Ideale Familiensituation
Ich habe unlängst mit einer Freundin diskutiert, was die ideale Familiensituation wäre, wobei wir hier in erster Linie an die Kombination von Berufstätigkeit und zu Hause bleiben gedacht haben. Die Meinungen sind bei uns beiden ziemlich auseinander gegangen. Meinungen sind ja bekanntlich auch unterschiedlich und ich denke, dass es hier im Endeffekt nicht wirklich ein Richtig oder Falsch geben wird, weil es eben sehr individuell ist.
Unabhängig davon, ob es finanziell möglich wäre oder nicht, würde ich mir als ideale Konstellation vorstellen, dass ich halbtags am Vormittag arbeiten gehe, am Nachmittag aber für meinen Sohn zu Hause wäre. Ich halte es für sehr wichtig und gut, dass ein Kind in einen Kindergarten geht, aber im Idealfall eben nur halbtags. Ebenso später dann in der Volksschule / Grundschule. Natürlich gibt es Horte und dergleichen, aber im Idealfall wäre es für mich so, dass man eben nach der Schulzeit zu Hause ist und gemeinsam mit dem Kind dann eben die Hausübungen oder dergleichen macht.
Meine Freundin sieht das ganz anders. Sie meint, dass ihr das zu wenig Berufstätigkeit wäre und sie mit dieser Situation unglücklich wäre. Sie ist der Meinung, dass ein Kind im Idealfall eben schon zumindest bis 15 oder 16 Uhr im Kindergarten bleibt, weil es dort am besten gefördert wird und sie hat auch keine Lust dazu, später einmal mit ihrer Tochter die Hausübungen oder dergleichen zu machen. Sie würde es erfüllender finden, dass sie die Hausübungen und Co eben im Hort macht und sie das Kind dann mehr oder weniger schon "fertig" abholt. Sie würde sich auch beruflich nicht die Erfüllung finden, wenn sie nur halbtags arbeiten gehen würde und ist der Meinung, dass jene Mütter, die nur halbtags arbeiten gehen, das später einmal ihren Kindern vorwerfen werden.
Gar nicht zu arbeiten, würde mich allerdings auch nicht besonders glücklich machen. Ich denke, dass ein paar Stunden Arbeit, eben während das Kind im Kindergarten oder eben in der Schule ist, durchaus erfüllend sind. Aber neben einem Kind ganztags arbeiten wäre auch nicht so ganz meins, zumindest bis sie aus der Volksschule / Grundschule draußen sind. Ich bin ja auch vom Herzen her gerne Mama und möchte das auch ausleben.
Es geht bei dieser Diskussion wie gesagt nur um die Wunschvorstellung, nicht unbedingt um die Realisierbarkeit. Ich bin alleinerziehend und werde langfristig gesehen mit einem Halbtagsjob nicht weit kommen, wobei ich das Glück habe, dass ich eine Lehrertätigkeit habe und somit werde ich zumindest nicht von 9 bis 17 Uhr in einem Büro absitzen müssen.
Wie sieht es bei euch aus? Was wäre - unabhängig von der finanziellen Situation - eure beste Familienkonstellation? Würdet ihr gerne arbeiten gehen wollen? Oder würdet ihr lieber ganz zu Hause bleiben wollen? Und wieso seht ihr das so?
So richtig planbar ist das ja nicht, da es ja immer von der jeweiligen Situation und den (finanziellen) Möglichkeiten abhängig ist. Wenn ich es mir jedoch aussuchen könnte, würde ich auf jeden Fall weiter arbeiten. Mein Beruf macht mir einfach zu viel Spaß, als dass ich mir vorstellen könnte, den Rest meines Lebens "nur" Hausfrau und Mutter zu sein. Für eine gewisse Zeit ja, aber eben nicht dauerhaft. Ich halte jedoch auch nichts davon, wenn Eltern so gut wie gar keine Zeit für die Kinder haben. Ich will meine Kinder schließlich auch aufwachsen sehen und ich würde gerne mit ihnen die Hausaufgaben oder so machen. Ich würde also irgendwie versuchen, einen gesunden Mittelweg zu finden, sodass ich Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann.
Wenn ich ein Kind hätte, dann war es sicherlich mein Wunsch, eines haben zu wollen. Somit war mir dann aber auch klar, dass ich diesem Kind verpflichtet bin, so lange es auf mich angewiesen ist. Selbstverständlich wäre dann aber auch, dass ich auf Vieles verzichten müsste und das auch gerne täte, zu Gunsten des Kindes. Denn ich würde nur das Beste für mein Kind wollen, das ich lieben würde.
Somit würde ich mich deiner Familiensituation nähern und nur den halben Tag arbeiten. Der Nachmittag gehörte meinem Kind, wenn der Kindergarten beendet wäre. Sobald es in die Schule käme, würde ich vorerst so weiter machen. Mir würde es besser gefallen, wenn ich dann nachmittags, nach meiner Arbeit, die Hausaufgaben zusammen mit meinem Kind machen würde. Es könnte mir nicht gefallen, ein „fertiges Kind“ abgeliefert zu bekommen, dafür dann länger arbeiten zu können. Wenn das Kind dann auf eine weiter führende Schule gehen würde, wäre immer noch Zeit für mich, meine Arbeitssituation zu ändern.
Hausaufgaben mit dem Kind zu Hause machen ist schön und gut. Aber es fördert auch die Sozialkompetenzen, wenn die Kinder das in der Gruppe machen. Zumindest wird es an unserer Schule gerne gesehen, wenn sich die Kinder gegenseitig helfen. Das hat auch für das helfende Kind enorme Vorteile, da es vorhandenes Wissen doch nochmal mehr festigt, wenn es einem anderen Kind die Dinge erklärt.
Daher halte ich den Hort für sehr wichtig. Zumal Kinder, welche dann nach der Schule gleich nach Hause gehen, immer das Gefühl haben werden, das sie etwas verpassen. Denn im Hort erleben die Kinder doch andere Dinge, als zu Hause mit den Eltern. Außerdem kann ein Kind schnell zum Außenseiter werden, wenn es Nachmittags nicht mit in der Gruppe ist.
Punktedieb hat geschrieben:Daher halte ich den Hort für sehr wichtig. Zumal Kinder, welche dann nach der Schule gleich nach Hause gehen, immer das Gefühl haben werden, das sie etwas verpassen. Denn im Hort erleben die Kinder doch andere Dinge, als zu Hause mit den Eltern. Außerdem kann ein Kind schnell zum Außenseiter werden, wenn es Nachmittags nicht mit in der Gruppe ist.
Das sehe ich nicht unbedingt so. Bei mir war es früher so, dass meine Mama zu Hause geblieben ist. So habe ich in meinem ganzen Leben keine Stunde in einem Hort oder so verbracht. Ich habe mich da auch nie benachteiligt oder so gefühlt. Ganz im Gegenteil. Mir taten schon als Kind die Kinder leid, die am Nachmittag dann noch in einem Hort waren. Ich bin immer sehr gerne in die Schule gegangen und mir hat Schule immer Spaß gemacht, aber in einen Hort hätte ich dennoch nicht unbedingt gehen wollen.
Wie meine Kinder, habe ich auch zwei verschiedene Horte kennengelernt. Bei mir war es so, das ich mich im ersten total wohl gefühlt habe. Es wurde mit uns viel gemacht, woran wir auch Spass hatten. Im zweiten Hort, nachdem wir aus beruflichen Gründen meiner Eltern umziehen mussten, hat es mir überhaupt nicht gefallen. Dort waren wir quasi nur aufbewahrt und ich habe alles daran gesetzt, das ich Mittagskind werden konnte.
Bei meinen Töchtern ist es genau umgekehrt und wenn ich sie immer Mittags nach Hause kommen lassen würde, hätte ich nur Theater. Einfach weil der Hort so klasse ist und für die Kinder viel geboten wird. Da hätte ich selbst immer ein schlechtes Gewissen, das ich meinen Kindern etwas nehmen würde.
Also, ich habe keine Kinder - was für mich schon zu einer sehr guten Lebenssituation beiträgt. Also, nicht falsch verstehen - ich mag Kinder, möchte aber keine eigenen. Die ideale Situation, für mich wäre, wenn mein Freund und ich Miliionäre wären und keiner von uns arbeiten müsste und man Zeit und Geld für tolle Dinge, wie meinen Traum vom eigenen Gnadenhof hätte. Naja, aber so ist es leider nicht.
So, wie die Situation jetzt ist, bin ich im Prinzip sehr zufrieden. Mein Freund arbeitet Vollzeit, das allerdings weit mehr als 40 Stunden in der Woche und oft auch zu blöden Zeiten. Das könnte mal ein bisschen ausgeglichener sein. Ich habe einen 400€-Job und jobbe immer noch hier und da und gebe Nachhilfe - ich kann den Gedanken nicht ertragen, meinem Freund auf der Tasche zu liegen. Machen müsste ich diese Sachen nebenbei nicht. Dann mache ich den Haushalt und alles was dazu gehört, kümmere mich um meine Mutter. Ach ja, und mein Studium - fast vergessen. Da hätte ich gern, dass meine Ma wieder gesund wäre und eine Haushälterin wäre auch nicht schlecht. Ansonsten bin ich ganz zufrieden.
Was für mich gar nicht gehen würde, wäre ein reicher Mann, der immer arbeitet und mir "Taschengeld" zahlt, während ich brav zu hause zu Diensten stehe. Mein persönlicher Albtraum! Ich habe so einen Fall in der Familie. Ich würde sicherlich so eine reiche versoffene Hausfrau werden!
Auch ich habe ein ideales Bild im Kopf. In meiner Theorie sähe die Vorstellung der Familienkonstellation so aus, dass ich schon einen Partner habe, mit dem ich eben ein Kind oder zwei Kinder habe. Ich würde schon ganz gern am Vormittag bis zur Mittagszeit arbeiten gehen und das Kind oder die Kinder dann um mich herum wissen. Ob sie nun in einer Einrichtung zur Mittagszeit etwas essen oder zu Hause, käme auf die Arbeitszeiten an. Irgendwann im Laufe des Nachmittags käme dann der Vater nach Hause und man hat einfach eine gewisse Zeit, die man zusammen verbringt. Eventuell hat das Kind oder ein Kind auch Aktivitäten, denen es außerhäusig nachgeht und wohin man es hin und wieder begleiten kann.
Dass es im Alltag manchmal anders aussieht, ist gerade im Zeitalter des Schichtdiensts eine ganz klare Sache. Aber ich finde so etwas schon schön, wenn man eben möglichst viel von seinen Kindern hat. Man kann die Kinder eben erleben, wie sie eigen- und selbständiger werden, wie sie im besten Fall im Kindergarten oder im Hort so gefördert werden und gewisse Kompetenzen erlangen. Auch das ist nicht gerade selbstverständlich. Es wäre aber schon schön. wenn es so kommen sollte.
Die Hortdiskussion finde ich schon sehr interessant und ich denke, es kommt einfach auch darauf an, wie gut oder schlecht sich die Kinder im Hort aufgehoben fühlen. Im Idealfall haben Kinder da sehr kompetente Bezugspersonen und ihre Freunde, mit denen sie eben Hausaufgaben machen können und spielen wollen. Ich kann mir da schon vorstellen, dass es so spannender für die Kinder sein kann und man die Eltern vielleicht auch entlastet. Denke, ich würde es schon, da ja Geld in dieser Traumvorstellung keine Rolle spielt, es eher von den Bedürfnissen und dem Willen des Kindes abhängig machen.
Also so richtig mit Träumen und Wunschvorstellungen? Ich wollte immer sechs Kinder. Fragt nicht wie ich auf die Zahl komme. Idealvorstellung war, dass ich noch jemand habe der mir mit den Kindern und dem Haushalt hilft und ich mich quasi nur um die mir wirklich wichtigen Sachen mit den Kindern kümmern kann und mich nicht mit Hausarbeit oder so aufhalten muss. Es sei denn ich würde sie machen wollen oder so. Außerdem träumte ich von einem großen Hobbyraum, in dem ich mich ganz meinen Hobbys widmen kann und damit auch Geld verdiene. Aber halt nur wenn Zeit ist oder so. Also eher eine Liebhaberei, als wirklich um damit den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Ich denke sechs Kinder machen genug Arbeit, so das eine normale Berufstätigkeit eh kaum möglich wäre. Und da ich die Kinder gerne auch noch alle mit einem Abstand von drei Jahren zwischen den Kindern gehabt hätte, wäre ich eh 18 Jahre mit Kinder bekommen beschäftigt gewesen. Und mir wäre es auch wichtiger gewesen, für die Kinder da zu sein. Meine Mutter war zwar nicht wirklich berufstätig, aber Zeit für uns Kinder hatte sie auch nie wirklich, weil sie ständig am Putzen oder Kochen war.
Hort mag eine nette Sache sein, wenn man darauf angewiesen ist. Für mich hat der Hortbesuch im Endeffekt Isolation bedeutet. Klar war ich während meiner Zeit im Hort unter Kindern, das leugne ich auch nicht. Aber halt auch nur während der Hortzeit. Wir waren um 17 Uhr oder so daheim und durften dann auch nicht mehr weg und uns mit Freunden treffen. Die anderen Hortkinder wohnten aber zu weit weg, um sich auch noch außerhalb der Hortzeiten groß zu sehen. Ich ging bis ich 11 Jahre war in den Hort. War dann 5. Klasse oder so gar die 6. Klasse. Das weiß ich nicht mehr genau. Aber damals hat man mit der 5. Klasse auch in einer anderen Schule begonnen. Die ersten Freundschaften bildeten sich. Die anderen Kinder trafen sich nach dem Unterricht und ich musste immer sagen, dass ich nicht mit kann, weil ich ja in den Hort musste. Als meine Hortzeit rum war, hatten sich schon Freundschaften gebildet und ich wurde halt auch nicht mehr gefragt, weil ich oft genug abgesagt hatte.
Hausaufgaben haben wir im Hort gemacht. Was ich mittlerweile als Nachteil sehe, denn unsere Eltern hatten nie wirklich den Überblick was wir genau gemacht hatten. Nachgesehen wurde auch nicht mehr, das war ja Aufgabe des Horts. Gruppenarbeit gab es im Hort zu den Hausaufgabenzeiten auch nicht. Da hatte jeder still seine Hausaufgaben zu machen und oftmals wussten auch die Erzieher dann nicht mehr weiter. Gerade weil wir Hortkinder zum Teil auch aus ganz unterschiedlichen Schulen kamen.
Zu meiner Zeit war das mit dem Hort vielleicht auch noch ein wenig anders. Die anderen Kinder waren entweder Kinder von Alleinerziehenden Elternteilen oder beide Elternteile haben gearbeitet. Was ja in unserem Fall ( mein Bruder ging in den selben Hort) nicht der Fall war. Unsere Mutter war damals an sich hauptsächlich noch Hausfrau.
Meine Familiensituation empfinde ich schon fast als ideal. Ich würde allerdings gern eine Stunde weniger arbeiten und wenn ich nach Hause komme, schon einen Teil der Hausarbeit erledigen, um dann später mehr für die Kinder da sein zu können. Sicher bin ich auch so jederzeit für sie ansprechbar, aber es ist eben so, dass dann eben doch ab und an nicht sofort Zeit ist. Auf meine Arbeit möchte ich keinesfalls verzichten.
Die Frage der Kinderbetreuung sehe ich auch etwas anders als scheinbar die Mehrheit so. In meiner idealen Situation wären meine Kinder sicherlich nicht mehr die letzten Kinder im Hort, aber sie würden diese Einrichtung trotzdem besuchen (auch wenn die Große jetzt dafür zu alt ist - aber es geht ja um die Theorie). Bei uns ist es aber auch so, dass so ziemlich alle Eltern arbeiten gehen und daher sowieso die meisten Kinder im Hort sind. Danach geht es dann nach Hause, in etwa 30 Minuten werden dann der Tag besprochen und noch mal die Hausaufgaben angesehen sowie gegebenenfalls korrigiert und dann können die Kinder sich noch einmal mit anderen Kindern treffen, was eigentlich auch fast täglich der Fall ist. Isoliert ist da niemand.
Dass einem die anderen Kinder Leid tun ist doch klar. Das erlebe ich bei meinem Sohn und einem seiner guten Freunde auch immer, der geht nämlich auch nicht in den Hort. Und jedes Kind empfindet nun mal die eigene Familiensituation als ideal. Das hat ja nichts mit Objektivität zu tun. Gerade dieser Junge ist aber nachmittags oft allein und tut dann Dinge, die recht gefährlich sind und das obwohl mindestens ein Elternteil zu Hause ist und sich mit dem Kind beschäftigen könnte. Gerade diese Beschäftigung ist in dem Hort meines Sohnes aber viel ausgeprägter und voller Ideen, die ich zu Hause nie hätte, zu denen mir aber auch das Händchen, das Material oder aber die Ausdauer fehlen. Sicher gibt es auch Einrichtungen in denen es nicht so ideal läuft. Aber auch hier gehe ich von meiner Idealsituation aus und da kommt der Hort meines Sohnes eben schon sehr nahe.
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