Als Arbeitssuchende sich bei der Arbeitsagentur bewerben

Ich habe eine Freundin, die in meinem Alter, also Anfang 30, ist und leider ist in ihrer beruflichen Planung einiges schief gelaufen. Jedenfalls hat sie sehr lang studiert und aufgrund der Bedingungen zur Prüfungszulassung konnte sie die leider verpatzte Prüfung nicht nachholen. Nun ist meine Freundin in der unglücklichen Lage, auf Arbeitslosengeld II angewiesen zu sein und das Ziel ihres Sachbearbeiters ist definitiv, dass sie in den Genuss einer Erstausbildung kommt. Allerdings soll das Ganze nun über den ersten Arbeitsmarkt gehen und nicht über eine Maßnahme des Amtes.

Meine Freundin hat, nachdem sie viele Bewerbungen versendet hatte und schon langsam am Verzweifeln war, sich entschieden, eben es einmal bei der Arbeitsagentur beworben. Dort bietet man auch für nicht gerade von der Schule kommenden Ausbildungssuchende eine Ausbildung an, sondern nimmt laut Stellenbeschreibung auch gern mal ältere Bewerber an. Zumindest ist so weit die Theorie. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Habt Ihr da Erfahrungen sammeln können und dürfen?

Die Bewerbungsfrist für das kommende Ausbildungsjahr dauert ja noch eine Weile, und ich würde mich sehr freuen, wenn meine Freundin diese Ausbildung machen kann. Denn ich denke, sie ist schon eine Person, die diesen Job gut machen kann und vor allem kennt sie eben auch die Seite der Arbeitslosigkeit. Das ist auch ihre Intention - es eben besser zu machen, als sie es selbst von Seiten ihres Bearbeiters miterlebt hat. Ist so etwas zu idealistisch oder zu utopisch?

Welche Erfahrungen habt Ihr in Eurem Umfeld mit der Ausbildung bei einer Arbeitsagentur machen dürfen? Könnt Ihr auch etwas zu den Inhalten der Ausbildung sagen?

Ein Bekannter von mir ist nun 41 und hat eigentlich Rohrleitungsbauer gelernt. Nach einem schweren Arbeitsunfall kann er nicht mehr seiner alten Arbeit nachgehen und musste sich um eine neue Arbeit kümmern. Leider ist er durch den Arbeitsunfall zur Arbeit am Schreibtisch "verurteilt". Aber wie das wohl jeder kennt, ist es als 41 jähriger Arbeitnehmer nicht wirklich einfach einen neuen Beruf zu erlernen, geschweige denn einen neuen Beruf zu bekommen. Nach viele Absagen hatte auch er sich bei der Arbeitsagentur beworben. Er wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und hat dort wohl auch mit einer guten Leistung, Eindruck geschunden. Soweit ich weiß fängt er dort nun auch seine neue Ausbildung an.
Also: Bewerben lohnt sich auf jeden Fall!

Meine Freundin hat sich ja bereits beworben und sie hofft ja schon, dass sie für diese Ausbildung zur Fachangestellten im Bereich Arbeitsförderung eben auch von Seiten der Arbeitsagentur in Frage kommt. Immerhin heißt es bei der Stellenausschreibung, dass eine Vielfalt von Kompetenzen, die aufgrund der Herkunft, des Alters und auch des Geschlechts entstanden sind, nicht ganz unwichtig sind.

Dass Dein Bekannter im Alter von 41 Jahren dann noch eine Chance bekommen hat und eben diese Ausbildung machen darf, hört sich sehr positiv an. Allerdings finde ich es schade, dass man scheinbar pro Arbeitsagentur nur eine Stelle in diesem Bereich anbieten kann. Von einer Behörde wie die Arbeitsagentur hätte ich mir persönlich da schon noch mehr Stellen gewünscht, vielleicht drei bis vier gewünscht. Man muss also schon viel Glück haben, wenn man dort hineinrutschen möchte.