Was haltet ihr von Organspende?

vom 13.09.2011, 20:22 Uhr

Ich bin momentan am überlegen mir einen Organspendeausweis zu zu legen. Ich finde das eigentlich eine ziemlich gute Sache und ich persönlich habe auch keine Probleme damit meine Organe weg zu geben. Man kann ja sogar Organe die man nicht spenden möchte ausschließen.

Ich habe mich natürlich informiert welche Organe man spenden kann, bin dann auch zu dem Schluss gekommen keine Organe auszuschließen (zumindest vorerst) falls ich mir den Ausweis wirklich hole.

Meine Bedenken drehen sich eigentlich eher um meine Familie. Ich bin mir z.B. nicht sicher wie meine Mutter darauf reagieren würde, es wäre denke ich (so wie ich sie einschätze) schwierig für sie wenn mir so viele Organe entnommen würden. Man wird ja evtl. völlig "ausgenommen". Ich denke mir hingegen, dass es ja "nur" mein Körper ist und jawohl alles medizinisch korrekt und respektvoll gemacht wird.

Dann habe ich noch eine andere Frage zu diesem Thema. Mir hat jemand erzählt er hätte gehört das man in Frankreich nicht beerdigt wird wenn man Organe gespendet hat. Dies kann ich mir allerdings nicht vorstelle, warum auch. Was meint ihr? Ist so was möglich oder wisst ihr evtl. sogar wie die Lage in Frankreich aussieht?

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» Honigkuchenpferd » Beiträge: 47 » Talkpoints: 36,74 »



Ich bin auch Organspender und bin absolut fürs Organspenden, es ist in der Tat nur der Körper der beerdigt wird und wenn man mit seinen Organen einem noch lebendem Menschen helfen kann, ist das doch Klasse. Deine Bedenken bezüglich deiner Mutter kann ich nachvollziehen, aber letztendlich ist es dein Körper und sie wird ihn ja nicht ausgenommen sehen.

Das mit Frankreich kann ich mir nicht vorstellen, dort ist laut Wikipedia die erweiterte Widerspruchlösung die gesetzlich Grundlage für die Organspende d.h. man ist automatisch Organspender wenn der Hirntod festgestellt wird, ausser man trägt eine schriftlichen Widerspruch bei sich. Ich finde diese Regelung, die übrigens in vielen Ländern gilt, eigentlich viel sinnvoller, denn immer noch gibt es viel viel zu wenige Organspender hier in Deutschland. Zwar würden wohl mehr Mitbürger spenden, zumindest wenn man Umfragen glaubt, aber nur die wenigsten füllen tatsächlich einen Ausweis aus.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin absolut für Organspende. Ich selber hab schon so einen kleinen Ausweis. Mit 16 darf man ja schon selber bestimmen ob man seine Organe spenden will oder nicht. Mit 14 darf man lediglich nein sagen.

Aber ich halte es für eine tolle Sache. Ich meine wenn ich sterbe, bin ich tot. Da interessiert mich dann prinzipiell gar nichts mehr, ich bin ja dann tot :) . Deshalb kann dann mit meinen Organen auch passieren was will. Da ich Atheist bin glaube ich sowieso nicht an den Himmel und die bedenken von manchen Leuten man käme nicht komplett oben an, können mir egal sein. Obwohl ein gnädiger Gott wahrscheinlich schon dafür sorgen würde dass man nicht verstümmelt oben ankommt, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Wenn ich tot bin kann ich meine Organe eh nicht mehr brauchen. Es wäre doch sicher toll, wenn man nach dem Tod noch den Tod von vielleicht sogar einigen Menschen verhindern könnte. Ich meine was habe ich in meinem Körper? Eine Lunge, ein Herz, zwei Nieren, eine Leber. Damit könnte man alleine schon fünf Menschen das Leben retten. Und das ist eine tolle Sache finde ich.

Außerdem denke ich würde sich so gut wie jeder ein Spenderorgan wünschen, wenn man denn eines braucht. Nun ich hoffe nicht dass ich einmal in so eine Lage komme, aber froh wäre wohl gar kein Ausdruck dafür für den Gefühlszustand den man bekommen würde wenn man erfährt dass man ein Organ bekommt durch dass man weiterleben kann. Da es sowieso so weit ich weiß nicht einmal annähernd genug Spenderorgane gibt, ist Organspende für mich ein Muss.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst halte die Organspende auch für eine gute Sache und habe bereits seit 10 Jahren einen Organspendenausweis der kein Organ ausschließt. Ich selbst bin allerdings auch kaum gläubig und glaube nicht daran das meine Seele an mein Herz gebunden ist, und ich es deswegen nicht weggeben möchte. So etwas wurde mir schon oft gesagt, wenn ich mich mit Bekannten oder der Familie über das Thema unterhalten habe. Natürlich steht es jedem frei Organe auszuklammern aus welchen Gründen auch immer, aber für mich selbst hab ich entschieden das ich es so möchte.

Was man jedoch zu dem Organspendenausweis machen sollte, mit der Familie darüber sprechen. Organe können nur eine kurze zeit lang nach dem Tod entnommen werden, bzw. der Körper muss sogar solange weiter erhalten werden damit diese nicht absterben.

In Deutschland ist es so gehandhabt, dass schlussendlich die Angehörigen über eine Organspende entscheiden selbst wenn ein Ausweis vorliegt. Denn es kann nicht geprüft werden, ob es der letzte Wunsch des Verstorbenen gewesen wäre die Organe zu entnehmen. Deswegen sollte es schon mit der Familie besprochen werden was man sich wünscht damit auch entsprechend Verfahren werden kann.

Zudem kommt es sehr selten vor, dass wirklich alle Organe entnommen werden. Wenn überhaupt sind es nur wenige Teile, aber ein uneingeschränkter Organspendenausweis macht die Auswahl ein wenig einfacher was man nimmt, als wenn man nur seine Nieren freigibt. Das größte Problem ist jedoch nach wie vor, dass man Organe nur eine kurze Zeit nach dem Tod verwerten kann. Kommen dann noch Angehörige dazu, die sich nicht entscheiden können ja oder nein gehen damit die Organe quasi verloren und das bei einem sowieso schon bestehenden Mangel.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde das eigentlich gut, wenn man seine Organe spendet. Ich würde das vielleicht auch nach meinem Tode machen. Man selbst kann damit ja nichts mehr anfangen und auch wenn man bereits gestorben ist, kann man so vielleicht noch ein Leben retten.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es auch gut, wenn man nach dem Tod seine Organe freigibt, um anderen Menschen das Leben zu retten. Ich denke auch, dass viel mehr Menschen einen Organspendenausweis haben sollten. Man kann damit wirklich etwas bewirken und die kranken Leute warten ja wirklich teilweise jahrelang auf ein passendes Organ und ihnen könnte so wahrscheinlich deutlich schneller geholfen werden. Mein Mann und ich kamen erst vor einigen Wochen auf dieses Thema zu sprechen und wir haben da auch beschlossen, dass wir uns beide einen Organspendeausweis holen werden.

Nach dem Tod kann man mit den Organen ja ohnehin nichts mehr anfangen. Der Gedanke, dass man nach dem Tod dann irgendwie komplett auseinander genommen wird, um an die entsprechenden Organe zu kommen, finde ich zwar schon ein wenig erschreckend, wenn ich ehrlich bin, aber ich bekomme davon ja dann ohnehin nichts mehr mit ;) Man kann ja auch festlegen, welche Organe man schlussendlich spenden möchte und welche lieber nicht. Von daher spricht in meinen Augen eigentlich gar nichts gegen einen solchen Ausweis. Man kann auch nach seinem Tod noch etwas Gutes tun und Leuten das Leben retten. Das sollte in meinen Augen doch schon Ansporn genug sein, sich einen Ausweis zu holen.

Ich denke mir dann immer, dass ich ebenfalls in einer solchen Situation sein könnte. Was ist, wenn ich auf einmal auf ein Spenderorgan angewiesen bin und hoffen muss, dass ich nicht sterben werde? Dann wäre ich auch froh, wenn ich ein Organ bekommen würde, den n mein Leben hängt ja davon ab. Ich denke jeder von uns kann in eine solche Situation kommen und dann ist man glücklich, wenn man durch das Organ eines anderen gerettet werden kann. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich jetzt auch einen Organspendeausweis ausfüllen werde. Man kann Menschen helfen und man kommt vielleicht auch selbst mal in die Situation, auf ein Spenderorgan warten zu müssen. Es werden ja wirklich ganz selten alle angegebenen Organe entnommen. Für mich spricht also nichts gegen diesen Ausweis.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin gelernte Arzthelferin und habe seit meiner Lehre schon einen Organspendeausweis, denn ich bin der Meinung, das es was sehr positives ist und es mir persönlich ja auch egal ist, ob ich nun mit meinen Organen beerdigt werde oder ohne, denn ich bin dann tot und kann sie nicht mehr gebrauchen. Alleine der Gedanke, das ich aber mit einem meiner Organe noch Menschenleben retten kann, ist doch schon sehr gut und ich finde auch, man sollte es generell so handhaben, das wir alle automatisch Organspender sind und nur dann nicht, wenn wir ein Schreiben bei uns führen, wo wir einer Organspende widersprechen. Viele wissen auch gar nicht, wie sie an so einen Organspendeausweis kommen, hab ich das Gefühl und da müsste auch generell viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit es viel mehr freiwilliger machen.

In Frankreich wird man auch dann beerdigt, wenn man Organe gespendet hat, denn Frankreich ist z.B. so ein Land, wo jeder automatisch ein Organspender ist. Ich finde diese Regelung auch perfekt, denn so gibt es auch das evtl. Drama und Theater mit den überlebenden Angehörigen nicht, ob nun gespendet wird oder nicht, denn im Organspendeausweis kann man ja auch angeben, wer da zustimmen oder ablehnen soll, im Falle eines Todes. Man könnte so einen Vermerk ja auch mit dem Personalausweis in Verbindung bringen, ob man Organe spenden möchte oder nicht, da man den Ausweis ja immer bei sich tragen muß.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Organspender im Falle des eigenen Todes bin ich auch. Allerdings würde ich, nachdem ich mit der Materie mehr als vertraut bin, einer Lebendspende nur im engsten Familienkreis zustimmen. Und ich stand schon fast vor dieser Entscheidung und mein Vater, der einen Teil meiner Leber bekommen hätte, wenn alle Werte gepasst hätten, hat es abgelehnt. Denn für den Spender ist eine solche Angelegenheit wesentlich gefährlicher, als für den Empfänger.

Und da wir in der Familie die Situation hatten, das mein Vater auf der Warteliste stand, sehe ich eine Organspende als sehr wichtig an. Denn wenn man ein neues Organ benötigt, dann ist man ja schließlich auf den Tod eines anderen Menschen angewiesen, auch wenn das viele Menschen nicht wirklich wahrhaben wollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin selber noch kein Organspender, spende aber Blut und Plasma. Für mich komme eine Organspende absolut in Frage, da ich es einfach richtig finde, wenn man bedenkt wie lang heutzutage die Wartelisten für eine Organspende sind. Wenn man dadurch ein anderes Leben retten oder auch nur erträglicher machen kann, weil jemand nicht mehr alle paar Tage zur Dialyse muss oder so, dann ist das erst einmal nicht schlecht.

Meine Eltern sind beide auch Blutspender und mein Vater auch Organspender, daher denke ich nicht, dass die da etwas gegen haben oder damit nicht klar kommen würden. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum da andere irgendetwas herein reden sollen oder können. Das ist eine Entscheidung, die der einzelne für sich trifft, er sollte sich dann auch nicht rechtfertigen müssen. Aber wenn man mal ganz normal erklärt aus welchen Gründen man das tut und was damit bewirkt werden kann, dann wird das denke ich auf Verständnis stoßen. Bei der Beerdigung wird man davon dann auch nichts mehr sehen, weil ja alles wieder zu gemacht wird, von daher ist das keine Frage für mich.

Wie genau das in Frankreich ist, weiß ich nicht, ich kann also nichts bestätigen oder widerlegen, allerdings finde ich die Regelung, wenn das wirklich so ist, dass jeder automatisch Organspender ist, auch recht gut. Leider wird diese Regelung meiner Meinung nach niemals hierzulande durchsetzbar sein.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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