Riester-Rentenverträge immer schlechter bewertet
Vor einem Jahr habe ich schon einen Riester-Vertrag abgeschlossen in der leisen Hoffnung dass dieser mir eine hübsche Zusatzrente erwirtschaftet. Die Förderung las sich ja soweit ganz gut und von daher habe ich mich dazu hinreißen lassen diesen Vertrag auch abzuschließen. In den letzten Monaten lese ich jedoch vermehrt nur noch Negativpresse über die Riesterrente.
Von daher machen sich bei mir jetzt schon Zweifel breit, ob ich nicht vielleicht doch auf das falsche Vorsorgeprodukt gesetzt habe. Was meint ihr, ist die Riester-Rente wirklich so unausgegoren wie sie dargestellt wird? Sollte man den Fortbestand des Vertrages mal kritisch prüfen und wenn ja, worauf genau?
Drum prüfe wer sich ewig bindet- nicht nur wenn es ans Heiraten geht sollte man sich diesen Grundsatz in Erinnerung rufen. Gerade so langfristige Verträge wie die Riesterverträge sollten nicht mit einem Schnellschuss abgeschlossen werden. So wie du schreibst bist du erst seit einem Jahr dabei und hast deshalb noch nicht so viel eingezahlt. Wenn du nach Prüfung deiner Unterlagen also zu dem Schluss gekommen bist dass es sich nicht lohnt oder es wo anders bessere Konditionen gibt dann kannst du diesen Vertrag natürlich auch kündigen. Rechne aber nicht mit sehr vielen Rückerstattungen, die Provisionen und laufenden Kosten werden dir immer in Abzug gebracht. Auch wirst du die bereits erhaltenen Förderungen an das Finanzamt zurück zahlen müssen.
Ob es sich überhaupt lohnt ist nicht so einfach zu beantworten. Für Leute die nicht sparen können oder sich nicht mit finanziellen Dingen beschäftigen wollen sind solche Verträge sicherlich empfehlenswert, auch wer einen Haufen Kinder hat sollte eventuell darüber nachdenken weil es für etliche Jahre satte Zuschüsse gibt. Mich stören einfach die fehlende Flexibilität, die hohen Kosten, die mickrige Rendite und die nach gelagerte Besteuerung. Auch habe ich immer meine Probleme mit solchen langfristigen Anlagen wenn ich mir die ständig steigende Inflation anschaue.
Kurze Rede, langer Sinn. Als ich mich mit diesem Thema beschäftigt hatte sah meine Situation so aus dass ich als Beamter ganz gut verdient habe, meine Frau ohne Einkommen war und mein Sohn noch ein langes Schulleben vor sich hatte. Ich hätte also wirklich bei minimalem Aufwand maximale Zulagen abgreifen können. Trotzdem habe ich es nicht gemacht. Als pensionierter Beamter wird meine Pension voll versteuert, so als ob ich noch arbeiten würde. Auch standen jährliche Kosten von um die 15 Prozent in den Vertragsunterlagen, die muss man auch erst einmal erwirtschaften. Vor allem ist es schwer für die Versicherer eine vernünftige Rendite zu erreichen weil sie mindestens die Einzahlungen garantieren müssen und deshalb in Papiere mit hohen Sicherheiten investieren was natürlich zu Lasten der Rendite geht. Bei den langen Laufzeiten von damals über dreißig Jahren eigentlich ein Unding, da gibt es einfach bessere Anlagemöglichkeiten. Ja, auch bei der Aufstellung der prognostizierten Gewinne wurde zum Teil recht optimistisch gerechnet und trotzdem war es zu wenig. Auch der extra berechnete Wert der eventuellen Rente die sich aus den staatlichen Zulagen errechnete war eigentlich so niedrig dass es sich wirklich nicht lohnte. Ich hatte damals mal grob überschlagen wie alt ich werden müsste damit es sich doch noch rechnet, ich bin dabei auf ein Lebensalter von weit über achtzig Jahre gekommen und daran glaube ich persönlich nicht dass ich das erreichen könnte.
Riestern heißt wetten auf die Zukunft. Man wettet, dass man weit älter wird, als es der durchschnittliche Rentner wird. Wenn das der Fall ist, rentiert sich so ein Vertrag, wenn man denn mit der Zahlung der Beiträge so weit kommt und überhaupt über der Grundsicherung liegt. Der größte Teil der Rentner wird diese Wette also verlieren. Und das alles mal ganz abgesehen von den restlichen Risiken, die Kapitaldeckungsverfahren in Zeiten von Bankenkrisen so mit sich bringen, aber gerne ignoriert werden. Rate, warum man so dahinter her ist, Griechenland ja nicht pleite gehen zu lassen. Auch ein großer Versicherer kann da ganz schnell ins Wanken geraten und u. a. das will man um jeden Preis vermeiden. Frau von der Leyen versucht übrigens trotzdem, Riester quasi zur Pflicht zu machen.
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