Versetzungsrechner sinnvoll?

Ich habe beim Stöbern im Netz einen Versetzungsrechner gefunden und war doch erstaunt, dass es sowas gibt. Sind denn die Versetzungsbestimmungen mittlerweile so sehr abweichend von früher, dass man nicht auf einem Blick sehen kann ob man versetzt wird oder nicht? Ich stand zwar nie so auf der Kippe, dass ich es hätte ausrechnen müssen. Aber meine Klassenkameraden haben schon direkt gesehen, wenn sie nicht in die nächste Klasse versetzt wurden.

Wenn man im Netz schaut, gibt es viele dieser Rechner und ob dieser, den ich gefunden habe gerade gut ist, weiß ich nicht. Aber irgendwie halte ich diese Rechner für sinnlos oder kann mir einer erklären, warum es mittlerweile solche Rechner gibt? Sind diese Rechner wirklich so sinnvoll, dass sie auch genutzt werden?

Solche Rechner kannte ich vorher auch noch nicht und ich finde sie auch wirklich sinnfrei. Die Versetzungsbestimmungen, die mir bekannt sind, sind, dass man bei einer Sechs oder bei zwei Fünfen auf dem Zeugnis nicht mehr versetzt wird. Hat man nur eine Fünf und kann diese ausgleichen, das heißt der Notendurchschnitt kann nicht auf fünf gerundet werden, dann wird man versetzt. Hat man also rein rechnerisch einen Durchschnitt von 4,6 wird man nicht versetzt, da dies zu 5,0 gerundet werden kann. Bei einer Durchschnittsnote von 4,4 kann nicht auf eine Fünf gerundet werden und man wird versetzt.

Das war zumindest die Erklärung, die ich in meiner Schulzeit von meinen Lehrern erhalten habe. Das ist jetzt aber auch schon zwei Jahre her und es kann sich vieles geändert haben. Das glaube ich aber nicht wirklich, meine nachhilfe Schüler können immer schon am Halbjahreszeugnis absehen, ob sie es schaffen können oder nicht. Einige haben seit einer Weile schon gar keine Probleme mehr mit ihrer Versetzung. Bei anderen ist es so, dass sie sagen "Wenn ich die nächste Arbeit 5 schreibe kriege ich eine 5 auf dem Zeugnis und ich bleibe sitzen." Das ist zum Glück noch nicht passiert. Aber daran sieht man, dass die Schüler sich selbst gut einschätzen können und solche Rechner eigentlich überflüssig sind.

Sinnvoll ist so ein Versetzungsrechner bestimmt, man kann eingeben, welche Noten man hat und dann sieht man auf einen Klick, ob man versetzt wird oder nicht, man bekommt sogar eine Begründung und eine Bedingung, die erfüllt werden muss, damit man versetzt wird, gesagt. Nur ist das total überflüssig, die Bedingungen sind doch sehr einfach zu merken, zumindest wie ich das gerade beim Testen gesehen habe, von daher ist der Aufwand, den man betreiben musste, um diese Webseite zu erstellen, einfach überflüssig gewesen.

Laut dem Rechner sind die Bedingungen für eine Versetzung, dass man in allen Fächern die Note "ausreichend" oder besser haben muss, wenn man in einem Fach "mangelhaft" ist, dann muss man das entweder mit zwei "befriedigenden" Noten oder mit einer "guten" oder "sehr guten" Note ausgleichen. Haupt- und Nebenfächer werden dabei separat betrachtet. Also kann man eine "mangelhafte" Note in Englisch nicht mit einer "sehr guten" Note in Kunst ausgleichen.

Meines Wissens nach waren so oder zumindest recht ähnlich auch die Bedingungen zu meiner Schulzeit, ich war auch in einem anderen Bundesland eingeschult, als das der Schule mit diesem Versetzungsrechner, von daher würde ich sagen, dass sich da nicht viel über die Zeit geändert hat. Auch scheinen die Versetzungsbestimmungen nicht lokal, sondern eben bundeslandübergreifend geregelt zu sein, genau weiß ich das nicht, aber darauf schließe ich einfach aus oben genannten Gründen. Einen Notenrechner für die Abiturnote finde ich da schon viel sinnvoller, denn da kommen ja Noten von vier verschiedenen Zeugnissen zusammen und diese werden dann auch noch unterschiedlich gewichtet und nicht alle Noten der Zeugnisse gehen in die Endnote des Abiturs mit ein.