Revierverhalten im Schwimmbad?
Ich gehe seit einiger Zeit wieder einmal wöchentlich schwimmen und bis vor kurzem war das jeden Donnerstag morgen zwischen halb sieben und 8 Uhr. Dort waren dann eigentlich bis auf mich und meine Freundin nur ältere Herrschaften unterwegs. Wir dachten eigentlich, dass es um diese Zeit relativ leer sein müsste, aber da haben wir uns getäuscht. Trotzdem war es eigentlich angenehm mit den älteren Leuten zu schwimmen, die auch sehr nett waren und daher sind wir dann bei dieser Zeit geblieben.
Letzte Woche ist dann allerdings auch etwas passiert, wo ich mir wirklich nur an den Kopf fassen konnte. Im Schwimmbad ist es um diese Zeit wirklich immer ziemlich voll und unser Hallenbad ist eben auch nicht gerade das größte. Es waren sicherlich um die fünfzig Personen anwesend und die Bahnen waren gut gefüllt. Meine Freundin und ich sind wie viele andere auch im großen Becken geschwommen, eine Bahn hatte man da nur selten für sich alleine und man musste öfters mal ausweichen. Das ist zwar ein wenig nervig, aber für mich an sich kein Problem und ich bin gut damit klar gekommen.
Es war so, dass wir eben immer eine freie Lücke gesucht haben und das ging auch gut. Eine Frau war mir dabei schon die ganze Zeit aufgefallen, diese ist immer in der selben Bahn geschwommen und hat dabei auch keine Rücksicht genommen. Irgendwann hat sie dann die Bahn gewechselt und zwar auf die Außenbahn, wo die ganze Zeit schon ein Mann geschwommen war. Dieser war gerade dabei rückwärts zu kraulen, als die Frau ihm entgegen geschwommen ist. Er hat sie also nicht gesehen und da er schon länger auf der Bahn geschwommen ist und da seine Ruhe hatte, hatte er wohl auch nicht damit gerechnet. Die Frau machte aber auch keine Anstalten auszuweichen, obwohl sie vorwärts quasi in ihn rein geschwommen ist. Dann haben die beiden sich getroffen und das Theater ging los.
Erst fing es so an, dass sie ihn beschimpft hat, ob er denn nicht aufpassen könnte. Ich fand das Ganze echt ein wenig affig, da sie voll in ihn rein geschwommen ist und das sah für mich sehr nach Absicht aus. Er meinte dann eben, dass er schon die ganze Zeit dort geschwommen ist und dann ist die Frau erst recht aus getickt, weil sie eben der Meinung ist, dass niemandem die Bahn gehört, womit sie ja auch Recht hat, aber ihr Verhalten fand ich trotzdem komisch.
Die Frau war sicherlich schon über 60 und ich fand es mehr als lächerlich, als sie dann beim Bademeister petzen gegangen ist. Dieser hat sie allerdings auch nur belächelt und gemeint, dass man dann eben ein bisschen besser kommunizieren sollte, anstatt auf das Recht der Bahn zu bestehen und einfach stur weiter zu schwimmen.
Was haltet ihr von dieser Situation? Wie handhabt ihr das im Schwimmbad? Habt ihr vielleicht schon einmal etwas ähnliches erlebt, wovon ihr berichten könnt?
Ich mag es nicht, wenn es im Schwimmbad zu voll ist. Gerade wenn ich ein paar Bahnen schwimmen möchte und sich dort schon so viele Schwimmer tummeln, habe ich gar keine richtige Lust mehr dazu. Und ich kenne es auch, wenn die Leute keine Rücksicht auf die anderen Schwimmer nehmen.
Es sind meistens die älteren Schwimmer, wie in deinem Fall, die 60-jährige Frau. Die schwimmen dann einfach nur mit einem starren Gesichtsausdruck auf ihrer Bahn und machen keine Anstalten ein wenig auszuweichen, wenn eben kein Platz mehr ist. Meistens wird man dann auch noch von denen getreten, wenn sie am schwimmen sind. Ich finde, das muss man sich nicht bieten lassen, denn jeder sollte etwas Rücksicht auf die anderen Schwimmer nehmen.
Was die Frau angeht, die dann auch noch beim Bademeister petzen gegangen ist, kann ich auch nur sagen, dass es affig ist. Wahrscheinlich dachte sie auch, dass sie mit ihren 60 Jahren, sich alles erlauben darf. Ob nun jemand zuerst auf der Bahn geschwommen ist oder nicht, ist ja egal. Aber wenn ich doch sehe, da ist ein Mann, der mich eben nicht sieht, weil er rückwärts schwimmt, dann muss ich doch darauf achten. Jeder hat dafür bezahlt, schwimmen zu gehen. Und es ist ja auch nirgends verboten, dass man nicht rückwärts schwimmen darf. Allerdings muss ich zum rückwärts schwimmen auch sagen, dass es wirklich nervig sein kann. Wenn ich in Ruhe auf einer Bahn schwimme und plötzlich kommt dort jemand rückwärts an geschwommen, und auch nicht gerade langsam, dann weiß ich auch manchmal nicht, wo ich so schnell hin schwimmen soll. Wenn es eben sehr voll ist, hat man kaum eine Möglichkeit schnell auszuweichen. Daher schwimme ich, wenn es zu voll ist, gar nicht erst rückwärts. Aber mich dann direkt zu beschweren, ist einfach albern
Es ist leider so, dass der Mensch im Allgemeinen zu starkem Revierverhalten neigt. Dies scheint angeboren zu sein und führt eben auch zu solchen Auswüchsen, wie es Dir im Schwimmbad vorgekommen ist. Allerdings ist dieses Verhalten nicht nur da zu beobachten.
Wenn man eine riesige freie Fläche hat, wie etwa einen Strand, wird man blitzschnell feststellen, dass die Strandbesucher, die am nächsten Tag wiederkommen, genau die gleiche Stelle aufsuchen wie am Tag zuvor und oft seltsam reagieren oder schauen, wenn schon andere da liegen.
In Dänemark führte das extreme Strand besetzen dazu, dass die deutschen Urlauber richtiggehend Besitzansprüche anmeldeten, Riesensandburgen bauten und diese auch verteidigten. Da kamen die findigen Dänen auf die Idee, mit einer dicken Planierraupe einmal über den Strand zu walzen, und da war der Spuk zum Glück - und zur Empörung der Deutschen - ganz schnell vorbei.
Und nimm auch die Liegen in den Hotelbettenburgen, beispielsweise auf Mallorca. Dort wird das Revier, hier also die Liege, gleich früh morgens mit einem Handtuch markiert, damit sie als besetzt gilt, und wehe, ein ahnungsloser Neuankömmling ignoriert dies. Da gab es schon üble Szenen am Pool!
Ich finde so ein Verhalten befremdlich, denn was nicht mein Eigentum ist, kann ich auch nicht mit Beschlag belegen. Wenn ich eine Liege miete oder eine Schwimmbahn markiere, wie viele Vereine es zum Beispiel tun, kann ich das verstehen, aber dort, wo sich viele eine große Fläche teilen,müssen alle Rücksicht aufeinander nehmen. Und ein oder zwei Bahnen Rückenschwimmen ist durchaus zu verstehen, es gibt kaum etwas gesünderes. Da kann man, vorwärts schwimmend, durchaus einmal Rücksicht auch zwei Bahnen lang nehmen.
Ich kann da ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen, wieso man nicht einfach aufeinander Rücksicht nehmen kann. Mir kommt es teilweise wirklich so vor, als machen das manche Leute mit Absicht und provozieren regelrecht. Mir erscheint es in dem Fall nämlich schon so, als hätte sie es darauf angelegt. Wieso sonst sollte man bewusst die Bahn wechseln und dann auch noch in einen Mann rein schwimmen, den man sieht? Und wenn der auch noch rückwärts geschwommen ist, kann er sie einfach mal nicht gesehen haben.
Teilweise benehmen sich ältere Menschen aber keinen Deut besser als die Jugendlichen und sind sogar noch rücksichtsloser. Wir konnten mal eine ältere Damen beobachten, die wirklich im Schneckentempo geschwommen ist und dabei aber recht ausladende Bewegungen gemacht hat, damit ja kein anderer mehr auf der Bahn Platz hatte und bitteschön nur sie allein. Klar, jeder hätte wohl am liebsten eine Bahn für sich, aber man kann sich da auch ein bisschen anpassen und dann ist das doch kein Problem, wenn man die Bahn gemeinsam nutzt.
Ansonsten gibt es auch echt unhöfliche Schwimmer. Solche sollten dann wirklich kommen, wenn das Bad nicht so voll ist, wenn sie schon so dermaßen unsozial sein müssen. Besonders amüsant fand ich ja, dass die Dame dann auch noch petzen gegangen ist. Was bitte erhofft sie sich denn davon? Dazu fällt mir dann wirklich nichts mehr ein.
Eine so große Eskalation einer solchen Situation habe ich bisher im Schwimmbad zum Glück noch nicht erlebt. Zunächst muss ich aber auch sagen, dass ich früher auch ab und zu mal zwischen 6 Uhr und 7Uhr30 schwimmen gegangen bin und es da auch bei uns im Schwimmbad immer recht voll war, was mich eigentlich überraschte, und weshalb ich die Zeiten dann auch wieder eher gemieden habe.
Ein solches Revierverhalten ist leider bei sehr schnellen und ausdauernden Schwimmern sehr oft zu beobachten. Ich würde mich selber nicht als den schnellsten, aber auch nicht als den langsamsten Schwimmer bezeichnen. Dennoch stören mich manchmal eben auch die Senioren, die "Jesus"-Schwimmen machen und damit ziemlich viel Platz in Anspruch nehmen. Dennoch käme mir nicht in den Sinn, bewußt in so Jemanden hinein zu schwimmen und ihn dann auch noch zu beschimpfen, dass er doch aufpassen sollte.
Bei uns im Schwimmbad ist es so geregelt, dass in der Mitte drei oder vier Bahnen abgetrennt sind und rechts und links davon jeweils drei Bahnen, die nicht einzeln abgetrennt sind. Wer nun schnell genug seine Bahnen ziehen möchte, der geht eben in eine abgetrennte Bahn und wer eher gemütlich schwimmen und plantschen möchte, der schwimmt eben außerhalb der abgetrennten Bahnen.
Wenn es mir zu voll wird mit Langsamschwimmern oder "Kaffeeklatsch-Schwimmern" (das sind die, die mehr am Rand herumstehen und tratschen als zu schwimmen, finde ich äußerst nervig!), dann wechsel ich auch mal in eine Bahn. Aber ansonsten wird eben auch mal ein wenig Slalom geschwommen, wobei ich aber aus augentechnischen Gründen, wenn ich keine Linsen drin habe, manchmal einfach nicht ausweichen kann, weil ich die Personen erst sehe, wenn sie wenige Meter vor mir sind.
Ja, solche Erlebnisse habe ich auch schon des öfteren in Schwimmbädern erlebt. Gerade, wenn das Schwimmbad nicht ganz so voll ist und man oftmals unter vielen Senioren seine Bahnen schwimmen will, kenne ich solch ein "Revierverhalten". Ich kann und will nicht alle Senioren über einen Kamm scheren, aber mir ist in der Tat aufgefallen, dass meist diese gerade meinen, das Schwimmbad gehört ihnen und man müsse ausschließlich auf sie Rücksicht nehmen. Dass bei einem Zusammenstoß dann selten ein Wort der Entschuldigung gesprochen wird, kenne ich. Vielmehr wird der Kopf geschüttelt und so getan, als sei man selbst nicht Schuld daran.
Ich gehe nicht am frühen Morgen schwimmen, aber aus manchen Vormittagen kenne ich es eben auch so. Es wird dann auch kein Platz gemacht, wenn jemand entgegen schwimmt und man selbst vielleicht sich nur ein bisschen am Rand hin- und herbewegt. Ich meine, das Schwimmbad ist doch für alle da und nicht nur eben in diesem Sinne Randgruppen, ohne diskriminierend werden zu wollen. Warum kann man sich dann nicht in eine Ecke verkrümeln?
Wenn ich nun beim Schwimmen mit einer Person zusammenstoße, entschuldige ich mich. Da ich aber nun eher Brustschwimmen betreibe und auch relativ langsam schwimme, kann ich eher abschätzen, was passiert. Rückenschwimmen wäre schonender, aber ich habe da einfach die Befürchtung, zu oft mit jemanden zusammenzustoßen und habe da auch schon eher rücksichtslose Rückenschwimmer erlebt. Gut, man hat nun die Bahn als Rückenschwimmer nicht so im Blick, aber das heißt ja nun auch nicht, man darf sich alles erlauben.
Kann ich bestätigen. Es sind v. a. Senioren, die in Schwimmbädern durch stures Verhalten auffallen: "Das ist meine Bahn, ich dulde keine Diskussion." Die schwimmen einen glatt über den Haufen. Ich staune, dass auch andere das so wahrnehmen. Irgendwas muss am Wasser sein, dass die so macht.
Und damit auch junge Leute unter 18 ihr Fett wegbekommen: Die machen ständig Lärm, springen nervig rum und achten auf nichts und niemanden. Und deswegen gehe ich eigentlich auch nicht mehr in Schwimmbäder. Zu laut, zu voll, Fußpilz und zu viele menschliche Gerüche.
Da muss ich meinen beiden Vorrednern mit meinen Erfahrungen doch mal ein wenig widersprechen. Diejenigen, die wirklich rücksichtslos sind, sind hier meist nicht unbedingt die Senioren, sondern eher Personen im jüngeren und mittleren Alter (ich kann es halt ohne Brille nicht genau feststellen ).
Ich gebe schon zu, dass Senioren gerne viel Platz in Anspruch nehmen, aber man muss auch bedenken, dass sie eben nicht mehr die Jüngsten sind und sich eventuell auch gar nicht so leicht im Wasser bewegen können. Ich sehe es ja bei meiner Mutter, die erst im Erwachsenenalter schwimmen gelernt hat und dementsprechend einfach sehr unsicher ist und nicht einfach mal eben so spontan ausweichen kann. Das ist bei einigen Senioren sicherlich genau so und nicht böse gemeint.
Und zu den kreischenden, springenden, planschenden Jugendlichen: das hängt sehr stark vom Bademeister ab, was der zulässt. Und ganz früh morgens und sehr spät abends sind die Jugendlichen meist eigentlich nicht im Schwimmbad anzutreffen.
Morgens sind eigentlich wirklich kaum Jugendliche da, daher fällt mir das nicht so auf. Aber letztens gab es auch jemanden, der einfach mal meinte, dass er gerade einen Köpper ins Wasser machen muss, obwohl da sicherlich drei bis vier Senioren im näherem "Gefahrenbereich" waren und er ist einfach rücksichtslos hinein gesprungen. Es gibt also sicherlich auch genug Jugendliche und auch Menschen mittlerem Alters, die sich im Schwimmbad daneben benehmen, was ich sehr schade finde, da so doch auch der Spaß dort ein wenig verloren geht.
Da hast du mal eine typische Person erlebt, die wohl nur auf Stress und Provokation aus ist. Solche Leute gibt es sowohl in junger, als auch in älterer Form. Gerade in dem Alter sind doch einige Leute arg abgestumpft und recht bockig. Das mag sicher nicht bei jedem sein aber ich habe den Eindruck, dass es doch recht häufig der Fall ist. Das mit dem reinschwimmen ist wirklich eine richtig dumme Aktion von der Frau. Wie du schon geschrieben hast, hat die Frau das ganze doch gesehen und es darauf ankommen lassen. Sie macht wohl einen auf Chef. Der Frau möchte ich aber im Straßenverkehr nicht begegnen. Das Motto bei ihr könnte gut sein:"Bahn frei! Jetzt komme ich!" Ich finde es traurig, dass man so auf Stress aus sein muss. Bestimmt hat sie sich ihren Text schon schön zurecht gelegt, denn Zeit zum nachdenken hatte sie ja offenbar.
Man kann bei einem hohen Besucheranlauf nicht eine ganz Bahn für sich beanspruchen. Da muss man sich eben mit den anderen Leuten die Bahnen aufteilen und auch mal einen kleinen Bogen schwimmen um andere nicht zu sehr zu behindern. All das könnte kein Problem sein, wenn die Leute sich mal einig werden könnten und auch mal kommunizieren. Viele machen einen auf Stur und denken nur an sich. "Ich bin jetzt hier und das ist meine Bahn." Nach dem Motto wird gehandelt. Es könnte wirklich um einiges einfacher sein wenn man sich nur einigt und aufeinander Rücksicht nimmt. Das ganze gilt nicht nur im Schwimmbad sondern auch bei allen möglichen anderen Situationen.
Wir im Verein haben in der Woche zwei Tage an denen wir zwei Bahnen für uns reserviert haben. Die zwei Bahnen sind dann zwei Stunden lang nur für uns da. Ohne den beiden gibt es noch weitere Bahnen, die dann von den anderen Besuchern genutzt werden kann. Hier gab es noch keine Probleme allerdings fordern wir auch gerne mal die Leute, die in "unsere" Bahnen schwimmen, auf diese zu verlassen weil wir sie eben reserviert haben. Auch hier gibt es keinerlei Probleme und man nimmt darauf Rücksicht. Allerdings ist auch um diese Zeit wirklich fast keiner im Schwimmbecken, daher haben wir in der Regel unsere Ruhe. Unsere Trainingszeiten sind ausgehängt, somit können sich die Leute darauf einstellen, was sie auch bis jetzt immer tun. Ich hoffe natürlich das ganze bleibt so.
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