Kind kommt vor der Scheidung, ist aber vom neuen Partner

vom 20.09.2011, 13:09 Uhr

A ist schwanger von ihrem neuen Partner. Die Scheidung von ihrem Mann läuft. Da das Kind aber noch vor der Scheidung auf die Welt kommen wird, wird das Kind rechtlich gesehen das Kind von dem Nochehemann (B) sein.

Wie geht man nun vor? Was muss der Freund (C), von dem das Kind auch ist, machen, um das Kind auch als sein eigenes anerkennen zu lassen. In dem Moment, wo es geboren wird, ist es erstmal das Kind von B. Was muss A machen, damit das Kind auch rechtlich gesehen das Kind von C ist. Muss B, also der Nochehemann, die Einverständnis geben, dass das Kind auch rechtlich gesehen das Kind von C ist? B weiß nämlich nicht, dass seine Nochehefrau schwanger ist und wenn, würde er um A wiederzubekommen bestimmt auch die Vaterschaft anerkennen und nicht mehr loslassen.

Muss man da zwingend auf einen Vaterschaftstest warten? Kann man ohne Einverständnis des rechtlichen Vaters, also dem Nochehemann, einen Vaterschaftstest machen lassen? Wenn nein, wie geht man vor, wenn der Nochehemann das Kind als sein eigenes anerkennt und nun die Vaterrolle spielen will?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Am einfachsten wäre es mit Zustimmung des Nochehemanns beim Standesamt einen Vaterschafterklärung des neuen Partners aufnehmen zu lassen. Eventuell zieht es ja wenn man dem Nochehemann die Kosten des potenziellen Vaterschaftstest vorrechnet um ihm zu einem einlenken zu bewegen, falls er sich aufgrund der anstehenden Scheidung krumm stellen möchte. Eventuell könnte man dann auch gleich noch Kindesunterhalt von ihm verlangen. Ansonsten besteht leider aufgrund der noch gültigen deutschen Rechtslage ein Vaterschaftstest an.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


B würde lieber Unterhalt zahlen und sich um dieses Kind auch kümmern, als dass er seine Nochehefrau komplett aufgibt. Er ist ein sehr bestimmender Mann und glaubt, dass er so dann die Frau auch zurückbekommen kann. Er würde alles machen um wieder mit der Nochfrau A zusammenzukommen oder wenigstens durch das Kind wieder Kontakt zu bekommen und damit auch einen Keil zwischen C und A zu schieben.

Gibt es nur die Möglichkeit über B, dass C die Vaterschaft anerkennen kann? Kann man B dazu zwingen, dass er einverstanden ist? B und A sind schon 9 Monate getrennt und haben auch keinen sexuellen Kontakt gehabt A ist im 5. Monat schwanger. Er kann nicht der Vater sein. Behauptet aber auch, obwohl er nicht weiß, dass seine Nochehefrau schwanger ist, dass sie noch einmal versucht haben die Beziehung aufrecht zu erhalten, damit der Scheidungstermin in weite Ferne rückt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn die beiden sowieso schon auf die Scheidung "hinarbeiten", dann kann auch C die Vaterschaft anerkennen. Der Ehemann muss auch kein Einverständnis geben, wenn sie schon im Trennungsjahr sind. Da kann C die Vaterschaft anerkennen und es muss auch kein Vaterschaftstest gemacht werden. Einen Vaterschaftstest kann man nicht gegen das Einverständnis des Vaters machen, außer wenn man vor Gericht war und einer angeordnet wurde. Aber um die Vaterschaft anzuerkennen braucht man keinen Vaterschaftstest, also muss C auch keinen solchen Test machen.

Wieso will sie B verschweigen, dass sie schwanger ist? Als Ehemann muss er die Vaterschaft doch gar nicht anerkennen, sondern wird durch die Ehe "automatisch" Vater, außer eben im Trennungsjahr. Sie sollte es dem Ehemann ruhig sagen, dass sie schwanger ist.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn die Frau genau weiß das ihr Baby von Mann C ist dann brauch sie ja auch keinen teuren Vaterschaftstest machen zu lassen. Also wir haben so einen Fall im Bekanntenkreis gehabt. Die haben es so gemacht das der Mann C einfach das Kind Adoptiert hat.

Und so ist es dann seins. Ob das nun so der einfachste weg ist weiß ich nicht genau aber den beiden wurde das damals so geratn vom Anwalt und haben es auch so gemacht. Nun sind sie verheiratet und es ist seins. hat den Namen von Mann C.

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@kirsche678: Eine Adoption ist aber ziemlich kompliziert. Einmal sind Adoptionen in Deutschland schon schwer zu bewerkstelligen und außerdem muss dazu der Ehemann dann zustimmen! Und Diamante hat ja geschrieben, dass er sich um das Kind lieber selber kümmern will und Unterhalt zahlen will, auch wenn es nicht seins ist. Dann wird er garantiert kein Einverständnis zur Adoption durch den neuen Mann von Frau A geben.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Du hast ja in dem konstruierten Fall ja schon geschrieben, dass rein rechtlich die Sachlage ganz klar ist. Das Kind kommt in der Ehe zur Welt und wenn nichts weiter passiert, haben beide Eheleute das gemeinsame Sorgerecht. Der mutmaßliche oder angenommene Vater (also der Ehemann) muss hier auch keine Anerkennung oder ähnliches unterschreiben.

Wenn aber klar ist (zumindest der Mutter), dass der Ehemann nicht als Vater in Frage kommt, dann kann zunächst der vermutete echte Vater diese Vaterschaft anfechten. Natürlich kann auch die Mutter hier widersprechen, wobei dann natürlich die Frage nach dem richtigen Erzeuger gestellt werden wird. Wenn der Ehemann aber nicht mitspielt, dann kann das schon ein teurer Weg werden.

Nachdem die Gefahr besteht, dass der Ehemann hier keinen Zweifel an seiner Vaterschaft hat, kann auch nicht ohne weiteres ein gerichtlich verwertbarer Vaterschaftstest durchgeführt werden. Hier entscheiden zuletzt nämlich die Gerichte und da liegt es an dem Erzeuger und der Mutter genügend glaubwürdig darzustellen, dass der Ehemann nicht für das Kind verantwortlich ist.

kirsche678 hat geschrieben:Die haben es so gemacht das der Mann C einfach das Kind Adoptiert hat.

Eine Adoption kommt auch nur mit der Zustimmung des Vaters in Frage. Wenn der aber schon die Vaterschaft eines nicht von ihm gezeugten Kindes übernehmen würde, stelle ich mir dir Frage, wieso er einer Adoption zustimmen sollte, wenn es doch auch weniger aufwendig und kostspielig für ihn gehen würde.

Der sauberste Weg wäre hier gleich nach der Geburt eine Vaterschaftsklage einzureichen um einen Vaterschaftstest durchführen zu können. Auch wenn sich der Ehemann quer stellt, gewinnt er damit höchstens Zeit (wenn auch u.U. viel Zeit). Letztlich wird er aber damit nicht durch kommen, wenn der Erzeuger gewillt ist, das Kind anzuerkennen und die Noch-Ehefrau ebenso den Noch-Ehemann nicht als Vater eingetragen haben will.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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