Allergien gegen Nahrungsmittel heutzutage häufiger?

vom 19.09.2011, 20:32 Uhr

Also ich kann mich nicht erinnern, dass es als ich noch ein Kind war, so viel Tamtam um die Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegeben hätte wie heute. Heutzutage gibt es schon sämtliche Allergien. Eine Freundin erzählte mir vor Kurzem, sie hätte eine Fructoseallergie.

Nun stellt sich für mich folgende Frage: Sind die Nahrungsmittelunverträglichkeiten heutzutage häufiger und möglicherweise durch einen übertriebenen Konsum eines bestimmten Nahrungsmittels anerzogen? Oder aber ist es so, dass es schon immer jede Art von Nahrungsmittelunverträglichkeit gegeben hatte, es aber früher nicht behandelt wurde, weil man einfach in der Medizin noch nicht so weit war?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich selbst gehöre leider Gottes auch zu der Sorte von Mensch, die stark von verschiedenen Allergien geplagt ist. Hier bin ich zum Beispiel gegen Nüsse aller Art und bestimmten Obstsorten allergisch. Auch bin ich noch gegen einige andere Dinge allergisch, wobei ich nicht genau sagen kann, welche Zutaten in den Lebensmitteln bei mir diese Reaktion auslösen.

Wenn du davon sprichst, dass du dich nicht daran erinnern kannst, dass es "früher" auch so viele Allergien gegeben hätte, dann würde mich interessieren, wie alt du denn überhaupt bist und von was für einem Zeitraum wir hier überhaupt sprechen. Aber ja, ich kann mir auch gut vorstellen, dass es diese Allergien früher vielleicht gar nicht so oft gegeben hat, bzw., dass diese einfach nicht als solche wahrgenommen worden sind.

Ich habe erst neulich einen Bericht darüber gesehen, wie sehr wir heute von Medien und den Konzernen manipuliert und hereingelegt werden. Zwar weiß inzwischen so gut wie jeder, dass in den Verpackungen nicht immer das drin sein muss, was dort drauf steht, aber es kümmert die meisten Leute eben auch einfach gar nicht. Wenn ich aber wie zum Beispiel in diesem Bericht gesehen, hören muss, dass in manchen Fertig-Joghurts Fruchtstücke aus Sägespänen beinhalten und sämtliche Geschmäcker einfach nur durch Aromen erzeugt werden, dann wundert es mich auch nicht besonders, dass wir immer "empfindlicher" gegenüber solchen Nahrungsmitteln werden.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich gehöre selbst zu den Menschen, die mit verschiedenen Lebensmittelallergien geplagt sind. Neben Nüsse vertrage ich keine Milch, die ich vor vier Jahren noch vertragen habe. Sprich die Allergie ist sozusagen urplötzlich aufgetreten oder sie war schon immer da und ist nie aufgefallen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies mit meinem Lebenswandel zu tun hat. Ich lebe mittlerweile in der Stadt und ernähre mich auch anders. In vielen Nahrungsmitteln sind Substanzen beigesetzt, die auf Dauer gesehen, Allergien auslösen können. Allein die Milchzuckerunverträglichkeiten steigen seit Jahren massiv an.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde das es heute einfach alles zu übertrieben gehandhabt wird. Das geht schon bei der Hygiene los. Ich bin viel bei meiner Oma auf dem Bauernhof gewesen und bin heute jemand, der ein super Immunsystem hat, kaum krank ist und auch gegen nichts allergisch bin. Ich erinnere mich an meinen Sohn. Der hat als Kleinkind keine Nüsse vertragen. Auch wenn er nur z.B. Monte gegessen hat (was ja nur wenige Nüsse enthält) hat er sofort einen roten Po bekommen. Aber was sollte ich machen. Mein Mann liebt Nüsse und der Kleine macht, dass was der Papa macht. Also habe ich Ihn essen lassen (aber Anfangs daraus geachtet, dass es nicht so viele sind. Und was soll ich sagen, heute nach drei Jahren, kann er die ohne Probleme essen, weil der Körper sich daran gewöhnt hat.

Das gleich mit der Milch. Nach dem Umstieg von Babymilch auf Kuhmilch, hat er einen Ausschlag bekommen. Daraufhin habe ich Ihm wieder die Babymilch gegeben, aber immer wieder dazwischen einen Becher normale Milch mit Wasser verdünnt. Andere wären gleich auf lactosefreie Mild umgestiegen. Und das gleich bei meinem Cousin. Der hat als Baby keinen Babymilch und keine Kuhmilch vertragen und dann haben die Ihm Ziegenmilch gegeben. Heute können beide alles normal trinken. Mein kleiner Bruder hatte als Kind eine Allergie gegen Farbstoffe in Lebensmitteln. Man kann sich aber heutzutage dem nicht entziehen. Und ein Kind will auch mal ein Fruchtzwerg oder ein Gummibärchen essen. Also hat meine Mutter es auch in kleineren Portionen erlaubt. Auch er kann alles essen heute.

Also ich glaube schon, dass jeder Mensch bestimmte Lebensmittel besser, oder schlechter verträgt (umsonst gibt es nicht die teure aber erfolgreiche Lebensmitterverträglichkeitsdiät), aber man sollte sich da nicht gleich verrückt machen, wie krank man doch ist. Natürlich gibt es Allergien, gegen die man nicht immun wird, aber die gab es auch schon früher. Neurodermitis z.B. Manche finden eine Lösung und haben endlich Ihr Leben lang Ruhe und andere nicht. Eine Allergie gegen Bienenstiche kann auch mal erfolgreich und mal erfolglos behandelt werden. Aber das sind in meinen Augen auch ganz andere Kategorien.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass viel diese „Mischerei“ in den Produkten dazu beiträgt. Man findet ja so gut wie gar nix mehr, wo die Zutaten natürlich und einfach beibehalten werden. Ich weiß nicht wie ich erklären soll, was ich gerade im Kopf habe, aber der Mensch ist denke ich einfach nicht dafür ausgelegt ein Misch-Masch aus verschiedenen Bestandteilen und so vielen künstlich hergestellten Zutaten zu sich zu nehmen und dass der menschliche Körper eben halt irgendwann einmal anfängt zu rebelliern.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Heutzutage hat man ganz andere Möglichkeiten, um herauszufinden, ob und welche Nahrungsmittel man gar nicht verträgt und daher denke ich, liegt es eher daran, dass gern mal Allergien oder Unverträglichkeiten scheinbar mehr thematisiert werden. Allerdings wird dies bei Weitem nicht der einzige Grund sein, weshalb man wohl mehr mit den Allergien und Unverträglichkeiten konfrontiert wird.

Zu viel wird darauf wert gelegt, dass möglichst alles rein und sauber ist. Ich denke, der Gebrauch von allzu viel Reinigungsmitteln und auch Hygienespray und so weiter fördern ebenfalls Allergien. Der Körper kann ja so kaum noch Abwehrstoffe aufbauen und wenn die nicht vorhanden sind, kann eine Allergie oder Unverträglichkeit meiner Meinung nach sich verstärkt entwickeln.

Auch das von MissFly angesprochene Herumpanschen und das Mischen von Zutaten oder Entwickeln von künstlichen Zutaten ist wohl auch etwas, was eine Allergie oder Unverträglichkeit fördert. Je natürlicher etwas ist, umso besser ist es doch im Grunde für den Körper. Aber heute ist es eben schwer, ein ungespritztes Stück Obst oder ein unbehandeltes Stück Gemüse zu erhalten. Das ist auch nicht unbedingt das Wahre.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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