Unterschied zwischen Normal und Athlet bei Fettmessung

vom 05.09.2011, 15:53 Uhr

Bei vielen Körperfettwaagen muss man ja zwischen Normalmodus und Athletenmodus auswählen. Den Athletenmodus sollte man ab 10 Trainingsstunden pro Woche verwenden. Im Athletenmodus ist der Körperfettanteil immer niedriger als im Normalmodus. Im Fitnessstudio wurde ich auch vor der Körperfettmessung gefragt, wie lange ich insgesamt trainiere pro Woche. Nun frage ich mich, wieso die Werte unterschiedlich sind. Ist das nur eine Art Schmeichelei für narzisstische Sportler oder steckt ein Sinn hinter den unterschiedlichen Körperfettanteilen?

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hintergrund ist, dass das Körperfett bei diesen sog. Impedanzwaagen nicht direkt gemessen wird. Gemessen werden Gewicht und die Kraft und Geschwindigkeit eines schwachen elektrischen Signals (Impedanz), das durch deinen Körper "gejagt" wird. Daraus wird dann der Körperfettanteil berechnet. In die dahinter stehende Formel gehen dann noch Größe, Geschlecht und Aktivitätsgrad ein.

Nun können 2 gleichgroße, gleichgeschlechtliche Personen ein gleiches Gewicht aufweisen, mit dem Unterschied, dass der eine aus mehr Fett und der andere aus mehr Muskelmasse besteht. Der entscheidende Unterschied zwischen Athlet und "Normalo" ist also die Verteilung von Fett und Muskeln. Das bei der Impedanzmessung gemessene Signal kann das Muskelgewege nun aber leichter durchqueren, weil das einen höheren Wasser- und Elektrolytanteil hat als Fett, das sehr wenig Wasser enthält. Würde man hier mit identischen Formeln rechnen, käme man logischerweise zu falschen Ergebnissen.

Da der Übergang zwischen Athlet und "Normalo" aber nicht, wie die Formel unterstellt, schlagartig geschieht (also z. B. bei mind. 10 Stunden Training und einem bestimmten niedrigen Puls wird der Athletenmodus befohlen), sind eigentlich auch andere Messungen kaum miteinander vergleichbar. Es gibt ja auch Athleten, die 7 Stunden trainieren und fast den Puls haben. Hier würde man aber nicht die Athletenformel eingeben. Leicht einsichtig, dass die Ergebniss nie so richtig stimmen. Man steckt dann irgendwo dazwischen. Mit diesen Waagen gaukelt man sich also nur eine Genauigkeit vor. Zu ernst sollte man das nicht nehmen. Ob es inzwischen Waagen gibt, die da etwas genauer differenzieren, weiß ich nicht.

Benutzeravatar

» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^