Schlaganfall - Was tun im Falle eines Falles?
Ich habe mich letztens mit einem Freund unterhalten. Bei dem Gespräch habe ich erfahren, dass ein Arbeitskollege von ihm vor nicht allzu langer Zeit einen Schlaganfall hatte. Diesen hat er wohl doch gut überstanden und arbeitet auch schon wieder fleißig. Er ist auch noch nicht so alt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern aber ich glaube er war wohl, laut Erzählung, Anfang 40. Er war ein starker Kettenraucher. Der Schlaganfall hat wohl damit zu tun gehabt. Er hatte sich ganz fest vorgenommen nach diesem Vorfall nicht mehr zu rauchen. Nach ein paar Wochen hat er allerdings wieder angefangen. Zwar raucht er nicht mehr so viel aber dennoch mehrmals während der Arbeit. Als ich dann meinen Freund fragte, ob er denn weiß was er zu tun hat falls es erneut zu so einen Vorfall kommt und vielleicht noch auf der Arbeit, wusste er nicht was er tun könnte außer dem Notruf zu wählen.
Ich selber wüsste aber auch nicht recht was ich tun kann wenn einer meiner Kollegen oder Kolleginnen auf einmal einen Schlaganfall bekommen würde. Notruf wählen ist natürlich klar aber man muss doch noch mehr tun können. Ich glaube nicht, dass hier die übliche erste Hilfe, wie stabile Seitenlage oder ähnliches, etwas bewirkt. Was kann man in einer solchen, nicht wünschenswerten Situation tun? Mit dieser Untätigkeit würde ich persönlich im Nachhinein wahrscheinlich sehr zu knabbern haben. Ein schlechtes Gewissen würde bestimmt auch dazu kommen wenn man sich einredet, dass man hätte etwas tun können wenn man es denn gewusst hätte.
Ein Schlaganfall ist eine böse Sache. Aber mehr als den Notarzt rufen ist wohl da nicht möglich. Man weiß ja in dem Sinne nicht Recht, ob es auch einer ist. Dafür gibt es bei uns eine Checkliste auf der Arbeit. Sollte so etwas mal zu treffen, dann soll man direkt sagen, dass es ein Schlaganfall sein könnte, wenn man den Notarzt anruft. Indiz dafür ist zum Beispiel doppeltes Sehen oder wenn man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Das kann aber auch auf andere Krankheiten hin weisen.
Das wichtigste ist, den Schlaganfall so früh genug zu bemerken und als Schlaganfall zu erkennen. Oft kündigen sich Schlaganfälle durch ein Taubheitsgefühl in einer Körperhälfte, herabhängende Mundwinkel, unkontrollierten Ausfluss von Speichel, Sehstörungen, Schwindel, etc. an. Wenn eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sollte als erstes der Notarzt alarmiert werden, denn bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Sekunde an. Wenn das Hirn zu lange kein sauerstoffreiches Blut bekommt, kommt es zu Langzeitschäden. Je länger man wartet desto höher ist das Risiko.
Nachdem man den Notarzt gerufen hat und dieser auf dem Weg ist sollte man den Patienten möglichst beruhigen, denn ein zu hoher Puls verbraucht noch mehr Sauerstoff un dieser sollte so gut wie möglich ins Gehirn kommen. Die Gefäße sind meist nicht ganz verstopft, ein geringer Blutfluss ins Hirn findet noch statt. Beengende Kleidung wie beispielsweise Krawatten sollten gelockert werden und Hemden aufgeknöpft, dass dem Patienten das Atmen leichter fällt und er dadurch viel Sauerstoff aufnehmen kann. Sollte der Patient bewusstlos werden, unbedingt in die stabile Seitenlage legen, denn der Schlaganfall tritt meist mit einer starken Speichelbildung auf und da besteht höchste Erstickungsgefahr im Falle von Bewusstlosigkeit.
Das Deutsche Rote Kreuz hat die Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei Schlaganfällen Hier zusammengestellt.
Max1250 hat geschrieben:Sollte der Patient bewusstlos werden, unbedingt in die stabile Seitenlage legen, denn der Schlaganfall tritt meist mit einer starken Speichelbildung auf und da besteht höchste Erstickungsgefahr im Falle von Bewusstlosigkeit.
Es ist richtig, dass man den Patienten in die stabile Seitenlage legt sobald dieser Bewusstlos ist. Das passiert aber primär deswegen, da die Muskeln bei einer Bewusstlosigkeit erschlaffen und so der Zungengrund auf die Luftröhre fällt und diese verschließt und der Patient daran erstickt. Durch das Kopf über strecken rutscht der Zungengrund weiter nach vorne und die Luftröhre ist frei. Dazu hat die stabile Seitenlage den Vorteil, dass zurück gelaufener Mageninhalt ablaufen kann und somit nicht in die Lunge gelangt und es zur Aspiration kommt.
Sollte der Patient jedoch keinerlei Lebenszeichen (keine vorhandene Atmung) mehr von sich geben, fängt man mit der Laienreanimation an und legt diesen nicht in die stabile Seitenlage. Ebenfalls sollte vor der Entscheidung den Patienten in die stabile Seitenlage zu legen, eine Kontrolle der Atmung durchgeführt werden!
Ansonsten kann mich als ehemalige professionelle Retterin meinem Vorposter nur anschließen. Mehr kann man als Laie nicht tun um dem Betroffenen zu helfen. Jedoch sollte so früh wie möglich der Rettungsdienst alarmiert werden, bevor mit den Laienmaßnahmen begonnen wird. Bei einem Schlaganfall herrscht ein geringes Zeitfenster um die "Verstopfung" mit einer Lyse-Therapie aufzulösen. Diese wird meistens nur noch bis maximal 6 Stunden nach dem Ereignis durchgeführt - danach greift man auf andere Methoden zurück. Somit ist also etwas Eile geboten, da es meistens vorher schon zum Geschehen gekommen ist bevor die Symptome sich so stark äußern.
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