Überstunden - Wo ist eure Grenze?
Überstunden sind ja heutzutage keine Seltenheit mehr und sind eigentlich schon selbstverständlich. Dieser Thread richtet sich an normale Angestellte sowie auch Auszubildende und Praktikanten. Ihr kennt das ja sicherlich: Es ist kurz vor Feierabend und es kommt noch jemand zu euch und bittet darum, dass noch etwas erledigt werden soll. Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Natürlich ist es vom Betrieb abhängig und von der Person die fragt. Aber wir bleiben einfach mal ganz allgemein. Bei mir in der Ausbildung war es so, dass ich solche Aufgaben trotzdem noch gerne gemacht habe. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass man sich so beliebt macht und später vielleicht eine bessere Chance hat übernommen zu werden. Natürlich gab es auch Tage wo ich keine Lust mehr hatte länger zu machen aber ich habe mich an den Gedanken einfach durchgeschliffen, denn so oft war es nun auch wieder nicht, dass ich Überstunden machen musste/wollte.
Es gab auch Tage an denen ich mir gesagt habe, dass ich diese eine Sache gerne heute noch fertig haben möchte. Wenn ich gesehen habe, dass mal wieder kurz vor Feierabend tierisch Stress herrschte und alle überfordert noch eine Menge zu tun hatten, habe ich nachgefragt ob ich denn etwas an Arbeit abnehmen kann. Das wurde natürlich immer mit Begeisterung angenommen. Mir ging es auch nicht nur darum mich einzuschleimen und um später einen Job zu bekommen, sondern auch darum, dass die anderen auch gerne schon in das Wochenende oder in den Feierabend gehen wollte. Denen geholfen zu haben ist ein wirklich tolles Gefühl. Ich glaube so etwas machen nicht viele Leute und genau deswegen mache ich es so gerne. Wie läuft das bei euch ab? Werdet ihr regelrecht dazu aufgefordert noch ein wenig Zeit dranzuhängen und eure Arbeit zu Ende zu bringen oder macht ihr es mehr oder weniger aus freien Stücken?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Problem nicht wirklich kenne. Wenn ich mal Überstunden machen musste, habe ich sie auch irgendwann - und meistens recht zeitnah - wieder bekommen. Beschweren kann ich mich da also wirklich nicht. Allerdings wird da bei uns auch penibel drauf geachtet und das finde ich gut. Ich hätte aber nicht unbedingt das Problem damit, ab und an mal Überstunden zu machen. Eben weil man sie irgendwann wieder bekommt und das bedeutet bei genug Überstunden ja mehr Frei.
Wenn ich also eh da bin, kann ich auch länger bleiben. Das ist wesentlich besser, als extra noch einmal zu kommen. Eine Grenze nach oben könnte ich persönlich jetzt auch nicht unbedingt setzen, weil es auch einfach gar nicht gut ankommen würde, sich da zu beschweren.
Ich finde, dass Überstunden eigentlich kein Problem sind. Es ist sogar gut, wenn man Überstunden sammelt. So kann ich mir dann noch zusätzliche Urlaubstage oder Geld dazu verdienen. So habe ich auch bei meiner Ausbildung gedacht. Am Anfang meiner Ausbildung, wurde mir schnell klar, dass Überstunden zur Tagesordnung zählen. Vor allem für die Auszubildenden hieß es eigentlich jeden Tag, dass man mit als letztes die Firma verlässt.
Ich wurde für viele Arbeiten eingesetzt, die eigentlich nichts mit meinem eigentlichen Ausbildungsberuf zu tun haben. Ich musste jeden Tag unsere Kunden nach Hause fahren oder deren Auto wieder zu stellen. Da ich in einem Autohaus gearbeitet habe, befanden sich die Kundenfahrzeuge in der Werkstatt. Und dort wurden sie nun mal nicht immer pünktlich zum Feierabend fertig. Also musste die Azubis ran. Es hieß dann immer nur: "Könnt ihr mal..." oder "Wäre echt nett, wenn...". Vor allem zu Beginn meiner Ausbildung, wo ich mich noch in der Probezeit befand, habe ich da natürlich nichts gesagt und habe es einfach über mich ergehen lassen. Es fielen dann schon mal knappe 10 Arbeitsstunden am Tag an, bei einer regulären Arbeitszeit von 7,3 Stunden.
Später, als ich dann aus der Probezeit war, habe ich auch manchmal gesagt, dass ich keine Zeit habe, da ich noch einen Termin habe. Aber meistens, bin ich trotzdem gefahren, da alle anderen Kollegen schon nach Hause gefahren sind. So war der Tag für mich natürlich gelaufen, wenn man spät Abends nach Hause kommt. Und was ich auch total unverschämt fand, dass ich gar keine Überstunden in meinem ersten Lehrjahr gutgeschrieben bekommen habe. Es wurden die Zeit zwar erfasst, aber für die Azubis wurden diese eben nicht gutgeschrieben. So hatte ich natürlich gar nichts von den gemachten Überstunden.
Das fand ich, gerade für ein angesehenes Autohaus, sehr dreist. Später habe ich mich darüber auch beschwert, da es einfach kein Ende nahm. Irgendwann ging es mir einfach zu weit und ich habe mich bei dem Betriebsrat beschwert. Dieser hat mir versprochen, dass es so auch nicht mehr weiter geht, dass vor allem die Auszubildenden so viele Überstunden machen. Aber von meinem Freizeitausgleich, träume ich noch heute, nachdem ich schon gar nicht mehr bei der Firma arbeite. Ich wurde eben nur ausgenutzt, was ich echt traurig finde. Überstunden in einem gesunden Maße zu machen, finde ich völlig in Ordnung. Und Überstunden sind auch eine gute Sache. Ich war immer für die Firma da, wenn es hieß, dass noch etwas dringend fertig gemacht werden muss. Und als Dankeschön, bekommt man nicht einmal da, was einem zusteht. In Zukunft passe ich besser auf und lasse mich nicht mehr so ausbeuten. Mit einer halben Stunde im Durchschnitt pro Tag, könnte ich gut leben.
Ich muss sagen, früher habe ich jede extra Überstunde verteufelt da ich es mir auch nicht aussuchen konnte, ob ich nun Lust darauf habe oder nicht. Es hat auch etwas mit der Gesamtarbeitszeit zu tun, wer schon eine reguläre 48 Stunden Woche hat, der freut sich sicherlich nicht wenn er dann noch weitere Überstunden schieben darf. Im Rettungsdienst, in dem ich gearbeitet habe hat sich das ganze immer so abgespielt der Melder klingelt 20 Minuten vor Feierabend und die Kollegen der folgenden Schicht waren noch nicht da. Da es sich um einen Notfall handelt mit einer gesetzlich geregelten Hilfsfrist konnte ich keine 10 Minuten warten bis die Kollegen da waren, sondern musste einfach fahren. Mit Versorgung und Transport in die Klinik waren das schon einmal locker zwei Stunden die oben drauf gekommen sind. Leider ist das viel zu häufig vorgekommen, dass ich jede Woche auf ungefähr zehn Überstunden gekommen bin.
Das ganze hatte man zwar auf einem Zeitkonto, aber davon hatte man im Prinzip eigentlich gar nichts. Denn wenn man zu viele Stunden angesammelt hatte, wurde man auf eine sehr unbeliebte Wache abgeschoben auf der es keine 12 Stunden Schichten gab, sondern nur 6 Stunden Schichten. Da im Vertrag jedoch immer 12 vorgesehen waren, hat man für jeden Tag den man dort eingesetzt war und arbeiten gegangen ist 6 Stunden abgezogen bekommen. Mag sich vielleicht nicht schlecht anhören, so hatte man bereits früher Feierabend aber die Zeiten waren so blöd gelegt, dass es sich kaum rentiert hat. Insgesamt sahen die Schichten dort aus 2-8 Uhr 8-14 Uhr 14-20 Uhr und 20-2 Uhr. Ganze Tage frei hat man sehr selten bekommen und auch wenn es immer nur sechs Stunden zu arbeiten waren musste man anstatt der normalen vier Tage arbeiten die Woche, 6 Tage auf diese Wache um Stunden abzubauen.
Inzwischen habe ich einen Bürojob und kann mir meine Arbeitszeiten frei einteilen wie ich es möchte. Wenn ich Lust oder viel Arbeit habe, dann bleibe ich einmal täglich schon 12 Stunden im Büro. Das ganze gleiche ich aber zeitnah wieder selbst aus indem ich einen Tag gar nicht komme oder nur einen halben Tag mache. Überstunden solange sie sich in Maßen halten und man dafür auch einen entsprechenden Ausgleich bekommt sind für mich kein Problem, jedoch kann ich es mir nicht vorstellen jeden Tag und immer Überstunden zu machen wenn mich jemand darauf anspricht.
Ebenfalls wenn ich mir für den Abend schon etwas vorgenommen habe und beispielsweise Konzertkarten besorgt habe, dann können mich die abendlichen Überstunden auch mal kreuzweise und ich gehe nach Hause. Dafür komme ich am nächsten Tag dann etwas früher ins Büro um die Sachen zu erledigen. Außerdem denke ich, dass man das ganze auch als Chef nicht ausnutzen sollte denn wenn es permanent zu Überstunden kommt fehlt entweder Personal oder die Zeitplanung ist total im Eimer.
Bei mir im Betrieb ist es so, dass ich meine Überstunden nicht bezahlt bekomme. Ich kann diese nur ab feiern. Ob ich dafür einen Tag frei bekommen würde, weiß ich nicht. Aber innerhalb meiner 40 Stunden Woche mache ich Montags bis Donnerstags gerade einmal zwei Überstunden. Ich bleibe jeden Tag eine halbe Stunde länger. Die Zeit darf ich dann Freitags früher nach Hause gehen.
Früher habe ich mir auch immer gedacht, dass ich mir täglich eine Überstunde erarbeite und so kann ich mir nach 10 Wochen oder so eine Woche frei nehmen, ohne etwas von meinen Urlaubstagen zu verbrauchen. Leider bin ich einfach abends zu kaputt um lange zu bleiben. Wir fangen leider erst um 9 Uhr an und wenn man früher kommt zählt das nicht als Arbeitszeit.
Außerdem bin ich Raucher und Auszubildender. Als Azubi muss man täglich eine halbe Stunde Pause machen. Also mache ich täglich gerade mal 30 Minuten Überstunden. Denn ab 18 Uhr wird wieder abgeschlossen. Manchmal würde ich auch gern mehr arbeiten, um mehr zu verdienen. Aber mein Arbeitgeber möchte das eben nicht.
Bisher war es für mich nicht abhängig von der Situation oder der Person, die mich gebeten hat, länger zu bleiben, ob ich dieser Bitte nachgebe, sondern eher von der Tatsache, dass ich oft genug zu spüren bekommen bekommen habe, dass es sich unterschwellig nicht wirklich um eine Bitte handelt, sondern eher um eine Notwendigkeit, an der letzten Endes nicht weniger als der eigene Job hängt. Ich habe die Überstunden, die angefallen sind, daher auch geleistet, wann immer sie angefallen sind, und nicht selten habe ich dabei erlebt, dass diese Überstunden genaugenommen nichts weiter waren als eine regelmäßige und nicht gerade kurze Verlängerung meiner Arbeitszeit mit einer unglaublich schlechten Bezahlung. Von Ausnahmen konnte jedenfalls, insbesondere in meinem vorletzten Job, keine Rede sein.
Irgendwann habe ich allerdings dann doch festgestellt, dass das Arbeiten in einem Unternehmen nichts anderes ist als ein Deal zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, der einigen festgeschriebenen Konditionen unterliegt, an die sich beide Seiten zu halten haben. Da wir in unserer heutigen Situation mit der vielen Arbeitslosigkeit allerdings als Arbeitnehmer aber doch immer wieder in der Position der Bittsteller sind, die dankbar sein müssen, wenn sie überhaupt irgendwo arbeiten dürfen, hatte sich meine diesbezügliche Wahrnehmung etwas verändert. Ich habe also daran gearbeitet, meine Wahrnehmung den Gegebenheiten anzupassen. Fakt ist nun einmal, dass Überstunden, wenn sie regelmäßig anfallen, doch stark darauf hindeuten, dass irgendetwas nicht stimmt, entweder die Effizienz aller oder eines der vorhandenen Mitarbeiter oder die Planung der Ressourcen bei der Auftragsannahme von Seiten des Arbeitgebers. Und ich denke nicht, dass es zwingend notwendig ist, dass man als Arbeitnehmer regelmäßig auf eine solche Fehlplanung oder Fehlorganisation reagieren muss, zumal mich das irgendwann wirklich geschlaucht und nicht nur genervt hat.
In meinem jetzigen Job gibt es schon auch Überstunden, allerdings in einer deutlich sinnvolleren und gerechteren Form, wie ich meine. Arbeit gibt es bei uns genug, allerdings wird niemand gebeten und schon gar nicht gezwungen, länger zu bleiben. Wenn man als Arbeitnehmer sieht, dass mehr Arbeit vorhanden ist und man länger bleiben will, wird jede Überstunde voll bezahlt, Freizeitausgleich gibt es bei uns nicht. Eine Überstunde ist nichts anderes als eine weitere Stunde Arbeit, die über das vereinbarte Maß hinausgeht und wird insofern genauso behandelt wie eine ganz normale Arbeitsstunde. Ob diese Arbeitsstunde dann eine ganze oder nur eine Viertel- oder halbe Stunde ist, entscheidet auch nicht der Chef oder ein Vorgesetzter, sondern der Arbeitnehmer.
Auf diese Weise kommt sich niemand ausgenutzt oder zu sehr eingespannt vor, und wenn man pünktlich Feierabend macht und dafür auch mal eine Arbeit unterbricht, nämlich so, dass die nächste Kollegin direkt daran weiterarbeiten kann, so ist das nicht schlimm, sondern in unserem Büro ganz normal. Im Endeffekt funktioniert das Prinzip prima, es ist offenbar alles eine Frage der Organisation. Und auf diese Weise mache ich auch ganz gerne mal Überstunden und habe überhaupt nicht das Gefühl, ständig die Ineffizienz eines Kollegen ausgleichen zu müssen oder im Endeffekt regelmäßig 55 oder 60 Wochenstunden zu arbeiten, obwohl 41 vertraglich vereinbart wurden, was mich in meinem vorletzten Job wirklich geärgert hat. Ich bin nämlich sicherlich niemand, der gerne permanent seine wertvolle Freizeit hergibt und mit Arbeit ausfüllt, dafür ist mir meine Freizeit nämlich tatsächlich schlichtweg zu schade.
Derzeit habe ich in dem Sinne keine Überstunden. Sollte ich länger unterwegs sein, als es eigentlich für mich geplant war, so habe ich mir dies selbst zuzuschreiben. Erst kürzlich war es der Fall, als ich zu meinen Zeitungen noch eine Extra-Beilage verteilen musste. Dabei handelte es sich um zwei verschiedene Beilagen, die auf den erstem Blick sich aber sehr ähnelten. Leider ist es uns erst kurz vor Ende der Tour aufgefallen und das hieß für mich eben, die ganze Tour noch einmal zu fahren. Ich war mehr als gerädert, als ich endlich "Feierabend" machen konnte. Aber zum Glück sind das nur Ausnahmen, mit denen ich mich nicht so oft beschäftigen muss.
Dass ich im Winter bei Eis und Schnee generell lang brauche, geht nicht nur mir so. Aber hier ist es dem Verlag lieber, man geht dem Job vorsichtig nach als sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Allerdings zählt auch das nicht als Überstunde, sondern zum regulären Job dazu und da muss man sich halt durchwurschteln und schauen, wie es einem am besten passt.
Vor diesem Job war ich ja bereits als Tagesmutter in einem Haushalt einer selbständigen Mutter tätig. Zwar hatte ich einen Arbeitsvertrag, der besagte, wie viele Stunden ich in der Woche die Betreuung zu übernehmen hatte und auch von den Uhrzeiten her. Allerdings war das nur am Anfang der Fall. Denn das Ganze ist dann ausgeufert und ich war abends wesentlich länger da, als ausgemacht wurde. Wenn ich da mal etwas gesagt habe, hieß es mehr oder weniger, dass ich ja dafür beispielsweise samstags frei habe oder so. Und einfach gehen, wenn die Kinder schliefen, das wollte ich nicht und da hatte ich auch ein schlechtes Gewissen gehabt. Diese Überstunden wurden mir weder bezahlt noch war es wirklich ein Freizeitausgleich, den es gegeben hat. Ich würde zwar gern wieder in dieser Richtung etwas arbeiten, aber da muss definitiv ein Plan her. Ich habe kein Problem damit, Überstunden zu schieben und sie sind manchmal auch unerlässlich - aber es muss schon zuträglich und vor allem rechtzeitig abgesprochen sein.
In den Kindertagesstätten, in denen ich tätig war, waren die Arbeitszeiten geregelt und großartige Überstunden gab es nur bei Veranstaltungen wie ein Sommerfest oder beim St. Martin- Fest. Da hat dann aber jeder Mitarbeiter seine Stunden als Freizeitausgleich wieder bekommen. Ansonsten gab es da keine Situationen, in der man eben tagtäglich länger bleiben musste oder so. Sicherlich wurde ein Kind mal zu spät abgeholt, aber das waren nur wenige Minuten und eher selten der Fall gewesen.
Bei meinem Partner läuft diese Überstundengeschichte leider immer mal anders ab. Gut, er arbeitet in der Produktion und wenn kurz vor Feierabend und Übergabe ein Fehler auftaucht, was eben auch nicht planbar ist, so hat er keine andere Wahl, als auch länger zu bleiben. Schlimm ist es aber, wenn hier des öfteren mal das Telefon klingelt und gefragt wird, ob er etwas eher kommen kann. Früher hat er gern zugesagt und so, aber heute schaut er schon darauf, dass es nicht immer der Fall ist. Bei ihm werden Überstunden teils ausbezahlt und teils angesammelt. Diese werden dann abgebaut, wenn die Auftragslage zum Ende eines Jahres etwas weniger wird. Immerhin etwas, aber so ganz toll ist das auch nicht gelöst.
Ich finde Überstunden im Grunde nicht so schlimm, wenn ich rechtzeitig Bescheid weiß. Denn immerhin kann ich die ja irgendwann in einen freien Tag umsetzten. Bei meiner letzten Arbeitsstelle habe ich von Zuhause aus gearbeitet. Da hat es mir nichts ausgemacht, wenn viel los war und ich länger schaffen musste. Ich hatte da die Spätschicht bis Mitternacht und wenn ich dann eben noch eine Stunde länger am PC rumhänge hat mich nicht so gestört, da hat ohnehin immer ein Film nebenbei gelaufen. So hatte ich schnell einige Überstunden zusammen und musste dann, als ich Urlaub nahm, gar nicht alle Urlaubstage einsetzen, ich konnte da einfach einige Überstunden abbauen .
Generell finde ich Überstunden okay, wenn einem etwas an der Arbeit liegt. Es soll nicht generell vorkommen, doch wenn man seinen Job mag und es viel zu tun gibt, dann bleibt man eben mal länger. Nur wenn man erst in letzter Sekunde Bescheid weiß und schon was vorhatte, ist es natürlich ärgerlich. Aber wenn es ein wichtiger Termin ist, dann sage ich den auch nicht ab!
Ich bin als Beamter mit Gleitzeit in der glücklichen Lage über meine Überstunden selbst zu bestimmen. Wenn ich welche mache dann aus freien Stücken, natürlich würde ich mich auch nicht dagegen stellen wenn ausnahmsweise einmal Bedarf besteht. Aber Bedarf ist wirklich selten und Überstunden bringen dem Arbeitgeber außer der Abfederung von bestimmten Stoßzeiten nicht viel weil diese generell nur abgebummelt und nicht bezahlt werden dürfen.
In der Praxis sieht es so aus dass ich täglich eine Überstunde schruppe und mir damit zwei zusätzliche freie Tage im Monat verschaffe. Vor einigen Jahren war das noch anders, da gab es Verträge dass angeordnete Überstunden bis zu monatlich zehn Stunden nicht abgebummelt und natürlich auch nicht bezahlt werden dürfen. Das betraf zum Beispiel immer mal einen Mitarbeiter am Wochenende wenn er unverhofft zu einem unbedingt notwendigen Außendienst gerufen wurde. Zum Glück wurde diese Regelung aber irgendwann gekippt weil die Motivation der Mitarbeiter den Telefonhörer abzunehmen nicht gerade groß war und die Chefs dann selber raus mussten.
Ich habe beruflicherseits auch öfters mit langen Arbeitszeiten der Arbeitnehmer in fremden Betrieben zu tun. Dabei habe ich schon öfters festgestellt dass manche Leute sehr leidensfähig sind und ohne großes Murren zehn Stunden und mehr täglich ableisten. Meistens wird das sogar auch akzeptiert wenn die Bezahlung stimmt, Ärger gibt es nur wenn dieses unentgeltlich passiert oder wenn es übertrieben wird. Wobei mir es in diesem Zusammenhang wirklich schleierhaft ist wie jemand täglich zehn Stunden auf dem Bau schuften kann und daran nicht zu Grunde geht. Verständnis habe ich sogar für die Montagearbeiter die fernab der Heimat ihr Tagwerk verrichten und praktisch den Freitag herausarbeiten. Aber gesund ist das wirklich nicht.
Um vielleicht beim gesetzlichen Hintergrund zu bleiben. Acht Stunden sind normal, wer bis zu zehn Stunden täglich arbeitet muss diese Stunden innerhalb von sechs Monaten ausgleichen damit er wieder auf einen Durchschnitt von acht Stunden kommt. Montagebetriebe, Kampagnebetriebe und Firmen mit Schichtarbeiten können Ausnahmen über noch längere Arbeitszeiten genehmigen lassen. Dabei ist aber immer eine Mindestruhezeit von elf Stunden bis zum nächsten Arbeitsbeginn einzuhalten. Soweit die Theorie, frage mal einen Kellner wie er das machen soll wenn er bis Mitternacht arbeitet und am nächsten Tag für das Frühstück verantwortlich ist.
Dabei kommt es immer darauf an: auf die persönliche Situation, die betriebliche Organisation, den Ausgleich, usw. Wer Kinder zu Hause, noch einen Nebenjob (auf den immer mehr angewiesen sind), anderweitige Termine oder auch einfach noch private Interesse neben dem Job, der kann vielleicht nicht ständig Überstunden machen. Es hat meiner Meinung nach auch jeder ein Recht noch ein Leben neben dem Beruf zu planen, und wenn ich nachmittags einen Arzttermin mache, weil meine Schicht von 5.00 bis 14.00 Uhr dauern soll, dann sehe ich auch nicht ein, mich dafür dann zu rechtfertigen. Es gehört meiner Meinung nach auch zu einer Geschäftsführung dazu, Arbeitszeiten sinnig zu planen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-170152.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1035mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2994mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1847mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1341mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?