Lebensmittelverschwendung - wo steht ihr?

Ich bin kein Mensch, der einfach Lebensmittel wegschmeißt. Erstens denke ich an mein Geld und zweitens habe ich da auch moralische Bedenken. Was ich kaufe, reicht für die nächsten zwei bis drei Tage und so lange hält es sich auch im Kühlschrank. Klar kommt es vor, dass mal zu viel gekocht wird und vom Essen etwas übrig bleibt. Aber das sind Lebensmittel, die man einfrieren kann, oder man wärmt es sich abends oder am nächsten Tag auf. Weggeschmissen werden nur Sachen, die nach einem neuen Rezept ausprobiert wurden und niemandem schmecken. Dann müssen sie weg.

Irgendwie denke ich aber auch dann daran, warum man überhaupt etwas ausprobiert hat, von dem keiner weiß, wie es schmeckt. Das schlechte Gewissen klopft dann schon an. Bei uns ist auch schon mal Brot schlecht geworden und musste weggeschmissen werden. Damit das nicht mehr vorkommt, friere ich nun immer mindestens die Hälfte ein und hole die Schnitten nach Bedarf aus dem Gefrierschrank. Denn man hat ja verschiedene Sorten und die kann man nicht immer so schnell weg essen. Aber weil es eingefroren ist, kann man nach Geschmack wählen und das finde ich gut. Von frischen Lebensmittel sehr viel zu holen ist nicht immer gut, weil dann doch etwas schlecht werden könnte. Genau so ist es bei Obst. Wenn das Obst zu weich wird oder braune Stellen bekommt, schmeckt es nicht mehr so gut. Dann doch lieber ab und zu neues kaufen, damit es stets frisch ist und nicht matschig.

Wir schmeißen bei uns so wenig Lebensmittel weg, wie es nur möglich ist. Bevor wir einkaufen fahren, schauen wir immer noch einmal in den Kühlschrank, um nicht unnötiges doppelt zu kaufen. Sonst machen mir uns dann eine Liste und kaufen danach ein oder kaufen halt spontan. Auf das Mindesthaltbarkeitsdatum wird schön geachtet, damit alles verbraucht wird, bevor es abgelaufen ist. Bei Brot passiert es uns leider öfter, dass es schimmelt, bevor wir essen.

Dann bleibt nur der Gang zum Mülleimer. Denn wo einmal Schimmel dran ist, wird auch am Rest schon etwas durch gezogen sein. Obst schimmelt bei uns auch leider schnell und deshalb verfahren wir da wie mit dem Brot. Denn ich möchte nicht krank werden. Auch bin ich nicht pingelig, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist und die Lebensmittel noch gut aussehen und auch gut riechen. Dann wird es auch noch gegessen. Ansonsten essen wir immer alles auf, bis auf den letzten Rest im Kühlschrank!

Ich arbeite auch im Lebensmittelbereich und kann die von LittleSister widergegebenen Erfahrungen nur bestätigen. Auch bei uns ist es so, dass recht wenig entsorgt wird, wozu aber inzwischen auch ein wesentlich effizienteres Bestellsystem sowie eine Umstruktierung des Warenbestandes geführt hat. Daher werden heute nur noch wenig Lebensmittel entsorgt und die sind dann meist wirklich nicht mehr genießbar oder da Risiko ist einfach zu hoch.

Im Privatbereich bin ich da eher noch extremer. Zum einen sehe ich das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht so eng. Dann werden Lebensmittel die kurz vor Ablauf des MHD oder knapp darüber liegen sehr schnell verwertet. Und in der Regel sind dann auch alle Lebensmittel noch genießbar. Was mir vielleicht so nicht mehr schmeckt, kann man noch weiter verarbeiten oder aber an Personen verschenken, die das mögen.

Dass ich aber mit dem MHD Probleme bekommen könnte ist auch deswegen selten, weil ich sehr bewusst einkaufe. So wird dann erst mal der weniger gemochte Joghurt oder die weniger gemochte Wurst aufgegessen, bevor etwas Neues gekauft wird.

Früher habe ich jeden Joghurt, der abgelaufen war, weggeschmissen. Mittlerweile achte ich zwar auf das Datum, probiere ihn aber trotzdem. Meist sind die Sachen noch gut und man braucht sie nicht dem Müll zuführen sondern kann sie noch getrost essen. Ganz selten schimmelt mal etwas, was ich dann wegschmeiße. Aber generell achte ich darauf, dass wir nicht zu viel einkaufen und alles gegessen werden kann, bevor es schlecht wird.

Ich selbst versuche auch vorausschauend einzukaufen um möglichst wenig Lebensmittel in den Müll zu schmeißen doch ganz verhindern kann man es nicht wirklich. Ich hab beim Einkauf auch schon Lebensmittel erwischt, die trotz Kühlschrank und Co wenige Tage später bereits verschimmelt waren. Vor allem mit den Frischwaren die hier angesprochen wurden ist das der Fall. Käse den ich von der Frischetheke gekauft habe, konnte man bereits zwei Tage nach dem Einkauf entsorgen da sich grüner Schimmel entwickelt hat. Gleiches gilt für Wurst welche nicht binnen eines Tages gegessen wurde oder auch Salat der von außen noch gut aussieht aber innen schon schimmelt.

Vieles kann man durch die richtige Lagerung sicherlich verhindern, aber was mir aufgefallen ist werden die Lebensmittel an den Frischetheken nicht mit Handschuhen angefasst, schimmeln sie in einem rasanten Tempo.

In einem anderen Thread bei dem es um das Mindesthaltbarkeitsdatum ging hab ich es auch schon angesprochen, dass ich die Sachen noch verwende wenn sie gut sind und nicht entsorge nur weil das Datum abgelaufen ist. Primär denke ich dabei natürlich an das verschwendete Geld aber es kommen dann auch immer wieder Gedanken in Richtung verhungernde Menschen in armen Ländern auf. Aus Bequemlichkeit werfe ich jedenfalls keine Lebensmittel weg, hat der Apfel eine Druckstelle dann wird diese ausgeschnitten oder auch Marmelade die schimmelt werfe ich nicht weg, sondern hebe den Teil der schimmelt ab. Bei anderen Lebensmitteln die verdorben sind, kann man aber nicht so verfahren sondern sollte sie entsorgen da der Schimmel durch das ganze Produkt geht und man selbst davon krank werden könnte, sofern man das noch isst.

Den Beitrag hab ich übriges auch gesehen, und fand das schon sehr viel das der Durchschnitt pro Kopf 1650 Euro pro Jahr in die Mülltonne wirft. Soviel gebe ich im ganzen Jahr vielleicht für Lebensmittel aus, denke aber dort sind die ganzen industriellen und Handelszahlen mit eingerechnet.

Jedoch die Supermärkte wirken dem wegwerfen auch schon entgegen mit "Grabbelecken" bei denen Lebensmittel liegen deren Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr lange läuft und es billiger verkaufen. Ebenfalls spenden viele Supermärkte die Lebensmittel die sie normal entsorgen würden, auch an gemeinnützige Einrichtungen wie der Tafel. So etwas finde ich gut, trotzdem müssen auch dort einige Lebensmittel entsorgt werden oder großzügig ausgeschnitten damit sie überhaupt noch verwendet werden können.

Unser Kühlschrank ist eigentlich nie bis zum Rand gefüllt. Wir kaufen meistens nur das nötigste ein. Wenn aber bei uns mal jemand Geburtstag hat oder irgend ein anders Fest bevorsteht, dann kaufen wir schon einmal etwas mehr ein. In solchen Fällen müssen wir spätestens nach einigen Wochen unseren Kühlschrank komplett ausräumen und die Hälfte davon ist dann abgelaufen und wir müssen es wegwerfen.

Ich versuche schon, vorausschauend zu kaufen, und zwar auch wirklich so, dass ich das, was in einer Woche gegessen werden wird, im Vorfeld recht genau festlege und dann auch nur in den für eine Woche benötigten Mengen einkaufe, was grundsätzlich ganz gut funktioniert. Es gibt aber leider immer wieder Lebensmittel, die ich weniger häufig konsumiere und irgendwann einmal anschaffe, so beispielsweise Schokolade. Wenn ich mir irgendwann mal wieder eine Schokolade kaufe, auf die ich gerade richtig Lust habe, kann es sein, dass ich ein bisschen davon esse und die Schokolade dann monatelang im Schrank herumliegt – zwar gut verpackt, aber dennoch hat eben auch sie nur ihre begrenzte Haltbarkeit und gerät bei mir nicht selten in Vergessenheit.

Dass ich schnell und leichtfertig Lebensmittel wegwerfe, würde ich dennoch nicht von mir behaupten wollen. Wenn ich etwas wegwerfe, dann ist es meistens so, dass das jeweilige Lebensmittel entweder schon vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums offensichtlich Schimmel angesetzt hat, so ist es mir zuletzt mit Toastbrot passiert, welches ich mittlerweile aus genau diesem Grund auch nicht mehr kaufe. Ich glaube, aus Bequemlichkeit habe ich überhaupt noch nie Lebensmittel weggeworfen, jedenfalls würde mir da kein entsprechendes Erlebnis einfallen. Eine Zeit lang war ich mir unsicher, wie lange man Kartoffeln verarbeiten kann und habe mich dann im Internet informiert. Obst wird, wenn es mal gekauft wird, was bei uns allerdings hauptsächlich im Sommer vorkommt, in der Regel gleich verarbeitet und dann auch verzehrt. Wenn ich Äpfel esse, was seltenst vorkommt, weil ich die meisten Äpfel nicht mag, stören mich Druckstellen beispielsweise gar nicht und ich schäle Äpfel ohnehin mittlerweile grundsätzlich. Wenn sich eine Druckstelle dann problemlos entfernen lässt oder ich unter der Schale sehe, dass es wirklich nur eine Druckstelle ist, habe ich damit kein Problem. Anders sieht es aus, wenn ich Schimmel entdecke.

Vermutlich spielen da bei mir tatsächlich moralische Gründe die größte Rolle, weniger mein finanzieller Hintergrund, weil ich nicht wirklich teuer einkaufe und das, was ich wegwerfen muss, auch keinen hohen Gegenwert hat. Allerdings ist mir bewusst, dass es einige Menschen in diesem Land gibt, die wirklich wenig Möglichkeit haben, sich mit frischen Lebensmitteln einzudecken und ich habe ein sehr blödes Gefühl dabei, wenn ich doch mal einen Joghurt zu lange im Kühlschrank stehen lassen habe oder die Marmelade Schimmel angesetzt hat und ich mir vor Augen halte, dass ich mir vielleicht früher hätte Gedanken darüber machen sollen, innerhalb welchen Zeitraums ich das jeweilige Lebensmittel hätte verbrauchen sollen, damit genau das, was nun ursächlich für mein Wegwerfen ist, eben nicht passiert. Ich weiß, dass ich froh darüber sein kann, mich frei zwischen den Lebensmitteln entscheiden zu können, die mir angeboten werden und ich versuche auch, sorgsam mit diesen Dingen umzugehen. Immer gelingt es mir nicht, alles im Blick zu haben und rechtzeitig zu verbrauchen, aber ich bemühe mich und es klappt auch in der Regel, würde ich sagen.

Ich bemühe mich im allgemeinen schon, vorausschauend einzukaufen, damit nicht so viel schlecht wird. Viele Sachen gibt es ja leider nur ein Großpackungen, bzw. die kleineren Packungen sind immer nur von teuren Marken erhältlich und kosten dann oft genauso viel, wie die größeren, obwohl nur knapp die Hälfte drin ist.

Darum habe ich mir angewöhnt, Dinge, die tiefkühlfest sind, einzufrieren und dann nach Bedarf aufzutauen. Vor allem Brot wird bei uns schnell schlecht, darum friere ich das immer in Paketen von zwei oder drei Scheiben ein und taue nach Bedarf auf. Bei Sachen, bei denen das nicht geht, esse ich dann meist notgedrungen auch mehrfach hintereinander das gleiche oder verschenke Reste, damit sie nicht weg müssen.

Viele Dinge haben ja auch ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das zum Entsorgen animiert. Zu diesem Thema habe ich neulich einen sehr interessanten Bericht gesehen. Je nach Produktsorte kann man die Sachen auch noch Tage und Wochen nach Ablauf dieses Datums verzehren. Bei einem Tag habe ich mich auch vorher schon nicht so angestellt, aber offenkundig sind die Spielräume noch deutlich größer, wenn das Nahrungsmittel entsprechend gelagert wurde und ungeöffnet ist.

Dort wurde auch empfohlen, bei Obst und Gemüse z.B., schon befallen Stellen großzügig herauszuschneiden und den Rest einfach noch zu essen. Dies sei gesundheitlich unbedenklich. Diese Handhabung war mir aber nicht so ganz geheuer und Dinge, die schon schlecht geworden sind, fliegen bei mir in der Regel in die Tonne. Es mag sein, dass das auch Verschwendung ist, aber da ekle ich mich einfach so sehr, dass ich die Sachen nicht mehr essen mag.

Ich muss ehrlich gestehen dass bei uns zu Hause oft Essen in den Müll wandert. Aber nicht weil es schlecht schmeckt sondern weil es schlicht und einfach eine zu große Portion war, entweder wurde insgesamt zu viel gekocht, oder die Augen waren mal wieder größer als der Hunger und ich habe mir zu viel aufgeladen. Meine Reste möchte dann auch niemand essen.

Auch wenn das egoistisch klingt aber so schlimm finde ich das nicht. Ich konnte mir früher oft den Spruch anhören "Die hungernden Kinder in Afrika würden sich jetzt darüber freuen und du wirfst es einfach in den Müll". Ich hasse diesen Spruch! Selbst wenn ich mir jetzt weniger aufgeladen hätte, es gibt auch keine Schleuse wo ich das Essen rein werfe und das kommt am anderen Ende der Welt wieder raus, da haben die Kinder auch nichts davon. Und wenn ich zu viel kaufe, mein Gott, vielleicht habe ich ja sogar Produkte aus FairTrade gekauft, davon haben die Landwirte aus Afrika ja auch etwas. Was ich dann mit meinem Essen mache ist ja meine Sache.

Vorausschauend Einkaufen ist gut und alleine schon um das, was ich an der Kasse bezahle etwas geringer zu halten achte ich natürlich auch darauf. Aber ich stehe jetzt nicht vor dem Regal und denke mir: "Hm, brauche ich jetzt drei Äpfel oder vier?". Dann nehme ich eben vier mit und zur Not wird der eine halt auf den Komposthaufen geworfen. Deswegen ist auch noch niemand verhungert.

Ich achte schon sehr darauf, alles zu verwenden was ich gekauft habe. Zumindest seit dem ich alleine wohne. Ich muss schon zugeben, dass ich zu hause auch nicht wirklich drauf geachtet habe was weg muss, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass ich nicht eingekauft habe. Daheim bei meinen Eltern werden gerade Sachen wie Semmeln viel weggeschmissen, weil zu viele gekauft werden. Ich weiß dass es meinen Dad sehr ärgert, dass wir immer so viel wegschmeißen, aber meine Mum habe ich dass Gefühl, ärgert es nicht. Auch bleibt bei uns oft etwas beim Abendessen übrig, was dann weggeschmissen wird.

Ich koche für mich alleine, lebe in einem Singlehaushalt. Da ich nicht übermäßig Geld habe, versuche ich schon alles zu verbrauchen, aber es kommt schon einmal vor, dass ich mal etwas übrig habe, und weiß die nächsten zwei Tage komme ich nicht dazu es zu essen, und schmeiße es dann weg. Ich habe keinen Gefrierschrank. Aber dass kommt nur recht selten vor. Da habe ich eher dass Problem bei Soßen, den alleine braucht man nicht viel, und da kommt es dann schon vor, dass so etwas schlecht wird. Ich esse Sachen auch noch, wenn sie grad abgelaufen sind, da ich ja weiß dass diese noch gut sind. Ich kaufe auch manchmal Sachen die ein paar Tage vorm Ablauf stehen, da diese dann meistens billiger sind. Ich denke man schmeckt es schon wenn etwas schlecht ist. Also im allgemeinen versuche ich schon Lebensmittel bewusst zu verwenden, aber es gelingt nicht immer.

Was ich sehr schockierend fand, war der Umgang mit Essen in meiner amerikanischen Gastfamilie. Sie hatten recht viel Geld und das hat man an ihrem Verhalten dem Essen gegenüber auch gemerkt. Es wurde regelmäßig der halbe Kühlschrank weggeschmissen, weil die Sachen abgelaufen waren. Meine Gastmum hat sehr gerne Lebensmittel eingekauft, aber sie nicht gerne gegessen. Es wurden dann öfter kiloweise Obst gekauft, was klar war, dass es nie und nimmer zu essen ist. Oder es wurden gleich 6 Päckchen Brot gekauft, welche dann nicht rechtzeitig gegessen werden konnten. Ein solches Verhalten finde ich nicht gut.

Also ich finde man sollte schon versuchen darauf zu achten, was man kauft und es auch verbrauchen, aber manchmal ist man einfach verschwenderisch. Den Vergleich mit den Schallplatten habe ich auch nicht verstanden. Wenn ich Essen wegschmeiße, denke ich sowohl an das verlorene Geld als auch daran dass ich Essen wegschmeiße, während andere verhungern. Wo ich sehr drauf achte, ist dass ich kein Fleisch wegschmeiße. Denn Tiere sollen nicht umsonst gestorben sein.