Kinderlos und wie geht’s weiter?

vom 10.09.2011, 22:56 Uhr

Ich bin nunmehr schon Mitte 30, war schon einmal verheiratet und mein damaliger Mann wollte partout keine Kinder und ich hatte durchaus Kinderwünsche, aber es vor 13 Jahren jetzt auch nicht so eilig. Seit 8 Jahren bin ich nun geschieden, habe inzwischen wieder einen Partner, jedoch ist dieser schon über 50 und von daher hält sich sein Kinderwunsch auch in Grenzen.

Nun frage ich mich ob es das schon alles gewesen sein soll, meinen jetzigen Partner möchte ich keinesfalls aufgeben, meinen durchaus noch vorhandenen Kinderwunsch aber auch nicht. Nicht das ich jetzt depressiv würde, aber man macht sich ja doch so seine Gedanken. Wem geht es ähnlich wie mir und wie geht ihr mit einer derartigen Situation um? Kann man sich mit Kinderlosigkeit arrangieren oder zerbricht man eines Tages womöglich daran? Ich wäre über vereinzelte Erfahrungsberichte sehr dankbar!

» mischmasch » Beiträge: 132 » Talkpoints: 55,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich bin noch ziemlich jung, mache aber mir auch meine Gedanken. Mein Partner möchte keine Kinder. Er ist auch älter als ich, zehn Jahre. Aber vor dreißig möchte ich noch keine Kinder. Danach möchte ich auch noch Kinder und ich werde dann auch ein ernstes Wort mit ihm reden. Denn sonst wird man irgend wann daran zerbrechen, wenn man so einen großen Kinderwunsch hat, der unerfüllt bleibt.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es kommt auf die Personen an, keiner kann dir sagen, du könntest damit leben oder würdest daran zerbrechen. Ich bin auch weiblich und vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht in deinem Alter bin, aber ich kann mir wirklich um nichts auf der Welt vorstellen, dass es das Lebensziel einer Frau ist, Kinder zu haben und das sie traurig und deprimiert ist, wenn sie das nicht schafft. Es gibt wichtigeres und in die heutige verkommene und kranke Welt würde ich eh kein Kind setzen wollen.

Ich denke ich werde später vielleicht mal eines mit meinem Freund adoptieren, aber solange bin ich ganz froh, dass ich frei und unabhängig leben kann und kein Kind am Bein habe. Ich kann nicht nachvollziehen, wie so viele Frauen diesen Wunsch haben und sich nichts sehentlicher vorstellen und deswegen teilweise ja sogar den Mann verlassen, soweit dieser ihrem Wunsch nicht entsprechen kann (so einen Thread gab es hier auch schon mal).

In deinem Fall stehst du dir ja im Grunde selbst im Wege. Dein Mann will keine Kinder und du willst ihn nicht verlassen, weil du Angst hast auf die alten Jahre allein zu bleiben. So wie es also im Moment scheint, wird sich dein Kinderwunsch nicht erfüllen. Ob du damit leben kannst oder nicht, wird sich zeigen, dass kann keiner im Voraus sagen, aber ich wüsste nicht, wieso man daran scheitern sollte, das ist nun wirklich nichts großartiges. Auch wenn viele Menschen das irrtümlich glauben, Kinder allein geben dem Leben keinen Sinn oder es muss zumindest ein sehr trostloses Leben sein, dass dies so wäre. Vielleicht mag sich dein Mann ja auf eine Adoption einigen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde mich mal nach einer Selbsthilfegruppe erkundigen. Es gibt immer wieder Institutionen, die alles mögliche an Selbsthilfegruppen haben. Und manchmal gibt es auch Selbsthilfegruppen für ungewollt kinderlose Paare.

Meine Frau hat auch vor gut drei Jahren so eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen und es tat ihr sehr gut, mit anderen Frauen mal darüber zu reden. Natürlich kommt es auch au8f den Partner an,. ob dieser noch Kinder möchte, aber mit Mitte 30 ist das Kinderkriegen doch noch nicht vorbei. Ich kenne viele Ehepaare , die noch mit 40 Eltern geworden sind.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist eine doofe Situation für Dich und wenn Dein Partner nun einmal keine Kinder möchte, solltest Du diesen Wunsch akzeptieren. Wenn Du damit nicht leben kannst, befürchte ich, bleibt Dir nun entgegen Deinem Wunsch nichts anders übrig, als Dich von diesem Mann zu trennen und einen Partner zu suchen, der ebenfalls Kinder möchte. Wenn man sich da nicht einig wird und man eben einer gegensätzlichen Meinung ist, wird es sehr schwer werden, zusammen zu kommen und sich doch auf ein gemeinsames Kind zu einigen.

Ist der Wunsch nach einem Kind so immens groß, kann man sicherlich daran zerbrechen, wenn er nicht erfüllt wird. Aber wie es genau aussehen wird, kann Dir keiner sagen. Vielleicht hinterfragst Du, was hinter dem Kinderwunsch genau steckt und warum Du unbedingt ein Kind haben möchtest. Dafür muss es ja doch einen Grund geben und aus dem Nichts wird dieser Wunsch nicht gekommen sein.

Liegt es daran, dass Du einfach nur kinderlieb bist, besteht vielleicht die Möglichkeit, sich ehrenamtlich in einer Kindereinrichtung zu engagieren oder vielleicht auch eine Pflegestelle für Kinder zu eröffnen. Da muss aber auch Dein Partner dahinter stehen und es sollte keine fixe Idee sein. Auch eine Tätigkeit als Tagesmutter könnte dann zur Diskussion stehen. Das ist auf jeden Fall etwas ganz anderes, als eben ein eigenes Kind zu haben, aber Du hättest dennoch mit Kindern etwas zu tun.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Die Situation ist zweifelsohne eine sehr schwierige und auch ich glaube, dass sie irgendwann Konsequenzen nötig macht, die Du einzuleiten haben wirst. Ich meine nämlich, dass der Wunsch danach, eine eigene Familie zu gründen, eine Art Lebenseinstellung ist. Zwar weiß nicht jede Frau und jeder Mann gleich von Kindesbeinen an definitiv, dass er oder sie Kinder will oder eben nicht, aber doch relativ viele. Und selten gibt es auch Frauen, die keinen Kinderwunsch haben, sich dann aber um ihr vierzigstes Lebensjahr herum doch noch danach sehen, einen Nachkömmling zu haben und dieses Vorhaben auch umsetzen, auch so etwas habe ich schon erlebt.

Was mich immer wieder stört und mir auch deutlich auffällt, ist aber, dass in Konstellationen wie der, die Du hier aufführst, immer nur die Rede von demjenigen ist, der keinen Kinderwunsch hat und Kinder für sich definitiv ablehnt. Dessen Wunsch soll man immer akzeptieren, aber was ist denn mit dem eigenen Verlangen und der eigenen Lebenseinstellung? Warum muss denn nur ich als derjenige, der Kinder will, den Wunsch dessen, der keine Kinder möchte, akzeptieren und nicht andersrum?

Natürlich sollst Du Deinen Partner nicht dazu überreden, ein Kind mit Dir zu zeugen, aber ich bin doch der Meinung, dass eine Beziehung eben aus zwei Menschen besteht, die zwei teilweise völlig verschiedene Grundvoraussetzungen und Lebensvorstellungen haben. Und sobald deutlich wurde, dass man in einem Punkt stark auseinandergeht, muss man sicherlich nicht sofort eine Trennung in Erwägung ziehen, die man dann vollzieht, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem man, wie hier, sich eben dringender ein Kind wünscht, weil vielleicht die biologische Uhr langsam lauter tickt und das Risiko naht, eine geistige Behinderung des Kindes in Kauf zu nehmen, weil man zu lange gewartet hat.

Ich bin der Meinung, dass Dein Wunsch nach einem Kind genauso schwer wiegt wie die Abneigung Deines Partners gegen dieses gemeinsame Kind und dass es wohl die Möglichkeit geben sollte, hier zu einer Einigung zu gelangen. Sollte das nicht möglich sein, so denke ich durchaus auch, dass es irgendwann wirklich ein schwerwiegendes Problem gibt und ich meine ebenfalls, dass niemand zu Gunsten eines Partners auf seinen eigenen Lebenswunsch verzichten sollte, egal, um welche Art von Wunsch es sich dabei handelt.

Wenn Du Deinen Partner jetzt nochmal auf Deinen Kinderwunsch ansprichst und ihn bittest, sich dazu umfassender zu äußern, erfährst Du vielleicht etwas, das Dich weiterbringt. Möglicherweise benötigt er auch Bedenkzeit oder er hat seinen Entschluss doch noch nicht endgültig gefasst. Jedenfalls kann es durchaus sein, dass Dein jetziger Partner noch einige Zeit braucht, bis er zu einer abschließenden Haltung gekommen ist, und ich denke, genau deshalb würde ich eben auch nicht länger damit warten, dieses Gespräch auf den Tisch zu bringen, denn eine solche Entscheidung will eben reiflich überlegt sein - ebenso wie eine, die gegen eine Beziehung geht, weil die Lebenseinstellungen beider Beteiligten sich zu sehr unterscheiden. Deshalb würde ich lieber jetzt schon, wo Du Dir Gedanken über dieses Thema machst, auch damit herausrücken, bevor es am Ende ohnehin zu spät ist, weil Du Dich für ein eigenes Kind zu alt fühlst.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es gibt viele Beziehungen, welche später am nicht erfüllten Kinderwunsch zerbrechen. Klar, kann man deinen jetzigen Partner verstehen, wenn er mit über 50 keine Kinder mehr möchte. Aber was ist in zehn Jahren mit dir? Der Zug ist irgendwann für dich abgefahren und du wirst es vielleicht bereuen, das du dich gegen ein Kind und für den Partner entschieden hast.

Natürlich kann es auch passieren, das du ein aufgefülltes Leben hast und eine Aufgabe wo du ein Kind nicht vermisst. Aber was kommen wird, kann dir niemand sagen. Das musst du halt für dich selbst entscheiden. Vor vielleicht zwei Jahren, bin mir nicht ganz sicher, war eine Frau in einem anderen Forum. Sie wollte keine Kinder und er auch nicht. Im Gegenteil, man machte auch längere Auslandsaufenthalte aus beruflichen Gründen.

Dann kam die Schwangerschaft dazwischen und ihr Leben änderte sich schlagartig. Träume vom Ausland wurden gegen ein Haus mit Garten ausgetauscht. Und alles wirkte sehr glücklich. Ich gehe davon aus, das sie es mittlerweile noch immer sind. Du siehst also, das sich das Leben auch ungeplant verändern kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke, dass man schon daran zerbricht, weil man dann irgendwann gefragt wird, warum man keine Kinder hat und wenn man dann einen Wunsch hatte, der nicht erfüllt wurde, schmerzt das natürlich ebenso wenn man dann andere Kinder sieht, die die Freundinnen beispielsweise bekommen haben man selber aber nicht.

An deiner Stelle würde ich deinem Partner noch mal ganz deutlich machen, dass das ein wichtiges Thema für dich ist und dass du eben doch noch ein Kind haben möchtest. Ich denke, dass der Mann dann noch mal darüber nachdenken wird. Immerhin ist es ja dein großer Wunsch und vielleicht kann er sich ja auch darauf einlassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kommt drauf an wie man mit der Situation umgeht und man sich damit selbst arrangiert. Nur weil man selbst seinen Kinderwunsch befriedigen möchte, halte ich es für eine schlechte Idee den Mann der bereits 50 Jahre alt ist dazu zu drängen oder quasi zu überreden. Überlegt doch mal, wenn das Kind 18 Jahre alt ist ist der Vater bereits 69 Jahre alt. Da kann ich es sehr gut verstehen, wenn man in diesem Alter keine Kinder mehr in die Welt setzen möchte, zudem man in der eigenen Rente auch noch etwas von seinem Leben nach der Arbeit haben möchte und nicht jedermanns Sache ist es dann noch ein Kind zu erziehen.

Ich sage es dir ganz offen und ehrlich, ich habe mich in einer ähnlichen Situation befunden auch wenn das Alter dabei nicht ganz passte. Mein damaliger Partner wünschte sich über alles Kinder, ich war eigentlich noch jung und habe nur "mitgemacht" weil er es wollte. Es klappte nicht auf natürlichem Wege, danach mehrere erfolglose künstliche Befruchtungen mit Fehlgeburten. Man darf aber auch nicht vergessen, dass ich zu diesem Zeitpunkt 20 war und keine 30. Mein Partner war allerdings doppelt so alt, daher hörte er auch seine innere Uhr ticken.

Er ist daran kaputt gegangen das es nicht geklappt hat und hat mir noch die Schuld dafür gegeben. Ich habe mich mit der Diagnose vom Frauenarzt abgefunden, dass ich wohl nie eigene Kinder haben werde. Diese Diagnose wurde mir bereits mit 16 Jahren eröffnet und da macht man sich keine Gedanken. Ich habe 8 wundervolle Patenkinder die ich sehen konnte wann ich wollte, auch im Freundeskreis gab es Kinder. Ein wenig Wehmut blieb immer, dass man wohl keine eigenen bekommen kann, aber wenn man es richtig angeht kann man sich auch selbst mit der Situation abfinden und sich einen "Ersatz" suchen.

So werden auch immer Leihomas von den Ämtern gesucht, das sind Personen die den Eltern das Kind einmal 1-2 Stunden abnehmen, mit ihnen spielen gehen und die Eltern dabei entlasten. Das finde ich eigentlich eine sehr nette Angelegenheit es ist zwar kein eigenes, aber kann das schon ein Stück weit ersetzen.

Es gibt auch genug Beziehungen die wegen eines Kindes zerbrechen, stell dir mal vor du wirst nun schwanger, dein Partner lebt früher ab und du bist alleinerziehend mit Kind. Musst für den Unterhalt aufkommen, nebenbei das Kind betreuen und alles weitere im Gang halten. Man sagt sich immer einfach, dass man es schafft. Ja gehen tut alles aber dabei gibst du dich als Frau indirekt bereits auf.

Wäre ich 5 Jahre älter, dann würde ich mir das ganze nicht mehr zutrauen alles alleine zu stemmen mit einem Säugling da wir finanziell auf mehrere Jobs angewiesen sind. Das finde ich nicht sonderlich erstrebenswert und ich weiß genau wovon ich spreche, denn inzwischen bin ich eine alleinerziehende Mutter von einem Sohn, die Beziehung ist wegen des Kindes in die Brüche gegangen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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