Essen und Trinken für 1,50 € am Tag?

vom 12.09.2011, 09:36 Uhr

Da ich momentan die Möglichkeit hätte, in eine sehr günstige Wohnung zu ziehen, jedoch noch in der Ausbildung bin und demnach wenig verdiene, bin ich grade am rechnen, wie viel ich pro Tag für Lebensmittel ausgeben könnte. Meine Rechnung ergab 1,50 € pro Tag. Kann man davon Essen und Trinken kaufen und dabei auch noch halbwegs gesund essen und Obst und Gemüse mit einbauen? Trinken ist kein sehr großer Kostenfaktor, außer Kaffee trinke ich fast nur Wasser und da würde mir auch Leitungswasser reichen.

Benutzeravatar

» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Deine Idee würde zwar ein großes Maß an Gewinnen beinhalten (frühe Selbständigkeit, Erfahrungen, Platz für sich selbst), aber leider wirst du dann auch sehr viele Abstriche machen müssen. Hast du denn sämtliche Nebenkosten schon abgerechnet? Also Strom, Heizung, Telefon, Müll?

Ob du damit auskommst oder nicht kannst du dir eigentlich selbst ausrechnen. Selbst wenn du nur Leitungswasser trinkst (was man auch bezahlt), dann würde schon ein Paket Brot diese 1,50 Euro in Beschlag nehmen. Isst du viel oder eher wenig? Reicht ein Paket Brot bei dir (8-10 Scheiben) 2 oder 4 Tage? Dann kannst du die Kosten splitten. Aber eins verspreche ich dir, satt wirst du nicht werden mit so einem kleinen Budget.

Es gibt bei einigen Einkaufsketten Nudelfertiggerichte mit Tomatensauce, Spaghetti (250g) und bisschen Käse. Kosten tun sie um die 60 Cent. Bei Frühstück und 2 normalen Mahlzeiten kämst du dann für Mittag und Abend auf 1,20 Euro. Das Frühstück wird dann vermutlich aus Cornflakes bestehen. Billiger gehts glaube ich nicht mehr und nach Abwechslung klingt das nicht.

Eine Freundin von mir steckte mal vor Jahren in einer kleinen Finanzkrise und musste 2 Wochen überbrücken, bis sie das erste Gehalt des neuen Jobs bekam. Sie hat sich tatsächlich nur von diesen Nudelgerichten ernährt (gibts wohl auch noch in 2 anderen Sorten), aber das ist wirklich kein Dauerzustand.

Falls du neben deiner Ausbildung noch Geld dazuverdienen darfst (wird aber meistens nicht gestattet oder wenn, dann nicht gern gesehen, da die Zeit dann zum Lernen fehlt), dann könntest du mit einem Budget von 3-4 Euro pro Tag hinkommen. Aber das würde wirklich viel Einschränkung erfordern. Und gerade mit einer neuen Wohnung kommen immer wieder Kosten auf einen zu, die man nicht eingeplant hat. Dinge müssen angeschafft werden, die man vorher in seinem Jugendzimmer nicht hatte, die Küche muss einigermaßen ausgestattet werden und so weiter. Da kommt eine Menge zusammen.

Ich empfehle dir, deine Miete bei deinen Eltern zu zahlen (ich habe das aus Anstand schon immer gemacht, da sie komplett für mich aufkommen mussten) und den Rest deines Geldes (abzüglich deiner laufenden Kosten wie Fahrtkosten, Lebensunterhaltungskosten etc) auf ein Konto einzuzahlen. Wenn du nach der Ausbildung dann in eine eigene Wohnung einziehen willst, dann hast du schon einen schönen Puffer für die ersten großen Anschaffungen.

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn man bei Obst und Gemüse saisonal und regional kauft kann man schon einiges sparen. Nebenbei tut man der Umwelt damit auch noch einen Gefallen und wenn man direkt beim Erzeuger kauft verdient dieser auch noch mehr als wenn er seine Erzeugnisse an einen Supermarkt verkaufen würde.

Die Frage, die ich mir bei so einem kleinen Budget eher stelle ist, ob man Abwechslungsreich essen kann oder ob man nicht sehr bald die Nase gestrichen voll hat von den billigen Lebensmitteln. Denn bei 1,50 am Tag wird es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass man sich kein ordentliches Brot kauft sondern irgendwas abgepacktes. Ein vernünftiges Stück Fleisch oder Fisch wird auch kaum bezahlbar sein und dann sind da natürlich auch noch die ganzen Lebensmittel, die man nicht wirklich braucht, die man aber trotzdem gerne isst. Überlege mal, was eine Tafel Schokolade, eine Packung Eis oder eine Tüte Chips kosten. Würdest du wirklich komplett auf diese Sachen verzichten wollen oder für die Packung Kekse dann einen Tag hungern?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hui, ein sehr ehrgeiziges Projekt. Also 1,50€ finde ich schon sehr knapp bemessen. Ich habe da von mir bisher keine Vergleichswerte, da ich auch gerade erst daheim ausziehe und vor allem auch immer für mind. 2 Personen einkaufe. Aber ich denke das wird schon sehr schwierig werden, damit auszukommen.

Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist das sicher MAL machbar, wenn man sich wirklich nicht mehr leisten kann. Ein Kommilitone von mir hat auch mal mehrere Wochen so gut wie kein Bild gehabt, weil sein Bafög als nicht überwiesen wurde. Aber er hat dann auch spätestens nach einer Woche gemeckert, dass er das Essen nicht mehr sehen kann. Es gibt da schon einige Variationsmöglichkeiten, aber nach denen muss man eben schon suchen.

Ich denke da jetzt auch mal an Müsli ( vor allem Cornflakes), Brot, Suppen und ähnliches. Aber besonders lecker kochen kann man von dem Geld sicher nicht und auch mit gesunder Ernährung wird es vermutlich eher schwer werden. Auch Gemüse und Obst hat eben seinenen Preis, von Fleisch mal ganz abgesehen. Und wie meine Vorredner schon geschrieben haben, möchte man doch auch mal ein Stück Schokolade essen oder ein Glas Cola trinken und nicht nur auf Leitungswasser angewiesen sein.

Gar nicht einfach, also wenn du mehr für dein Essen aufbringen kannst, wäre das sicher ratsam. Du kannst es ja auch einfach mal mit 1,50€ versuchen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du da sehr schnell die Nase von voll haben wirst.

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde 1,50 Euro nicht nur knapp bemessen, ich finde das unmöglich machbar. Zumindest nicht langfristig und hier geht es nicht darum mal ein paar Wochen zu überbrücken, sondern das knappe Essen soll auf Dauer ausgelegt sein. Wobei ich mich frage, ob in den 1,50 Euro wirklich nur Getränke und Nahrungsmittel drin sind oder ob halt nach Abzug der festen Kosten, wie Miete, Telefon, Versicherung, Strom etc. vom Restbetrag ausgegangen wurde oder ob man von dem Restbetrag noch andere anfallende Kosten bedacht hat. Denn Reinigungsmittel, Hygieneartikel und ähnliches müssen auch gekauft werden.

Wir haben vor ein paar Monaten mal versucht, ob man es schaffen kann, für 60 Cent auf Dauer eine Hauptmahlzeit zu kochen. Vorgaben waren, es müssen Kohlenhydrate, Eiweiße und Vitamine enthalten sein. Die Personen die für mehrere Leute gekocht haben, haben das Ziel gelegentlich erreicht. Bei Singles war das schwerer. Aber dauerhaft haben wir das Projekt wirklich nicht geschafft. Zumindest nicht ohne größere Tricks.

Aber rechnen wir mal halbwegs logisch. Vorgegeben sind 1,50 Euro für das komplette Essen und Trinken am Tag. Frühstück würde ich mal mit mindestens 50 Cent ansetzen. Das beinhaltet ein Brötchen mit was drauf. Eventuell noch einen Joghurt. Mittagessen- bleiben wir mal bei den 60 Cent, die wirklich kaum zu schaffen sind- dann wären wir schon bei 1,10 Euro. Nun fällt auch noch das Abendessen an. Für 40 Cent dürfte das knapp werden. Und in der Berechnung sind nun noch nicht mal Getränke enthalten. Wobei hier ja genannt wurde, dass man Kaffee trinkt. Ich habe nun keine Ahnung, wie viel Kaffee man aus einem Päckchen kochen kann.

Wenn man sich halbwegs gesund ernähren will, ist das in meinen Augen mit 1,50 Euro am Tag nicht zu schaffen. Klar kann man sagen, ach ich hole mir 10 Brötchen für einen Euro oder so und ernähre mich nur von Brötchen mit Margarine. Dann bleibt man sicherlich unter 1,50 Euro am Tag. Oder man sagt, ich koche halt Nudeln mit Nichts und esse die Nudeln trocken. Aber erstens ist das auf Dauer nicht gesund und zweitens wird man das nach spätestens ein paar Wochen einfach nicht mehr sehen können.

Wenn man ausziehen möchte und nur noch so wenig Geld für Essen und Trinken übrig hat, sollte man das Ganze noch mal überdenken. Leider fallen nämlich auch noch so Sachen an wie Nachzahlungen etc. Was ist dann? Die meisten Haushalte werden dann kurzfristig unter Anderem am Essen sparen. Nur ist bei dem Betrag mit am Essen sparen nichts mehr drin.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Also, ich bin ja schon geizig, aber für 1,50 Euro pro Tag, was zum Essen und zum Trinken zu haben, ist meiner Meinung nach auch sehr knapp bemessen und ich würde sogar sagen, das es gar nicht realisierbar ist. Hast du denn an alle anderen Unkosten, neben der Miete, auch mit einbezogen, denn man zahlt ja nicht nur die Miete für die Wohnung, sondern es fallen ja auch Unkosten, wie Strom, Wasser, Gas und evtl. Kosten für den Telefonanschluß an. Das musst du ja auch alles berechnen.

Wenn du wirklich nur noch 1,50 Euro für den täglichen Bedarf an Essen und Trinken hast, wird es wohl kaum realisierbar sein. Man kann es vielleicht mal kurz schaffen, aber jeden Tag, das denke ich nicht. Eine normale Pizza kostet ja schon im billigsten Fall einen Euro und dann hättest du nur moch 50 Cent übrig und hast noch nichtmal 3 Mahlzeiten am Tag gehabt. Also würde ich mir das an deiner Stelle schon sehr gut überlegen, ob du das machen möchtest.

Benutzeravatar

» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Man kann schon günstig leben und essen, aber mit 1,50 Euro pro Tag kommt man auf keinen grünen Nenner. Zumindest dann nicht, wenn man abwechslungsreich essen möchte und eben auch gesund. Selbst, wenn man ausschließlich bei einem Discounter einkaufen würde, käme man mit etwa 11 Euro pro Woche nicht so hin. Eine Ausnahme wäre allerdings, wenn man sich selbst versorgen kann und Gemüse und Obst anbaut, Brot selbst backt (wobei hier wiederum Stromkosten zu veranschlagen sind). Aber selbst dann ist es eher schlecht, weil man wirklich gewaltig auf die Lebensqualität verzichtet und man sich sonst auch gar nichts anderes mehr gönnen kann. Ich weiß nicht, ob der Preis dafür nicht zu hoch wäre und man unter Umständen auch alles zu knapp kalkuliert hat.

Wenn Du nun unbedingt ausziehen möchtest, besteht vielleicht die Möglichkeit, eine WG zu gründen oder zu beziehen oder auch die Option des Wohngelds. Allerdings solltest Du Dich damit selbst näher beschäftigen und Rat suchen. So kommst Du dann unter Umständen auf ein höheres Budget für Lebens- und Nahrungsmittel.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Von 1.50 € am Tag kann man eine zeit lang überleben. Dann gäbe es allerdings nur noch Dinge wie Reis, Kartoffeln, Nudeln und in der Hauptsaison ein wenig saisonales Gemüse. Wenn man dann noch eine Kühltruhe hat und gleich mehrere Portionen kocht, kann man das bestimmt länger überleben. Man wird aber definitiv recht schnell Mangelerscheinungen bekommen, die im Blut auch messbar sein werden. Auf Dauer ist das bestimmt nicht gut. Im Winter, wenn das Gemüse teuer wird, dann wird es aber ganz düster.

Als Getränk kommt auch kaum mehr als Leitungswasser in Frage. Wer es verträgt und eine saubere Quelle hat, bitteschön. Natürlich, das Trinkwasser ist meist von guter Qualität, aber ist es auch das Leitungsnetz?

Zudem sollte man überlegen, wenn einen 50 € mehr oder weniger finanziell schon aus der Bahn werfen und davon gehe ich bei 45 € für Essen im Monat aus, was machst du dann, wenn du z. B. aus Versehen deine Monatsfahrkarte verlierst, dein Mantel zerreißt oder der Reifen am Fahrrad platzt?

Bei Hartz IV gibt es 4 Euro noch was pro Tag. Damit kommt man schon kaum hin, wenn man all den Berichten glauben mag. 1,50 € sind dann wohl eher keine dauerhafte Überlebensstrategie. Mal, eine zeit lang, aber über Monate? An gesund und bio mal gar nicht erst zu denken. Vielleicht hast du schon vom "Containern" gehört. Je nach Wohnort und Situation ist das vielleicht noch eine Alternative. Aber man kann sich eben auch nicht dauerhaft darauf verlassen. Und ein Nebenjob in der Ausbildung, ist sicher auch nicht der beste Rat. Dann lieber WG, aber ich befürchte, auch dann wird es eng.

Benutzeravatar

» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin ja ein Sparbrötchen ohne Ende, aber so weit ginge es dann doch nicht mit der Sparerei. Ich hätte ja jetzt schon erwartet, dass die Antwort käme, dass man sich einen Burger bei McDonalds kaufen könnte und der würde dann satt machen, aber glücklicherweise kam diese Antwort ja nicht und blieb dir erspart. Aber Spaß beiseite, es ist wirklich total hart, was du dir da vorgenommen hast. So einen Plan zu verwirklichen, das ist wirklich äußerst hat und total schwierig in die Tat umzusetzen. Das ist nahezu ein Ding der kompletten, totalen Unmöglichkeit. Womöglich wird man es eine Woche vielleicht durchstehen können, aber mehr wiederum auch nicht. Mir würde das total zum Halse heraus hängen, vor allem weil ich mir sowieso täglich etwas Süßes gönne, aber für Süßes ist bei so einem Budget natürlich überhaupt kein Platz und es macht auch keinen Sinn, weil man nur mehr Hunger davon bekommt.

Grundsätzlich würde ich es nicht einmal mit 10 Brötchen schaffen können. Denn die Brötchen, die man für 15 Cent bekommt, sind meistens nur diese kleinen Sonntagsbrötchen aus hellem Teig und Mehl. Wenn man Vollkornprodukte haben möchte, muss man mehr auf den Tisch legen. Weil man aber nicht mehr hat, muss man sich das Weißbrot kaufen. Das macht aber überhaupt nicht satt und ist ungesund. Also ein kleiner Teufelskreis, würde ich persönlich sagen. Man könnte es eben so machen, und für eine oder zwei Mahlzeiten zur Tafel gehen. Allerdings glaube ich, dass man dort ja auch einen Euro oder Ähnliches bezahlen muss. Also müsste man dann womöglich mit 25 Cent auf den anderen Mahlzeiten auskommen. Und was bekommt man schon für 25 Cent? Überhaupt nichts, vielleicht mal einen günstigen Joghurt oder eine Scheibe Schinken, wenn man das prozentual von einer Packung sieht.

Du merkst schon, das passt vorne und hinten nicht. Aber das kann doch wirklich nicht sein, dass dein Budget so eng gestrickt ist, oder? Bekommst du denn überhaupt keine finanzielle Unterstützung, ganz gleich ob Eltern oder Staat oder Freunde? Das wäre für mich persönlich ja schon der totale Horror, für so einen Betrag leben zu müssen. Und Richtlinie2 hat vollkommen Recht, etwas Anderes als Leitungswasser ist sicherlich überhaupt nicht, da bin ich mir ebenfalls komplett sicher. Denn wenn ich an meinen eigenen Wasserkonsum denke, hätte ich alleine damit schon mehr als locker die 1,50 Euro im Hause. Demnach ist es eine Herkulesaufgabe, aber du hättest wirklich meinen kompletten Respekt, wenn du dies bewältigen könntest, und da kannst du dir sicher sein, bestimmt nicht nur meinen Respekt.

Benutzeravatar

» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich sehe da eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder du bleibst bei deinen Eltern wohnen (ich gehe mal davon aus, dass du dort zur Zeit noch wohnst) und hast für die Dauer der Ausbildung ein (finanziell) recht entspanntes Leben oder du ziehst in diese günstige Wohnung und überlegst, wo du zusätzlich noch etwas Geld verdienen kannst. Hättest du die Möglichkeit, einen Nebenjob anzunehmen? Oder wie sieht es zum Beispiel mit Kindergeld aus? Wenn du nicht mehr zu Hause wohnst, würden deine Eltern dir das ja vielleicht geben.

Wenn du allerdings schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast, dann kannst du deinen Plan vergessen. Mit 1,50 € am Tag für Essen wirst du nicht glücklich!

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^