es mir zu eng sein könnte und ich dann Abstand brauche. Allerdings würde ich es schon besser finden, sollten wir mal gemeinsam in einer Firma/ Abteilung landen, dass wir dann auch gemeinsame Schichten allein schon aus wirtschaftlichen Gründen arbeiten. Ich denke, das versteht sich dann aber von selbst.

Nun muss ich aber sagen, dass gerade im Winter mein Partner schon mit mir mitkommt, wenn es um das leidige Thema Zeitungen austragen geht. Vergleichbar mit einer Arbeit in einem Betrieb ist es aber nicht, da man ja nun auch keine acht Stunden gemeinsam arbeitet oder so, sondern eben nur seine wenigen Stunden am Tag hat. Da gibt es dann auch keinen Streit, sondern mehr von meiner Seite aus Dankbarkeit, dass ich diese Widrigkeiten nicht allein in Angriff nehmen muss. Ich könnte es mir aber auch nicht vorstellen, dass er nun jedes Mal mitkäme, selbst, wenn wir dann schneller fertig wären.

Bei den Eltern meines Partners ist es so, dass sie beide bei der Deutschen Post arbeiten, als Außendienstmitarbeiter, sprich als Zusteller. Sie sind aber auch je allein unterwegs und sehen sich damit nur kurz, bevor es dann auf die Tour geht. Durch die unterschiedlichen Mengen an Post und Anfahrtswege zu ihren Ortschaften, wo sie die Post zustellen, fahren sie aber nicht gemeinsam zur Arbeit und sie haben auch nicht gemeinsam Feierabend. Das variiert immer mal. Es funktioniert aber so auch ganz gut und sie sind auch nicht das einzige Paar, welches so gemeinsam arbeitet.

Bei einer Selbständigkeit sehe ich es schon wieder etwas anders. Wenn man gemeinsam ein Unternehmen gründet und man damit auch Erfolg haben muss, muss man an einem Strang ziehen. Die gleichen Wege sollte man schon bestreiten wollen und ich denke, das muss eben vorher ausdiskutiert werden und auch, wer welchen Bereich wie abdeckt. Gerade, wenn am Anfang einer Selbständigkeit der Betrieb nicht so läuft, stelle ich es mir sehr schwierig vor, aber auch, wenn die Auftragslage zu gut oder eben zu schlecht ist. Da ich aber nicht vorhabe, mich selbständig zu machen und mein Partner auch lieber als Angestellter arbeitet, stellt sich diese Situation für mich nicht.