"Unterwürfigkeit" im Job?
Unterwürfigkeit käme bei mir nie in Frage. Ich sage eigentlich immer frei meine Meinung. Natürlich darf man sich dem Chef gegenüber auch nicht im Ton vergreifen. Man muss schon immer höflich und freundlich bleiben. aber auch Entscheidungen vom Chef lassen sich so anzweifeln. Ich hatte letztens einen solchen Fall. Mein Chef erteilte mir den Auftrag, eine bestimmte Art Exceltabelle im Internet ausfindig zu machen. Dabei wäre ein Kollege von mir prädestiniert dafür gewesen, diese Tabelle selbst zu erstellen, da er Erfahrungen auf diesem Gebiet hat, die mir fehlen. Also machte ich höflich den Vorschlag, mir eine andere Aufgabe zu erteilen, weil mein Kollege damit effizienter umgehen könne. Nachdem ich ihm die Gründe mitgeteilt hatte, gab er mir auch recht.
Nun war damit allen geholfen. Mein Chef bekommt seine Tabelle, mein Kollege eine Arbeit, mit der er problemlos fertig wird und ich eine andere Arbeit, die mir mehr liegt. diese hätte sonst von meinem Kollegen ausgeführt werden müssen, was ihm gar nicht recht gewesen wäre. Somit hat jeder, was er braucht. das ging allerdings nur,weil ich die Anweisung des Chefs angezweifelt hatte. Ich bin überzeugt, dass selbst der Chef das gut fand.
Ich bezweifle auch sehr stark, dass es viele Chefs gibt, die nicht wollen, dass die Mitarbeiter nicht mitdenken und alles hinnehmen. Das ist für den Chef zwar auf den ersten Blick bequem, aber nicht effektiv. Manchmal haben die Mitarbeiter ja mehr Einblick in eine Sache als der Chef selbst. Und ein selbstbewusstes Auftreten kommt natürlich meistens auch gut an. Daher halte ich es eher für kontraproduktiv, unterwürfig vor dem Chef wirken zu wollen. Allerdings gibt es da bestimmt auch ausnahmen, wo der Chef eben das auch fordert. Da würde es mir dann aber auch keinen Spaß machen zu arbeiten und wahrscheinlich würde ich mir schon alsbald einen neuen Job suchen.
Ich weiß nicht, ob ich jemals unterwürfig in meinem Job war. Vielleicht direkt nach der Ausbildung, als ich einfach nur froh war einen Job zu haben und alles gut machen wollte. Seitdem ich aber älter bin und routiniert in meinem Job war, habe ich mich nicht mehr so verhalten. Warum auch? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Chef etwas davon hätte, wenn seine Mitarbeiter ihm nur nach dem Mund reden. Die besten Ideen entstehen doch sowieso aus einem vernünftigen Gespräch, in dem jeder seine Meinung äußern kann.
Sicherlich bin ich zu meiner Chefin nicht unfreundlich oder sage immer meine Meinung oder setze meinen Kopf durch. Es gibt auch Situationen, in denen ich natürlich das mache was meine Chefin möchte. Aber das bedeutet für mich nicht unterwürfig zu sein. Es gibt genügend Situationen in denen ich meine Meinung äußere und das kommt auch immer gut an. Meine Chefin ist auch keine Vorgesetzte, die es möchte, dass ihre Mitarbeiter ständig nur machen was man ihnen sagt. Sie möchte, dass man auch mal kritisch über etwas nachdenkt und das dann auch so sagt.
Ich denke, dass kommt immer darauf an, weil solche Führungspositionen machen das in der Regel auch nur dann, wenn sie können. Klar gibt es Chefs, die sich übertrieben aufspielen und von ihren Mitarbeitern Unterwürfigkeit erwarten, aber solange man nicht frech wird, ist das eigentlich nicht notwendig und ich denke, durch Unterwürfigkeit wirkt man an sich schon deutlich weniger selbstbewusst und kompetent, so dass sich die Chancen auf eine Beförderung nicht gerade erhöhen dürften. Ein Chef wird aber seinen Mitarbeiter auch niemals derart erniedrigen, wenn er weiß, dass der Mitarbeiter das nicht mit sich machen lässt. Ich habe das einmal in der 11. Klasse gesehen, als ich mein Praktikum gemacht habe. Hier gab es auch einen Chef, der sich unglaublich aufspielen wollte und das bei einigen Mitarbeitern auch tat, aber es gab so gewisse Personen, bei denen konnte er das nicht und tat es dann eben auch nicht.
Daher denke ich nicht, dass das irgendwie notwendig ist oder gar gewollt wird, die Führungspositionen spielen sich nun mal gerne auf, aber sie tun es auch nur da, wo sie können und das ist der springende Punkt. Als Mitarbeiter wird in den meisten Fällen eine selbstbewusste Haltung durchaus gerne gesehene und die schließt nun mal nicht mit ein, dass man dem Chef unterlegen ist. Man kann selbstbewusst sein ohne frech zu werden und wer unterwürfig agiert, ist dazu nicht gezwungen und wird sicherlich seinen Job auch nicht verlieren, wenn er es nicht tut.
Ich selbst habe bislang ja nur Aushilfsjobs gehabt, da ich bald studieren gehe. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir immer schon eine recht arrogante Haltung vorbehalten konnte, weil etwa bei meiner momentanen Arbeit, ich keine feste Aushilfe bin, sondern nur der Ersatz. Wenn ich nicht da bin, muss die Chefin jemanden aus einer anderen Stadt herbestellen, für den sie dann eben auch Fahrtkosten bezahlen muss, daher habe ich es ja doch noch ganz gut, weil die Chefin weiß, dass sie mich braucht. Ich genieße zugegebenermaßen auch einige Vorzüge und wenn ich mit anderen Führungspositionen zu tun habe, die gerne dominanter auftreten, lasse ich mir das in der Regel nie gefallen und gehe so mit ihnen um, wie sie mit mir. Ich bin auf den Job nicht angewiesen, also erlaube ich es mir, ich denke aber auch nicht, dass ich anders reagieren würde, wenn ich es wäre, denn sowas muss man sich nicht gefallen lassen.
Ich arbeite in einer Firma, die gerade ein neues Werk aufgebaut hat und somit ist bei uns neben der Baustelle noch etwas Chaos angesagt, aber selbst wenn die Firma schon perfekt laufen würde, würde ich für mich niemals einen Grund sehen, meinem Chef in den Allerwertesten zu krabbeln und zu allem, was er sagt, ja und amen zu sagen. Ich weiß was ich kann und was ich in meinem Beruf zu tun habe und solange ich keine Fehler mache und meine Arbeit zu 100% gut abgebe, brauche ich auch niemanden den Hintern pudern. Außerdem ist unser Betriebsklima auch sehr gut und wir verstehen uns auch alle sehr gut. Zudem kommt unser Chef auch nicht so extrem wie ein Chef rüber, sondern er rennt auch schon mal in Arbeitsklamotten durch den Betrieb und packt mit an.
Ich würde mich nicht als "unterwürfig" bezeichnen, aber ich bin schon vorsichtig, was ich meinem Chef gegenüber sage. Es kommt aber immer auch darauf an, wie das Betriebsklima und der Chef sind. Mein Chef ist ziemlich leicht reizbar, deshalb versuche ich natürlich zu vermeiden, ihn durch irgendeine Aussage meinerseits zu verärgern. Aber mein Chef möchte auch schon, dass wir unsere Meinung mit einbringen und erwartet nicht, dass wir uns ihm immer unterwerfen.
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