Sportliche Aktivitäten im Alter "neu" lernen?

vom 11.09.2011, 13:29 Uhr

Ich gehöre noch zu er Generation wo Rollschuhlaufen hip war, gerade die mit dem fest integriertem Schuh. Damals war ich recht fit darin und konnte schon etwas mehr als nur geradeaus fahren, einen Halbkreis drehen oder stoppen. Heute kann man ja fast schon sagen, das der Rollschuh vom Inliner ausgelöst worden ist.

Auch ich hatte mir vor einigen Jahren mal Inliner gekauft, keine besonders guten, einfach nur zum Rumfahren. Ich hatte auch keine großen Schwierigkeiten mich an die" Rollen in einer Linie" zu gewöhnen und fasste recht schnell Vertrauen in meine Fahrkünste. Zudem war mir das Gefühl auch nicht so fremd, da ich auch Schlittschuhlaufen kannte. Rundum, alles klappte ganz gut und reichte aus um eine menge Spaß zu haben.

Nun bin ich seit über 10 Jahren nicht mehr gefahren und verspüre seit längerer Zeit wieder die Lust mich auf die Inliner zu stellen. Einige Zeit haderte ich immer mit mir im Wechsel ob ich mir ein paar neue Inliner kaufen sollte oder nicht. Was ist, wenn ich damit gar nichts mehr anfangen kann und sie dann letztendlich nur als Staubfänger dienen? Sicher hätte ich mir auch ein paar Billigere Inliner zulegen können aber ich wollte, wenn, dann ein paar vernünftige haben welche mir auch die Freude am Fahren bringen. So kaufte ich mir also vor ein paar Monaten ein paar sehr gute Inliner der Marke K2.

Voller Vorfreude stürzte ich mich auf die Inliner, packte sie aus und kontrollierte zuerst die Passform, bevor ich die Rollen auf die Straßen wagte. Soweit alles wunderbar, allerdings fühlte ich mich recht unsicher und wartete lieber bis zur Dunkelheit, damit mir die peinlichsten Momente nicht vor ungebetenem Publikum passieren sollten. Als ich in die Inliner stieg und mich aufrecht hinstellen wollte, verlor ich bereits das Gleichgewicht und nahm unliebsam Platz auf meinem Hintern. Auch die nächsten Fahrversuche hielten sich eher am Boden als in aufrechter Position. Völlig geknickt gab ich nach ca. 15 Minuten auf und stellte meine Inliner in den Schuhschrank, wo sie seither auch geblieben sind.

Nun bin ich mit 41 auch nicht mehr der Jüngste aber körperlich noch lange kein Wrack. Heutzutage ist man doch körperlich, mit 40, immer noch an einem guten leistungsfähigen Punkt wo man neue körperliche Herausforderungen lernen (wieder lernen) kann oder etwa nicht? Natürlich fängt man nicht mit 40 an sich auf Halfpipes zu probieren und irgendwelche Stunts zu üben, wobei das bis zu einem bestimmten Grad wahrscheinlich auch noch ginge. Wenn es aber darum geht einfach seine körperliche Fitness wieder aufzubauen, sollte man sowas doch noch hinbekommen oder nicht? Denkt ihr, das man mit 40 zu alt ist um das Inlinern wieder "neu" zu lernen oder lässt sich mit ein bisschen Übung alles wieder "herholen" was man einmal gelernt hat.

Zudem fasziniert mich das Snowboarden. Auf Skiern kann ich mich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zumindest vorwärts bewegen ohne zu fallen oder anderen Schaden zuzufügen. Nun möchte ich aber unglaublich gerne das Snowboarden lernen. Ich habe nicht den Anspruch irgendwelche extrem Sportarten mit dem Snowboard auszuführen wie, fast 100% Gefälle runter zu springen oder irgendwelche Schrauben oder exklusiven Sprünge auszuführen. Es soll einfach Spaß machen und ich möchte einfach nur das Board lernen fließend zu lenken. Denkt ihr das der Körper schon mit 40 mit dem körperlichen Verfall beginnt um sich mit solchen Freizeitaktivitäten auseinander zu setzen? Bin auf eure Meinungen sehr gespannt.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nun ja mit einem Alter von 40 Jahren ist man medizinisch gesehen nicht mehr im sogenannten Leistungsalter. Diesen Aspekt sollte man auch bei einer eventuellen sportlichen Aktivität Rechnung tragen. Sport fördert auf jeden Fall die Gesundheit, allerdings darf man es mit den Anforderungen an den Körper auch nicht übertreiben.

Man sollte sich bei eventuellen Zweifeln lieber von einen Sportmediziner beraten lassen. Wichtig ist natürlich in jedem Fall, dass man sich auch beispielsweise vor Verletzungen beim Sport aktiv schützt. Dazu zähle ich vor allem eine richtige Sportbekleidung.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Im Grunde genommen könnte man sagen, dass der körperliche Verfall mit dem Tag der Geburt beginnt, gerade nach dem 30. Geburtstag geht es dann noch ein bisschen schneller. Dennoch bedeutet das nicht, dass jeder, der die 40 bereits überschritten hat, unsportlich oder gar ein körperliches Wrack ist. Es gibt Leute, die mit 80 Jahren noch einen Marathon laufen, während andere selbst mit 25 kaum einen 400-Meter-Lauf in einer akzeptablen Zeit überstehen. Man kann daher auch nicht pauschal sagen, dass sportliche Aktivitäten im Alter immer Probleme mit sich bringen. Hier geht es ja auch primär um das normale Inline-Skating, also eine Sportart, der man in (fast) jedem Alter gut nachgehen kann.

Du schreibst, dass du zuletzt vor zehn Jahren auf Inline-Skates standest. Wenn du dich nun nach so langer Zeit einfach wieder auf die Skates stellst, kannst du nicht erwarten, dass du direkt nach 15 Minuten wieder gut fahren kannst. Wenn ich mal ein oder zwei Jahre nicht Ski fahre oder ein paar Monate nicht MTB-Downhill fahre, muss ich mich auch erst wieder vorsichtig her antasten – und beide Sportarten liegen mir gut bis sehr gut. Vermutlich setzt du dich einfach selbst zu sehr unter Druck und erwartest, dass du trotz Inaktivität wieder dort anknüpfen kannst, wo du aufgehört hast. Das Problem sehe ich hier nicht primär in deinem Alter, sondern in der Tatsache, dass du wirklich lange nicht auf Inline-Skates standest.

Zum Thema gute und schlechte Inline-Skates: die ersten Skates, die ich je ausprobiert habe, gehörten einem Freund und waren nicht besonders gut (Mittelklasse-Skates von Rollerblade). Mit diesen kam ich gut zurecht, habe mir dann aber ein solides Modell von K2 gekauft und hatte damit dann wider Erwarten ziemliche Probleme – einfach weil die Rollen und deren Lager besser waren und die Skates so schnell weg gerollt sind – für mich als Einsteiger zu schnell. Dennoch denke ich, dass man lieber sein Glück mit vernünftigem Material versuchen sollte.

Du solltest dir Zeit geben und das Skaten nicht im Hauruck-Verfahren ausprobieren. Geduld ist ganz wichtig. 15 Minuten sind nicht wirklich viel, um nach zehn Jahren wieder in einen Sport einzusteigen. Am besten gehst du mal auf einen leeren und ebenerdigen Parkplatz und machst dort erste Versuche. Gib nicht so schnell auf und erwarte nicht zu viel. Dann müsste es in ein paar Wochen auch wieder mit dem Inline-Skating klappen. Eine solide Schutzausrüstung inklusive Helm ist obligatorisch.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Inline-Skaten ist immer noch eine beliebte Sportart für jung und alt. Allerdings setzt eine neu zu erlernende Sportart auch etwas mehr Geduld als gerade nur 15 Minuten voraus und die noch im Dunklen. Von Geduld und wiederholtem Üben scheinst du nicht viel zu halten. Da du ja wohl einige Male hingefallen bist, meine Frage an Dich nach einer Schutzausrüstung. Die ist besonders bei dir als Anfänger dringend erforderlich, damit du dir nicht die Knochen brichst. Nebenbei bemerkt, es gibt Kurse auch für Anfänger, wo man das Skaten erlernen kann, vor allem das Stoppen, was sehr wichtig ist. Ich habe keine Inliner, aber ich sehe ab und an meist junge Leute, die sich damit vergnügen. Außerdem kommt man schnell von A nach B. Aber nicht nur junge Leute fallen mir auf, auch Oma und Opa habe ich schon auf den Dingern gesehen. So alt bist du zwar noch nicht. Aber du siehst, dass es auch älteren Semestern noch Spaß macht und die das auch lernen. Warum also du nicht? Im Schuhschrank dienen sie kaum der Funktion, für die sie gemacht sind. Wenn du in der Nähe einen Schulhof hast mit glatter Fläche, versuch es da mal.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Mit 40 Jahren ist man definitiv noch nicht zu alt, um etwas Neues zu erlernen. Insbesondere nicht in diesem Fall, in dem du jetzt wieder etwas neu erlernen willst, was du früher bereits konntest. Meine Mutter hat mit 40 Jahren auch mit dem Inliner fahren angefangen, obwohl sie es früher nie konnte und nebenbei hat sie noch Einradfahren gelernt. Das ist durchaus machbar, allerdings solltest du dir im Klaren darüber sein, dass du vielleicht etwas länger brauchst als Kinder, denn Kinder lernen ja doch wesentlich schneller als Erwachsene.

Wenn du dir etwas unsicher bist, könntest du ja mal schauen, ob bei dir in der Nähe vielleicht ein Inlinerkurs angeboten wird. Hier gab es mal einen solchen Kurs, der vom Sportverein angeboten wurde. Bei den Teilnehmern handelte es sich ausnahmslos um Erwachsene zwischen 30 und 50 Jahren und der Kurs fand in der Sporthalle statt. Dabei wurden dann auch Sachen geübt wie das richtige Fallen und Bremsen. Vielleicht gibt es bei dir ja auch einen solchen Kurs. Ansonsten kannst du natürlich auch weiterhin alleine üben.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass es darauf ankommt, was es für eine Sportart war, die man ausgeübt hat und wie gut man darin war und auch wie lange man sie ausgeübt hat. Beispielsweise Fahrrad Fahren: Das lernt man einmal und verlernt es dann nicht mehr. Bei anderen Sportarten kann das sicher anders aussehen und man hat dann Probleme in der Ausübung, wenn man im Alter so loslegen will wie ein junger Hüpfer und fällt dann ordentlich auf die Schnauze. Bei manchen Sportarten braucht man einfach eine gewisse sportliche Grundfitness, Körperbeherrschung und Beweglichkeit, so dass man nach einer langen Pause eben nicht wieder sofort einsteigen kann.

Natürlich kann man mit 40 auch noch eine alte Sportart auffrischen und wieder so gut werden wie damals. Man kann mit 40 auch noch neue Sportarten lernen und man ist mit 40 sicher kein Wrack. Aber die meisten überstürzen eben und denken, dass sie damals ja den Spagat mit links konnten und übertreiben es dann, dass man gewisse Dinge eben erst mal lange vorbereiten und üben muss, bis man sie beherrscht, das vergessen viele. Hin bekommen kann man es aber auf jeden Fall, sofern man es denn wirklich will und die körperlichen Voraussetzungen gegeben sind.

Das Risiko, dass einem ein Hobby nicht mehr gefällt und das Sportgerät dann in der Ecke liegt, das hat man doch immer. Auch wenn es einem lange immer Spaß gemacht hat, auch ein jahrelanges Hobby kann einem irgendwann zu viel werden und man mag es nicht mehr sehen. Das ist ganz normal und das fällt für mich unter Lebensrisiko. Minimieren kann man das Risiko, indem man vielleicht erst mal einige Wochen bis Monate wartet und schaut, ob der Wunsch, dieses Hobby wieder auszuüben, immer noch da ist. Oder aber man besorgt sich gebrauchte Sportgeräte, die aber eine gute Qualität haben, denn die kann man hinterher auch wieder weiterverkaufen und hat dann keinen Verlust gemacht. Es kommt zwar immer auf die Sportart an, aber in vielen Sportarten kann man sich Zubehör ja leihen (Ski), und wenn das nicht geht, dann kann man ja Freunde und Bekannte fragen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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