Neue Markierungen auf Medikamentenpackungen

vom 03.09.2011, 02:03 Uhr

Immer mehr Leute bestellen ihre Medikamente im Internet. Jedoch wird es sich schon lange nicht mehr auf die Onlineapotheken beschränkt. Viele bestellen ihre Medikamente auf dubiosen Seiten, auf denen man auch verschreibungspflichtige Medikamente ohne Probleme bekommt. Ein gutes Beispiel ist Viagra, als normalerweise Verschreibungspflichtiges Medikament erfreut es sich immer mehr der Beliebtheit dieses sich über das Internet aus dem Ausland zu beschaffen, für einen Bruchteil des Preises. Allerdings handelt es sich dabei meistens um billige Plagiate.

Die Apothekervereinigung geht davon aus, dass 90% der Medikamentedie so über das Internet bestellt werden keinen Wirkstoff enthalten oder eine 6-8 fache Überdosierung haben. Diese Plagiate sorgen nicht nur für enorme Umsatzeinbußen bei Apotheken und Pharmaunternehmen sondern gefährden auch in hohem Maße die Patienten.

Deswegen überlegt die Pharmaindustrie momentan eine neue Packungskennzeichnung von Medikamenten, die dann einwandfrei bestimmen lassen soll, woher das Medikament stammt. Dabei soll jedes Medikament eine individuelle Identifikationsnummer bekommen, welche dann in einer Datenbank gelistet ist. Dabei wird jede Station der Packung gelistet, vom Hersteller über die Lieferanten bis hin zur Apotheke. Diese Nummer wird erst mit Herausgabe der Packung durch die Apotheke aus der Datenbank gelöscht. Sollten Packungen auftauchen die nicht gelistet sind in der Datenbank, können diese einfacher aus dem Verkehr gezogen werden.

Wenn man von aktuellen Zollzahlen ausgeht, bringt 1 kg Heroin auf dem Markt ca. 50.000 Euro. 1 kg von Viagra-Plagiaten ca. 90.000 Euro. Somit ist es auch eine unendliche Geldgrube für Händler. Zudem muss man ebenfalls bedenken, wenn man sich solche Medikamente Online bestellt macht man sich strafbar.

Ich selbst wusste, dass es einen riesigen Markt gibt der sich darauf spezialisiert hat solche Medikamente zu vertreiben. Aber noch mehr erschreckt hat mich die Zahl, dass 90% der Medikamente die man so bestellen kann, nicht einmal annähernd an das Original ran kommen. Gerade wenn man betrachtet 6-8 fache Überdosierung in einer Tablette die im Regelfall auf 100kg Patient ausgelegt sind könnte es schnell zu Gesundheitlichen Problemen kommen. Vor allem reden wir hier nicht nur von Viagra, sondern auch von Antibiotika, Diätpillen und die sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln usw.

Was haltet ihr davon, dass die Medikamente neu gekennzeichnet werden sollen und somit quasi jeder nachvollziehen kann woher die Medikamente kommen und ob es sich um ein Plagiat handelt? Würdet ihr euch dann "sicherer" fühlen Medikamente im Internet zu bestellen auch abseits der Onlineapotheken? Oder habt ihr gar schon einmal von einer solchen Seite Medikamente gekauft?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde es gut, dass die Medikamente neu gekennzeichnet werden sollen. So kann jeder nachvollziehen, woher sie kommen und ob man sie eventuell kaufen würde. Ich würde Plagiate niemals kaufen, ich habe da große Bedenken. Zumal da eine erhöhte Dosis drin ist, würde ich es bestimmt nicht kaufen. Da weiß man nie, wie der eigene Körper drauf reagiert. Solche E-Mails habe ich schon öfter bekommen, bin aber nie darauf eingegangen. Es handelt sich dort nur um Spam-Mails, die ich gleich gelöscht habe. So etwas kann einfach nicht seriös sein!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es einen guten Ansatz, die Medikamente einzeln mit einer Identifikationsnummer zu kennzeichnen. Denn es gibt viele Fälschungen auf den Markt, die von einem Laien kaum zu unterscheiden sind. Zwar wird diese Methode auch nicht sicher vor Missbrauch sein aber es ist dennoch eine gute Sicherheit in meinen Augen gegeben. Grundsätzlich würde ich Medikamente nie im Ausland kaufen und nur bei qualifiziertem Händler in Deutschland. Denn dort sind die Kunden gut aufgehoben. Wobei ich noch bei dieser Methode noch einen haken sehe, ist das die Betrüger an die Nummern kommen können und diese dann auf ihre Medikamente zu verwenden.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Schlecht ist das sicherlich nicht. Allerdings muss es ja dann so gekennzeichnet werden, dass auch ein medizinischer Laie das erkennen und richtig deuten kann. Denn sonst wird es ja trotz allem konsumiert. Und hierin sehe ich dann wieder die Schwierigkeit, dass man das eben viel zu einfach fälschen kann. Ich bin grundsätzlich dagegen, etwas nicht in Apotheken zu bestellen -sei es online oder eben vor Ort.

Letzten Endes weiß man doch auch, wenn man abseits davon bestellt, dass man Gefahr läuft das man Plagiate kauft, bzw. kann man sich dessen fast schon sicher sein. Wieso gehen diese Leute nicht einfach zum Arzt und lassen sich das Medikament verschreiben, wenn sie ein Problem haben? Das sollte nun wirklich kein Problem sein. Und unterstützen sollte man solche Käufe eben nicht. Möglicherweise fühlen sich die Leute durch solch eine Markierung auch zu Unrecht sicher, wenn man das nämlich auch gefälscht hat .

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Schlecht ist das sicherlich nicht. Allerdings muss es ja dann so gekennzeichnet werden, dass auch ein medizinischer Laie das erkennen und richtig deuten kann.


So wie ich es verstanden hab gibt es dazu zwei Ansätze. Zum einen eine einzigartige Nummer pro Medikamentenpackung die aus der Liste der Hergestellten und ausgegebenen Medikamente gelöscht wird und zeitgleich eine Onlinedatenbank für Kunden in der die Nummer von Zuhause aus überprüft werden kann. Sonst könnte man als Kunde schlecht selbst nachprüfen ob es sich dabei um ein Original handelt.

Ich denke, das System könnte sich bewähren wenn man es selbst nochmals nachsehen kann woher das Medikament bekommen ist. Sonst könnte es ebenfalls möglich sein, dass eine Apotheke ein Plagiat untergejubelt bekommt und man es erwischt.

Warum viele nicht zum Arzt gehen mit ihren Problemen kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei Viagra wird es wohl die scham sein, so etwas mit seinem Arzt zu besprechen und für alles andere wohl eher die "Einbildung" soetwas zu brauchen, nachdem ein Arzt einem nichts verschrieben hat. Ich hatte das auch einmal in einem anderen Thema zu einem anderen User gesagt, der sich darüber beschwer hatte, dass die Apotheke "nichts vernünftiges" rausgeben wollte und sich dann im Internet ein Präperat besorgt hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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