Wisst ihr den Stadtanzeiger zu Schätzen?

Bei uns gibt es zwei kostenlose Blätter, die regelmäßig im Briefkasten landen: den Stadtanzeiger und den Wochenkurier.

Ich muß zugeben, dass ich mit der Zeitung selbst nicht so viel anfangen kann, da ich nicht an Nachrichten über irgendwelche regionalen Taubenzüchtervereine oder ähnlichem interessiert bin.

Da die Zeitungen aber immer Werbungen enthalten, blättere ich diese gerne durch. Natürlich befindet sich auch Werbung dabei, die direkt in den Müll wandert, da ich die entsprechenden Läden nicht betreten würde (v.a. Möbeldiscounter & mäßig seriöse Autowerkstätten), allerdings finde ich die Werbeprospekte der Supermärkte ganz nett. Auch wenn ich nicht krampfhaft nach Angeboten suche, blättere ich diese Heftchen gerne durch und kaufe dann, wenn ich ohnehin im Laden bin, auch mal etwas, das vorher angeboten wurde.

Da ich keine Tageszeitung mehr abboniert habe lese ich gerne fast alles was mir so an lokaler Werbung ins Haus flattert. Natürlich sortiere ich schon aus, was mich absolut nicht interessiert, aber die Blätter der Supermärkte studiere ich immer. Ich habe auch Respekt vor den Austrägern, wo es sich oft um Arbeitslose oder Minderjährige (die eigentlch auf Grund ihres Alters so etwas noch garnicht machen dürfen) handelt, denn die Zeitungen werden bei jedem Wetter ausgetragen und der Zeitaufwand ist doch beträchtlich. Das mit den Vorarbeiten wie dem Einsortieren der Werbeblätter war mir bisher auch nicht so klar, leuchtet mir aber ein.

Ich finde diese Gratis-Anzeigeblätter super. Zum einen habe ich keine Tageszeitung aboniert, weil mir dazu die Zeit fehlt. Mit den Anzeigeblättern bleibe ich aber trotzdem auf dem Laufenden. Zudem finde ich Werbung immer interessant, ich lese jede Werbung die im Hausflur liegt bzw. im Briefkasten landet. Meinen Mann regt das oft schon auf.

In der heutigen Zeit jedoch, ist es unerlässlich, genau zu wissen, wo es was günstig gibt. Keiner hat mehr Geld zu verschenken. Ich lese vor allem auch die Anzeigen der Rubik "Zu Verschenken" "Die gute Tat" etc., da es dort immer wieder einmal gute Sachen gibt, die zum wegschmeissen zu schade sind, die aber eigentlich zum verkaufen auch nicht mehr geeignet sind.

Nach dem Lesen haben sie auch noch einen Zweck bei uns - meine Mutter macht daraus Pellets und verheizt sie.

Ich muss sagen, ich bin geteilter Meinung. Einerseits find ichs ganz interessant zu wissen, was in meinem Stadtteil passiert und teilweise lacht mir hier und da auch mal ein bekanntes Gesicht entgegen.

Andererseits hab ich mittlerweile den guten Vergleich zu mir und meiner Mutter. Ich wohn seit kurzem in einer Mietwohnung (vorher hab ich nur im Haus gewohnt) und es ist schon erschreckend, mit wieviel Müll wir dort zubombardiert werden! Jeden 2. Tag ist der Briefkasten voll, sei es mit Werbung oder irgendwelchen Zeitungen. Die Mülleimer vor den Briefkästen quellen über und ich muss ehrlich gestehen, wenn ich meinen Briefkasten entleere und ich mal wieder genervt bin von den 20 Werbezetteln, landet alles ungesehen im Müll und manchmal befindet sich dann auch die Zeitung darunter.

Im "Hotel Mama" war das noch anders Komischerweise kam dort nicht so viel Werbung an und dementsprechend war die Wochenzeitung interessant und ich hab mich gefreut wenn ich sie aus dem Briefkasten geholt habe. Da stellt sich mir doch die Frage, ob Menschen die in einem Mietshaus wohnen als eine Art Massenware angesehen werden, denen man alles "unterjubeln" kann.

Klar ist die Abnehmermenge größer, da dort 20 Briefkästen auf einem Haufen sind, anstatt das man 20 Häuser einzeln abklappern muss, aber bringt das auch einen Höheren Gewinn, wenn automatisch die Hälfte von der Werbung im Briefkasten landet?

Bei uns heißt das derartige Blättchen Anzeigen-Echo. Inhaltlich fand ich es immer total uninteressant, da das meiste zuvor schon in der Tageszeitung stand und hier in der Gegend nicht viel interessantes passiert. Mittlerweile ist das Interesse gestiegen, da ich auf Arbeitssuche bin, dafür ist das Anzeigen Echo natürlich ideal.

Aber ich denke eine mit Liebe sortierte Zeitschrift wird von den meisten nicht gewürdigt, weil für die meisten Empfänger es sich wohl doch um eine Last handelt.