Unterwäsche wechseln - Verhalten anerzogen?
Fragt mich nicht wie ich darauf komme, es schoss mir gerade so durch den Kopf. Ich habe als Kind gelernt, dass man seine Unterwäsche, die man direkt auf dem Körper trägt, jeden Tag wechselt, jedoch hat man mir nie gesagt warum, es war halt einfach so. Von anderen habe ich schon gehört, dass sie Angst hätten sich irgendwelche Krankheiten einzufangen, wenn sie ihre Unterwäsche länger als 3 Tage tragen würden. Und es gibt ja noch die Exemplare, die hoch übertrieben und überspitzt gesagt jedes Jahr zu Weihnachten die Unterwäsche wechseln. Ist dieses Wäschewechsel Verhalten jetzt eigentlich nun anerzogen in Kindheitstagen?
Ich denke mal schon, das sowas anerzogen ist. Denn ich habe auch als Kind beibebracht bekommen, das man sich jeden Morgen eine frische Unterhose anzieht. Ein Unterhemd dagegen kann man auch zwei Tage tragen. Und so halte ich das heute noch, wobei ich heute keine Unterhemden mehr trage, sondern im Winter einfach ein Shirt nehme.
Bei meinem Freund ist das Verhalten ähnlich, was aber auch aus der Kindheit her rührt. Sogar das Tragen eines Unterhemdes im Sommer ist eine Erziehungssache, wie er mir selbst berichtet hat. Vor allem Männer sind ja bei den Unterhosen eher so drauf, das sie diese mehrere Tage tragen, was aber eben nicht bei allen so ist. Eben so, wie sie es gelernt haben.
Ich glaube auch, dass man seinen Kindern einfach schon früh beibringen sollte, dass sie regelmäßig ihre getragenen Klamotten wechseln. Wenn man das nicht von klein auf lernt, kann das später sehr schwierig für das Kind werden. Gerade in der Schule hat man nicht gerne jemanden neben sich sitzen, der schon einige Wochen die gleichen Klamotten an hat und stinkt.
Ich bin ebenfalls so erzogen worden, dass ich meine Klamotten täglich wechsle. Ungefähr ab meinem 13. Lebensjahr wechsle ich sogar meine T-Shirts täglich. Bei Hosen ist das meiner Meinung nach etwas anderes, diese halten mehr Schmutz aus und fangen nicht so schnell an zu stinken.
Bei mir ist es auch anerzogen. Ich habe es von meinen Eltern auch immer so beigebracht bekommen, das sich jeden Tag die Unterwäsche wechseln soll, also die Teile, die man direkt auf dem Körper trägt. Dazu gehören unter anderem Schlüpfer oder Unterhosen, BH´s und Socken.
Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach: Man schwitzt immer ein bisschen, auch wenn man es nicht merkt. Darum saugt die Unterwäsche auch den Schweiß auf und speichert ihn. Des weiteren hat man die Schlüpfer und Unterhosen direkt am Intimbereich. Dort speichern sich auch Reste von Urin und anderen ekligen Körpersekreten und man möchte die ja nicht tagelang mit sich herumschleppen.
Ich würde es meinen Kindern später auch so beibringen, weil ich auch der Meinung bin, dass das wichtig ist, wenn man das Kind zu Hygiene und Sauberkeit erzieht.
Hm, ja welchen Grund mag es wohl haben, dass man täglich seine Unterwäsche zu wechseln hat. Ob anerzogen oder nicht, ist doch egal, jeder sollte es irgendwie lernen. Selbstverständlich ist einem als Kind vielleicht nicht sofort klar, wieso man dass denn so machen sollte, aber spätestens wenn man auf die zehn Jahre und darüber hinaus geht bekommt man doch irgendwann eine Erleuchtung, wenn nicht eigentlich sogar eher früher. Irgendwann versteht man, dass man seine Unterwäsche nicht wechselt, weil Mama das sagt, sondern weil es sonst müffelt und einfach unhygienisch ist.
Spätestens ab dann ist es nicht mehr anerzogen, sondern etwas, was man aus eigener Einsicht und Wahrnehmung heraus tut, egal wie es einem vorher auch beigebracht worden sein mag. Diesen Aspekt finde ich wichtig, denn Dinge wie Unterwäsche wechseln sind nicht gleichzusetzen mit Manieren oder Ticks, die man vielleicht anerzogen bekommt und sein Leben lang beibehält. Die Unterwäsche zu wechseln ist etwas, was man von seinen Eltern gesagt bekommt, wenn man es selbst noch nicht weiß, aber sobald man versteht, wieso und weshalb, dann hat das mit Erziehung an sich weniger zu tun, sondern ist etwas, was man einfach tut, weil man weiß wozu.
Oft liegt so etwas an der Erziehung der Kinder. Denn wenn Eltern sagen das ein Kind zum Beispiel die gleiche Unterwäsche eine Woche lang trägt wird es sehr bald große Probleme bekommen und so was wird in der Öffentlichkeit überhaupt gar nicht gerne gesehen. Was aber auch gründe dafür sein können ist schlicht und einfach die Bequemlichkeit. Es gibt auch Menschen die ihre Klamotten überhaupt nicht wechseln geschweige denn sich vernünftig pflegen und wer so in der Öffentlichkeit aufkreuzt, kann sich gleich wieder nach Hause begeben.
Aber es liegt in den meisten fällen an der Erziehung. Ich habe so etwas schon sehr oft erlebt, dass Menschen ungepflegt zur Arbeit kommen und sich erst mal eine Packung von Chef abholen konnte. Solche Leute werden es auch sehr schwer in der Zukunft haben. Es ist aber dennoch nicht schlimm, wenn man die Klamotten mindestens zwei tage trägt. Man soll sie nicht eine ganze Woche tragen, da man schon etwas unangenehm riecht.
Ich bin der Meinung, dass es nichtn ur eine Frage der Erziehung ist, sondern auch der Gesellschaftsnormen. Versetzen wir uns doch mal 200 bis 300 Jahre in der Zeit zurück. Damals hatte man einfach nicht die Möglichkeit, dass man jeden Tag duscht und sich dann frische Wäsche anzieht. Da wurde dann in feinen Häusern gepudert, damit man nicht so sehr stinkt. Aber in der armen Unterschicht war auch das nicht verbreitet und so stank es eben manchmal ziemlich zum Himmel. Wir haben uns in unserer Gesellschaft einfach darauf geeinigt, dass es unschön ist, wenn man stinkend in der Öffentlichkeit auftritt. Das ist in einigen anderen Kulturen sicherlich ganz anders.
Persönlich bin ich aber auch so drauf, egal ob nun anerzogen oder eben durch eigene Einsicht, dass ich eigentlich täglich meine Wäsche wechsel. Dazu gehören Unterwäsche, T-Shirt und Socken. Nur ganz selten, wenn ich mal krank bin und am Wochenende dann eh nur zu Hause bin und auf der Couch oder im Bett herumliege, kann es mal sein, dass ich meine Wäsche auch mal zwei Tage trage. Ich fände es außerdem auch eher merkwürdig, wenn ich nach dem Duschen die älte Unterwäsche vom Vortrag, die schon leicht müffelt, wieder anziehen würde. Dann hätte ich mir ja auch fast das Duschen sparen können.
Auf verschiedenen Ferienfreizeiten, die ich mehrmals als Betreuer begleitet habe, mussten wir teilweise aber auch darauf achten, dass die Kinder (7 bis 12 Jahre) sich regelmäßig waschen und in dieser Woche wenigstens drei Mal die Wäsche wechseln. Klar, die Kinder schwitzen noch nicht so viel, weil sie einfach noch vor der Pubertät sind. Ich denke aber, dass es bei den Kindern einfach daran lag, dass es im Elternahus einfach nicht richtig rund lief. Einige der Jungs hatten für die eine Woche auch nur zwei Slips zum Wechseln dabei.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, das meine Mutter mir immer beigebracht hat, das ich jeden Tag meine Unterwäsche wechseln muss und das ich später, als die weiblichen Formen auftraten bei mir und ich auch einen BH tragen musste, das ich diesen abends, also im Bett ausziehen sollte, damit das Muskelgewebe in der Brust nicht abschlafft. Sie hat es immer so begründet, das ich ja mit 20 meine Brüste nicht auf den Knien hängen haben wollte und das mit der Unterwäsche immer so, das man sonst auch krank werden kann, wenn man tagelang mit der gleichen rumläuft. Das hat mich als Kind sehr geprägt und ich wechsel auch heute noch täglich meine Unterwäsche, weil ich mich sonst einfach unwohl fühle.
Grade bei einem Slip kann man ja nie sicher sein, das der richtig sauber ist, denn man schwitzt ja auch, ohne das man es richtig wahrnimmt und da der Slip ja auch direkt im Intimbereich ist, können da ja auch andere Flüssigkeiten zu unangenehmen Gerüchen führen, wenn man nicht regelmässig die Wäsche wechselt. Außerdem hat man ja auch länger freude an der Wäsche, denn grade dunkle Slips werden schnell durch den scharfen Urintropfen, die man ja nicht immer vermeiden kann, auch mal entfärbt und wenn man regelmässig wechselt beugt man da auch vor.
Meinen Kindern bringe ich es auch bei, daß sie sich jeden Abend vernünftig waschen und morgens beim Waschen auch neue Unterwäsche anziehen. Manchmal meckern sie zwar etwas, aber ich erkläre ihnen dann einfach, das es sauberer ist und man so auch nicht stinken kann, wenn man sich sauber hält und dann verstehen sie das auch schon. Der Große ist nun 10 und dem braucht man es schon gar nicht mehr sagen, denn der macht es schon ganz von alleine und er ist sogar soweit, daß er nachdem Sport auch neue Unterwäsche anzieht, weil er sich sonst unwohl fühlt.
Ich denke auch, dass so etwas anerzogen ist. Ich wechsle eigentlich jeden Tag meine Unterwäsche, manchmal sogar mehrmals. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich eigentlich jeden Tag duschen gehe. Wenn ich nicht duschen gehe, weil ich beispielsweise krank bin oder sonstiges, dann ziehe ich mich meistens auch gar nicht um und lasse meine Sachen an. Da ich aber auch früh gelernt habe, dass meine Eltern und andere täglich duschen, habe ich das so übernommen.
Ich kenne aber auch Personen, die ihre alte Unterwäsche nach dem duschen wieder anziehen, was für mich persönlich gar nicht ginge, da ich mir dann irgendwie schmutzig vor kommen würde. Das ist aber nicht nur mit Unterwäsche so, sondern auch mit Oberteilen. Früher habe ich immer sehr stark unter den Armen geschwitzt und da habe ich es mir einfach angewöhnt öfters die Oberteile zu wechseln. Bei Hosen habe ich da allerdings nicht so ein großes Problem und kann diese auch mal zwei Tage hintereinander ohne Waschen anziehen.
Meiner Frau wurde von ihrer Mutter beigebracht jeden Tag die Unterwäsche zu wechseln und daran hält sie sich auch heute noch. Mir hat das niemand gesagt, aber trotzdem habe ich auch zu einer annehmbaren Wechselfrist gefunden. Ich denke aber schon dass bestimmte Verhaltensmuster ganz einfach anerzogen wurden und man irgendwann nicht mehr darüber nachdenkt und sie auch beibehält. Gerade was die hygienischen Belange betrifft läuft vieles über die Erziehung, auch das tägliche Reinigen der Zähne gehört dazu und das regelmäßige Baden. Ich finde daran auch nichts schlechtes, in jungen Jahren weiß man es nicht anders und später stellt man fest dass doch irgendwie alles so seine Berechtigung hatte.
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