Alkohol soll/muss teurer werden
Ich kann auch nicht wirklich vorstellen, dass es etwas bringen würde, wenn man die Preise für den Alkohol anheben würde. Dann würde es meiner Meinung noch mehr bringen, wenn man die Altersgrenze weiter nach oben setzen würde, obwohl ich mir vollkommen im Klaren darüber bin, dass das auch keine richtige Lösung des Problems darstellt, da es für die Jugendlichen immer Quellen geben wird, durch diese sie an den Alkohol kommen werden.
Der Trend geht ja meiner Meinung nach auch weniger in die Richtung, dass möglichst viel getrunken wird. Ich glaube vielmehr, dass es darum geht, dass die Jugendlichen möglichst schnell möglichst betrunken werden. Wenn die Preise für Alkohol also steigen werden, dann würde ich sagen, dass eher auf härteren Alkohol zurückgegriffen wird und man dann eben dadurch versucht schneller betrunken zu werden. Ob das Problem damit behoben werden kann würde ich auch bezweifeln wollen.
Aber selbst wenn es so kommen sollte, dass der Preis angehoben werden wird und die Jugend deswegen dann auch nicht mehr so häufig zur Flasche greift, dann bin ich davon überzeugt, dass andere Mittel und Wege gefunden werden um einen gewissen Rausch zu erleben. Und ob andere Mittel nicht vielleicht noch einmal eine Nummer gefährlicher sind als Alkohol, würde ich ebenfalls bezweifeln wollen.
Mal davon abgesehen, ob eine Erhöhung des Alkoholpreises einen verminderten Konsum bringen würde oder nicht, geht man die Sach doch mit dieser Forderung von der völlig falschen Seite an. Die Leute sollten nicht weniger trinken, weil sie es sich nicht mehr leisten können, sondern weil eine Veränderung in ihren Köpfen stattfindet. Ich meine damit, dass es immer Wege gibt, sich in den Rausch zu trinken, auch wenn der Alkohol teuer ist. In Schweden zum Beispiel sind Jugendliche auf Festivals schon auf Flüssigseife mit einem hohen Alkoholanteil umgestiegen, um sich in den Rausch zu trinken, da dort Alkohol durch die hohen Steuern für sie zu teuer war. Meiner Meinung nach ist eine solche Situation dann noch schlimmer, denn in solchen "Ausweichmitteln" ist ja häufig nicht nur der "normale" Alkohol Ethanol enthalten, sodass es auch schnell zu akuteren Vergiftungen als der Alkoholvergiftung kommen kann.
Meiner Meinung nach muss man das Problem an der Wurzel packen und das ist nunmal zum einen die Erziehung (nicht nur der Eltern) und zum anderen die Verharmlosung von Alkohol in der Gesellschaft. Haufig wird an den Verkaufsstellen für Alkohol nicht nach Altersnachweisen gefragt oder es zieht tatsächlich noch der alte Spruch, dass man von Papa losgeschickt wurde, um eine Flasche Hochprozentiges zu kaufen. Hier muss ganz klar etwas passieren. Und zwar nicht auf der Preisebene, denn das führt nur wieder dazu, dass alle das ausbaden müssen, was einige wenige verzapft haben.
Mir gefällt grundsätzlich nicht, dass mündigen Menschen immer mehr vorgeschrieben werden soll, was sie tun oder lassen sollen. Sollte nicht jeder selbst entscheiden, ob er/sie raucht, trinkt, fettiges Essen isst etc.? So lange es um erwachsene Menschen geht (d.h. über 18 ) und so lange die Umwelt dadurch nicht beeinträchtigt wird, finde ich, dass jeder selbst für sich verantwortlich sein sollte.
Wenn ich jetzt starkes Interesse an Alkoholkonsum habe, werde ich bereit sein dafür, mehr auszugeben. Das ist ähnlich wie mit dem Benzin für das Auto, da ist auch fast jeder bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Kommt aber auch auf den Grad der Abhängigkeit des jeweiligen Produktes an. Alleine daher zu gehen und den Preis anzuheben, wird nicht unbedingt dazu führen, dass die Jugendlichen weniger trinken. Sie werden auf andere Waren ausweichen, die eventuell billiger sind aber trotzdem Alkohol enthalten. Im schlimmsten Fall werden sie eben etwas weniger kaufen aber dafür vielleicht auf andere "schlechte Sachen" umsteigen. Gerade das macht ja unsere Marktwirtschaft aus. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Produkten.
Ich glaube in der Ökonomie heißt das elastisch. Wenn ich etwas einen sehr hohen Stellenwert beimesse, bin ich ziemlich unelastisch, was den Preis angeht. Wenn jetzt aber zum Beispiel der Preis für Butter ansteigt, dann weiche ich eben auf Margarine aus und bin somit sprichwörtlich elastisch, also ich habe die Wahl auf etwas Anderes umzusteigen. Allerdings kann es auch passieren, falls der Alkohol immer teurer wird, das dann plötzlich Privatpersonen anfangen Alkohol zu brennen oder versucht wird sich anderweitig Alkohol zu beschaffen. Das ist soweit ich weiß in Schweden so, weil der Alkohol dort so stark besteuert wird, fahren sie mit einer Fähre nach Finnland rüber und kaufen dort ein.
Trinkt unsere Jugend wirklich so viel mehr, als beispielsweise vor 10, 20, 30 oder 40 Jahren oder wird einfach verstärkt darüber berichtet? Von meinem Vater und auch von vielen anderen Vätern in meiner Umgebung gibt es unzählige Saufgeschichten, mit denen oft geprahlt wird. Verglichen mit den heutigen Saufgelagen können die Geschichten locker mithalten. Jedoch scheint es wirklich so, dass die Trinker immer jünger werden. Und damals wurde von Haus aus lieber Bier als Schnaps getrunken, obwohl das Ziel einen Rausch zu bekommen, an erster Stelle stand. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, den Alkohol um ein bisschen zu erhöhen. Natürlich wird es die Jugend nicht davon abhalten, genauso viel zu kaufen, nur weil der Alkohol 2 bis 5 Euro teurer geworden ist.
Ein alter Lehrer von mir meinte, dass die Regierung die Produktion von Alkopops verbieten hätte sollen. Ich finde damit hat er recht. Es würde meiner Meinung nach mehr bringen, als den Alkoholpreis ein wenig zu erhöhen. Die Alkoholindustrie will eben salopp gesagt auch nur überleben. Der Alkoholkonsum ging eben in der Jugend bereits zurück, bis die Industrie das Alkopopgetränk erfand. Aber wahrscheinlich würde auch dieses Verbot nur bedingt helfen. Ich habe leider keine Idee, wie wir es schaffen, dass die Kiddis es einsehen, wie schlimm und uncool wirklich der Alkoholkonsum ist. Oder ist es einfach so, dass unsere Jugend zunehmend verstimmt und perspektivlos ist und deswegen verstärkt zum Alkohol greift? Bereits in so frühen Jahren?
Ich bin auch der Auffassung, dass Alkohol teurer werden muss. Alkohol kann leicht zu Aggressivität auch im Alltag führen. Ansonsten geben Jugendliche ihr Geld nur noch für Alkohol aus und sind vielleicht nur noch am Trinken. Wenn Alkohol teurer wird, denken Jugendliche vielleicht mehr darüber nach, ob sie sich das wirklich kaufen wollen.
Wenn man die Preise steigt des wird nicht bringen, dann klauen die Jugendlichen noch mehr Geld von ihren Eltern. Dass man den Alkohol erst ab 18 macht des wird auch nicht viel bringen. Dann schickt man seinen großen Bruder, Schwester, Bekannter oder jemanden auf der Straße, und so weiter in den Supermarkt. Es gibt und wird es immer geben, eine Möglichkeit sich in den Rausch rein zu trinken
AllenFanel hat geschrieben:Ein alter Lehrer von mir meinte, dass die Regierung die Produktion von Alkopops verbieten hätte sollen. Ich finde damit hat er recht. Es würde meiner Meinung nach mehr bringen, als den Alkoholpreis ein wenig zu erhöhen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was das dann für einen Sinn hätte. Wenn man einen Teil der alkoholischen Getränke verbieten würde, dann gib es genau zwei Alternativen für die Jugendlichen, die aber beide nicht dazu führen, dass die Situation verbessert wird. Entweder wird dann einfach zu einem anderen Getränk gegriffen oder aber man mischt sich das ganze einfach selbst zusammen. Das sollte ja auch nicht besonders schwer sein. Man wird zwar nicht genau das gleiche Getränk wieder herstellen können, aber man wird sicherlich im Internet Anleitungen finden wie man sich solche Getränke selbst mischen kann.
Der Alkoholpreis sollte also erhöht werden, damit die Menschen, insbesondere Jugendliche weniger Alkohol trinken. Darf ich jetzt lachen? Früher fand ich es lustig solchen Unfug zu lesen, mittlerweile kann ich mir nur noch an den Schädel fassen. Höhere Preise werden wahrscheinlich niemand dazu bringen weniger Alkohol zu konsumieren. Das ist doch lächerlich. Ich kenne niemand den das abschrecken würde, viel mehr würden sich die meisten ebenfalls an den Schädel fassen. Wie kann ich mir so sicher sein, dass höhere Alkoholpreise den Konsum nicht senken? Seht euch mal an wie enorm die Tabaksteuer gestiegen ist. Wenn man dann noch sieht wie viele Jugendliche rauchen dann wird einem schnell klar dass höhere Preise keineswegs den Alkoholkonsum senken werden.
Allerdings wie würde eine Erhöhung des Alkoholpreises von statten gehen? Ich denke, ich weiß wie. Alle Hersteller werden sich sicher nicht einfach so untereinander absprechen dass jedes Produkt jetzt um so und so viel teurer wird. Das würde natürlich Vater Staat für alle übernehmen. Der einzige der davon profitiert ist dann auch der Staat. Das sieht man ja auch klar an den enormen Tabaksteuern. Zwar schrecken die Preise sicher einige Leute ab und andere hören vielleicht deshalb gerade auf zu rauchen, aber das dürften die wenigsten sein. Auch hier hat der Staat wieder den einzigen Vorteil. Und zwar einen Recht großen; zum einen können sie enorme Mengen an Steuern einnehmen, zum anderen können sie behaupten, sie würden versuchen etwas gegen das Rauchen zu unternehmen.
Tassadar hat geschrieben:Bier gibt es ja, soweit ich weiß, erst ab 18 neuerdings.
Diese Annahme ist falsch Bier ist in Deutschland immer noch ab 16 Jahren im Handel zu erwerben, genauso wie Wein und Sekt. Ich denke Sie verwechseln dies mit den Zigaretten.
Nun um zum Thema zu kommen kann ich nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten. Ich mit meinen 19 Jahren habe durchaus auch schon sehr viel Alkohol getrunken in meinen jüngeren Jahren. Also mit 15 - 17 Dies legte sich allerdings dann sofort wieder. Junge Menschen gehen gerne an Grenzen und testen sich aus. Was sicherlich nicht falsch ist und jeder schon getan hat ob mit Alkohol anderen Drogen oder Sex oder dergleichen.
Was ich allerdings nicht verstehen kann sind wie im ersten Beitrag erwähnt dass junge Kinder die noch auf dem Spielplatz sein sollten einen Rausch haben. Daraus schließe ich das die Eltern zu wenig Interesse und/oder Zeit mit ihren Kindern haben/verbringen. Was in meinen Augen nicht die Schuld der Kinder ist.
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