Ideale Familiensituation
@LittleSister: Ich denke die Hortsituation ist auch dem Ost-West geschuldet. Denn wir sind ja zur selben Zeit in die Schule gegangen, nur halt in unterschiedlichen deutschen Staaten. Mein erster Hort legte eben sehr viel Wert darauf, das die Kinder wirklich auch dort noch was lernen. Die Horterzieherin meiner Klasse hatte da sehr viel mit Handarbeit und basteln für uns auf Lager. Allerdings hatten wir auch ein sehr großes Freigelände mit Indianerzelten aus Holz, ein Fort und anderes Zeug zum rumklettern.
Im zweiten Hort fühlten sich die Damen, welche als Erzieherinnen tätig waren, schon im Kaffeekränzchen gestört, wenn man die Hausaufgaben anschauen ließ. Daher dort auch mein Wille, das ich Mittagskind sein durfte. Allerdings waren bei uns eben auch nur Kinder einer Schule im dazugehörigen Hort.
In der ersten Schule meiner Kinder war der Hort im Kindergarten mit untergebracht. Insgesamt gab es für die Grundschule drei Horte, wo man sein Kind anmelden konnte. Nicht gerade die tollste Situation, zumal bei uns im Hort die Großen sich ja auch um die Kita-Kinder mit zu kümmern hatten.
Der Hort hier ist dagegen ein Musterbeispiel. Es wird sehr viel an Arbeitsgemeinschaften angeboten und die Gruppen sind offen. Heißt, das meine Kinder auch bei anderen Erziehern in die Gruppe können. Einzig, das sie sich bei ihrer Erzieherin abmelden müssen, wenn sie in eine andere Gruppe gehen. Hausaufgaben werden Freitags grundsätzlich nicht im Hort erledigt, damit die Eltern zumindest übers Wochenende sich da auch mit dem Schulstoff auseinandersetzen müssen. Auch wenn das nicht bei allen Eltern gemacht wird. Die anderen Tage wird es eben im Hort erledigt, außer wenn das Kind eben nicht fertig wird oder eine Arbeitsgemeinschaft mal länger dauert, muss man sich zu Hause nochmal hinsetzen.
Ich habe auch einen kleinen Sohn und ich gehe halbtags arbeiten. Mein Mann steht gerade mitten in der Selbständigkeit, daher ist das Ganze derzeit auch nicht so einfach und ich habe auch schon überlegt, den Kleinen bis um 16 bzw. 17 Uhr in den Kinderhort zu geben, damit ich Volltags arbeiten gehen kann. Leider war dann aber gar kein Platz frei und so blieb ich dann bei meinem Halbtagsjob. Das sieht dann eben so aus, dass mein Mann bis ca. 16 Uhr unterwegs ist, nach Hause kommt und ich dann gegen 17 oder 18 Uhr bis spät abends arbeiten gehe. Das ist nicht jeden Tag der Woche so, sondern an 3-4 Tagen. Das geht dann auch noch in Ordnung. Dies mache ich allerdings nur, weil wir eben keine anderen finanziellen Möglichkeiten habe. Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich nicht Volltags arbeiten gehen, solange mein Sohn noch so klein ist. Ich musste mich zu der Entscheidung auch echt durchringen, aber sie wurde mir dann ja auch abgenommen, weil es keinen freien Ganztagesplatz gab
Wenn ich mir etwas aussuchen könnte, dann würde das Ganze folgendermaßen aussehen: Ich würde morgens arbeiten gehen, wenn der Kleine im Kindergarten oder auch in der Schule ist und danach wäre ich für mein Kind da. Mir ist das einfach total wichtig, Zeit mit meinem Kind zu verbringen und mir macht es auch gar nichts aus, mit dem Kind dann auch Hausaufgaben zu machen oder ähnliches. Ich habe mich ja auch ganz bewusst für mein Kind entschieden und dann möchte ich ihm auch so viel Zeit wie nur möglich schenken. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass alle Kinder, die in einem Kinderhort oder einer Ganztagesschule sind, von ihren Eltern sozusagen "abgeschoben" werden - um Gottes Willen! Aber es geht hier ja eben darum, wie man sich das Ganze wünschen würde, und wenn ich die Möglichkeit hätte, mich nachmittags um mein Kind zu kümmern und mit ihm verschiedene Sachen zu unternehmen, dann würde ich das ganz klar vorziehen. Manchmal ist es eben auch finanziell nicht anders möglich.
Natürlich bringt den Kindern auch ein Kinderhort viel. Sie sind dort immer unter Gleichaltrigen, was wahrscheinlich gerade für Einzelkinder schön sein dürfte, weil man da auch jede Menge soziale Kompetenzen trainiert werden. Zudem sind sie auch immer betreut, was bei manchen Kindern auch nicht der Fall sein dürfte. Es gibt ja auch Eltern, die zwar nach der Schule für ihr Kind da sind, aber eben nur passiv in Form von "anwesend sein". Das ist natürlich auch nicht so toll und da wäre es natürlich schon besser, wenn die Kleinen in einer Ganztagsschule wären, denn da werden sie viel besser gefördert und nicht nur vor den Fernseher gesetzt. Das ist jetzt aber auch ein spezielles Beispiel und das ist ja auch nicht in jeder Familie so. Es kommt meiner Meinung nach vor allem darauf an, dass das Kind sich in der Einrichtung wohl fühlt. Das Kind einer Bekannten ist jetzt 4 und auch in einem Kinderhort, aber überhaupt nicht glücklich damit. Die Mutter muss eben arbeiten gehen (sie ist allein erziehend) und das Mädchen würde eben lieber mehr Zeit mit der Mutter verbringen. Das ist dann auch immer schwierig, aber es geht eben nicht anders.
Völlig auf meine Arbeit verzichten möchte ich ehrlich gesagt aber auch nicht. Mir tut es einfach auch gut, mal "heraus zu kommen", und wenn es nur ein paar Stunden ist. Meistens arbeite ich so 20 Stunden die Woche und das brauche ich auch unbedingt. Nur daheim zu sitzen und mich um mein Kind zu kümmern, ist für mich auch nicht erfüllend. Das ist aber auch bei jedem anders. Mir bringt meine Arbeit sehr viel, ich bin unter Leuten, die ich gerne mag und ich kann mich da auch ganz anders entfalten als daheim. Die Kleinen gehen ja ohnehin morgens in den Kindergarten oder Schule und da kann man das ja auch ganz gut arrangieren, so dass die Zeit mit dem Kind auch nicht darunter leiden muss. Das wäre für mich persönlich wirklich die beste Lösung bzw. Idealform: Vormittags arbeiten gehen, nachmittags für das Kind da sein.
tournesol hat geschrieben:Wie sieht es bei euch aus? Was wäre - unabhängig von der finanziellen Situation - eure beste Familienkonstellation? Würdet ihr gerne arbeiten gehen wollen? Oder würdet ihr lieber ganz zu Hause bleiben wollen? Und wieso seht ihr das so?
Wenn ich mal die finanzielle Lage außer Acht lasse, dann würde ich es schon am besten finden, wenn ich als Hausfrau und Mutter nur einen halbtagsjob hätte, so dass ich mich danach dann in Ruhe um die Kinder und den Haushalt kümmern kann, denn die Kids müssen ja auch bei den Hausaufgaben betreut werden und wollen nach der Schule was essen. Klar könnte ich sie den ganzen Tag in der Schule lassen und sie könnten auch dort essen, aber ich würde es einfach besser finden, wenn sie auch mittags dann sozusagen Feierabend haben und noch ihre Freizeit genießen können.
Mein Partner würde dann im Idealfall so gegen 16 oder 17 Uhr nach Hause kommen, von der Arbeit und man hätte vor dem gemeinsamen Abendbrot noch etwas Zeit, sich auszutauschen, was am Tag so passiert ist. Da der Haushalt und alles ja schon gemacht ist, könnte man so die Abende als Paar und Familie genießen und es ist einfach diese normale Vorstellung von einem perfekten Familienleben für mich, aber leider sieht die Realität ja meistens anders aus und man sollte aus jeder Situation das Beste daraus machen. Ganz ohne Arbeit und selbst verdientes Geld könnte ich mir das ganze allerdings nie vorstellen, denn ich brauche einen gewissen Rahmen von Unabhängigkeit für mich und mein Ego.
@ Punktedieb
Es ging mir noch nicht mal um die Situation im Hort, sondern um andere Dinge. In meiner Klasse war noch ein Mädchen mit im Hort und wir hatten komplett andere Interessen und außerhalb des Horts an sich keinen Kontakt. Sprich ich hatte aus meiner Klasse die ersten Jahre in der Realschule an sich nur mit dem Mädchen Kontakt außerhalb der Schule. Die Kontakte außerhalb der Schule sind aber auch wichtig, denn den Kinderhort besucht man nun mal nicht ewig. Nur wenn ich aus dem Hort kam, waren die Klassenkameraden von ihren Freizeitaktivitäten schon fast wieder daheim. Beziehungsweise durften wir nach dem Hort an sich nicht mehr aus dem Haus. Sprich es konnte kein Kontakt zu Mitschülern bestehen. Und im Hort selbst gab es, außer meiner Klassenkameradin, keine gleichaltrigen Kinder.
Klar haben die Erzieher mit uns auch Sachen gemacht. Da mag es vielleicht Unterschiede zu Horts im Osten gegeben haben. Aber da gab es auch schon Unterschiede zu Horts die auf dem Land waren. Denn der Hort in dem ich war, der lag mitten in der Innenstadt. Klar macht man da andere Sachen, als auf dem Land.
Und das ist nun fast 30 Jahre her. Zumindest hier war es noch eher die Seltenheit, wenn Kinder in einen Hort gingen. Der besagte Hort arbeitet mittlerweile mit der Grundschule im Einzugsgebiet zusammen. Da läuft sicherlich auch einiges anders als früher. Vielleicht wäre es in meinem Fall auch anders gelaufen, wenn mehr Kinder in meinem Alter und aus meiner Klasse in dem Hort gewesen wären.
Würde das finanzielle keine Rolle spielen, dann würde ich auch deine Kombination wählen. Ich kann sowieso keine Karriere machen in meinem erlernten Beruf und wäre auch nur als Hilfsarbeiter irgendwo angestellt. Da bin ich lieber für meine Kinder da. Ich bin ein Muttertier und verbinde mittlerweile Muttersein mit Beruf, in dem ich als Tagesmutter daheim arbeite.
Allerdings kann ich deine Freundin auch verstehen. Wenn jemandem sein Beruf wichtig ist, dann soll er ihm nachgehen. Das Kind hätte nichts von einer Mutter, die frustriert bei ihm daheim sitzt, nur weil das so besser wäre fürs Kind/sich so gehört. Gerade bei Kindern zählt die Qualität der zusammen verbrachten Zeit und nicht die Quantität. Das Kind hat sehr viel mehr von seiner Mutter, wenn diese glücklich und zufrieden mit der Situation ist.
Ich bin auch der Meinung, dass es eine perfekte Familiensituation gibt, aber dass diese nicht immer unbedingt eingehalten werden muss, damit man glücklich ist und dass diese Situation auch nicht immer eingehalten werden kann, weil es im heutigen Leben eben nicht mehr möglich ist, dass man immer für die Kinder da ist, auch wenn man sich ganz viel Mühe gibt.
Aber für mich wäre die perfekte Familiensituation etwa so, dass es auf jeden Fall zwei Elternteile gibt und dass die Kinder vielleicht einen Altersabstand von drei Jahren haben. So haben sie noch etwa die gleichen Interessen, aber sie klauen sich meistens nicht mehr gegenseitig das Spielzeug.
Des weiteren würde ich es dann am liebsten so haben, dass ich nur halbtags oder nicht in Schichten arbeite, weil ich mich dann besser um die Kinder kümmern kann oder dass das für meinen Ehemann gilt. So kann man sich optimal um die Kinder kümmern und die Kinder sind dann nicht bis spät abends im Hort.
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