Medien bringen nicht immer Tatsachen

vom 08.09.2011, 11:23 Uhr

Einige Zeitungen und Sender nutzen die Pressefreiheit dahingehend aus, in dem sie Nachrichten verbreiten, die es nicht gibt und sensationelle Serien erfinden, die es niemals gab, die aber der Wahrheit entsprechen sollen. Die Sensationslust des Lesers oder Fernsehenden wird gestillt. Aber merkt der Leser oder Zuschauer überhaupt, dass er einer Strategie der Verblödung zum Opfer fällt? Der Zuschauer/Leser fiebert der nächsten Sensation entgegen. Es entstehen Gesprächsrunden. Der eine oder andere entledigt sich seines Frustes beim Schreiben eines Threads in „Talkteria“.

Gehört ihr zu denen, die alles glauben, was euch an sensationellen Berichten vorgesetzt wird? Oder hinterfragt ihr auch gewisse Ungereimtheiten? Wie steht ihr dazu, dass uns erfundene Begebenheiten als Tatsachen vorgesetzt werden? Wenn es keine Sensationen gibt, werden sie erfunden. Die Journalisten sind der Meinung, dass es niemand merkt. Aber es gibt auch falsche Meldungen, die durch nicht korrekte Übersetzungen passieren. Ehe diese korrigiert werden können, haben schon mehrere Medien entsprechende Falschmeldungen gebracht, die aufwiegeln können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich glaube auf gar keinen Fall alles, was in den Medien berichtet wird. Toll finde ich es ja auch immer wieder, wenn sich im Bus meine Mitfahrer über die fiktive "Reality-Show" "Mitten im Leben" von RTL unterhalten. Ich glaube, dass im Abspann sogar steht, dass alle Fälle frei erfunden sind. Aber ich habe das nur einmal bis zum Ende gesehen, da diese Serie bei einem Nachbarn lief. Wenn ich dann im Bus Sachen höre ala "Wie blöd ist der Typ eigentlich, gibt zu dass er seine Frau betrügt und erzählt, er arbeitet schwarz. Der ist doch im Fernsehen! Da würde ich mich doch verpixxeln lassen." Lösen sich meine Synapsen allmählich auf. Es gibt tatsächlich Menschen, die alles aus dieser Sendung glauben und sich dann aufregen, wie doof die dargsestellten Personen doch sind. Das war übrigens ein O-Ton.

Oder auch die Tatsache, dass viele denken, in einem Gerichtssaal läuft es genauso ab wie bei Richterin Barbara Salesch. Einige halten bestimmt auch noch die Fälle für echt! Ich kann das nicht nachvollziehen und ich weiß auch nicht, warum man solche überflüssigen Sendungen überhaupt produziert.

Wenn einmal eine scheinbare Sensationsmeldung wegen eines Übersetzungsfehlers erscheint finde ich das nicht so schlimm. Das kann schließlich mal vorkommen. Wenn das aber häufiger passiert sollten die Journalisten ihren Beruf wechseln oder die Übersetzer gründlicher arbeiten, etwas überspitzt gesagt. Viele Menschen sind nicht in der Lage, die ihnen vorgesetzten Dinge kritisch zu beurteilen. Oder sie machen es einfach nur nicht.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In erster Linie würde mich mal deine Quelle interessieren. Sicherlich mag es einige Zeitungen geben, die bloß Vermutungen über ein bestimmtes Thema anstellen, aber wenn du so etwas behauptest, solltest du dann schon konkrete Beispiele haben. Und ich gehöre zu denen, die gerne etwas hinterfragen, wie du vielleicht soeben mitbekommen hast.

Interessant ist ja auch immer, wie man als Leser dann beweisen will, dass etwas nicht stimmt, denn wir sind in den seltensten Fällen anwesend gewesen und können beurteilen, ob das nun eine Lüge ist oder nicht. Vielmehr ist doch fraglich, ob einen das wirklich interessiert, dass Geoge Clooney sich zum hundersten Mal getrennt hat oder nicht oder ob Will Smith nun Eheprobleme hat oder das alles erfunden ist. Das ist für mich nicht wirklich relevant.

Anders sieht es dann schon zum Beispiel mit politischen Themen aus und da hütet man sich schon davor, Halbwahrheiten zu verbreiten, denn so eine Nachricht ist dann schon eher von Bedeutung. Die Zeitungen wissen aber, dass es Themen gibt, wo sie besser sehr gründlich nachforschen und solche, so es nur mal wieder Zeit wird, dass darüber berichtet wird.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich bin auch nicht so ein Mensch, der wirklich alles glaubt, was so von den Medien berichtet wird, denn ich bin der Meinung, daß bei einigen Schlagzeilen doch noch ne Schippe mehr drauf gelegt wird, damit es halt spektakulärer rüberkommt.

Anky hat geschrieben:Toll finde ich es ja auch immer wieder, wenn sich im Bus meine Mitfahrer über die fiktive "Reality-Show" "Mitten im Leben" von RTL unterhalten. Ich glaube, dass im Abspann sogar steht, dass alle Fälle frei erfunden sind.

Da kann ich allerdings sagen, das es sich wirklich um wahre Begebenheiten handelt, denn erst vor kurzem war eine Bekannte meines Partners dort zu sehen und ihre Geschichte stimmte wirklich. Also kann diese Sendung nicht nur mit frei erfundenen Fällen auf Sendung gehen. Aber es gibt ja genügend andere Sendungen, wie Schulermittler oder die ganzen Gerichtsshows. Ich denke, das grade die Gerichtsshows wohl auf bestehende Urteile basieren, also nachgespielt werden, aber auch da wird mit Sicherheit noch immer was für die Unterhaltung des Zuschauers dazu gedichtet.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube absolut nicht alles was in den Medien gesendet wird. Selbst wenn diese Geschichten aus dem RTL Nachmittagsfernsehen auf wahren Gegebenheiten basieren, sind sie so laienhaft dargestellt, dass sie unglaubwürdig wirken. Selbst den Nachrichten stehe ich mittlerweile misstrauisch gegenüber. Nachdem ich dort einige Berichte gesehen habe, wo ich mir absolut sicher bin, dass unwahre Tatsachen unter die Menschheit gebracht werden, sind auch diese mittäglichen Nachrichtensendungen auch unten durch.

Man sollte Medien jedlicher Art kritisch gegenüber stehen und manche Artikel oder Berichte hinterfragen. Wenn man alles frisst, was man vorgesetzt bekommt, dann gerät man irgendwann vielleicht in eine Zwickmühle aus der man nicht mehr herauskommt. Und Gerichtssendungen sind keine Vorbereitung auf einen echten Prozess

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Viele Formate sind eine Vermischung aus Realität und Fiktion. Das ist für mich schon schwierig zu verdauen, aber das eigentlich Erstaunliche ist, dass die Sender es schaffen, Formate zu senden, die von vorne bis hinten so tun, als wären sie real, aber jeder weiß und lesen kann, sie sind es nicht. Und es kann auch jeder am "Schauspiel" der Laienschauspieler merken, nur der Hammer ist: Es stört unglaublich viele überhaupt nicht.

Und das ist für mich absolut erschreckend. Es gibt ein riesiges Potenzial an Menschen, denen völlig egal ist, womit sie sich da vor der Flimmerkiste narkotisieren lassen. Das wäre alleine nicht weiter sonderlich schlimm, aber auf diese Weise ist es natürlich leicht möglich, bestimmte Botschaften und Verhaltensweisen zu transportieren, die man durch ständiges Wiederholen in die Köpfe hämmert und sie dadurch zur Wahrheit erhebt. Das öffnet Tür und Tor für Manipulationen und man wäre naiv zu glauben, das bestimmte Interessengruppen nicht versuchen würden das auszunutzen.

Bei solchen Nummern mischen aber nicht nur Privatsender mit. Die Täuschung findet schon bei viel kleineren Dingen statt. Wenn das ZDF im Sommerinterview z. B. unseren Bundespräsidenten in einer scheinbaren Urlaubssituation auf Langeoog besucht und sich zudem i. d. S. äußert, transportiert das ein bestimmtes Bild in unsere Köpfe. Die Wahrheit, er war dort gar nicht im Urlaub wurde extra für das Interview ein- und wieder ausgeflogen (natürlich auf Steuerzahlers Kosten). Scripted Reality nennt man das.

Wer ein bisschen kritischer werden möchte, dem hilft vielleicht der satirische Blick auf die Sache. Hervorragend geeignet ist Fernsehkritik-TV. Da verliert man dann ganz sicher den Glauben an die Wahrheit. Und das ist gut so.

Zitronengras hat geschrieben:[...]Das Problem ist [...] dass es Leute gibt [...] die etwas konservativere Werte oder Strukturen als etwas Schlimmes und Verwerfliches ansehen und meinen, die müssten dagegen vorgehen. Was hier fehlt, ist Toleranz anderen gegenüber, dass es nicht heißt „ich würde da zwar nicht mitmachen, aber ich habe nichts gegen Verbindungsstudenten“, sondern „ die haben konservative Werte, das sind schlechte Menschen“. [...] es ist ein Mangel an Toleranz anderen gegenüber und ein Fehler in der Sozialisation, weil die Betreffenden nicht gelernt haben, auch andere Lebensweisen zu akzeptieren.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Berichte oder Meldungen einfach erfunden werden finde ich schlichtweg einfach nur erbärmlich und mehr als fragwürdig. Das ganze ist einfach nur eine Methode um Aufmerksamkeit zu erregen und um die Einschaltquoten hoch zu halten. Wer schaut sich schon einen Sender an, der nur über langweilige Dinge berichten zu scheint? Richtig. Keiner. Und genau hier kommt der Ball ins rollen. Man nimmt ja auch jede kleinste Andeutung oder jedes noch so kleine Detail um eine bestimmte Sache mit etwas in Verbindung zu bringen. Wo keine Verbindung besteht wird einfach eine angefertigt. Nicht jedes Foto in den Medien ist echt. Gerade heute wird vieles mit Photoshop oder ähnlichen bearbeitet. Die Technik dazu ist mehr als nur vorhanden. Sie macht die Erstellung solcher Fälschungen einfach.

Meist geht es ja um Prominente Leute, die irgendetwas gemacht haben sollen. Auch hier werden nur berühmte Leute angezettelt damit es auch richtig interessant ist. Solche Meldungen über den einen oder anderen Prominenten interessieren mich in keinster Weise, deshalb hinterfrage ich solche Meldungen auch nicht sondern lasse sie einfach an mir vorbei fliegen. Selbst bei kleineren Sachen wird in der Regel das eine oder andere kleine Detail dazu gesponnen. Man kennt das ja von Geschichten, die immer weiter erzählt werden. Man fügt hier und dort noch einen kleinen Satz oder ein aussagekräftigeres Wort ein und schon verstellt man die Tatsachen und es entstehen falsche Meldungen, Gerüchte und Lügen.

In der Regel kann aber eine TV Sendung den Zuschauer eine Menge Mist erzählen, ohne das er weiß oder die Wahrheit überprüfen kann. Das können sicherlich nur die wenigsten. Von daher würde ich sagen, dass es ein leichtes ist den Zuschauer quasi zu veräppeln. Einigen dargestellten Personen schadet so etwas sicherlich auch. Bei anderen wiederum ist es nichts neues wenn wieder mal eine Meldung über sie die Runde macht. Es gibt garantiert auch welche die solche Meldungen zwar mitbekommen aber diese nicht widerlegen wenn sie denn wirklich erfunden sind. Hier sind wir wieder beim Thema Aufmerksamkeit erregen. Das ist doch die günstigste Art und Weise für einen Skandalpromi.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



@winny2311, meine Quelle ist „DIE ZEIT“. Die genaue Ausgabe kann ich dir jetzt nicht mehr sagen, weil die Zeitung längst mit den anderen abgeholt und im Müll gelandet ist. Es ging aber weder um Clooney noch um Smith. Wie oft die verheiratet sind oder getrennt und Eheprobleme haben, das interessiert mich wirklich nicht. Es ging um eine politische unkorrekte Berichterstattung. Ich denke schon, dass ich mich auf das verlassen kann, was in dieser Wochenzeitung steht. Für mich ist sie seriös.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:@winny2311, meine Quelle ist „DIE ZEIT“. [...] Es ging um eine politische unkorrekte Berichterstattung. Ich denke schon, dass ich mich auf das verlassen kann, was in dieser Wochenzeitung steht. Für mich ist sie seriös.

Es ist naiv zu glauben, dass ein Medium per se seriös berichtet. Im Grunde muss man alles hinterfragen und sollte sich nicht auf Pauschalurteile verlassen. So hat sich z. B. die einst liberale Zeit zum Sprachrohr der Bertelsmann Stiftung gemacht, wenn es um Hochschulpolitik geht. Da werden hemmungslos die CHE-Rankings (Centrum für Hochschulentwicklung) in den Himmel gelobt, auf die Proteste der Studentenschaft wurde damals kaum eingegangen. Einseitig wurde da mitgebuddelt, die Unis zu verwettbewerben, ihnen unternehmerische Struktur zu verpassen. Selbstverständlich war man für Studiengebühren und eine Ausrichtung auf die Anforderungen der Wirtschaft. Alles Dinge, die zwar i. S. von Bertelsmann waren, aber nicht i. S. der wissenschaftlichen Lehre.

Also immer schön vorsichtig sein. Auch bei vermeintlich seriösen Quellen. Man glaubt nicht, wie viel Kungelei da im Spiel ist. Heute muss man jede einzelne Bürgerinitiative hinterfragen und auf ihre Geldgeber, Verbindungen und Ziele abklopfen. Da wird reihenweise getäuscht und getarnt. Ein ganz aktuelles Beispiel für so eine Täuschung ist diese vermeintliche Seite aus Bürgerhand. Vermeintlich seriös, letztlich aber das Werk einer marktgläubigen und ultrakonservativen Lobbyistengruppe. Das ganze wurde dann ganz unauffällig durch Die Welt in die Öffentlichkeit gepusht.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke schon, dass ich mich auf das verlassen kann, was in dieser Wochenzeitung steht. Für mich ist sie seriös.

Aha. Und um was genau ging es da? Und vor allem: woher soll ich wissen, was du gelesen hast? Da musst du wirklich genauer werden! Wenn man generell den Medien misstraut - wie kannst du dann"Die Zeit" ausschließen? Die ist doch genauso ein Medium und demnach könnte theoretisch natürlich auch der Bericht schlichtweg gelogen oder erfunden sein.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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