Was haben Radfahrer auf Bundesstraßen zu suchen?
Zitronengras hat geschrieben:Aber dass es viele Unfälle auf den Straßen gibt, zeugt ja gerade davon, dass Autofahrer eben nicht immer aufmerksam sein können und nicht immer 100% von dem mitbekommen, was um sie herum passiert, so perfekt ist keiner.
Wo Menschen unterwegs sind, passieren Fehler. Insgesamt ist aber zum Beispiel die Zahl der Verkehrstoten rückläufig. Das ist eine gute Entwicklung. Abgesehen davon hast du nun die Fahrradfahrer zum Sündenbock auserkoren, weil sie dich scheinbar beim Autofahren stören. Die Straße gehört nicht nur den Autos, und aufpassen müssen alle Seiten. Dennoch wird es auch weiterhin Unfälle geben - und sehr viele davon haben nichts mit Fahrrädern auf Bundesstraßen zu tun, sondern mit anderen Autos, Fußgängern oder besonders auch Fahrrädern in den Innenstädten mit vierspurigen Straßen und dem alltäglichen Chaos. Dort ist es für Fahrradfahrer nämlich wirklich gefährlich.
Zitronengras hat geschrieben:Und insofern der Radler dabei bleibende Schäden hat, bezahlt das eben nicht mehr die Haftpflicht fürs Auto.
Das stimmt doch überhaupt nicht! Natürlich zahlt auch die normale Haftpflichtversicherung bei Personenschäden - auch wenn Abfindungen oder eine Rente fällig werden sollten.
Zitronengras hat geschrieben:Nur, weil man es mit der Sportlichkeit unbedingt übertreiben muss und Duzende von Kilometern fahren will sich und andere in Gefahr bringen – muss das sein?
Übertreibung sieht wohl anders aus. Du magst einfach keine Radfahrer und solche, die es als ernsthaften Sport betreiben. Übrigens: warum bringst du andere mit deinem Auto in Gefahr, nur weil du es mit dem Autofahren unbedingt übertreiben musst? Fahr doch einfach mit der Bahn - das ist sicherer für alle Beteiligten. Das ist sogar erwiesen!
Zitronengras hat geschrieben:[...]Mir ging es eher darum, dass es nun einmal sehr gefährlich ist, als Radfahrer auf einer viel befahrenen Bundesstraße unterwegs zu sein.
Das ist für mich einfach nur eine Behauptung aus deinem Bauchgefühl heraus, weil du eventuell mit Radfahrern auf Bundesstraßen nicht zurechtkommst. Ob das wirklich so gefährlich ist, müsstest du mal mit Unfallstatistiken belegen.
Meine persönliche Erfahrung aus über 15 Jahren halbprofessionellem Radsport: Die Stadt ist für den Radfahrer ungleich gefährlicher, in weiten Teilen der Innenstädte ist die Benutzung von Radwegen sogar am gefährlichsten. Das hohe Tempo von Autos außerhalb der Städte stellt i. d. R. kein Problem dar. Gerade Bundesstraßen sind i. d. R. relativ breit und bieten Seitenstreifen, wie oben schon gesagt wurde. Und Autofahrer müssen hier auch nicht so viele Dinge gleichzeitig beachten, wie etwa in der Stadt. Ebenso, wie der Radfahrer. Hier ist weniger Ablenkung und man kann vorausschauender Fahren.
Ehrlich gesagt, ich kann mich an keine Situation im Leben erinnern, wo ich als Autofahrer ernsthaft ein Problem mit Radfahrern gehabt hätte. Sie sind nun mal die schwächeren Verkehrsteilnehmen, deswegen nehme ich hier wohlweißlich Rücksicht und sehe denen auch jegliches Fehlverhalten nach. Radfahrer haben keine Knautschzone, also bremse ich lieber vorzeitig. Dass Radfahrer in vielen Fällen zu dusselig zum Fahren sind und sich teilweise ungeahnt in Gefahr bringen, das gestehe ich zu. Aber das Fahren auf Bundesstraßen zähle ich nicht dazu.
Allerdings, wenn es da knallt, dann war es das wahrscheinlich meistens. Man sollte also als Radfahrer schauen, dass einen die anderen wenigstens einigermaßen sehen können.
Zitronengras hat geschrieben:Wenn dann mal was passiert, ist wieder der Autofahrer der .Dumme., der sein Leben lang nicht mehr froh wird und Entschädigungen zahlen darf.
Könnte vermieden werden wenn der dumme Autofahrer auch mal auf das Geschwindigkeitslimit achtet und vorausschauend fährt. Ich hab es geschrieben und auch andere, wenn man Rücksicht auf alle Beteiligten nimmt, nimmt das Risiko bereits ab. Und meistens sind es die Autofahrer die den größeren Fehler machen wenn es zu einem solchen Unfall auf einer Bundesstraße kommt. Frag mal nicht wie oft Autofahrer mit mehr als den zulässigen 100 km/h über die Bundesstraße fegen, oder dort auch auf gut Glück in uneinsehbaren Kurven überholen. Alleine in meiner Wohngegend kann man hier täglich mehrfach beobachten. Da kann man nicht behaupten, dass der Autofahrer das "Opfer" ist.
Außerdem was nützen finanzielle Entschädigungen wenn man einen Radfahrer tot gefahren hat, zum einen muss man als Autofahrer sich mit dem Gedanken abfinden und der Familie des Opfers hilft es auch nur in gewissen Maßen. Zudem sind die Entschädigungen in Deutschland lächerlich gering im Gegensatz zu anderen Ländern tut es hier finanziell nicht wirklich weh.
Das stimmt doch überhaupt nicht! Natürlich zahlt auch die normale Haftpflichtversicherung bei Personenschäden - auch wenn Abfindungen oder eine Rente fällig werden sollten.
Das stimmt so nicht; wenn man bei einem Unfall die Schuld zugesprochen bekommt, dann kann es passieren, dass man auf allen Kosten sitzen bleibt und die KFZ-Haftpflicht nicht einspringt. Wenn der Radfahrer verletzt wird und dann einige Zeit etwa im Krankenhaus verbringt, dann bezahlt das zwar erstmal seine eigene Krankenkasse, aber es kann sein, dass diese dann die Kosten vom Verursacher zurückfordert. Und dann muss – insofern der Radfahrer keine Teilschuld hat – der Autofahrer das alles selber bezahlen.
Zitronengras hat geschrieben:Das stimmt doch überhaupt nicht! Natürlich zahlt auch die normale Haftpflichtversicherung bei Personenschäden - auch wenn Abfindungen oder eine Rente fällig werden sollten.
Das stimmt so nicht; wenn man bei einem Unfall die Schuld zugesprochen bekommt, dann kann es passieren, dass man auf allen Kosten sitzen bleibt und die KFZ-Haftpflicht nicht einspringt. Wenn der Radfahrer verletzt wird und dann einige Zeit etwa im Krankenhaus verbringt, dann bezahlt das zwar erstmal seine eigene Krankenkasse, aber es kann sein, dass diese dann die Kosten vom Verursacher zurückfordert. Und dann muss – insofern der Radfahrer keine Teilschuld hat – der Autofahrer das alles selber bezahlen.
Das Zauberwort hast du ja selbst schon genannt - Schuld. Wenn man vorsätzlich oder zumindest grob fahrlässig unterwegs ist und einem dies auch noch nachgewiesen werden kann, dann kann es sein, dass die eigene Versicherung die Kosten von ihrem Versicherungsnehmer zurückfordert, die sie für den Geschädigten zu zahlen hatte. Das ist aber nicht der Regelfall. Wenn man einfach "nur" ein bisschen unaufmerksam war, wird man normalerweise keine Probleme bekommen. Anders sieht es aus, wenn man wirklich auf nichts und niemanden geachtet hat oder sogar unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. In solchen Fällen ist es ja auch vollkommen richtig, dass die Versicherung dann an ihren Kunden herantritt und das Geld zurückfordert. Man muss sich schon fast wie die sprichwörtliche Axt im Walde aufführen oder sehr großes Pech haben, wenn die Versicherung nicht einspringen will.
@Zitronengras, wenn du auf der Bundesstraße nur etwas vorausschauend fahren würdest, brauchtest du nicht bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h plötzlich abbremsen, denn die Fahrradfahrer kannst du auf den meist übersichtlichen Bundesstraßen schon weit im voraus sehen. Warum gleichst du deinen Fahrstil dann nicht etwas an?
Du schreibst, dass du selbst auch Radfahrer bist. Dann finde ich deinen Beitrag völlig daneben. Dass man Radfahrer nicht immer innerorts in die Städte verweisen kann, müsste dir doch einleuchten. Macht dir das Radfahren Spaß, wenn du dauernd vor Ampeln stehst und Fußgängern ausweichen musst? Wenn du mit deinem Auto unterwegs bist, ist es deine Pflicht aufzupassen. Wenn dir das schon in Gedanken nicht möglich ist, gib lieber deinen Führerschein ab und gefährde keine Radfahrer. Aber du selbst könntest doch ohne Angst angefahren zu werden, die Bundesstraße benutzen, denn wenn du Radfahrer bist, brauchst du keine Angst vor dir selbst als Autofahrer zu haben.
Wenn ein Radfahrer oder jemand anders angefahren werden sollte, kommt selbstverständlich die Haftpflichtversicherung des PKW´s-Fahrers für die Schäden auf. Es sei denn, du fährst unter Drogen- und Alkoholeinfluss oder eben nicht den Regeln entsprechend. Dann übernimmt die Versicherung zwar den Schaden, aber holt sich das Geld von dir wieder zurück. Erst dann kannst du sagen, dass du der Dumme bist, aber eben durch eigene Schuld.
Ich bin als Fußgänger vor vier Jahren angefahren worden ohne eigene Schuld. Die Versicherung hat alle Unkosten einschließlich Operationen übernommen und mir jährlich geringe Beträge Schmerzensgeld gezahlt, der Rest steht noch aus. Ich glaube kaum, dass sie sich das Geld vom Verursacher wieder geholt hat, obwohl der nicht aufgepasst hatte.
Wenn du mit deinem Auto unterwegs bist, ist es deine Pflicht aufzupassen. Wenn dir das schon in Gedanken nicht möglich ist, gib lieber deinen Führerschein ab und gefährde keine Radfahrer.
Was ist denn das für eine Aufforderung? Bist Du etwa so perfekt und unfehlbar, dass Dir nicht auch mal was entgeht und da mal kurz unaufmerksam bist? Wenn Du wirklich verlangst, dass man als Autofahrer jederzeit voll konzentriert sein muss, dann müssten wohl alle (außer Dir natürlich) den Führerschein abgeben.
Zitronengras meint wohl, dass diese Bundesstraßen/Landstraßen eine faktisch höhere Gefahr für die Verkehrsteilnehmer darstellen. Dem ist auch zweifellos so. Dort passieren zwar nur ca. ein Viertel, bis ein Drittel aller Unfälle, aber dafür ereignen sich dort ca. 60% der tödlichen Unfälle. Auf Landstraßen ist das Risiko tödlich zu verunglücken um über 100% gegenüber anderen Straßen erhöht.
Damit bringt sich natürlich auch ein Radfahrer in eine erhöhte Gefahr, zumindest was das Risiko eines schweren oder tödlichen Unfalls angeht. Aber kann man dem Radfahrer anlasten, dass ihn Autofahrer über den Haufen fahren? Wohl kaum. Was Zitronengras vergisst, der Radfahrer ist dort gleichberechtigt. Er hat das gleiche Recht, sich dort aus welchem Grund auch immer fortzubewegen. Er steht in seiner Daseinsberechtigung in keiner Weise hinter anderen Verkehrsteilnehmern. Er könnte genauso zu Tausenden dort aufkreuzen. Die Straße gehört nicht dem Autofahrer. Der Radfahrer könnte genauso sagen: "Warum zur Hölle fährst du hier so gefährlich?" Man sollte also nicht dem Radfahrer einen Vorwurf machen, man sollte eher an den Autofahrer appellieren, hier besonders umsichtig zu fahren. Wozu er ja ohnehin gesetzlich verpflichtet ist.
@Zitronengras, du verlangst von Radfahrern die Einsicht, nicht die ihnen laut Gesetz zustehenden Bundesstraßen zu befahren, aus dem Grunde, weil du als Autofahrer Angst hast, mit ihnen zu kollidieren und der unter Umständen tote Radfahrer dein Gewissen belastet. Das würde mich auch belasten. Aber ich möchte noch einmal sagen, dass man voll konzentriert sein muss beim Autofahren. Das verlangt der Gesetzgeber mit vollem Recht. Und wenn jemand das Gefühl hat, damit ein Problem zu haben, muss er für Abhilfe sorgen. Ich schrieb dir ja, dass ich die Unkonzentriertheit eines männlichen Autofahrers am eigenen Leibe gespürt habe. Obwohl er mir und meiner Gesundheit sehr viel angetan hat, hielt er es nicht für nötig, sich wenigstens zu entschuldigen. Wenn ich für mich der Meinung sein sollte, mich nicht voll auf das Fahren konzentrieren zu können, setze ich mich nicht hinter das Steuer.
Ich ärgere mich wahnsinnig über Radfahrer und ich hupe denen auch. Allerdings ausnahmslos nur wenn direkt neben der Straße ein Radweg ist, welchen man dazu auch noch kaum übersehen kann. Und über diese Umstände darf ich auch wütend sein. Schließlich müssen ja Radfahrer auf den Fahrradweg sofern dort einer vorhanden ist.
In diesem Fall hat auch wirklich keiner etwas davon wenn der Radfahrer statt dem drei Meter entfernten Radweg die Bundesstraße benutzt. Die Autofahrer sind genervt und haben Probleme zu überholen; schließlich ist auf Bundesstraßen sehr oft Gegenverkehr. Und der Radfahrer würde auf dem Radweg besser fahren. Schließlich ist die Strecke da nicht sonderlich schlechter beschaffen als auf der Bundesstraße. Aber auf dem Radweg hat er keine Gefahr von den Autos in seinem Rücken. Oder noch sehr viel schlimmer die LKW Fahrer. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass die teils wahnwitzige Überholmanöver durchführen, wenn man Rad oder Mofa unterwegs ist. Man bekommt da schon Angst wenn 40 Zentimeter neben einem so ein großer Sattelschlepper überholt.
Radfahrer sollten doch bitte die dafür vorgesehen Radwege benutzen, sofern eben welche vorhanden sind. Dafür wurden die Wege ja gebaut und es ist für alle Beteiligten besser so. Wenn aber gerade Kein Radweg da ist, habe ich volles Verständnis für das Fahrrad vor mir. Natürlich ist das immer noch nervig, aber durchaus zu verschmerzen. Der Radfahrer kann ja schließlich nichts dafür wenn es keinen eigenen Weg für ihn gibt. Und auf Feldwege und Landstraßen zu verweisen ist eine ziemlich dumme Idee. Das klappt natürlich wenn man sich in der Gegend auskennt, ich fahre selber auch meist über die Landstraße in die Stadt wenn ich mit einem Zweirad unterwegs bin, beziehungsweise ich benutze die Seitenstraßen. Aber wie soll das bitte gehen, wenn man sich in dem Gebiet nicht auskennt?
Eine weitere Ausnahme wäre wenn der Radweg total vereist und voll Schnee ist. Letzten Winter bin ich mit dem Fahrrad häufig zu einem Freund ins nächste Dorf gefahren. Es hatte die meiste Zeit Minusgrade und der Fahrradweg war vereist. Auf der Straße hingegen wurde geräumt und gestreut. Da habe ich mich dann auch für die Straße entschieden, denn auf eisglatter Fahrbahn fällt man eben recht schnell vom Fahrrad.
Meiner Meinung nach sollten also Radfahrer die Bundesstraßen vermeiden, solange sie dies können. Ist kein Radweg vorhanden oder dieser aus welchen Gründen auch immer nicht befahrbar ist es aber vollkommen in Ordnung wenn sie auf den selben Straßen fahren.
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