Bis wann lasst ihr eure Kinder zum Sport heraus?
Letzte Woche hat ein guter Freund ein paar Problemchen mit seiner Mutter bekommen. Er ist 15 und spielt so wie ich Tischtennis bei uns im Verein, genau wie ein anderer guter Freund von mir, auch 15. Weil sie bei den Herren aushelfen mussten, mussten sie eben ein wenig länger in der Halle bleiben. Aber das Spiel wurde eben dann doch länger und länger und dauerte schließlich bis um Mitternacht. Seine Mutter kam um elf Uhr besorgt in die Halle und wunderte sich, was los sei. Aber die Mutter von dem anderen Jungen war total begeistert, als der Junge um halb Eins nach Hause kam. Der Grund war, dass die Zwei das Spiel noch umgebogen hatten und der Junge deswegen total aufgedreht und zufrieden war. Wie differenziert die Ansichten also sein können.
Wie sieht es bei euch aus? Wie lange fändet ihr denn ein Wegbleiben zumutbar? Wenn ihr euch so überlegt, dass manche Kinder in irgendwelchen Parks oder auf der Straße auch teilweise bis Mitternacht herumlungern, wärt ihr dann nicht froh, dass euer Kind bei einem Verein so motiviert und lange mit dabei ist? Würdet ihr euer Kind beim Sportverein länger spielen lassen als einfach so weggehen? Wo wäre bei euch die Grenze angesagt? Natürlich geht es um Schultage, nicht um das Wochenende, das ist sicherlich auch noch einmal eine eigene Geschichte.
Ich sehe das jetzt mal mit den Augen einer besorgten Mutter. Hat keiner aus dem Freundeskreis oder der Sportkameraden ein Handy, wo der Junge mal die Mutter hätte anrufen können? Ich würde einen 15 jährigen Jungen nicht bis Mitternacht in der Sporthalle lassen, wenn ich nicht wüsste, wo er ist. So viel Verstand würde ich aber einem 15 jährigen Jungen zutrauen, dass er wenigstens zu hause Bescheid sagt.
Dass die eine Mutter sich freut, dass er erst um halb eins in der Nacht nach hause kommt, kann ich mir fast nicht vorstellen. Macht die Mutter sich denn keine Sorgen? Es passiert so viel und mit 15 sollte man wenigstens den Verstand haben, dass man Bescheid sagt. Wenn man kein eigenes Handy hat, hat bestimmt irgendeiner in der Halle ein Handy. So viel Verantwortung sollte man einem 15 jährigen und auch dem Trainer schon zutrauen.
In der heutigen Gesellschaft würde ich mein Kind (wenn ich eins hätte) vermutlich nicht nachts um 11 noch Tennis spielen lassen. Klar ist es toll, wenn er mit Freude bei der Sache ist und die soll ihm auch niemand nehmen - aber wenn er erst um halb 1 ins Bett kommt und um 6 wieder aufstehen muss, wie soll das Kind dann am nächsten Tag 8 Stunden konzentriert den Schultag überstehen? Die Schule ist nicht alles und Hobbies sind wichtig zum Ausgleich, aber wenn man weiß, dass man heute lange spielen möchte, dann geht man eben früher zum Training.
Lange spielen kann man auch in den Ferien, am Freitag und am Samstag, wenn man ausschlafen kann. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es auf Dauer Spaß macht, nur 5 Stunden zu schlafen - ganz abgesehen von den gesundheitlichen Folgen der totalen Übermüdung. Eine Konsequenz wäre vermutlich früher oder später das Verbieten des Hobbies, weil die Schule nunmal oberste Präorität hat. Außerdem wäre mir nicht gerade fröhlich zumute, wenn ich wüsste, dass mein 15 jähriger Sohn nachts allein mit Bus und Bahn durch eine Großstadt fährt, oder schlimmer, mit dem Fahrrad durch den Wald oder ähnliches. Leider laufen zu viele Kriminelle auf unseren Straßen, die auf so eine Gelegenheit nur warten.
Die Ausgangszeiten sind an sich ganz klar gesetzlich geregelt. Unter 16jährige müssen die Veranstaltung spätestens um 22 Uhr verlassen haben und unter 18jährige müssen die Veranstaltung bis 24 Uhr verlassen haben. Allerdings besteht die Möglichkeit von Sondergenehmigungen, die von den zuständigen Behörden erteilt werden. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Eltern der beiden 15jährigen nichts davon gewusst haben und auch die zuständigen Behörden nichts davon wussten.
Generell kann ich es verstehen, dass sich Kinder und Jugendliche ärgern, wenn die Eltern sagen, bis dann und dann bist du daheim. Ich kann auch verstehen, dass man da oft denkt, die sind viel zu streng. Nur leider gibt es halt auch ein Jugendschutzgesetz und das kann auch Folgen für die Eltern haben, wenn sie sich nicht daran halten. Und die Eltern- Kind- Beziehung basiert ja auch irgendwie auf Vertrauen. Wenn nun klar gesagt wurde, dass man um 22 Uhr daheim sein sollte und ist um 23 Uhr immer noch nicht daheim- kein Wunder, dass sich die Mutter Sorgen macht. Um es mal für Jugendliche nachvollziehbar zu umschreiben: Nehmen wir mal an, die Eltern sagen sie gehen aus und sind bis 23 Uhr wieder daheim. Nun steht der Sohn um 6 Uhr morgens auf und die Eltern sind noch nicht daheim. Was würde dann passieren? Würde man dann nur denken, ach die sind versackt oder haben wo anders übernachtet? Oder würde man sich Sorgen machen? Und den Eltern geht es sicherlich anders rum genauso.
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben sich die beiden Jungen auch daheim nicht gemeldet. Ich kann also vollkommen nachvollziehen, dass sich die Eltern Sorgen gemacht haben. Denn scheinbar sind sie ja sonst früher daheim und haben nun an einer weiteren Veranstaltung spontan teilgenommen, die an sich nicht geplant war. Die Mütter hätten mit Sicherheit anders reagiert, wenn sie informiert gewesen wären. Wobei ja auch der Trainer eine Aufsichtspflicht hat und sich hätte darum kümmern müssen, dass die Eltern informiert werden.
Und ansonsten gibt es das Jugendschutzgesetz nicht grundlos. Wenn es um die Recht von Jugendlichen geht, dann kennt die jeder. Wenn einem die Gesetze nicht passen, werden sie anders ausgelegt. Und deshalb habe ich an sich wenig Verständnis, wenn Kinder unter der Woche so lange unangekündigt außer Haus sind. Klar mag es mal Ausnahmen geben. Für mich zählt ein Sportverein aber nicht zur Ausnahme. Den Sportverein kann man auch zu anderen Zeiten besuchen. Und außerdem sind die Ferien auch rum und die Jugendlichen müssen am nächsten Tag wieder fit sein.
Wenn ich als Mutter keine Information bekomme, dann würde ich da im Verein aber auch Krach schlagen. Denn es ist deren Pflicht die Eltern zu informieren bzw. auch die Genehmigung einzuholen, das die Jugendlichen bei den Erwachsenen spielen dürfen. Von daher kann ich die Muttter des einen Jungen schon verstehen und ich wäre da wesentlich früher in der Halle aufgetaucht.
Klar ist es manchen Eltern scheinbar egal und wir haben hier auch achtjährige, welche am Wochenende noch abends um 22 Uhr auf dem Bolzplatz sind. Aber meine Mädels sind unter der Woche um 18 Uhr zu Hause und am Wochenende haben sie spätestens um 20 Uhr oben zu sein. Wobei diese Zeiten nach unten gehen, wenn es dann schon dunkel wird.
Naja, ich kann irgendwie beide Sichtweisen nachvollziehen. Während die Einen voll und ganz ihren Kindern ihr Vertrauen schenken (was auch total in die Hose gehen kann), sind die Anderen wiederum besorgt um sie - was hier aber nicht heißt, dass sie ihren Kindern nicht vertrauen! -und als Eltern haben sie auch nunmal das Recht benachrichtigt zu werden, wenn auf Vereinsebene eine Sportveranstaltung verlängert stattfindet, ausfällt oder was auch immer.
Auf der anderen Seiten, wie einige, meiner Vorredner schon schrieben, sollte in 15-Jähriger auch soweit in seiner Entwicklung sein, seine Eltern zumindest per Telefon/SMS darüber zu informieren, dass er evtl. etwas später nach Hause kommt. Die meisten Eltern hätten sicherlich nichts dagegen, wenn ihre Kinder in einem Sportverein bis 11-12 Uhr unterwegs sind, solange sie wissen, dass sie auch wirklich da sind und um die angegebene Uhrzeit auch nach Hause kommen.
Ich kann die Mutter durchaus verstehen, dass sie sich Sorgen gemacht hat und geschaut hat, wo ihr Sohn bleibt. Eventuell hat man zu Hause eine Zeit ausgemacht und nicht damit gerechnet, dass der Jugendliche eben ein verlängertes Spiel gespielt hat. In der Situation hat sicherlich auch keiner der anderen Anwesenden gedacht, die Eltern mal zu informieren. Das verwundert mich nun auch gar nicht, aber ich kann die Mutter wie gesagt sehr gut verstehen. Nur, was hätte sie machen sollen? Es hätte ja sonst etwas passieren können und in einem Zeitalter mit Handys macht man sich eben noch mehr Sorgen.
Zumal gibt es gesetzliche Bestimmungen und ich denke, dass die Mutter diese auch im Hinterkopf hatte. Wenn man sich Sorgen macht, sind Gedanken wie an den sportlichen Ehrgeiz relativ egal. Man hat eben nur das Kind im Kopf und nicht das Drumherum oder die Veranstaltung des Kindes. Am besten wäre es gewesen, wenn die Mutter das Spiel auch verfolgt hätte oder eben von vornherein gebeten hätte, sie zu informieren, falls es länger dauert. Ich gehe mal davon aus, dass die beiden Freunde nicht parallel gespielt haben, so hätte der eine Junge ja der Mutter eine SMS schicken können oder kurz anrufen können. Dass man in diesem Alter nicht darauf kommt, leuchtet mir ein. Für das nächste Mal sollte man eben vor Beginn von einer Veranstaltung etwas ausmachen.
Pauschal kann ich Dir keine Antworten zu den Fragen geben. Es kommt auf die schulischen Leistungen an, auf die sonstige Zuverlässigkeit des Kindes, auf den sportlichen Ehrgeiz und inwiefern ich dahinter stehe. Auch kommt es eben auf das Verhältnis zum Kind an. Und all diese Fragen kann ich als kinderlose Frau eben nun nicht beantworten. Bei meiner Tätigkeit als Tagesmutter habe ich meinen Tagessohn zu seinen sportlichen Aktivitäten stets begleitet, aber der war auch noch im Grundschulalter.
Also vom Gesetzlichen her war das auf keinen Fall ein Problem. Denn es gibt da eine spezielle Regelung, welche man extra für die Jugendersatzspieler eingeführt hat. Da musste man dann als Elternteil eine Erklärung unterschreiben, und dadurch können die Kinder dann auch an Spielen teilnehmen, die mal länger als bis zur Grenze von zehn Uhr gehen. Da es eben einen speziellen Brief mit dieser Aufforderung gibt, denke ich eher weniger, dass die Eltern das nicht gewusst haben.
Aber selbstverständlich habt ihr Recht, wenn ihr auf der Seite der einen Mutter seid. Denn natürlich ist es ihr gutes Recht, wenn sie sich um ihr Kind kümmert und sich eben Sorgen macht. Aber es war ihr ja auf jeden Fall bekannt, dass ihr Sohn an diesem Tag einen Einsatz bekommen wird. Wenn das Spiel nun einmal erst um halb Neun anfängt, ist es normalerweise eher unüblich, dass um zehn Uhr bereits alles vorbei ist. Damit muss man sich wohl oder übel dann abfinden.
Auch wenn es da ein Schreiben gibt, mit dem die Eltern gestatten, dass die Kinder oder auch Jugendlichen länger als bis 22 Uhr bei einem Spiel bleiben, gehe ich als Elternteil doch nicht per se davon aus, dass das immer so ist und dass ich dann eben daheim sitzen muss und warten. Es könnte schließlich auch gut sein, dass die Kinder noch irgendwo anders sind. Und da möchte ich als Elternteil eben schon wissen, wo mein Kind ist. Es hätte doch sicher auch keine große Verzögerung gebracht, wenn die betroffenen Jugendlichen kurz die Zeit gehabt hätten, ihre Eltern anzurufen und diese über die Situation zu informieren. Dann wäre sicher einiges an Ärger ausgeblieben.
Hier sehe ich dann durchaus auch die Trainer oder andere Verantwortliche des Vereins in der Pflicht, die dann die Jugendlichen auffordern sollten, dass sie sich eben bei ihren Eltern einmal kurz melden und Bescheid geben, dass es doch länger dauert.
Ich finde, dass es dabei sehr viele Faktoren gibt, die zählen. Wenn der Junge zum Beispiel vorher schon gesagt hast, dass er länger wegbleibt, dann ist es was anderes und die Eltern akzeptieren das eher, weil sie ja bereits vorher wussten, dass das Kind länger weg bleibt.
Der zweite Faktor ist natürlich das Altes des Kindes. Ein Kind, dass schon 15 Jahre alt ist kann natürlich länger draußen bleiben und auch mehr Verantwortung übernehmen als ein Kind, das vielleicht gerade mal zehn Jahre alt ist oder jünger.
Außerdem muss man auch noch bedenken, in welcher Gesellschaft das Kind während seines Aufenthaltes ist. wenn es in guter Gesellschaft ist, die die Eltern kennen und die auch vernünftig ist, also nicht trinkt oder Drogen nimmt, dann ist es natürlich noch sehr angenehmer für die Eltern.
Zu guter letzt muss man auch noch den Heimweg bedenken. Wenn das Kind den Heimweg zusammen mit Eltern oder anderen Kindern und Erwachsenen zurücklegt, dann ist der Heimweg ungefährlicher. Des weiteren würde ich meine Kinder auch eher an einer gut beleuchteten Straße als an einem dunklen Waldweg.
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