Hattet ihr schon immer Angst vor Spinnen?
Ich habe sagenhafte Angst vor Spinnen, das war aber nicht immer so. Erst ein traumatisches Erlebnis auf einer Jugendreise kippte meine damalige Sorglosigkeit. Auf der Reise waren wir in Mehrbettzimmern untergebracht, welche aus Doppelstockbetten bestanden. Ich schlief oben. Eines Abends kam ich in das Zimmer und wunderte mich, warum alle schon so früh ins Bett gegangen waren, da ich aber niemanden aufwecken wollte, ging ich ohne Licht im Zimmer zu machen zu meinem Bett, stieg die Metallstreben rauf und legte mich unter die Decke. Ich merkte zwar ein komisches Kitzeln, konnte aber nicht filtern was es war. Als es nicht aufhörte, machte ich meine Taschenlampe an und brach in ein höllisches Geschrei aus und viel mehr aus dem zweistöckigem Bett als das ich es runter gehen konnte. Die Kids in meinem Zimmer haben mir das Bett voller Weberknechte gelegt. Diese die immer an den Hauswänden kleben, mit den acht langen Beinen und dem runden Körper. Danach war Rest meines Lebens vorbei mit Spinnen.
Jahrelang danach konnte ich Nachts nicht schlafen wenn ich auch nur die kleinste Spinne in meinem Zimmer oder überhaupt in meiner Wohnung fand. Ich suchte systematisch alles ab und als ich dann am Ende der Wohnung aufgehört habe, fing ich wieder von vorne an, da sich in der Zwischenzeit ja eine andere Spinne irgendwo her eingeschlichen haben könnte. Das war schon echt übel.
Heute ist es nicht mehr ganz so ausgeprägt und wenn ich im Flur eine kleine Spinne sehe, lass ich sie auch da aber behalte sie im Auge und berechne ihre zurückgelegten cm. Wenn sie mir zu Nahe ans Schlafzimmer kommt, wird sie aufgesaugt. Grundsätzlich wäre ich ja dafür mir Fliegengitter anzubringen aber ich mag die Sicht nicht durch dieses Gitternetz. Daher hoffe ich zu den warmen Jahreszeiten nicht zu viele Untermieter zu bekommen die sich dann im Winter hier aufhalten.
Ich habe mal einen Untermieter gehabt, der eine Reise in Afrika hinter sich hatte und mir erzählt hat, dass in Afrika die Spinnen nicht getötet werden sondern behutsam in die Freiheit gebracht werden. Einer Geschichte zufolge heißt es, dass wenn an eine Spinne tötet, sie 100 Fach zurückkommen. Jetzt würden mich mal die Geschichten derjenigen interessieren die auch Angst vor Spinnen haben. Wie hat es bei euch angefangen, hattet ihr schon immer Angst vor Spinnen oder ist diese erst durch einen besonderen Vorfall ausgelöst worden?
Ich hatte einige Zeit lang Angst vor Spinnen. Ich weiß nicht, was damals das Schlüsselerlebnis für diese Angst damals war, aber ich vermute, dass es ein riesiger Weberknecht, den ich unter der Eckbank bei meinen Eltern gesehen habe war. Mittlerweile ist die Angst recht gering. Vor Weberknechten ekele ich mich immer noch und veranstalte ein riesiges Geschrei, aber andere Spinnen kann ich mittlerweile anfassen und auch raus setzen. Töten würde ich mittlerweile keine Spinne oder Käfer mehr. Die lass ich lieber raus ins Freie.
Ich habe auch tierische Angst vor diesen, für mich fiesen, achtbeinigen kleinen Lebewesen und ich kann auch gar nicht genau sagen, warum es so ist, denn ich kann mich nicht an ein bestimmtes Schlüsselerlebnis erinnern. Anscheinend ist es eine einfach Abneigung gegen diese Tiere, weil sie acht Beine haben und recht schnell laufen können, aber ich kann mich einfach nicht mit diesen Tierchen anfreunden und desto kleiner sie sind, desto schlimmer ist es und das ist ja das Komische. Die Vogelspinnen, die ja manche als Haustiere halten, kann ich mir zumindest ansehen, aber die kleinen Spinnen, die nun mal im Haushalt auch vorkommen, sind der schlimmste Horror für mich. Auch wenn ich weiß, dass ich viel größer und stärker bin, habe ich einen Ekel davor.
Bei mir gibt es auch eigentlich kein Schlüsselerlebnis. Ich habe auch panische Angst vor Spinnen. So wirkliche Angst ist es dann auch nicht, sondern eher eine Mischung aus Angst und Ekel. Ich finde den Anblick dieser Tiere einfach nicht schön und ich finde es einfach schrecklich, wie sie sich fortbewegen. Ich finde die kleinen Spinnen gar nicht mal so schlimm. Töten kann ich die Spinne aber auch nicht, das bringe ich einfach nicht übers Herz. Mein Mann erledigt das dann immer - er tötet die Spinnen aber nicht, sondern setzt sie dann einfach heraus. Ich könnte niemals eine Spinne anfassen und bekomme auch jedes Mal einen Schreikrampf, wenn ich welche entdecke. Das ist wirklich ganz extrem bei mir und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es jemals eine Zeit gegeben hat, in der ich keine Angst vor Spinnen hatte. Das ist anscheinend schon seit frühester Kindheit so bei mir.
Besonders schlimm ist es eigentlich, seitdem ich alleine wohne. Meine erste eigene Wohnung befand sich in unmittelbarer Nähe des Kellers. Dort gab es auch schon im Flur einige Winkelspinnen. Das sind diese fiesen, schwarzen, haarigen Spinnen, vor denen ich mich ehrlich gesagt auch am allermeisten ekele. Davon hatte ich dann auch leider welche in der Wohnung und bin fast ausgeflippt. Töten konnte ich sie ja auch nicht und somit war das immer eine regelrechte Qual für mich, in dieser Wohnung zu sein. Ich hatte bestimmt 7 oder 8 dieser Spinnen in der Wohnung und seitdem ist meine Spinnenphobie besonders schlimm. Weberknechte finde ich zwar auch schlimm und ich bekomme auch eine Krise, wenn ich die irgendwo erblicke, aber gegen die Winkelspinnen sind die echt harmlos. Schlimmere Spinnen kenne ich echt nicht und ich bin auch wirklich heilfroh, dass ich nicht mehr in dieser Wohnung leben muss. Hier haben wir mit diesen Spinnen glücklicherweise keine Probleme.
Dein Erlebnis auf dieser Jugendreise ist ja echt traumatisch. Da kann ich mir auch gut vorstellen, warum du so eine Angst vor Spinnen hast. Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie man so etwas machen kann. Allein beim Gedanken daran, das Bett voller Weberknechte zu haben bekomme ich schon Gänsehaut. Das ist wirklich sehr extrem und ich hätte da bestimmt auch einen Schreikrampf bekommen. Wirklich eine heftige Geschichte und daher kann ich dein Verhalten auch sehr gut verstehen. Ich hatte auch mal so eine Phase, in der ich das gesamte Schlafzimmer nach Spinnen abgesucht habe, bevor ich schlafen gegangen bin. Erst wenn ich keine gefunden habe, konnte ich einschlafen. Mittlerweile ist das nicht mehr so, aber das hat auch eine ganze Zeit lang gedauert.
Ich hatte als kleines Kind auch schon Angst vor Spinnen. Es war einfach ekelig, wenn diese achtbeinigen Ungetümer auf mich zu liefen. Im Erwachsenenalter hat es sich ein wenig gelegt, denn ich kann ja nicht jedes Mal schreiend aufspringen, wenn ich eine Spinne sehe. Deshalb hab ich mich dazu erzogen, sie selber mittels einer Fliegenklatsche oder Staubsauger zu entsorgen. Irgendwo hab ich übrigens gelesen, dass diese Angst vor Spinnen genetisch verankert ist, genauso wie die Angst vor Schlangen.
Ich habe schon öfter gelesen, dass die Angst vor Spinnen anerzogen ist. Das kann ich aber kaum glauben, denn meine Mutter hat die größten Spinnen mit der Hand gefangen und nach draußen gesetzt, während ich als Kind und Jugendlich einen totalen Horror vor diesen Viechern hatte. Schon bei der kleinsten Spinne rastete ich absolut aus und das ohne irgend ein Trauma vorher wegen einer Spinne erlitten zu haben.
Als ich dann später mit meinen Zwillingen zu hause war, konnte ich mir das nicht mehr leisten. Mein Mann war bis spät Abends im Geschäft und ich konnte mich ja nicht mit zwei Babys den ganzen Tag lang in ein Zimmer einsperren, wenn ich am Vormittag eine im Flur entdeckt habe. Ich habe mir also gezwungenermaßen die Angst vor Spinnen weitgehend abgewöhnt. Kleine Spinnen oder Weberknechte machen mir nichts mehr aus, die packe ich zur Not auch mal mit dem Taschentuch. Bei uns gibt es aber auch schwarze große Spinnen mit dicken, haarigen Körpern und Beinen. Die kann ich nicht anfassen, da muss der Staubsauger her, auch wenn ich dabei immer ein schlechtes Gewissen habe, weil mir diese Tiere ja nichts getan haben. Oder ich warte bis Abends, bis mein Mann heim kommt: der fängt diese Spinnen mit einem Glas ein und setzt sie aus. So nahe kann ich ihnen nicht kommen, aber ich kann mich mittlerweile mit einem gewissen Sicherheitsabstand daran vorbei schleichen.
Den "Spaß", den sich deine Kameraden mit dir erlaubt haben finde ich alles andere als witzig, das ist einfach nur eklig und gemein und ich wundere mich nicht im Geringsten darüber, dass du seither ein Problem mit unseren achtbeinigen Freunden hast.
Vancouver hat geschrieben:Wie hat es bei euch angefangen, hattet ihr schon immer Angst vor Spinnen oder ist diese erst durch einen besonderen Vorfall ausgelöst worden?
Ich gehöre Gott sei Dank zu den Menschen, die keine Angst vor diesen achtbeinigen Lebewesen haben und das ist auch ganz gut so, denn bei uns in der Wohnung hört man ab und zu mal meine Partnerin aufschreien, wenn sie wieder irgendwo eine winzige Spinne entdeckt hat und ich sie dann vor diesem "gefährlichen" Tier beschützen muss. Ich finde Spinnen eigentlich sehr interessant und wenn sich mal wieder eine bei uns in die Wohnung verirrt hat, töte ich sie auch nicht, sondern setz sie einfach an die Luft und so kann sie weiterleben ohne das Gekreische meiner Partnerin.
Deine Mitschüler waren zu dir aber nicht besonders nett und ich kann schon verstehen, das du dich da sehr erschrocken hast, denn es war ja auch dunkel und es krabbelte irgendwas an dir herum. Ich würde mich da wahrscheinlich auch erschrecken, aber das ich nach so einem Erlebnis nun Angst oder Ekel vor Spinnen hätte, glaube ich eher nicht. Sie sind ja auch viel kleiner im Gegensatz zu mir und können mir somit auch nicht wirklich was anhaben, also warum sollte ich da Angst haben?
Ich hatte nicht "von Anfang an" Angst vor Spinnen, denn immerhin gibt es ja im Grunde überhaupt keinen Anlass vor diesen Tieren Angst zu haben, zumindest nicht vor den Spinnen die wir hier in Deutschland haben. Sie sind nicht giftig und beißen nicht und eigentlich sind sie sogar sehr nützlich, da sie Fliegen und dergleichen fernhalten. Als ich kleiner war fand ich Spinnen eigentlich auch ganz annehmbar. Doch eines Tages bin ich mal früh aufgewacht, habe meine Bettdecke zurückgeschlagen und auf meinem Bein saß eine riesige Hausspinne! Vermutlich hat sie die halbe Nacht unter meiner Decke und auf meiner nackten Haut verbracht! Von diesem Zeitpunkt an bereiteten mir Hausspinnen fortan Albträume.
Kleine Spinnen machen mir nichts aus und eigentlich finde ich sogar Taranteln und Vogelspinnen in Ordnung - die sehe ich nicht so schnell rennen und sie haben Härchen, das lässt sie weniger nach Insekt aussehen. Doch wenn ich Hausspinnen sehe ist es um mich geschehen, vor allem wenn sie rennen! Da fange ich selbst an zu rennen. Allerdings will ich die Spinnen auch nicht töten, sie tun mir ja im Grunde nichts. Deshalb rufe ich bei solchen Gelegenheiten immer meine Mutter, die hat gar keine Angst vor Spinnen und befördert die Tierchen dann wieder nach draußen.
Ich glaube, dass ich als Kind nicht so eine ausgeprägte Angst vor Spinnen hatte, wie das jetzt der Fall ist. So etwas ist in erster Linie Erziehungssache und ich denke schon, dass ich ohne die Spinnenphobie anderer Familienmitglieder nun selbst auch nicht so eine ausgeprägte Angst vor diesen Tieren hätte. Als Kind fand ich die Viecher auch nicht toll, aber insgesamt ist meine Angst im Laufe der Jahre schlimmer geworden. Ich bin mittlerweile auch soweit, dass ich ernsthaft über eine Therapie nachdenke, um meine Spinnenangst in den Griff zu bekommen. Ich kann zum Beispiel auch keine Spinnen in meinem Umfeld haben und ich schaue auch häufiger unter meinen Möbeln nach, ob sich dort nicht ein achtbeiniges Monster verbirgt.
Es gab ein Erlebnis, das meine Angst noch verstärkt hat. Ich habe nach dem Abitur und vor und teilweise während meiner Ausbildung an einer Tankstelle gejobbt. Diese lag in einer eher ländlichen Gegend mit Bäumen und Büschen drumherum. Die Tankstelle hatte keine normale Decke, sondern so eine abgehangene Decke aus Metallplanken. Zwischen den einzelnen Brettern waren Zwischenräume und durch diese seilten sich immer wieder dicke Spinnen ab, vor allem im Spätherbst. Wenn ich nachts alleine in der Tankstelle war, fand ich es manchmal wirklich schrecklich, diese wirklich dicken schwarzen Spinnen um mich zu haben. Irgendwie habe ich das ausgehalten, allerdings könnte ich mir das jetzt auch nicht mehr vorstellen, weil meine Angst mittlerweile einfach zu groß ist, um solche Situationen bestehen zu können.
Was deine Klassenkameraden da mit dir gemacht haben, finde ich wirklich ganz schlimm. Man sagt ja nicht umsonst, dass Kinder untereinander richtige Biester sein können. Ich finde es wirklich sehr böse. Auch wenn ich mich als Kind nicht geprügelt habe, wäre so ein Erlebnis wohl etwas gewesen, an dem ich dann mal zurückgeschlagen hätte. Auch wenn ich keine Angst vor Spinnen hätte, fände ich so ein Bett voll mit Spinnen alles andere als angenehm. Ich kann mir auch vorstellen, dass dadurch die Angst vor Spinnen größer wird - schließlich wird dadurch das Bett, das sonst eine Art Schutzbereich ist, zu einem unsicheren Ort. Ich könnte nach so einem Erlebnis vermutlich keine Nacht mehr ruhig schlafen, schon gar nicht ohne eingeschaltetes Licht.
Cologneboy2009 hat geschrieben:So etwas ist in erster Linie Erziehungssache und ich denke schon, dass ich ohne die Spinnenphobie anderer Familienmitglieder nun selbst auch nicht so eine ausgeprägte Angst vor diesen Tieren hätte.
Kann nicht ganz glauben, dass das ganze nur eine Sache der Erziehung sein soll. Bei mir in der Familie hat keiner eine Phobie vor den Spinnen, alle können sie so mit der Hand anpacken und nach draußen tragen, ich jedoch absolut nicht. Egal welche Größe die Spinnen haben, ob von ganz klein oder ganz groß alle machen mir Angst. Insgesamt gesehen hab ich eigentlich vor allem krabbelnden Tieren Angst, egal ob Spinne, Heuschrecke oder Käfern.Je größer die Spinne dabei ist, desto schlimmer wird es. Selbst bei Vogelspinnen die von einigen als Haustieren gehalten werden, traue ich mich absolut nicht ins Zimmer selbst wenn diese in ihrem Käfig sind. Ich erinnere mich noch an einen Einsatz im Rahmen meines Berufes, wo ich zu einem Patienten gerufen wurde der im Wohnzimmer gesessen hat mit Atembeschwerden aber in dem selben Zimmer eine riesige Spinne mit 25 cm Durchmesser als Haustier gehalten hat. Dieser Spinne hatte er einfach in eine Ecke der Decke ein Brett geschraubt und die Spinne hat ihr Netz dort gespannt, laut der Aussage meines Patienten ist diese Spinne so auf ihr Heim bezogen, dass sie maximal 1 Meter von ihrem Nest weggeht und deswegen keinen Käfig braucht. In dieses Zimmer haben mich keine zehn Pferde gebracht, ganz im Gegenteil ich musste aus der Wohnung raus an die frische Luft, weil mir schlecht wurde beim Anblick dieser Spinne.
Früher als ich noch mit meinem Lebensgefährten zusammen gewohnt habe, war das ganze ein kleines Problem da hat er sich um die Entsorgung der Spinnentiere gekümmert. Jetzt muss ich mich damit selbst befassen. Wenn ich Glück habe, kümmert sich mein Vermieter darum wenn ich ihn mal wieder panisch anrufe. Da das aber auch nicht immer geht, hab ich eine Dose Insektenspray Zuhause mit denen ich den Spinnen dann zu Leibe rücke. Mag für einige moralisch verwerflich sein, aber ich kann einfach nicht in der nähe dieser Tiere sein ohne absolute Panik zu schieben. Nicht einmal mit einem Glas oder Papier könnte ich sie raus tragen - deswegen die Dose Spray. Wenn sie dann tot sind, sauge ich sie auf und geh den Behälter direkt entleeren aber nur mit Pulli und zwei Paar Handschuhen übereinander. Lebend einsaugen bringt nicht viel, wenn man den Behälter dann nicht direkt ausleeren geht da die Spinnen wieder raus krabbeln. Und wenn die drinnen noch leben, dann kann ich mich nicht überwinden den Behälter aus zu leeren, da ich Angst habe, sie könnten mir über die Hände krabbeln.
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