Nowitzki übernimmt Verantwortung für EM-Aus

vom 13.09.2011, 10:18 Uhr

Es ist ja schon zwei Tage her, dass die deutsche Basketball-Nationalmannschaft im Viertelfinale der Basketball Europameisterschaft in Litauen gegen Litauen ausgeschieden ist. Ob das nun verdient war oder nicht, sei mal dahingestellt. Allerdings gucke ich gestern die Nachrichten und da gab es dann auch ein Interview mit Dirk Nowitzki, der die komplette Verantwortung für das Aus bei der Europameisterschaft übernimmt. Die einen sagen dazu, dass das sehr sportlich wäre, die anderen sagen, dass es völlig übertrieben wäre. Auch sagte Nowitzki, dass er ab und zu das Gefühl habe, dass er alleine die anderen Mannschaften besiegen müsste.

Zwar ist er der Top-Scorer der deutschen Mannschaft, aber meiner Meinung nach ist Basketball immer noch ein Team-Sport. Da kann man schlecht einem einzigen Menschen die komplette Verantwortung zuschieben beziehungsweise dieser kann nicht alleine die komplette Verantwortung übernehmen, so jedenfalls meine Meinung.

Wie sehr ihr das? Habt ihr eventuell mehr von der Basketball Europameisterschaft mitbekommen und/oder könnt die Aussage von Nowitzki bestätigen oder widerlegen?

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe leider auch nicht viel von der Europameisterschaft mitbekommen, aber wenn in einem Team-Sport ein einzelner Spieler meint, dass er für die Niederlage und damit das Ausschaden aus einer Meisterschaft verantwortlich ist, finde ich das Blödsinn. In einem Teamsport kann immer nur das Team etwas ausrichten, ein Spieler alleine trägt sicher nicht alleine die Schuld.

Für mich drängt sich da natürlich auch der Gedanke auf, dass jemand, der meint, er alleine wäre Schuld am verlorenen Spiel, insgeheim auch meinen könnte, alleine verantwortlich für den ein oder anderen Sieg zu sein. Und auch das ist Blödsinn.

Teamsport heißt nun mal Teamsport, weil ein Team gemeinsam gegen einen Gegner spielt und klar ist es dann schlecht für das Team, wenn ein Spieler (und im Fall von Dirk Nowitzki einer der besten) zum Beispiel einen schlechten Tag hat. Trotzdem kann derjenige dann nicht verantwortlich gemacht werden, wenn es mal nicht so läuft.

Naja das ist meine Meinung, kann jeder gerne sehen, wie er will. Aber für mich ist das eine klare Sache. Da hat Dirk Nowitzki wohl etwas übertrieben.

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also viele meinen zwar, Basketball sei ein Teamsport, aber diesen Begriff sollte man beim Basketball nicht überbewerten. Das Team besteht immerhin "nur" aus 5 Spielern, Schlechte und Gute, Kleine und Große und Schwache und Starke müssen zusehen, dass sie gut zurechtkommen und eine Art Taktik entwickeln, mit der sie die Gegner besiegen können. Dabei geht es aber nicht grundlegend darum, dass jeder Spieler Punkte macht oder ähnliches. Der Kern des Basketball-Spiels ist, dass man untereinander den primären Scorer, den Ballverteiler, etc. ausmacht und dieses im Spiel auch umsetzt. Insofern hat der Großteil der Spieler (Benzing, Schwethelm oder auch Schafartzik)

Worauf Nowitzki in erster Linie abzielt, ist die Tatsache, dass er weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist (Stichwort: MVP und NBA-Sieger). Von einem Spieler seines Kalibers erwartet man einfach mehr Beitrag zum Ergebnis, das darf auch keiner abstreiten. Man sehe sich nur Tony Parker (Frankreich) oder Teodosic (Serbien) an, die ihre Teams nahezu im Alleingang zu Siegen führen. Spanien lasse ich außen vor, das ist ein Team, welches seit Jahren so zusammenspielt (etwa vergleichbar mit dem FC Barcelona). Ich bin relativ sicher, dass ein Nowitzki in Topform Deutschland mindestens bis ins Halbfinale hätte bringen können.

Auf der anderen Seite muss man sich aber auch fragen, wie der mentale Zustand eines Nowitzkis vor dem Turnier war: Er hat eine lange NBA-Saison hinter sich gehabt, hatte nur eine kurze Regenerationszeit und nimmt prompt an einem Turnier teil, das der Schlüssel zu einem Traum sein wird, nämlich zur Olympiateilnahme. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Wille, diese Teilnahme unbedingt erreichen zu wollen, gekoppelt mit der Reputation eines Nowitzkis ("Superstar, ohne den die Mannschaft nicht funktioniert"), bei ihm zu großen Problemen geführt haben könnten, auch wenn diese Hemmung unbewusst war. Denn schließlich wurde zuvor in den Medien wild spekuliert, wie es um Nowitzki und dem DBB weitergeht, das geht an keinem Spieler so spurlos vorbei.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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