Testament machen, auch wenn nicht viel zu holen ist?

vom 12.09.2011, 15:25 Uhr

Mein Mann und ich überlegen ein Testament zu machen. Er hat ein Kind aus erster Ehe und ich habe 2 Kinder aus erster Ehe. Bei uns ist aber eigentlich nicht viel zu holen. Lohnt es sich doch ein Testament zu machen? Habt ihr ein Testament gemacht? Solange es einem gut geht und jung ist denkt man kaum daran ein Testament zu machen. Aber je älter man wird und desto mehr "Gebrechen" man bekommt, desto mehr denkt man darüber nach.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe lediglich vorüber gehend ein Testament gemacht was besagt, dass meine Tochter bei meinem Mann aufwachsen soll. Er kann sie erst im nächsten Jahr adoptieren und für den Fall aller Fälle, dass doch etwas passieren sollte, habe ich es halt gemacht. Man weiß halt nie, was passieren kann und nicht doch im nächsten Moment die Lichter ausgehen. Ich finde, es hat nix mit dem Alter zu tun, es reicht ja auch ein Verkehrsunfall in jungen Jahren, an dem man nicht einmal selber Schuld hat.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ein Testament sollte man immer machen, auch wenn ihr eben nicht so viel habt. Ich weiß ja nicht, wie sich eure Kinder untereinander verstehen. Aber ich kenne auch schon Kinder, der Eltern gestorben sind. Das Erste, was sie getan haben, sich um das Geld zu streiten, was noch vorhanden war. Es gab eben auch kein Testament, da der Tod der Eltern sehr überraschend kam.

Ich habe es dann immer wieder erzählt bekommen, wie es dort zu geht. Man hat sich nur in der Wohnung getroffen, um alles durch zu stöbern, ob man nicht vielleicht doch noch wertvolle Gegenstände findet. Es wurde wirklich alles durchwühlt, was ich sehr traurig finde. Außerdem wusste keines der Kinder, welche Geldanlagen vielleicht noch vorhanden sind. Niemand hatte auch wirklich Lust, sich die Mühe zu machen und nach Informationen zu suchen.

Als dann aber fest stand, wieviel Geld vorhanden war, ging der Streit auch schon weiter. Das eine Kind hatte ja mehr mit den Eltern zu tun gehabt und hat sich auch gekümmert. Das andere Kind widerrum gar nicht, wollte aber den gleichen Anteil haben. Auch die restlichen Möbel, die durchaus etwas wert waren, wurden nicht einfach so verschenkt. Jeder wollte seinen gerechten Anteil haben, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Jedes der Kinder wollte so viel wie möglich an Geld mit dem Tod der Eltern machen.

Wenn in dem Fall ein Testament vorhanden gewesen wäre, hätte man alles gerecht verteilen können, so wie die Eltern es sehen. Auch wenn es in der Familie kein großes Vermögen war, muss auch dieses gerecht geteilt werden, und zwar im Sinne der Eltern.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe keine Kinder, aber wenn mir etwas passiere würde, wäre es mir schon wichtig, dass die ein oder anderen Dinge von mir, in bestimmte Hände kommen. Mir wäre es dabei auch sehr wichtig, wer sich dann um meine Tiere kümmert, auch wenn das vielleicht blöd klingt. Mir wäre es sehr wichtig, dass sie auch nach meinem Tod gut versorgt sind und es ihnen gut geht.

Ich habe wahrlich keine versteckten Reichtümer, aber ich denke, dass man doch einiges Besitzt, was einem selbst etwas bedeutet und wo man dann vielleicht an eine Person denkt, die es nach dem eigenen Tod bekommen sollte. Ich bin noch nicht so alt und habe trotzdem schon mal über ein Testament nachgedacht. Es kann ja immer etwas unvorhergesehenes passieren, egal in welchem Alter. Mir würde es viel bedeuten, wenn nun jemand aus meinem Verwandten oder Freundeskreis stirbt und mir etwas persönliches vererbt hätte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Oh über das Thema habe ich ehrlich gesagt auch noch gar nicht nachgedacht, obwohl ich es doch wohl als wichtig empfinde, denn so kann man hinterher einiges an Ärger vorwerg aus dem Weg gehen. Ich habe das vor ein paar Jahren erst mitbekommen, wie sehr sich Familienmitglieder, nachdem Tod eines anderen, zerstreiten und es nur noch ums Geld geht. Durch so ein Testament kann man vorab schon mal einige wichtige Dinge klären und sowas verhindern.

Ich bin zwar nun erst 35, aber man weiß ja nie, wann es einen selber erwischt und ich denke, solange man noch ganz klar im Kopf ist, sollte man sein Testament machen, auch dann, wenn man nicht reich ist, aber jeder Mensch hat bestimmte Dinge, die einem wichtig sind und so kann man es genau abklären, wer was bekommt und was einem wichtig ist. Ich möchte für mich allerdings noch etwas warten, denn mein Partner und ich haben vor, in absehbarer Zeit zu heiraten und ich denke, das es dann auch noch ausreichend ist, wenn ich dann ein Testament anfertigen lasse.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Was heißt denn hier "nicht viel" zu holen? Es ist ja immer von Person zu Person verschieden, was man als "nicht viel zu holen" bezeichnet. Aber unabhängig davon denke ich, dass sich ein Testament immer lohnt. Denn wenn man verheiratet ist und es Kinder gibt, dann gibt es immer Probleme mit der Erbschaft. Das kann man mit einem Testament vermeiden. Du hast sicher Recht, dass bei großem Vermögen oder wenn man ein Haus hat, die Probleme größer sind (wenn jeder einen Bruchteil eines Hauses oder auch einer Eigentumswohnung erbt, dann kann das ja gar nicht gut gehen), aber es kann eben auch vorkommen, wenn nur wenig vererbt wird.

Außerdem seid ihr ja verheiratet und wollt euch wohl vermutlich gegenseitig absichern. Da Ehepartner meistens nicht gleichzeitig sterben, würde ich schon ein Testament schreiben, so dass der Ehepartner nach dem Tod bis zu dessen eigenem Tod abgesichert ist und es auch zu keinen Streitigkeiten mit den Kindern kommt (bei Geld hört ja alles auf -selbst wenn es nur wenig Geld ist).

Ansonsten hast du doch auch viele Tiere, oder? In einem Testament könntest du bestimmen, was mit denen nach deinem Tod geschehen soll und du könntest auch bestimmte Bedingungen knüpfen, z.B. meine Tochter wird Alleinerbin, sie muss aber die Tiere artgerecht versorgen. Ich finde ein Testament eigentlich schon sinnvoll, aber eigentlich eher, wenn man verheiratet ist und / oder Kinder hat und / oder Haustiere hat, die man nicht im Tierheim verenden lassen will.

Ich habe kein Testament gemacht. Ich bin weder verheiratet noch habe ich Kinder und muss mich daher um deren Versorgung nach meinem Tod nicht kümmern. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was ich in einem Testament bestimmen sollte, da ich auch gar nicht wüsste, wer alles bekommen sollte. Aber ich denke, spätestens wenn ich ein Kind hätte oder verheiratet wäre, dann würde ich auf alle Fälle ein Testament schreiben, denn sicher ist sicher.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Da für den Fall, dass kein Testament vorliegt, es also keine so genannte gewillkürte Erbfolge gibt, in Deutschland immer noch die gesetzliche Erbfolge existiert, halte ich es nicht immer für zwingend notwendig, dass man ein Testament macht und denke, dass dieses wirklich von den individuellen Gegebenheiten abhängig sein dürfte, nicht nur von der eigenen Habe, sondern auch davon, ob man wirklich jeden, der der gesetzlichen Erbfolge nach Nachlassempfänger wäre, auch als solchen sehen will. In manchen Familien ist dies sicherlich nicht gegeben, und wenn man plant, bestimmte Personen nicht mit einem Erbe zu bedenken, dann macht ein Testament, also eine gewillkürte Erbfolge, sicherlich Sinn.

Ein Testament macht allerdings vielleicht auch dann Sinn, wenn man mit der gesetzlich vorgesehenen Nachlassverteilung nicht einverstanden wäre und daran etwas ändern will. Um herauszufinden, ob die gesetzlichen Regelungen dem eigenen Geschmack entsprechen, muss man sich mit der gesetzlichen Erbfolge näher auseinandersetzen.

Was ich übrigens weniger verstehe, sind die Streitereien um ein Erbe, sofern kein Testament des Erblassers vorlag. Wenn der Nachlass laut einem Testament auf die Kinder des Erblassers verteilt wurde und sich jemand benachteiligt fühlt, sich sozusagen also nach dem Tode des Erblassers damit konfrontiert sieht, dass er einen geringeren Stellenwert in dessen Leben hatte, kann ich zwar nachvollziehen, dass er darüber bestürzt ist und vielleicht auch, dass es zu einer Streitsituation mit den Geschwistern kommt, aber der rechtlichen Grundlage nach dürfte solch ein Streit um den geregelten Nachlass doch wiederum recht irrelevant sein. Sofern kein Testament vorliegt, ist die Verteilung wiederum doch noch klarer und auch nachvollziehbar und gerecht festgelegt. Grundsätzlich sehe ich also keinen wirklichen Anlass für solche Streitsituationen wie man sie unter Erben immer wieder erlebt.

Ich selbst habe noch kein Testament gemacht, zumal ich noch keine Kinder habe und auch keine Habe besitze und mir die Verteilung dessen, was von mir zu erben wäre, nach der gesetzlichen Erbfolge recht wäre. Da ich allerdings davon ausgehe, dass sich an diesen meinen Gegebenheiten irgendwann noch einmal etwas ändern wird, kann ich mir gut vorstellen, eines Tages ein Testament aufzusetzen, sofern mir die gesetzlich vorgesehene Nachlassverteilung aus irgendwelchen Gründen widerstrebt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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