Drei- statt Zweibettzimmer in Kliniken?
LittleSister hat geschrieben:Es ging mir mehr darum, dass es kein Altbau ist, in dem man sich halt an die Gegebenheiten anpassen muss, sondern der Bau neu hochgezogen wurde und man quasi mit modernsten Sachen wirbt. Sorry wenn alles angeblich Geld kostet und so weiter, wozu sind dann Flachbildfernseher in den Aufenthaltsräumen nötig, aber dafür eine bettlägrigen Patienten ist es noch nicht mal möglich die Pflege zu Rufen, weil die Klingelknöpfe vom Bett aus nicht zu erreichen sind?
Kommt darauf an, wann das ganze geplant worden ist und wie viel Platz und Kosten vorgesehen waren. Ein Krankenhaus neu zu erreichten an einer Stadtgrenze ermöglicht auch mehrere Varianten als ein Neubau zwischen bereits anderen vorhandenen Gebäuden. Damit sind es auch unterschiedliche Kosten, und sorry du kannst absolut keinen Flachbildfernseher von den Kosten mit den Kosten für einen solchen Neubau vergleichen. Wenn man einmal in die Werbeheftchen der Elektronikriesen schaut, sieht man da ein solcher Fernseher bereits ab lächerlichen 300 Euro zu erhalten ist, selbst wenn man in 100 Zimmer jeweils einen davon rein stellt belaufen sich die Kosten dafür auf 30.000 Euro. Die Kosten für eine Klinik auf ein vielfaches davon. Außerdem gehören Flachbildfernseher inzwischen schon zu der Standartausstattung.
Wenn man vom Bett aus nicht an die Klingeln kommt, dann ist das ganze einfach eine Fehlplanung. Aber die meisten Klingelsysteme im Krankenhaus können mit einer Verlängerung entsprechend angepasst werden und wie ich bereits schrieb, im Bereich der Psychiatrie sind die meisten Patienten noch so mobil das sie sich auch aus dem Bett strecken könnten um zu klingeln. Anders sieht es in einem Krankenhaus aus, wo die Patienten alleine komplett imobil sind.
Das was du als breite Gänge bezeichnest, hört sich an wie ein normaler 5 Meter breiter Gang wenn man links und rechts jeweils ein Bett hinstellen kann und in der Mitte noch bequem durch passt. Vom Brandschutz her, sind 5 Meter breite Gänge vorgeschrieben die nicht verstellt sein dürfen egal durch was. Um also ein Bett konform in den Gang stellen zu können braucht es mindestens 6,50 Meter breite Gänge. Und ich habe schon neu gebaute Kliniken gesehen die inzwischen als Standard 8-10 Meter breite Gänge haben um notfalls dort auch noch Patienten unterbringen zu können oder ihre Rollstühle etc. dort zu lagern. Das geht aber auch nur, wenn nicht direkt eine Brandschutztür dazwischen liegt, denn diese müssen auch mit mindestens zwei Metern frei gehalten werden. Dazu kommen noch einige andere Vorschriften die alle eingehalten werden sollten. Du siehst, das ganze ist also nicht so einfach mit den Betten im Flur.
Mit den Fenstern in Krankenhäusern, auch das ist vorgeschrieben. In einer Psychiatrie dürfen die Fenster aufgrund der Fluchtgefahr und potentiellen Suizidpatienten nicht zu öffnen sein oder nur maximal soweit, dass dort niemand durch passt. Die meisten Häuser die ich kennengelernt habe als ich dort Patienten abgegeben habe oder abgeholt, ließen sich die Fenster entweder auf Kippstellung bringen oder 10 cm weit aufdrücken. In einem normalen Krankenhaus kommt noch dazu, dass ab einem bestimmten Stockwerk die Fenster gar nicht mehr zu öffnen sein dürfen außer in Kippstellung von der Bauverordnung her.
Gerade eine solche Planung ist nicht immer einfach, da jeder seine Kriterien mit angibt bei einem Neubau. Der eine möchte so viele Betten, der nächste ist der Meinung es dürfen nicht mehr wie vier Stockwerke sein und der es am Ende bezahle muss, möchte es natürlich möglichst günstig haben. Das sind so unterschiedliche Interessen die dort berücksichtigt werden müssen, und oftmals entscheidet es schlussendlich der Preis wie gebaut wird.
Und ja ich meine wenn du ein Ersatzbett nicht annimmst dann geht es dir nicht schlecht genug. Und man kann es sehr wohl vergleichen ob es sich dabei um ein gebrochenes Bein handelt oder um eine psychische Erkrankung. Denn wenn man sieht wann Patienten eine Psychiatrie besuchen, dann wird man feststellen das sie entweder alleine gar nicht mehr damit klar kommen Zuhause und es deswegen nicht Ambulant machen können oder bereits einen Suizidversuch deswegen unternommen haben und man sich sofort darum kümmern sollte, dass dies nicht wieder passiert. Genauso sieht es bei einem gebrochenen Bein aus. Und selbst wenn es sich um eine geplante Aufnahme handelt, auch dann kann in der Nacht zuvor noch ein anderer Patient eingeliefert worden sein dem es ebenfalls schlecht geht der einer sofortigen Therapie bedarf.
Da sollte man schon einmal ein wenig flexibel sein und nicht nur egoistisch an sich denken. Immerhin macht man in einem Krankenhaus keinen Urlaub und es muss nicht perfekt sein, es soll nur dem Zweck dienen das einem Patienten geholfen wird. Wo schlussendlich ein solches Gespräch stattfindet ob auf dem Patientenzimmer oder in einem extra Gesprächszimmer ist unerheblich, wichtig ist nur das es überhaupt durchgeführt wird. Und ich behaupte, dass die Ärzte und Therapeuten soviel Feingefühl besitzen das ganze zu differenzieren und nicht unbedingt das Gespräch über sexuellen Missbrauch in Gegenwart dritter zu führen.
Das was du gerade hinstellen möchtest ist, dass deiner Meinung nach psychische Erkrankungen wichtiger genommen werden sollten als körperliche Gebrechen. Aber auch mit einem gebrochenen Bein ist die Kommunikation nicht ausschließlich deswegen. Viele Patienten die wegen einer körperlichen Erkrankung oder Verletzung lange in der Klinik liegen fühlen sich einsam, entwickeln ggf. ebenfalls Suizidgedanken und brauchen ihr Pflegepersonal auch für die psychische Betreuung. Und ich unterstelle ebenfalls noch, dass es den Patienten auch nicht sonderlich gefallen dürfte wenn sie von Pflegern Intim gewaschen werden was ich genauso unschön fände wenn dort noch jemand drittes mit zuschaut.
Beides hat seine Berechtigung aber man kann keinesfalls eines über das andere Stellen was nun schlussendlich wichtiger ist. Fakt ist nun mal es gibt kein perfektes Krankenhaus in dem alles so passt wie man es gerne haben möchte. Das muss man auch akzeptieren und das beste daraus machen, aber deine Art wie du das hier hinstellst kommt so an, das du eh nur deine Meinung zählen lässt und deine Vorstellungen arrogant vorbringst, die absolut weltfremd und surreal sind. Ich hab es dir schon versucht zu erklären, wärst du und jeder andere hier bereit von seinem Nettolohn die Hälfte nur für das Gesundheitssystem auszugeben dann könnte man das was du hier ansprichst realisieren. Solang das aber nicht der Fall ist, muss man es so hinnehmen wie es ist.
Ich hatte mich in meinem Eröffnungspost auf eine psychiatrische Klinik bezogen, weil mir da die Missstände eben bekannt sind. Für andere Stationen kann ich nicht wirklich sprechen, da mein letzter eigener Krankenhausaufenthalt auf einer nicht- psychiatrischen Station schon über 25 Jahre her ist. Ansonsten sehe ich die angesprochene Punkte für alle Stationen für nicht wirklich tragbar. Aber ich weiß halt nicht, wie es sonst auf den Stationen abläuft. Es ging mir generell um Fehlplanungen. Und wenn ich ähnliche Sachen in einer anderen Klinik mit einem anderen Schwerpunkt erlebt hätte, würde mich das genauso ärgern. Ich bin nur bewusster und mit Beispielen auf das Gebiet Psychiatrie eingegangen, weil sich ja direkt darauf bezogen wurde, dass man das halt in der Psychiatrie hinnehmen muss.
Davon mal abgesehen, auch Privatpatienten haben in dem Krankenhaus Probleme mit diversen Verhaltensmustern. Privatpatienten bekommen hier zwar eventuell ein Einzelzimmer ( klappt auch nicht immer sofort) und statt den zwei Visiten in der Woche, kommt jeden Tag ein Oberarzt. Ansonsten ändert sich an der Behandlung aber nichts. Sie bekommen nicht mehr Therapien, keine anderen Medikamente, kein anderes Essen, keine anderen Regelungen und auch keine bessere pflegerische Behandlung. Du schreibst immer wieder, das Umfeld ist im Grunde ja egal, wenn dem Patienten geholfen wird. Das ist hier leider nicht der Fall. In dem Fall kam das auch als an Anmerkung, ohne das ich gefragt habe, von Privatpatienten.
Die Pflege oder die Ärzte oder Therapeuten werden ja nicht mehr, nur weil mehr Patienten da sind. Ich habe mehrfach erlebt, dass für die normale Belegung ein einziger Therapeut zuständig war. Noch dazu jemand mit einer halben Stelle. Wenn man davon ausgeht, dass die Hälfte der Arbeitszeit noch mit Visiten und organisatorischen Sachen wie Teambesprechungen drauf gehen, kann man mal hoch rechnen, wie viel Zeit da in der Woche noch für Gespräche mit dem einzelnen Patienten übrig bleibt. In dem Fall war die Therapeutin der einzige Ansprechpartner auf Station. Schon ein Kraftakt und Zeitmanagement bei maximal 20 Patienten. Wo soll sie aber die Zeit her nehmen, wenn es dann 30 Patienten sind?
Mir geht es hier nicht unbedingt um mich. Ich finde solche Situation für alle nicht tragbar. Das man in einer Gruppe mal zurück stecken muss, ist mir durchaus bewusst und ich gehöre eher zu der Sorte Patienten, die selten was wünscht, sich relativ gut selbst versorgen kann und auch eher mal sagt, Mitpatient X braucht sie nun eher. Auch eine Patientin, die zwar mal auf die Pflege zu tritt wenn sie was braucht, aber die sich damit zufrieden gibt, wenn man erst später Zeit hat. Aber wenn es immer wieder vorkommt, dass man weggeschickt wird, mit so Aussagen wie: Es sind ja noch X andere Patienten da und das immer wieder vorkommt, irgendwann denkt man dann nur, warum frage ich eigentlich noch? Und da kam nie, jetzt habe ich keine Zeit, aber wir können später sprechen.
Ich halte weder Flurbetten, noch eine Überbelegung für sinnvoll. Egal in welchem Fachbereich. Ich kann aber für mich nur für den Bereich Psychiatrie sprechen. Was aber auf allen Stationen gleich ist, dass die Pflege immer mehr Arbeiten übernehmen muss, für die es früher anderes Personal gab. Da noch die Patientenzahl aufzustocken, kann doch nicht wirklich was bringen? Zumindest dem Patienten nicht.
Und ich finde es trotzdem nicht richtig und auch am falschen Ende gespart, wenn man einen Neubau hochzieht, der bereits in den ersten Betriebswochen starke bauliche Mängel zeigte und bereits damals absehbar war, dass die Bettenzahl nicht ausreichen wird. Mal von den Therapieräumen ganz abgesehen. Auch hier ist es im Endeffekt zweitrangig, um welches Fachgebiet es sich handelt. Wobei man bei stationären Behandlungen im Bereich Psychiatrie halt nicht wirklich eine freie Klinikwahl hat. Und ich bin der Meinung, dass sich an vielen Stellen hätte wesentlich besser Geld hätte sparen lassen, wenn man halt ein paar Euro mehr in den Neubau gesteckt hätte. Denn ich denke es kommt auf Dauer teurer, wenn mindestens wöchentlich irgendein Reparaturdienst beauftragt werden muss.
LittleSister hat geschrieben:Ich halte weder Flurbetten, noch eine Überbelegung für sinnvoll. Egal in welchem Fachbereich. Ich kann aber für mich nur für den Bereich Psychiatrie sprechen. Was aber auf allen Stationen gleich ist, dass die Pflege immer mehr Arbeiten übernehmen muss, für die es früher anderes Personal gab. Da noch die Patientenzahl aufzustocken, kann doch nicht wirklich was bringen? Zumindest dem Patienten nicht.
Ob es den Patienten etwas bringt steht auch primär bei einer solchen Unternehmung im Hintergrund. Dort geht es wirklich nur um Zahlen und nicht, ob man effektiv dem Patienten helfen konnte. Es ist nun mal günstiger weniger Therapieräume zu haben da man mehrere auch einrichten und unterhalten müsste. Genauso mit den Zimmern je mehr Zimmer und Betten man hat, desto mehr Personal bedarf es. Die Personalkosten sind eines der größten Verbindlichkeiten, die Unternehmen haben. Deswegen wird dort gerne als allererstes gespart.
Ich selbst habe viele Jahre im medizinischen Bereich gearbeitet, zwar nicht direkt in einer Klinik aber im Rettungsdienst. Dort habe ich es sehr wohl mitbekommen, dass dort Nachts nur eine Schwester für 40 Patienten eingesetzt wurde oder man sich nicht um mich mit meinen ankommenden Patienten kümmern konnte aufgrund des Personalmangels. Nicht nur einmal wurde ich mit einer laufenden Reanimation in der Notaufnahme einer großen Universitätsklinik stehen gelassen - so blöd es sich anhört das gehört inzwischen zum Alltag im Rettungsdienst. Und das wenige Personal das noch dort ist, ist immer genervt wenn man noch mehr Patienten einliefert und lassen ihren Frust aus. Doch was soll ich machen? Ich kann die Menschen auch nicht mit zu mir nach Hause nehmen. Zwar kann man es geringfügig beeinflussen wohin die Patienten transportiert werden, aber großen Spielraum hat man auch dort nicht.
Das was effektiv helfen würde, wäre mehr Personal dann würde man auch locker mit einer kurzfristigen Überbelegung an Patienten klar kommen. Schon eine bis zwei Pflegekräfte pro Station würden einiges erleichtern und gerade in den Nachtschichten nur eine Pflegekraft einzusetzen reicht bei weitem nicht aus. Es wäre ebenfalls schön wenn der Bau auch angepasst wäre, aber wie ich bereits schrieb das ist eine Entscheidung die nur über den Preis entschieden wird. Und wenn es günstiger ist das so zu bauen das trotzdem jede Woche ein Handwerker kommen muss, dann wird das auch so gemacht oder am besten übernimmt so etwas noch der angestellte Hausmeister der auch immer mehr Aufgaben erledigen muss, und nicht mehr nachkommt.
Aber ehrlich gesagt, ich kann nichts positives über Personal aus Psychiatrien berichten wenn es in den Bereich der körperlichen Gebrechen geht. Auch schon erlebt, Patientin fällt in Psychiatrie aus dem Bett hat ein riesiges blaues Auge und trübt dann immer weiter ein, bis sie Bewusstlos war. Das Pflegepersonal wusste zwar von dem Vorfall, haben aber nichts dagegen unternommen und haben sich erst gemeldet als die Patientin am nächsten Morgen nicht zum Frühstück aufstehen wollte ... Bis dahin war natürlich nichts mehr zu machen. Aber meines Wissens nach haben die Pfleger in Psychiatrien auch einmal eine Grundausbildung zur Krankenschwester gemacht, wo einem beigebracht werden sollte mit einer solchen Situation umzugehen. Trotzdem wird in vielen Häusern genau damit geschlampt da man sich nur für die Psyche zuständig fühlt und hinterher beschwert man sich wie unzumutbar doch alles sei und an allem nörgeln. Wie in jedem anderen medizinischen Beruf auch, gibt es genug nachrückende Kräfte die keine Arbeitsstelle bekommen. Wer also auf die Dauer nörgelt ist seinen Job dann auch einmal schnell los und wird ersetzt durch jemanden der sich nicht an solchen, ich nenne es einmal Kleinigkeiten, aufregt.
Auch bei mir war nie alles perfekt, im Rettungswagen selbst sind die Decken hinten so tief das jemand der über 150 cm groß ist dort nicht aufrecht drin stehen kann. Wenn du einmal reingeschaut hast, hat man dort auch nur Gänge von 20 cm und alles ist bis unter das Dach vollgestopft. Dazu wird auch dort gespart, wozu einen Tragestuhl kaufen der 20 kg weniger wiegt wenn es doch einen billigeren gibt der 50 kg Eigengewicht hat? Diejenigen die das Entscheiden, müssen damit auch nicht arbeiten und tragen keine 100 kg Patienten aus dem 4. Stock nach unten, wo man merkt wieviel 20 kg ausmachen. Gedankt wird es einem auch nicht aber sobald man Kritik an solchen Dingen äußert ist man seinen Job schneller los als man schauen kann.
Ich denke in der Hinsicht inzwischen nur noch an mich und mache mir über den Rest keine Gedanken mehr - bei mir war mein Patient immer nach besten Wissen und Gewissen versorgt obwohl ich auch keine Luxussuite bieten konnte und ich habe auch keine Unterschiede zu Kasse und Privatpatient gemacht, da im Rettungsdienst alle Patienten das selbe bezahlen und nicht der 2 Klassenmethode wie im Krankenhaus unterliegen.
Nicht alle psychischen Erkrankungen haben ihre Grundlagen in falschem erlernten Verhalten oder in falschen Emotionen. Es gibt durchaus mittlerweile genetische Ursachen etc.
Es gibt kaum genetische Faktoren, die alleine für eine Erkrankung verantwortlich sind; meistens ist es eine Mischung aus beidem: es gibt eine genetische Disposition, die dann bei Stress dazu führt, dass falsche Verhaltensweisen auftreten.
Und viele psychischen Erkrankungen lassen sich mit Medikamenten besser in der Griff bekommen, als manche körperliche Erkrankungen.
Ja klar, wenn man andere gerne von Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva abhängig machen möchte, dann ist es immer sinnvoll, viele Tabletten zu verabreichen, anstatt das zugrunde liegende falsche Verhalten umzulernen.
Schlussfolgernd kann man an Hand deiner Worte also sagen, nur weil ein Mensch psychisch krank ist und meistens noch nicht mal was dafür kann, darf man mit ihm machen was man will und dann behaupten, es dient der Gesundung?
Habe ich das irgendwo geschrieben? Ich glaube nicht! Du interpretierst meine Worte etwas falsch und wenn ich das mal äußern darf, auch mit einer gewissen Feindseligkeit. Wenn jemand in der Psychiatrie landet, dann zeigt das ja, dass derjenige nicht in der Lage ist, sein Leben selbst so weiter zu führen, wie bisher und es Änderungen bedarf, die er alleine nicht umsetzen kann. Und da muss man auch mal ein Therapiekonzept akzeptieren und darf sich nicht gegen alles sperren, ansonsten könnte derjenige die Therapie ja auch sein lassen. Wenn man Verhaltensänderungen hervorrufen möchte, dann darf eben nicht immer vor allem Unangenehmen weggelaufen werden.
Deine Definition von Menschen mit sozialen Phobien ist toll. Ich gehe davon aus, du hast dir das Wissen an gelesen. Und weil das in einem schlauen Buch steht, deshalb sind alle so?
Wenn Menschen die gleiche Diagnose haben, dann ähneln sich deren Symptome, denn sonst hätten sie nicht die gleiche Diagnose. Das ist nämlich der Sinn darin, dass Symptome zu bestimmten Klassen gruppiert werden. Natürlich gibts von Person zu Person gewisse Besonderheiten, aber im Großen und Ganzen ist es das gleiche.
Woher weißt du, dass ich in einem Krankenhaus arbeite?
Weil ich dachte, dass jemand, der so viel über die Architektur und die Zustände im Krankenhaus weiß, dort wohl arbeiten könnte. Aber nun hast Du ja geschrieben, dass Du selbst Patient bist oder zumindest scheinbar mit dem Gedanken gespielt hast, Dich dort einliefern zu lassen.
Davon mal abgesehen, zu meiner Erkrankung gehört unter anderem sicherlich auch soziale Phobien. Komischerweise kann ich dem was du da (sinnlos) nieder geschrieben hast, absolut nicht zustimmen. Die meisten genannten Punkte kenne ich an mir noch nicht mal ansatzweise.
Dann hast Du eben keine soziale Phobie, sondern etwas anderes. Ich kann es mir inzwischen auch schon denken, aber das lassen wir mal lieber. Woher ich das weiß? Weil ich selber mal in einer Psychiatrie gearbeitet habe und daher sowohl Theorie als auch Praxis kenne. Und solche Patienten, die immer nur an allem herumnörgelt haben und sich zwar einweisen ließen, de Therapie dann aber gar nicht annehmen wollten und sich gegen alles gesträubt haben, konnten wir immer ganz besonders leiden.
Beziehungsweise warum geht man mit solchen Problemen in ein Krankenhaus, wenn man die Probleme doch einfach mal so lösen könnte, wenn man sich einfach mal so in die Fußgängerzone stellt.
Macht doch aber keiner, sondern bleibt daheim, flüchtet vor anderen, isoliert sich. Wer es tatsächlich hin bekommen würde, regelmäßig unter Menschen zu gehen und sich dem auszusetzen, wovor er Angst hat, der würde damit eine Besserung hervorrufen; macht aber keiner.
Sorry wenn alles angeblich Geld kostet und so weiter, wozu sind dann Flachbildfernseher in den Aufenthaltsräumen nötig, aber dafür eine bettlägrigen Patienten ist es noch nicht mal möglich die Pflege zu Rufen, weil die Klingelknöpfe vom Bett aus nicht zu erreichen sind?
Wieviel kostet denn so ein Bildschirm? 100 EUR? Und was würde wohl die Umsetzung Deiner Wünsche an die Krankenhausarchitektur kosten? Ich hoffe, Du erkennst selbst, dass der Vergleich hinkt.
Ich erwarte nicht wirklich perfekte Lösungen, aber schon einen menschlichen Umgang mit Patienten. Egal auf welcher Station und mit welcher Erkrankung. Ich für mich habe gerade mit dem Pflegepersonal in der Psychiatrie eher schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn die Kritikpunkte die ich habe nicht auch mir gegenüber und das ungefragt von anderen Patienten geäußert worden wären, würde ich ja noch sagen, ich bin zu pingelig etc.pp. Hier ist es allerdings so, dass die für die 5 Stationen etwa 50 Pfleger haben. Schätze ich nun mal. Leider sind die wenigsten Fachkrankenpfleger für Psychiatrie. Was an sich nicht schlimm wäre, wenn die Empathie stimmen würde oder so. Schwierig zu beschreiben. Aber ich denke mit kranken Menschen muss man auch irgendwie umgehen können und ich denke auch, ohne mich da nun in Szene setzen zu wollen, psychiatrische Patienten brauchen noch eine andere Art der Pflege und des Umgangs mit ihnen. Ich schätze mal das vielleicht 5 Fachkrankenpfleger angestellt sind. Der Rest ist nur Krankenpfleger/Schwester oder halt Gesundheit- und Krankenpfleger, wie es heute offiziell heißt. Während der Ausbildung sind die maximal 4 Wochen in der Psychiatrie. Aber mittlerweile werden gerne gerade aus gelernte Kräfte in der Psychiatrie eingestellt. Beste Erinnerung habe ich an eine Lernschwester, die vom Pfleger, mit dem sie alleine auf Station war, mit einem betrunken Patienten, der noch dazu sehr überdreht war, alleine stehen gelassen wurde.
Solche Szenen wie du sie beschreibst, kenne ich leider auch. Als Mitpatientin. Wobei ich immer wieder den Eindruck hatte, dass viele gerne ihren Dienst in der Psychiatrie machen, weil es im Vergleich zu anderen Stationen der wenigste körperliche Aufwand ist. Was sich dann halt auch bei pflegebedürftigen Patienten widerspiegelt, die man grob gesagt auch mal in ihrer Scheiße liegen lässt. Wobei halt auch viele kein wirkliches Interesse an der Zusammenarbeit mit psychisch kranken Menschen zu haben scheinen.
Ich kann nachvollziehen, wenn man an Krankenhäusern und so sparen muss. Nur frage ich mich manches Mal mit welchem Sinn. Einfaches Beispiel. Uns wurden im letzten Jahr die Möglichkeiten der ambulanten Therapien extrem gekürzt. Für viele fielen die Möglichkeiten durch die Gesundheitsreform im letzten Jahr dann ganz weg. Für viele hießen die ambulanten Therapien aber auch, sich wieder in die Gesellschaft einfügen, wieder aktiver werden und so weiter. Und nein die Maßnahmen können nicht durch irgendwelche Kurse ausgeglichen werden. Die Therapien hießen auch, dass die Patienten eventuell schneller wieder ins Berufsleben einsteigen können und somit wieder voll ins Gesundheitssystem einzahlen können. Manchem Patienten wurden die Möglichkeiten genommen. Ist es aber für den deutschen Staat nicht besser, wenn möglichst viele ins Gesundheitssystem einzahlen? Klar kosten die Therapien Geld. Aber auf Dauer kommt das günstiger als weitere stationäre Aufenthalte und längere aus dem Berufsleben draußen bleiben.
Ich gebe auch zu, die Drei- Bett- Zimmer sind nur einer von vielen anderen Punkten, die mich als Patient einfach ankotzen. Wenn ich wüsste, dass andere Punkte in der Behandlung stimmen würde, könnte ich vielleicht auch darüber hinweg sehen. Aber ich sehe im genannten Beispiel mit der Patientin die man mit der Situation eindeutig überfordert und sie dann noch alleine lässt, beim besten Willen keinen Sinn. Wenn man die Patientin vorher aufgefangen hätte und sie vorbereitet hätte, sähe die Sachlage anders aus. Wobei die Patientin freiwillig über Nacht auf den Flur gezogen wäre. Keine Ahnung wie die Sachen ausging. Da aber Flurbetten wegen dem Brandschutz verboten wurden und ich die Einstellung der Pflege kenne, denke ich, die Reaktion wird gewesen sein, auf dem Flur dürfen keinen Betten mehr stehen, finden sie sich damit ab.
Klar kann ich die Pflege oder generell das Personal manches Mal schon verstehen. Nur sind wir Patienten doch das kleinste Glied in der Kette. Und wie gesagt ich bin eine, die eher der Pflege auch mal was hilft. Bei meinem letzten Aufenthalt endete das aber so, dass die Mitpatienten mit Fragen zu mir kamen, weil die Pflege einfach nicht ansprechbar war. Ach ja die Station war zu dem Zeitpunkt mit 8 bis 10 Patienten, statt der üblichen Patientenzahl belegt. Auch erlebt, Bezugspflege die ausgelost wurde. Bezugspflege die den Patienten klar sagt, dass man kein Interesse hat. Bezugspflege oder generell Pflege die Patienten einfach stehen lässt. Pflegepersonal das fast die gesamte Schicht lieber am Kicker spielt, statt sich um absolut hilflose Patienten zu kümmern. Pflege die sich am Essen der Patienten bedient, obwohl das schon mehr als knapp bestellt wurde und das auch noch bevor die Patienten sich was nehmen können. Und das sind nur wenige Punkte. Über manches könnte ich hin weg sehen, wenn halt der Rest stimmen würde. Was er leider auch nicht tut. Und leider stehe ich da mit meiner Meinung nicht alleine und wie gesagt, Problem ist halt, dass man keine andere Wahl hat.
Und klar gibt es Menschen im pflegerischen Bereich wie dich. Leider sind die die Seltenheit. Und ich brauche nicht viel um wirklich dankbar zu sein. Leider habe ich aber immer wieder erleben müssen, dass gerade im Bereich der Pflege viele ihre Machtposition ausnutzen. Und im Endeffekt, die wirklich netten Schwestern und Pfleger, bei denen man sich auch mal traute zu reden, die sich mit einem auseinander setzten und nicht nur nach der Diagnose gesehen haben und dann gesagt haben, mit der wollen wir nichts zu tun haben, die sind alle weg.
ich denke, es wird halt oft an den falschen Stellen gespart. Und das auf Kosten der Patienten. Ich denke, wenn man halt an manchen Stellen einfach mehr investieren würde, würde das auch irgendwann wieder ins System zurück fließen. Einmal verlängern sich ja mit weniger Pflegepersonal auch die Aufenthaltszeiten. Was ja auch Geld kostet. Oder die Patienten werden zu früh entlassen, was halt auch zu Rückfällen führen kann. Und so weiter.
LittleSister hat geschrieben:Und klar gibt es Menschen im pflegerischen Bereich wie dich. Leider sind die die Seltenheit. Und ich brauche nicht viel um wirklich dankbar zu sein. Leider habe ich aber immer wieder erleben müssen, dass gerade im Bereich der Pflege viele ihre Machtposition ausnutzen. Und im Endeffekt, die wirklich netten Schwestern und Pfleger, bei denen man sich auch mal traute zu reden, die sich mit einem auseinander setzten und nicht nur nach der Diagnose gesehen haben und dann gesagt haben, mit der wollen wir nichts zu tun haben, die sind alle weg.
ich denke, es wird halt oft an den falschen Stellen gespart. Und das auf Kosten der Patienten. Ich denke, wenn man halt an manchen Stellen einfach mehr investieren würde, würde das auch irgendwann wieder ins System zurück fließen. Einmal verlängern sich ja mit weniger Pflegepersonal auch die Aufenthaltszeiten. Was ja auch Geld kostet. Oder die Patienten werden zu früh entlassen, was halt auch zu Rückfällen führen kann. Und so weiter.
Menschen wie ich sind keine Seltenheit jedenfalls nicht im Rettungsdienst. Aber ich sag es auch einmal wie es wirklich ist, mit der Zeit stumpft man in diesem Bereich nur noch ab und macht seinen Dienst nach Vorschrift. Frau Müller heißt dann Abends bei Schichtübergabe nicht Frau Müller, sondern einfach der Herzinfarkt vom morgen. Teilweise hat man binnen weniger Stunden seine Patienten schon wieder so verdrängt, dass man sich nicht einmal mehr daran erinnern kann wenn man erneut in die Klinik kommt und der Patient einen dort freudestrahlend anschaut weil man so nett gewesen ist. Es ist vieles Show und auch vieles aufgesetzt und mich hat die letzten Dienstmonate die ich getan habe eigentlich nichts mehr von meinen Patienten bewegt. Man hat sich hingesetzt zugehört, die selben Standartfragen für das Protokoll abgefragt und hinterher noch die Fragen für Smalltalk geschoben die immer gut ziehen. Wirklich interessiert hat es mich seltenst ob mein Patient nun 5 Kinder hat oder eben keine aber ich musste ihn Beschäftigen, weil es eben zu meinem Job gehört.
Andererseits gibt es Patienten die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen auch heute nicht. Manchmal haben sie etwas gesagt was mich sehr getroffen hat, wie eine Patientin zu der ich wirklich extrem unverschämt war aufgrund meiner schlechten Laune da ich zu diesem Zeitpunkt bereits 25 Stunden durchgearbeitet habe und eigentlich nur 12 Stunden machen sollte aber dann meine Ablösung nicht gekommen ist und meine Rettungsdienstleitung sich auch nicht zuständig gefühlt hat an der Situation etwas zu ändern. Hinterher tat es mir wirklich Leid was ich dieser Patientin an den Kopf geknallt habe, denn sie konnte dafür rein gar nichts - war aber nun mal in der nähe und ein Opfer.
Natürlich ist das in der Klinik nicht anders, wo soll das Pflegepersonal ansonsten seinen Frust raus lassen wenn nicht an den Patienten? Das ganze ist einfach eine Pyramide nach unten und wenn du das Bild kennst, wo der Großvater den Vater beschimpft, dieser zu seinem Kind geht mit dem meckert und am Ende das Kind den Hund tritt, kannst du dir das ganze bildlich vorstellen. Der Hund ist dabei das Symbol für die Patienten auf deren Kosten das meiste ausgetragen wird.
Man könnte schon sagen wenn man genug Budget für die Therapien bekommen würde von den Kassen, könnten vielleicht einige der Patienten wieder arbeiten und bezahlen ein aber wie viele macht das in der Summe schon aus? Vielleicht 20-30 Menschen die dann ihre 15% Beitrag abdrücken. Insgesamt gesehen hat man aus rein finanziellen Aspekten gesehen mehr davon die Therapien zu streichen und verzichtet damit lieber auf diese geringe Summe Menschen die dann vielleicht auch in den großen Topf einzahlen würden. Vor allem ist nicht gesagt, dass diese Menschen mit der Therapie dann auch einen Arbeitsplatz bekommen hätten und diesen dann auch dauerhaft durchziehen würden und nicht wieder einen Rückfall erleiden und so wieder auf den Kostentopf angewiesen sind.
Im Prinzip geht es wirklich alle etwas an was mit den Geldern passiert und nicht nur die Patienten oder die Arbeitnehmer in dieser Branche. Jeder Arbeitnehmer bezahlt seinen Beitrag ein, nur interessiert es niemanden solang bis man dann eine Therapie bräuchte die dann von der Krankenkasse nicht im Leistungskatalog vorgesehen ist und deswegen nicht gemacht werden kann. Dann haben die Patienten auch wieder genug Anlass zum Frust und wo lassen sie es aus, an den Pflegern die greifbar sind.
Was ich halt auch bestätigen kann, dass Patienten mir sagen das die Krankenschwestern unfreundlich sind und nie Zeit für einen haben. Das ist schon richtig, liegt aber nicht daran das das Pflegepersonal unverschämt ist und andere Menschen nicht leiden kann, nein sie müssen mit ihren Aufgaben die immer mehr werden, fertig werden während ihrer Schicht. Deswegen ist die Zeit knapp bemessen und vieles wird nicht so gründlich gemacht wie es eigentlich sein sollte oder wie du es schon angesprochen hast, muss auch einmal ein Patient in seiner eigenen Scheiße liegen bleiben.
Auch die Pfleger stumpfen mit der Zeit immer mehr ab, dass sie irgendwann keine Lust mehr haben es jedem Patienten recht zu machen was auch gar nicht geht da jeder etwas anderes erwartet. Zum anderen hättest du wirklich Lust dir ständig von allen Seiten Genörgel anzuhören wegen deiner Arbeitsweise? Ich denke nicht da das niemand gerne hört. Warum auch Patienten eher an Pflegepersonal meckern als an einem Rettungsassistenten liegt daran, dass Pflegepersonal immer für mehrere Patienten zeitgleich verantwortlich ist aber ein Rettungsassistent nur für den aktuellen Patienten in seinem Fahrzeug. Deswegen wirkt das ganze sehr individuell und was noch ein Vorteil ist, ich muss mich maximal wenige Stunden mit dem Patienten befassen und wenn ich ihn nicht leiden kann sehe ich ihn nachdem er in der Klinik ist meistens nie wieder. Das Pflegepersonal hat Patienten viel länger bei sich und muss sich damit herumschlagen. Vor allem das war für mich damals der Grund, warum ich mich gegen eine Ausbildung zur Krankenschwester entschieden habe, da ich auf die Dauer nicht meine Klappe halten könnte wenn mich jemand auf längere Zeit nervt.
Ja klar, wenn man andere gerne von Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva abhängig machen möchte, dann ist es immer sinnvoll, viele Tabletten zu verabreichen, anstatt das zugrunde liegende falsche Verhalten umzulernen.
Bei Depressionen fehlt aber ein Botenstoff. Der kann mit Medikamenten zugeführt werden. Warum das also nicht tun? Und das Antidepressiva alle abhängig machen, stimmt so definitiv nicht. Das ist eines der Ammenmärchen. Die heutigen Antidepressiva machen alle nachweislich nicht mehr abhängig.
Klar kann man im therapeutischen Rahmen nicht davon laufen. Aber man muss auch nicht alles annehmen. Wenn ich alles getan hätte was man mir gesagt hat, dann wäre ich nun Medikamentenabhängig, weil man mich regelmäßig mit nachweislich anhängig machenden Medikamenten behandeln will. Beziehungsweise die Hälfte der Leute die mich behandelt haben, würden das wollen und die andere Hälfte nicht. Ich habe mich dagegen entschieden. Also habe ich ja gegen die Behandlung der Hälfte rebelliert? Wenn ich alles gemacht hätte, was man mir gesagt hätte, würde ich heute abwechselnd daheim und in einer betreuten Einrichtung leben. Denn mir wurde sowohl zu einer Unterbringung geraten wie auch davon ausdrücklich abgeraten. Der eine Arzt sagt ich brauche die und die Therapie, der nächste sagt, ich brauche sie nicht. Und der Dritte sagt, ich bin nicht geeignet. Was soll ich nun machen? Mich an einem Tag der Woche so behandeln lassen, am anderen nicht? Und da du ja speziell die Verhaltenstherapie angesprochen hast und auch geschrieben hast, die psychischen Erkrankungen liegen (alle?) an falsch gelernten Verhalten. Problem ist nur, die Verhaltenstherapie orientieren sich am Hier und Jetzt und nicht am gestern. Sprich nehmen wir mal an, man hat gelernt wenn man das und das macht passiert das und das und der Therapeut sieht das als Fehlverhalten, versucht er dem Patienten zwar klar zu machen, das Verhalten ist falsch, aber in den seltensten Fällen wird nachgesehen, warum der Patient so handelt.
Zwischen nörgeln und nörgeln gibt es durchaus einen Unterschied. Man kann die Kritik durchaus auch sachlich rüber bringen. Und die Leute die sich im professionellen Bereich die Zeit genommen haben, sich mit mir auseinander zu setzen, die strahlen in der Regel über das ganze Gesicht wenn sie mich wo sehen, plaudern mit mir, sind ziemlich freundlich und das nicht auf die Art, weil man übertrieben freundlich sein muss, sondern eine Freundlichkeit, von der man merkt, sie kommt von Herzen. In meinem Umfeld gibt es relativ viel professionelles Personal, dass vollkommen nachvollziehen kann, warum ich manche Behandlungen einfach ablehne. Und es gibt Menschen, die ohne mich zu kennen, gleich sagen, dass ich eh nicht mit arbeite. Da kann ich tun was ich möchte.
Ich habe im Bezug auf die Flachbildfernseher ja einen konkreten Bezug zu den Klingelknöpfen genannt. Und du willst mir doch nun nicht sagen, dass eine andere Anbringung, in dem Fall ein Stück weiter oben und ein Stück nach Rechts oder nach Links, teurer gewesen wären, als der billigste Flachbildschirm? Und sorry wenn ich nur bitter grinsen kann, wenn der Klinikchef Patientenbriefe verschickt, in denen besonderen Wert auf die Flachbildfernseher gelegt wird und die angepriesen werden ala wir sind ein tolles Krankenhaus, weil wir haben ja Flachbildfernseher und quasi im gleichen Satz schreibt, tut uns ja Leid, dass die Patientenzimmer nicht optimal sind, aber als Trost haben wir ja Flachbildfernseher.
Und ich habe es in einem anderen Post schon mal geschrieben. Es geht mir um die generellen Sachen, was nicht nur speziell auf Psychiatrie bezogen ist. Ich habe kein Problem damit, wenn ich in ein Krankenhaus gehe und vorher weiß, dass sind Drei- Bett- Zimmer oder Mehrbettzimmer. Aber ich würde mich, egal wo, unwohl fühlen, wenn ich mit aller Kraft versuche mich an die Gegebenheiten zu gewöhnen und das sind in dem von mir genannten Fall nun mal Zwei- Bett- Zimmer und urplötzlich ohne Ankündigung das halbe Zimmer ausgeräumt ist ( der Tisch nimmt ziemlich viel Platz ein) und da ein weiteres Bett steht und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Dann ist das für mich nicht einfach nur ins kalte Wasser geschmissen. Und selbst Menschen mit sozialen Phobien der Art die du beschreibst, führt man langsam an die Situation heran.
@ sorae
Ich kann mich nur auf die Pflege beziehen. Mit dem Rettungsdienst hatte ich bisher nur einmal zu tun, aber die waren sehr nett. Und ich kann auch nachvollziehen das man abstumpft. Aber ich finde es total schwer, wenn man dann gesagt bekommt, ja die Patienten müssen quasi Rücksicht auf das Personal nehmen. Wenn das an einem Tag gut drauf ist, kann es halt auch mal schlecht drauf sein und das müsste man ja als Patient wissen und merken und was weiß ich. Aber mir als Patienten darf es scheinbar nicht schlecht gehen. Ich kann es nicht in Worte fassen, was ich an sich ausdrücken möchte.
Und klar kenne ich die Pyramide. Nur siehe oben, warum werden von mir Sachen erwartet, die man als Mensch im professionellen Bereich nicht geben kann? Klar passieren Fehler, klar lässt man mal Launen an anderen aus. Nur wenn ich pampig bin, dann wird mir das umgehend als Fehlverhalten ausgelegt. Passieren Fehler, läuft es oft ähnlich. Einfaches Beispiel. Ich hatte Nachts auf Bedarf ein Medikament zum Schlafen. Das habe ich mir auch fast jede Nacht geholt. Die Nachtpflege hat es mehrfach zwar ausgegeben, aber nicht in meiner Akte notiert. In der folgenden Oberarztvisite sage ich nichtsahnend, dass ich ja nun die letzten Nächte immer das Medikament gebraucht hätte. Der Oberarzt, der mich nicht erst seit dem Tag kannte, schaute groß, fragte auch nicht nach, sondern putzte mich vor allen umgehend runter, dann hätte ich ja Medikamente genommen, die ich von daheim mitgebracht hätte. Ach ja eigene Medikamente müssen bei Aufnahme abgegeben werden und ich gelte als sehr zuverlässig. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, solche Sachen ohne Absprache im stationären Bereich zu nehmen. Ich saß nur sprachlos da. Stotterte irgendwann, dass ich das bei der Pflege geholt habe. Ob er mir geglaubt hat bezweifle ich. Nur ich alleine weiß, dass es nicht mein Fehler war. Was mir aber wenig bringt.
Ich kann vieles nachvollziehen. Mache da auch nicht immer nur die Pflege für verantwortlich oder beziehe es auf Einzelne. ich sage es seit Monaten an sich so, im momentanen Gesundheitssystem ist für Menschen wie mich kein Platz. Ich erwähnte ja vorhin den Punkt mit den gekürzten Therapien im ambulanten Bereich. Mich hat das ziemlich geärgert. Die Klinik konnte dafür nichts, aber Leidtragende waren die zuständigen Therapeuten. Da mir recht bald klar war, die können da nichts dafür, da sie sich nur an Vorgaben halten müssen, besprach ich das Thema auch mit einem Arzt. Der konnte meinen Ärger verstehen und meinte, es bringt wenig wenn sich die Ärzte beschweren, der Gesundheitsminister und andere müssten auch mal die Seite der Patienten sehen. Auch wenn mich die Sachen nicht mehr wirklich betraf, da man bei mir andere Lösungen fand, habe ich mich, in Absprache mit den Therapeuten und dem Arzt mit einem Schreiben direkt ans Gesundheitsministerium und an was weiß ich noch wen gewendet. Mich haben alle unterstützt, alle fanden das toll und so weiter. Ich bekam auch Antworten. Antworten mit Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Also habe ich die Schreiben an die zuständigen Stellen gegeben. Ergebnis war, dass man mir daraufhin die Therapien doch wieder streichen wollte, weil ich es gewagt hatte, mich an anderer Stelle zu beschweren. Und ich hätte mich nie beschwert, wenn man mir dazu nicht geraten hätte und so weiter.
Natürlich kann ich deinen Ärger nachvollziehen den du als Patient gegenüber dem Pflegepersonal hast. Auch das dir deine Therapie gestrichen werden sollte nachdem du dich beschwert hast wozu dir von einem Arzt und einem Therapeuten geraten wurde. Diese haben jedoch wenig mit der Verwaltung und den Strukturen dort zu tun, dass es immer unterschiedlich ausgelegt wird aber hättest du nichts gesagt wäre deine Therapie doch sowieso gestrichen worden? Im Prinzip hattest du in dem Moment wenig zu verlieren.
Die Medikamente die nicht eingetragen wurden, ja das ist ärgerlich und war dir sicherlich auch unangenehm da du in dem Moment als Lügner hingestellt wirst. Aber Fehler passieren nun mal überall dort, wo Menschen arbeiten und ehrlich ich habe es auch schon vergessen auf meinem Protokoll Dinge einzutragen die ich gemacht habe. Auch während meiner Klinikpraktika die ich in der Ausbildung machen musste, habe ich Medikamente ausgeteilt und kam dann nicht immer direkt dazu das ganze in die Akte einzutragen. Immer wieder etwas anderes was man sofort machen musste und so ging es dann verloren und wurde am Ende von mir einfach vergessen. Das ganze könnte man mit mehr Personal wesentlich besser bewerkstelligen, denn so hätte das Personal die Möglichkeit ihre angefangenen Arbeiten nacheinander abzuarbeiten und nicht alles wild durcheinander, so dass genau solche Informationen verloren gehen.
Zum anderen musst du aber auch verstehen, dass ein Arzt immer davon ausgeht das das Pflegepersonal es in die Akte einträgt wenn es Medikamente raus gibt. Sofern dort nichts drinnen steht, aber ein Patient das behauptet gerade in einem solchen Bereich wie der Psychiatrie, wird erst einmal dem Patienten der Fehler angehängt. Natürlich wäre es einfacher bei den Pflegern nachzufragen aber auch das ist immer wieder ein Problem gerade wenn etwas vergessen wurde, muss man erst eruieren wer an dem Tag Dienst hatte, dann muss man denjenigen aufsuchen und befragen. Manchmal kann man sich nicht mehr an Dinge erinnern die man einen Tag zuvor gemacht hat, was dann auch dazu führt das man als Patient als unglaubwürdig hingestellt wird. Das man dich jedoch in einer Lautstärke mit solchen Worten runter gemacht hat, soll das ganze jedenfalls nicht rechtfertigen oder gutheißen.
Aber da das ganze Thema von dir ursprünglich auf die Kosten für eine bessere Klinikeinrichtung- und Ausbau ausgelegt war, habe ich das ganze mit dem emotionalen Frust gegenüber Klinikpersonal nochmals in einem separatem Thema aufgegriffen, in dem du dich nach Lust und Laune austoben darfst.
Medizinisches Personal - Unverschämt oder abgestumpft?
Bei Depressionen fehlt aber ein Botenstoff. Der kann mit Medikamenten zugeführt werden. Warum das also nicht tun? Und das Antidepressiva alle abhängig machen, stimmt so definitiv nicht. Das ist eines der Ammenmärchen. Die heutigen Antidepressiva machen alle nachweislich nicht mehr abhängig.
Zum einen ist das nicht immer so und zum anderen kann man nicht in so ein komplexes System wie das der Botenstoffe im Gehirn eingreifen, ohne auch gewisse Nebenwirkungen zu bekommen. Letztendlich bleibt die Wirkung des Medikaments auch nur so lange erhalten, wie es eingenommen wird und man kann Glück haben, dass danach die depressive Phase ohnehin vorbei ist oder man kann Pech haben und die Symptome kehren zurück. Wenn es andere Wege der Behandlung gibt, dann sollte man lieber eine Therapie in Anspruch nehmen als sich nur auf Medikamente verlassen.
Klar kann man im therapeutischen Rahmen nicht davon laufen. Aber man muss auch nicht alles annehmen. Wenn ich alles getan hätte was man mir gesagt hat, dann wäre ich nun Medikamentenabhängig, weil man mich regelmäßig mit nachweislich anhängig machenden Medikamenten behandeln will.
Es kommt aber auch darauf an, wie lange diese genommen werden. Kurze Zeit z.B. Beruhigungsmittel einzusetzen, ist bezüglich des Abhängigkeitspotenzials weniger bedenklich als sie langfristig einzusetzen. Sie können eine Behandlung unterstützen, sollten aber von einer Therapie begleitet werden.
Beziehungsweise die Hälfte der Leute die mich behandelt haben, würden das wollen und die andere Hälfte nicht. Ich habe mich dagegen entschieden. Also habe ich ja gegen die Behandlung der Hälfte rebelliert? Wenn ich alles gemacht hätte, was man mir gesagt hätte, würde ich heute abwechselnd daheim und in einer betreuten Einrichtung leben. Denn mir wurde sowohl zu einer Unterbringung geraten wie auch davon ausdrücklich abgeraten. Der eine Arzt sagt ich brauche die und die Therapie, der nächste sagt, ich brauche sie nicht. Und der Dritte sagt, ich bin nicht geeignet.
Da frage ich mich z.B., warum Du bei zig verschiedenen Ärzten warst? Hast Du mehrere hintereinander aufgesucht oder waren Deine Therapien immer erfolglos, so dass Du zum nächsten Arzt weitergezogen bist?
Problem ist nur, die Verhaltenstherapie orientieren sich am Hier und Jetzt und nicht am gestern. Sprich nehmen wir mal an, man hat gelernt wenn man das und das macht passiert das und das und der Therapeut sieht das als Fehlverhalten, versucht er dem Patienten zwar klar zu machen, das Verhalten ist falsch, aber in den seltensten Fällen wird nachgesehen, warum der Patient so handelt.
Das weiß man ja auch oftmals nicht und genau das unterscheidet ja psychische Störungen von körperlichen Krankheiten; bei physischen Problemen weiß man meistens genau, woher die Beschwerden kommen, bei psychischen Problemen weiß man das meistens nicht. Klar kann man manchmal eine Ursache finden, warum sich ein falsches Verhalten etabliert hat, aber das allein ist ja noch nicht der Schlüssel zur Heilung. Und was würde man dann mit den Patienten machen, bei denen die Ursache nicht identifizierbar ist?
Und warum sträubst Du Dich so gegen die Feststellung, dass bei psychischen Störungen Verhaltensweisen überdacht und geändert werden müssen? Ist das für Dich so eine unerträgliche Vorstellung, etwas an Deinem Verhalten zu ändern? Denn wenn die Art und Weise, wie Du im Alltag mit anderen oder mit bestimmten Situationen umgehst, schon richtig wäre, dann wäre für die stationäre Psychotherapie ja kein Thema.
Wenn Patienten schon viele Therapien durchlaufen haben und diese scheinbar nicht viel gebracht haben, so dass weitere Therapien beantragt werden, dann ist das natürlich schade und enttäuschend für den Patienten. Aber andererseits müssen Krankenkassen und Kliniken auch schauen, wem sie bei den knappen Ressourcen am besten einen Therapieplatz zukommen lassen. Und wenn es in der Vergangenheit schon viele Therapieversuche gab, da kommt man vielleicht auf die Idee, denjenigen auch mal abzulehnen und stattdessen andere von den Therapieplätzen profitieren zu lassen.
Es kommt aber auch darauf an, wie lange diese genommen werden. Kurze Zeit z.B. Beruhigungsmittel einzusetzen, ist bezüglich des Abhängigkeitspotenzials weniger bedenklich als sie langfristig einzusetzen. Sie können eine Behandlung unterstützen, sollten aber von einer Therapie begleitet werden.
In dem Fall kommt es wohl auch auf die Grunderkrankung an. Wenn die Probleme nicht nur in akuten Phasen auftreten, sondern einfach Bestandteil der Erkrankung sind, helfen kurzfristige Gaben von Medikamenten eben nur kurzfristig. Und wenn bei dem Patienten eh schon Suchtpotential vorliegt, warum muss man dann gleich mit den richtigen Hämmern therapieren?
Da frage ich mich z.B., warum Du bei zig verschiedenen Ärzten warst? Hast Du mehrere hintereinander aufgesucht oder waren Deine Therapien immer erfolglos, so dass Du zum nächsten Arzt weitergezogen bist?
Ich habe geschrieben, Menschen die mich behandelt haben. Und ich war bei einigen Ärzten in Behandlung und ich habe keine einzige Behandlung abgebrochen, weil ich keinen Bock mehr hatte, sondern weil mir dazu geraten wurde. Falls ich überhaupt so weit kam. Ich bin aufgrund der Diagnose auch schon weg geschickt worden, mit so Worten wie: Ich behandle keine Menschen mit ihrer Erkrankung und irgendwelchen fadenscheinigen Erklärungen. Aber die Aussage die ich oben getroffen habe, dass mir ganz viele so viele unterschiedliche Sachen sagen, die sich zum Teil noch widersprechen- da brauche ich nicht zu verschiedenen Ärzten- ein paar Jahre Behandlung über eine Klinik ( ambulant, wie stationär und teilstationär und gar nicht)- voila ich habe zu verschiedenen Punkten, verschiedene Aussagen. Wobei es einzelne Personen schon fertig bringen, mir diese Woche das zu sagen und die nächste Woche was anderes. Ich bin schon so weit, so Leuten zu sagen, warum sie mir nicht einfach eine Schizophrenie diagnostizieren.
Und warum sträubst Du Dich so gegen die Feststellung, dass bei psychischen Störungen Verhaltensweisen überdacht und geändert werden müssen? Ist das für Dich so eine unerträgliche Vorstellung, etwas an Deinem Verhalten zu ändern? Denn wenn die Art und Weise, wie Du im Alltag mit anderen oder mit bestimmten Situationen umgehst, schon richtig wäre, dann wäre für die stationäre Psychotherapie ja kein Thema.
Ich sträube mich nicht dagegen. Kann ich nachvollziehen. Aber weißt du was total schwer ist- wenn man keinen Plan hat was man machen soll, was richtig ist, weil eben vieles einfach antrainiert ist und dann an einem Tag gesagt wird, so ist es richtig, am nächsten Tag ist das so dann nicht mehr richtig sondern was anderes ist richtig und am wieder nächsten Tag bekommt man Variante drei. Klar mag es verschiedene Möglichkeiten geben. Nur in den Fällen sind das widersprüchliche Sachen die da erklärt werden. Für jemand der "normal" ist, mag das nicht nachvollziehbar sein. Aber ganz ehrlich? Ich zerbreche daran oder bin daran zerbrochen, weil ich nicht mehr weiß, was nun richtig und was falsch ist.
Oder drücken wir es so aus, weil ich dir gegenüber ja so rüber komme, als wenn ich alles ablehne. Ich bin generell der Typ der alles erst mal in Stille betrachten muss. Ich bin auch kein großer Redner. Meine Behandler verdrehen schon die Augen, wenn ich mal wieder Keine Ahnung sage. Ich für mich habe mittlerweile festgestellt, dass ich mit Keine Ahnung reagiere, wenn ich keine Antwort weiß, etwas nicht erklären kann und so weiter. In vielen Situationen würden auch "Normalos" Keine Ahnung sagen. Nur stört sich da keiner dran. Bei mir heißt das immer umgehend, ich würde nicht mit arbeiten. Es hat sich aber noch absolut keiner damit auseinander gesetzt, warum und wann ich so reagiere. Ich weiß es mittlerweile und kann gelegentlich auch gegen lenken.
Zwischenzeitlich war ich so weit, dass ich mit manchen Menschen wirklich offen sprechen konnte. Detailiert und genau sagen konnte, was nun los ist, zum Teil auch was ich brauche und so weiter. Ergebnis? Man machte genau das Gegenteil. Wunderte sich dann, wenn ich heulend da stand, aus mir kein Wort mehr heraus zu bekommen war, weil ich absolut nicht wusste was los ist. Falls ich das dann in Worte fassen konnte, dann war die Reaktion: Sie haben nicht genug geredet. Das traf vor allem in so Situationen zu wie ich erkläre 3 Leuten von der Pflege, von 4 die möglich gewesen wären, was mich bedrückt und was man machen könnte und so weiter. Am nächsten Tag wurde genau das Gegenteil gemacht.
War in der Situation noch nachvollziehbar. Aber ich habe offen darüber geredet, wie es mir mit dem was passieren könnte und dann halt passierte gehen könnte. Dann erwarte ich aber auch, dass man mir zumindest ansatzweise vermittelt, wir sind da. Statt dem wurde mir quasi wortwörtlich gesagt, ich habe das zu tun und wehe ich mache das nicht alleine. Mir ging es nicht um praktische Hilfe oder so. Aber man hat mich mit meinen Gefühlen, die ich im Vorfeld sehr klar fast allen die greifbar waren mitgeteilt habe. Ergebnis war, dass man mir sagte, ich habe nicht genug geredet. Mit wem hätte ich denn noch reden sollen? Und weißt du, wenn so Sachen immer wieder passieren und man die Wahl hat zwischen man schweigt und wird als bockig bezeichnet oder man redet und es wird gesagt, man redet ja nicht- welchen Weg würdest du gehen? Weil im Endeffekt ist es egal was ich mache, es ist eh falsch.
Ich kann nachvollziehen, dass die Krankenkassen nicht endlos viele Therapien bewilligen, wenn absolut kein Erfolg zu sehen ist. Ich sehe an sich auch oftmals noch nicht mal zwingend das Problem an den Krankenkasse. Einfaches Beispiel. In der Klinik ist es Standard, dass morgens eine Gehgruppe stattfindet, an der jeder teilnehmen muss, der gehen kann. Vor wenigen Jahren im tiefsten Winter, um die Klinik herum ist nur am Eingang, aber nicht auf den Nebenwegen gestreut. Nachvollziehbar. Ergebnis war, Glatteis unter dem Schnee, eine Patient fiel hin und brach sich den Arm. Im Jahr drauf ähnliche Situation. Es hatte geschneit. Auf den Nebenwegen lag knietief Schnee. Wir traten auf Anweisung der Pflege halt den Weg zum Treffpunkt für diese Gehgruppe an.
Der Praktikant, der uns begleiten sollte, kam. Sah das Wetter und überlegte. ich sagte dann, ob man die Gruppe nicht besser ausfallen lassen sollte? Verwies auch auf die Situation im Vorjahr. Der Praktikant sah an sich runter. Er trug nur Chucks. Also wirklich kein geeignetes Schuhwerk und meinte dann zu uns, wenn er mit den Schuhen laufen kann, dann können wir das auch. Was wir dann auch taten. Wären wir nicht mit, hätte das Therapieverweigerung gehießen, was ein Entlassungsgrund ist. Ich bin nun eine von denen die eh länger da war und mehrere Paar Schuhe dabei hatten. Es gab aber Mitpatienten die nur ein paar Schuhe dabei hatten. Wir kamen alle klatschnass zurück. Gefallen ist zum Glück keiner.
Ich sprach am selben Tag die Sporttherapeutin an. Die meinte dann nur zu mir, wir seien ja alles erwachsene Menschen und hätten selbst entscheiden können, ob wir mitlaufen oder nicht. Randinfo dabei, wenn die Therapeuten krank sind, dann reichen sie eine Krankmeldung ein und bleiben daheim. Ich war einmal in dem Krankenhaus und habe wochenlang eine dicke fette Erkältung gehabt. Behandelt wurde die nicht. Nach über vier Wochen schickte man mich mal zu einem Koniliararzt, wonach alle in Panik ausbrachen, weil an der Lunge was auffällig war. Stellte sich zwar als harmlos raus- aber eine körperliche Erkrankung, die man mit einfachen Mitteln in den Griff bekommen hätte, möchte ich dort nicht mehr haben und sicherlich nicht durch die Teilnahme an Therapien noch fördern.
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