Lehrer behält Namen = gute Mitarbeit?

Ich habe bisher immer gedacht dass sich der Lehrer nur die anstrengenden Schüler namentlich merken konnte. Die Zeiten haben sich aber wahrscheinlich geändert, heute ist es sicherlich auf Grund der geringen Anzahl einfacher sich die Namen der Schüler zu merken die im Unterricht mitarbeiten und auch sonst nur positiv auffallen.

Also ist es wohl manchmal gar nicht so tragisch, wenn sich der Lehrer seinen Namen nicht behalten konnte. Crispin, es ist doch inzwischen schon total üblich, dass sich beinahe jeder Lehrer unmittelbar nach der Unterrichtsstunde Notizen über die Mitarbeit macht und dann auch gleich mündliche Noten vergibt. So wird das zumindest bei uns gehandhabt. Ich persönlich finde das dann auch einfach besser, als wenn der Lehrer dann erst daheim auf die Namensliste schaut und dann die kompletten Namen und Bezüge eventuell bereits schon wieder vergessen hat. Das ist ja dann sicherlich auch nicht der Sinn der ganzen Sache.

Also mein Name war immer einer der ersten, den sich die Lehrer merken konnten, und das war wirklich nicht weil ich fleißig mitgearbeitet habe. Um genau zu sein hat sich meine Beteiligung schon fast im Minus Bereich getummelt. Aber natürlich ist es in der Regel so, dass wenn ein Lehrer öfter einen Schüler aufruft, und dadurch seinen Namen benutzt ihn auch schneller weiß. Kommt natürlich auch drauf an, ob der Lehrer mit Namen aufruft oder einfach sagt du da. Im allgemeinen bin ich aber auch überzeugt davon, dass nicht bei allen Lehrern erkennbar ist wie sie ihre mündlichen Noten vergeben und oft auch nicht fair. Ich hab oft zu gute mündliche Noten bekommen.

Da jetzt vor kurzem ja erst das neue Schuljahr begonnen hat und wir einen neuen Stundenplan und dadurch auch neue Lehrer bekamen, mussten sich viele neue Lehrer viele neue Namen merken. Und die einzigen Namen, die sie über mehrere Stunden im Gedächtnis halten konnten, waren die Leute aus der letzten Reihe, die sie ständig hatten ermahnen müssen. Deshalb denke ich gerade in der Anfangszeit ist es kein unbedingt gutes Zeichen vom Lehrer direkt mit dem Name angesprochen zu werden.

Wenn ein Lehrer sich die Namen einzelner Schüler besser merken kann als die Namen anderer Schüler, muss das nicht zwingend auf eine gute Mitarbeit des Schülers hinweisen. Es kann sogar der gegenteilige Fall zutreffen. Gerade die Störenfriede fallen oft besonders auf und daher merken sich die Lehrer die Namen dieser Schüler dann oft auch besonders schnell. Neben diesen Gründen kann es auch einfach sein, dass der Lehrer sich den Namen vielleicht besser merken kann, weil er besonders selten oder für ihn besonders schön ist. Auch Namen, die ihn an jemanden erinnern, prägen sich sicher besser ein.

An deiner Stelle würde ich mir überhaupt keine Gedanken zu diesem Thema machen, solange du das Gefühl hast, dass die Noten gerechtfertigt sind und du nicht mit einem anderen Schüler verwechselt wirst. Ich hatte mal einen Lehrer, der mich anfänglich mit einem anderen Schüler verwechselt hat und mir eine schlechtere Note gab als ich erwartet hatte. Da ich wirklich aktiv mitgearbeitet habe, konnte die Sache durch ein kurzes Gespräch nach dem Unterricht geklärt werden. So etwas kommt aber sicher nicht so oft vor und normalerweise sollte man davon ausgehen, dass ein Lehrer, der den Namen eines Schülers nicht noch einmal gesondert erwähnt, den Schüler dennoch gerecht beurteilen kann.

[Gio]

Ich finde es selbstverständlich, dass auch ältere Lehrer nach einigen Wochen die Namen aller ihrer Schüler drauf haben sollten. Und das unabhängig von ihrer mündlichen Mitarbeit. Deswegen würde ich nicht behaupten, dass man seinen Stand im Mündlichen daran festmachen kann. Wenn man einen neuen Lehrer hat, merkt er sich die Namen möglicherweise auch mit Eselsbrücken, was bei einigen Namen deutlich einfacher ist als bei anderen. Jedenfalls hat das eine ehemalige Kunstlehrerin von mir gemacht. Andere Lehrer haben uns Namensschilder basteln lassen oder uns alle nacheinander fotografiert mit einem Namensschild in der Hand.

Übrigens haben wir einen Chemielehrer, der sich absolut keine Namen merken kann. Wir haben ihn schon seit über einem Jahr und er beherrscht nur die Namen von Schülern, deren Klassenlehrer er vor einigen Jahren war. Das sind drei oder vier Stück in dem Kurs. Und er kennt die Namen der Schüler, die am häufigsten schwänzen, weil er diese oft aufschreiben muss und sie sich folglich schnell einprägen. Das hat dann nichts mit guter mündlicher Mitarbeit zu tun. Meinen Namen hat er sich erst gemerkt, nachdem ich ihm eine Entschuldigung zum Unterschreiben gegeben habe.

Was meinst du denn mit der Aussage, dass sich die Lehrer am Ende immer fünf Minuten raus nehmen und die Noten sagen, das Ende der Stunde oder was? Bei uns war das immer so, dass die die Noten immer quartalsweise genannt haben und wenn man sie danach gefragt hat. Was aber ähnlich ist (ich denke das ist bei allen Schulen so), ist die Tatsache, dass sich die Lehrer meistens neue Namen am Anfang eines Schuljahres merken müssen. Da kamen einige verschiedene Verfahren zum Einsatz, weswegen ich nicht der Meinung bin, dass man von dem Behalten der Namen auf eine gute Mitarbeit schließen kann beziehungsweise konnte.

Da sich aber fast jeder Lehrer anders die Namen gemerkt hat, kann man das nicht pauschalisieren, wir hatten beispielsweise einige Lehrer, die haben das mit Hilfe eines Sitzplans gemacht, andere haben sich Fotos von der Klasse gemacht, wieder andere haben eine offene Vorstellungsrunde angefangen, so haben sie sich die Namen gemerkt. Einige brauchen keine solchen Methoden oder wollten diese nicht, bei diesen Lehrern konnte man aber auch erkennen, dass sie sich Namen schneller merken konnten von Schülern, die sich öfter melden als andere, oder die sonst welche anderen Aufgaben erledigt haben.

Es ist sicherlich schon viel wert, wenn sich die Lehrer einen Namen behalten. Wer sich eben öfters meldet, der wird vom Lehrer auch öfters dran genommen. So muss der Lehrer immer wieder den Namen des Schülers sagen. Es gibt natürlich auch bei Lehrern welche, die eben nicht ein so gutes Namensgedächtnis haben. Viele Lehrer merken sich die Namen aller ihrer Schüler sehr schnelle. Andere Lehrer dagegen, können die Namen nicht einmal zum Ende des Schuljahres.

Bei mir war es immer so, dass ich schon relativ viel mitgearbeitet habe. Ich habe mich schon oft gemeldet, wenn ich etwas wusste oder etwas zum Thema zu sagen hatte. Und mein Name wurde dann auch des öfteren genannt, wenn mich die Lehrer aufgerufen haben. Aber auch die Namen der anderen Schüler, die sich vielleicht nicht ganz so engagiert haben, konnten sich die meisten Lehrer relativ schnell merken. Wenn Lehrer viele Klassen unterrichten müssen, und diese dann auch zu jedem Schuljahr neu hinzu kommen, dann finde ich es schon eine Leistung der Lehrer, wenn sie sich die Namen merken. Vor allem kann man die Namen der Schüler, die sie bisher unterrichtet haben, nicht einfach direkt aus dem Gedächtnis löschen. Und sich dann wieder neue Namen zu merken, finde ich schon ein wenig schwer.

Es hat sicher damit etwas zu tun, wenn sich der Lehrer deinen Namen schnell merken kann. Vielleicht macht man dann auf ihn einen besonderen Eindruck, vielleicht wirkt man auf ihn sympathisch. Und bestimmt hat es auch damit was zu tun, wie gut man in der Schule mitarbeitet. Aber auch ich habe es mit bekommen, dass er den Namen einiger Schüler immer noch nicht konnte, als er die mündlichen Noten beschlossen hat. Ich habe zwar in der mündlichen Note auch eine 1 bekommen, jedoch hat eine andere Schülerin ebenfalls eine 1 erhalten. Und dass, obwohl sie nie etwas gesagt hat. Sie hat zwar immer zugehört und hat auch nie gestört, aber die hat eben nie etwas zum Unterricht beigetragen. Das fand ich schon sehr komisch, worüber sich auch noch andere meiner Klassenkameraden aufgeregt haben.

Ich würde nicht sagen, dass das unbedingt für gute Mitarbeit spricht. Es kann auch für ganz schlechte Mitarbeit sprechen und somit genau das Gegenteil bedeuten. Es gibt auch einfach Leute, die einfache Namen haben und diese können sich die Lehrer dann leichter merken. Oder bei uns war es oft so, dass die Namen durch Geschwisterkinder schon bekannt waren.

Ich finde es auch irgendwie wichtig, dass die Lehrer meine Namen kennen. Immerhin geben sie mir die Noten und ich will schon gerne danach beurteilt werden, wie ich eigentlich im Unterricht bin. Natürlich würde ich mich niemals beschweren, wenn ich zu gut beurteilt werden würde, aber das war meistens selten der Fall, da ich eben eigentlich immer ganz gut im mündlichen war, zu mindestens ab der Oberstufe und da hat mich das dann schon gestört.

Ich denke es kann ein Indiz dafür sein, dass man in Betrachtung des Lehrers gut mitgearbeitet hat, muss es aber nicht. Manchmal behalten sich Lehrer auch Namen besser von Personen, die negativ auffallen oder schlecht mitarbeiten, weil diese den Lehrern eher Bauchschmerzen und Ärger bereiten. Wie schon gesagt können sich auch manche Menschen Namen besser merken als andere. Das ist zum Beispiel der Fall wenn man im Bekanntenkreis eine Person hat die heißt wie du und einen ähnlichen Charakter oder ein ähnliches Aussehen hat.