Sagt ihr "einzigste"?

Ich habe früher auch immer das Wort "einzigst" benutzt, aber als ich mal darüber nach gedacht habe, hat es sich schlichtweg als Schwachsinn herausgestellt. Es kann nichts einzigartiger sein, das geht gar nicht. Allerdings kann ich der Ausführung von dem Germanistik Professor folgen, denn wenn "man" von der anderen Seiten ran geht und einfach das Wort in einem anderen Kontext betrachtet, könnte das sogar hinkommen mit "einzigst".

Allerdings hört es sich schon ein wenig merkwürdig an, wenn ich jetzt sage, dass ist die "einzigste" Möglichkeit. Da würde ich schon sagen, dass ist die "einzige" Möglichkeit. Aber auch ein Austauschen des Wortes würde sich einfach merkwürdig anhören, wie zum Beispiel " , dass ist die seltenste Möglichkeit?!?".
Von daher wird es, so wie vorher bleiben, jeder kann das sagen, was er will.

Hm nu muss ich schmunzeln, denn auch ich sage immer "einzigste" und ich habe doch tatsächlich mal danach gegoogelt ob es nun einzigste oder einzige heißt. Bin ja auch fündig geworden und war echt überrascht, aber anscheinend handelt es sich wirklich nur um die Aussprache, also dem Dialekt, aus manchen Regionen. Es ist anscheinend normal, dass manche Worte für die einen ganz normal sind und für andere total absurd klingen, aber dank solcher Beiträge hier, lernt man ja immer wieder dazu.

Ich benutze das Wort "einzigste" auch nicht und finde es auch nicht toll, wenn Personen in meinem Umfeld dieses Wort verwenden. Bei Bekannten sage ich dann auch immer, dass es dieses Wort nicht gibt, und dass das Wort "einzige" ausreichen muss. Dann bekomme ich auch gerne mal zu hören, dass diese das Wort schon immer gesagt haben und auch weiter sagen werden.

Ich kann auch die Argumentation des Professors nicht ganz verstehen. Ich kann keine Situation benennen, in der ich dieses Wort gebraucht hätte. Wenn ich doch sage, dass etwas das Einzige ist, muss es doch reichen. Eine Steigerung dieses Wortes ist einfach nicht mehr möglich.

Die Argumentation dieses Germanistik-Professors kann ich ehrlich gesagt in keiner Weise nachvollziehen, denn allein durch die Bezeichnung „einzige/r“ wird deutlich genug gemacht, dass es sonst nichts gibt. Eine weitere Betonung dieser Tatsache halte ich also für unsinnig und ich kann mir vorstellen, dass der junge Mann Dir einfach nur helfen wollte, weil die Reaktion Deiner Freundin hier vielleicht doch etwas übertrieben zu sein scheint. Es mag ja in Ordnung gehen, wenn sie sich daran anstößt, dass Du einen Superlativ verwendest, den es nicht geben kann, weil es eben nur einen Superlativ gibt, aber ich denke, dass sie vielleicht nicht direkt so hätte ausrasten müssen.

Jedenfalls hätte ich wohl ohnehin Abstand davon genommen, Dich in dieser Situation vor allem Umsitzenden auf dieses Thema anzusprechen, sondern Dir irgendwann, wenn wir allein gewesen wären, mal darauf angesprochen, sofern das wieder vorgekommen wäre. Jedenfalls finde ich das Verhalten Deiner Freundin in dieser Situation nicht gerade höflich oder gar hilfreich, sondern eher bloßstellend.

Ich selbst sage „einzigste“ nicht und ich habe das auch noch nie getan. Woran das liegt, kann ich nicht wirklich sagen, sicherlich hätte ich allerdings aber auch „einzigste“ gesagt, wenn ich in einer Gegend aufgewachsen wäre, wo der entsprechende Dialekt diesen grammatikalischen Fehler mit sich bringt. Vermutlich hatte ich insofern also quasi Glück, wenn man das so nennen will, allerdings habe ich mich auch nie gefragt, ob es „einzigste“ gibt, selbst, wenn ich andere das so habe sagen hören. Vermutlich handelt es sich in den meisten Fällen, in denen das Wort „einzigste“ verwendet wird, also tatsächlich um eine Angewohnheit, die möglicherweise in einem Zusammenhang mit dem eigenen Dialekt steht.

Ich sage es nicht mehr, habe es aber früher gesagt. Da ich Deutsch-Lehrerin bin habe ich es mir schnell abgewöhnt und muss zugeben, dass es mit bei anderen auch immer sofort auffällt. Dennoch würde ich nicht so rumpöbeln und weise andere nicht zurecht. Jeder kann ja reden wie er will. Bei meinen Grundschülern achte ich schon darauf und verbessere sie.

Für mich ein Fußnagelhochroller und nicht der allereinzigste. Seit Jahren verbessere ich meine eigene Mutter, aber sie lernt es einfach nicht. 10 Jahre Ruhrpott haben doch einen Schaden hinterlassen. Nicht gerade das optimalste, in so einer Gegend leben zu müssen. In keinster Weise hat sie trotz meiner Mühen dazugelernt. Am optimalsten und perfektesten wäre - ach, lassen wir das.

Ich finde es klingt immer seltsam, wenn Menschen das Wort "einzigste" verwenden, weil es eben einfach keinen Sinn macht und zudem hier auch gerade von der Rechtschreibkorrektur als falsch unterstrichen wird. Einziger als einzig geht eigentlich nicht.

Dennoch halte ich es für normal, dass sich Sprache wandelt und Wörter sich verändern. Das klingt vielleicht am Anfang seltsam, aber man gewöhnt sich an die Veränderungen. Früher hat man noch in jedem Fall den Genitiv verwendet, so zum Beispiel "Das ist das Auto meiner Schwester" oder "Das Grundstück des Vermieters", heute sagt man zumindest hier in Westdeutschland meistens einfach "Das ist das Auto von meiner Schwester" oder "Das Grundstück vom Vermieter". Vor ein paar Jahren fand man das vielleicht genauso schlimm, wie manche Leute heute das Wort "einzigste" schlimm finden, aber mittlerweile hat man sich daran gewöhnt.

Sprache wird sich immer verändern. Und ob wir jetzt etwas gegen das Wort "einzigste" haben oder nicht, wird auch nichts daran ändern, ob es sich letztendlich durchsetzt oder nicht.

[...]Früher hat man noch in jedem Fall den Genitiv verwendet, so zum Beispiel "Das ist das Auto meiner Schwester" oder "Das Grundstück des Vermieters", heute sagt man zumindest hier in Westdeutschland meistens einfach "Das ist das Auto von meiner Schwester" oder "Das Grundstück vom Vermieter".

Hast du gerade gehört, wie sich meine Zehennägel gen Himmel schraubten? In der Tat sprechen heute viele Menschen solch ein seltsames Deutsch. Und sogar in seriösen Radio- und Fernsehbeiträgen kennt man kein Pardon. Von mir bekommt man in solchen Fällen dann auch gerne mal eine dumme Frage gestellt: "Von wem seiner Schwester?", oder: "Wem sein Grundstück?" Wer es dann noch nicht merkt, dem ist nicht mehr zu helfen. Leider verbreitet sich diese Sprachverkümmerung aus, wie eine Seuche.

Ich sage immer "einzige", weil die andere Variante ja falsch ist. Allerdings kenne ich sehr viele Leute, die "einzigste" sagen. So schlimm finde ich das aber ehrlich gesagt nicht. Die meisten Leute, die ich kenne, wissen eben auch, wie es richtig heißt, sagen es aber aus Gewohnheit falsch. Dabei dachte ich als Kind auch immer, dass es "einzigste" heißt, weil es bei uns einfach jeder so gesagt hat.

Ich sage es nun immer richtig, wobei ich mich aber nicht darüber aufrege, wenn jemand "einzigste" sagt. Da gibt es andere Worterfindungen, die ich weitaus schlimmer finde. "Anderster" ist da beispielsweise an erster Stelle, wobei ich viele Leute kenne, die das tatsächlich so sagen und auch ernst meinen.