Sagt ihr "einzigste"?

Leider kenne ich auch mehr als genug Leute die "einzigste" sagen. Ich mag das nicht und sage es selbst auch nicht, aber mal ehrlich, dieses Wort ist doch noch das kleinere Übel. Hat jemand in letzter Zeit "Die Alm" geschaut und sich angesehen, wie manche da reden? Das bringt doch die Grammatik zum weinen! Und das Schlimmste daran ist, dass die Mehrzahl der Deutschen so spricht! Das ist doch Wahnsinn.

Ich bin der Meinung wenn man in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und in Deutschland zur Schule ging, sollte man die deutsche Sprache auch in Wort und Schrift beherrschen. Und damit meine ich nicht kleine Schnellschreibfehler wie aslo statt also, sondern Fehler wie "Kastinetten" statt "Kastagnetten" oder, ein sehr beliebter Fehler "seit" anstelle von "seid". Ich hasse sowas und könnte mich da jedes Mal aufs neue drüber aufregen.

Ich habe damals, vor sehr langer Zeit auch "einzigste" gesagt. Nachdem aber eine Aufklärungsminute stattfand, benutzte ich ausschließlich "einzige". Ich persönlich kenne nur wenige die es richtig sagen und berichtige sie dann auch, allerdings mache ich es nicht fortwährend. Wenn es danach weiterhin falsch ausgesprochen wird, dann lass ich es auch auf sich beruhen. Ich glaube, dass es in diesem Fall auch ein sehr stark verbreiteter Fehler ist, der aber im sprachlichen Gebrauch toleriert wird.

Ich sage immer "einzig", weil "einzigst" nunmal nicht richtig ist. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wieviele Leute es falsch sagen. Wenn mein Freund "das einzigste" sagen, würde, würde mich das sehr stören. Der Spruch von deiner Freundin könnte daher auch von mir sein.

Wenn ich "einzigst" höre, rollen sich mir auch jedes mal die Fußnägel in die Höhe. Das ist aber nur eine der sprachlichen Seuchen, die man nicht mehr los wird. Regelrechten Ohrenkrebs bekomme ich in den letzten Jahren von diesem fragend vorgetragenen "Okaaaay?", was ja eigentlich eine Bestätigung ist. Aber was ist bloß eine "fragende Bestätigung"? Und das kein Mensch mehr einen Genitiv benutzt, lassen wir das.

Ich finde schon, dass man solche groben Fehler vermeiden sollte. Wie viele Jugendliche sind heute nicht in der Lage, mal 3 Sätze am Stück halbwegs korrekt zu sprechen? Teilweise tun sich da Abgründe auf. Und das ist auch Folge falscher Vorbilder und die sind wir Erwachsenen.

Als Jugendlicher habe ich mir wohl keine großen Gedanken um solche Dinge gemacht, obwohl ich die zu meiner Zeit natürlich auch schon recht verbreitete Gossensprache nicht verwendet habe. Allerdings habe ich solche Fehler meistens überhört und einige sicher auch selbst gemacht.

Mittlerweile sieht das anders aus. Ich störe mich daran, wenn jemand das Einzigste sagt und eigentlich das Einzige meint. Natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs und es gibt auch unzählige weitere Fehler, die mich wirklich massiv stören. Das sind oft nicht nur einzelne Wörter, von denen merkwürdige Formen gebildet werden, sondern auch ganze Ausdrücke. Schlimmer als den von dir gemachten Fehler finde ich solche Ausdrücke wie „der Mann, wo ich kennengelernt habe“ oder die falsche Verwendung von Fremdwörtern.

Grundsätzlich finde ich ein schlechtes Deutsch (bei Muttersprachlern) sowie dumme Rechtschreib- und Grammatikfehler ganz gut, um Leute auszusortieren. Wenn jemand sehr schlimm spricht oder blöde Fehler macht, erübrigt sich jedes weitere Kennenlernen. Ich berichtige da auch nichts. Es stört mich und ich kann mir vieles davon nicht mehr anhören.

Ich kenne niemanden, der immer perfekt schreibt und spricht. Allerdings bin ich der Meinung, dass man offensichtliche Fehler berichtigen sollte, vor allem wenn man sich dieser bewusst ist. Es ist nicht schlimm, wenn man solche Fehler macht. An viele gewöhnt man sich einfach durch sein Umfeld. Wenn man dann aber sogar auf einen offensichtlichen Fehler hingewiesen wird, grenzt es an falsche Sturheit, auf dem Fehler zu bestehen und ihn weiterhin zu machen.

Natürlich kann man Grundsatzdiskussionen beginnen und sich darüber streiten, warum manche Dinge so heißen, wie sie heißen und nicht anders. Allerdings sollten auch Sprachanarchisten in der Lage sein, richtige von falschen Ausdrücken zu unterscheiden und im Zweifelsfall lieber "richtig" zu sprechen und zu schreiben.

Leider muss ich zugeben, dass ich auch eine von diesen Besserwissern bin, die Leute automatisch korrigiert, wenn sie einen grammatischen Fehler machen. Dazu zählt nicht nur "Einzigste", sondern auch mein Standardspruch: "Das heißt als und nicht wie !"

"Einzigste" habe ich selber als Kind lange Zeit gesagt, bis meine Mutter mir schließlich erfolgreich beigebracht hat, dass man "einzig" nicht steigern kann . Auch unser Deutschlehrer hat uns das mit viel Mühe ausgetrieben. Ich sehe auch keinen Grund, "einzig" zu steigern, weil es die selbe Bedeutung hätte. Dass der Professor in deinem Fall das gebilligt hat, wundert mich zwar, aber vielleicht gibt es da verschiedene Ansichten.

Ich finde, dass man sich solche Fehler nur erlauben sollte, wenn es zum Dialekt gehört oder wenn der Sprechende zeigt, dass er mit Absicht so oder so spricht. Dialekt sollte dann aber bitte konsequent sein. Denn dann passt es. Leider verschwindet Mundart ja immer mehr, aber zum Glück regt sich ja hier und da Widerstand und es soll so etwas ja schon als Unterrichtsfach geben.

In den meisten Fällen sind das aber nur Schlampigkeiten, Unwissen oder Unsitten, die sich eingebürgert haben, wie z. B. das fragende "Okaay?", das irgendwo aus dem angloamerikanischen Raum zu stammen scheint. Aber dann finde ich das irgendwas von dämlich bis peinlich. Andere verbessern tue ich aber selten, das kommt nicht gut an. Aber bei manchen reizt es schon und dann wird ausgeschenkt.

Ich persönlich benutze beide Wörter und habe auch überhaupt keinerlei Probleme mit diesen beiden Wörtern. Ob man jetzt das eine oder das andere Wort benutzt, spielt meiner Meinung nach keine wirklich große Rolle. Man sollte lediglich immer beachten, dass es das Wort "einzigste" womöglich tatsächlich überhaupt nicht gibt, aber das stört mich persönlich einfach nicht. Dialekte gibt es nun einmal und es gibt meines Erachtens nach viel, viel schlimmere Redensarten und Dialekte.

Ich hasse das fast so sehr wie ich es hasse, wenn jemand als und wie verwechselt. So etwas kann ja mal passieren, aber wenn man es aus Prinzip schon falsch sagt, dann nervt mich das schon. Genauso verstehe ich nicht, wieso man aus Prinzip "einzigste " sagen muss, wenn einem genau bewusst ist, dass es falsch ist. Und das hat mit Persönlichkeit haben dann auch herzlich wenig zu tun. Es ist einfach falsch.

Sicherlich mache ich mir die Mühe und erkläre es den Leuten die es falsch benutzten auch, aber wenn sie es dann immer noch falsch machen habe ich auch das Recht dazu, sie zu verbessern. Und wenn ich das dann mehrmals mache, dann habe ich auch das Recht dazu, genervt zu sein. Es gibt schlicht und ergreifend nun einmal keinen Superlativ von einzig. Und das ist auch gut so.

Kein Mensch ist fehlerfrei. Aber ich nehme es immer Ernst, wenn ich etwas falsch verwende, wobei ich dann auch den Hintergrund wissen will. Bei uns gibt es auch Wörter die man einfach des Dialektes wegen so benutzt, die aber eben falsch sind. Nur muss man mich dann eben darauf hinweisen, weil es hier eben so üblich ist. Das vergisst man dann schon einmal ganz gerne, wenn man nur "von seines gleichen" umgeben ist, die alle so reden. Aber bei speziell einzig kann das ja nun kaum der Fall sein.

Ich sage das selber eigentlich nicht und ich verbessere auch andere, wenn sie das sagen. Aber ich finde das nun nicht so dramatisch und da so aus zu rasten wie das Mädchen finde ich noch tausendmal peinlicher, als wenn ich nun das Wort etwas falsch sage.

Ich finde es nun auch nicht so toll, wenn jemand bewusst das Wort verwendet, obwohl er eben genau weiß, dass es falsch ist. Das ergibt für mich nun auch keinen Sinn, aber manche Leute lernen es einfach nicht oder wollen es vielmehr nicht lernen. Aber das ist nicht mein Problem und wenn sie meinen, dann sollen sie das doch machen. So sehr stört mich das nun auch nicht.