Lektürenschlüssel statt Lektüre lesen ausreichend?

Man muss selber entscheiden, ob man sich das Originalwerk zumuten möchte oder nicht. ich würde einmal davon ausgehen, dass der Lektüreschlüssel für schriftliche Arbeiten nicht erlaubt ist, aber das kannst du wirklich nur herausfinden, wenn du den Lehrer fragst.

Meine Söhne haben, im Gegensatz zu mir früher, ihre Lektüren meist nur ganz grob überflogen oder auch nur abschnittsweise gelesen. Mein Jüngster hat erst einen Tag vor der Schulaufgabe im Internet zusammengesammelt, was er an Inhaltsverzeichnissen und Interpretationen so finden konnte. Ich glaube, in der Zeit hätte er das Buch auch lesen können. Es hat zwar immer gereicht, aber leider nicht zu Bestnoten.

Also ich habe in den letzten 3 Monaten auch 2 Bücher im Fach Deutsch lesen müssen und ich muss sagen, dass ich darauf überhaupt keine Lust hatte, weil beide Bücher total langweilig waren. Ich habe mich immer davor gedrückt, die Bücher zu lesen, bis kurz vor der anstehenden Klausur. Dann musste ich die Bücher eigentlich lesen, doch habe dies auch letztendlich nicht gemacht. Ich habe mir nur Inhaltsangaben im Internet durchgelesen. Dabei handelte es sich um die Bücher "Woyzeck" und "Mutter Courage und ihre Kinder". Die Inhaltsangaben haben eigentlich sehr gereicht, wobei die Inhaltsangaben meistens aus Lektüreschlüsseln waren. Mir hat dies gereicht und das Analysieren in der Klausur war natürlich wieder eine Glückssache. Es hat aber letztendlich in der Klausur für eine 3 gereicht, und dies reicht mir in diesem Fach auch, dafür, dass ich das Buch nicht gelesen hat. Man sieht also, man muss das Buch nicht wirklich lesen, wobei es natürlich nicht negativ ist.

Positiv an den Lektüreschlüssel ist auch, dass dort meistens schon Analyse Tipps sind, welche dann letztendlich in der Klausur helfen. Man sollte aber wissen, dass man ein Lektüreschlüssel nicht mit in die Klausur nehmen darf. Man kann sich diesen aber durchlesen und die wichtigen Sachen im Buch markieren. Dies sollte dann doch sehr gut während der Klausur helfen. Ein Lesen ist dann nicht notwendig. Wobei man natürlich Zusammenhänge in der Klausur nicht findet, da man die Zusammenhänge des Buchs nicht kennt, wenn man die einzelnen Sachen nicht gelesen hat. Dies war mein Problem während der Klausur auch. Also für eine befriedigende Leistung, reicht es, einen Lektüreschlüssel zu lesen, insofern man Szenen auch gut analysieren kann. Aber natürlich, sollte man eigentlich stets ein Buch lesen und sich wichtige Sachen markieren, damit die Klausur auch besser klappt. Aber im Grunde genommen, reicht auch ein Lektüreschlüssel.

Ich bin damals mehrfach damit durchgekommen, nur den Lektüreschlüssel, gegebenenfalls durch Inhaltsangaben aus dem Internet ergänzt, und nicht das betreffende Buch selbst zu lesen, wenn das Werk einfach unerträglich langweilig war. Allerdings wurden in den entsprechenden Klausuren auch mehrfach meine ausgefallenen Interpretationsansätze angemerkt. Das Ganze hat nur deswegen funktioniert, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Deutschlehrerin selbst nicht sonderlich gut darin war, die Texte, die sie uns vorgelegt hat, auch zu verstehen.

Den Lektüreschlüssel darfst du definitiv nicht im einer Klassenarbeit verwenden, da dort teilweise Lösungen für Aufgaben stehen, und das nicht den Sinn von einer Klassenarbeit trifft. Jedoch ist der in der Regel dazu da, als Ergänzung zu dienen. Dort sind meistens ganze Inhaltsangaben, oder Charakteristika von den Charakteren des Buches enthalten. Solch ein Lektüreschlüssel soll dir ebenfalls helfen das Buch zu verstehen, meist sind dort viele Erklärungen vorhanden und Vergleiche aus der Zeit in der das Buch geschrieben wurde.

Also das wäre der "normale" Gebrauch, doch ich hab schon oft Lektüreschlüssel gelesen, ohne die Lektüre überhaupt gelesen zu haben, da ich faul war. Es hat gut geklappt und ich hab meine erhoffte Note erreicht. Jedoch ist das, dass Minimalprinzip, denn besser wäre es natürlich wenn man beides durchliest und das Wissen dann kombiniert. Und mit Hilfe des Lektüreschlüssel das Buch besser analysiert.