Agentur für Arbeit: Service-Hotline kostenpflichtig!

vom 31.08.2011, 21:26 Uhr

Ich musste mich leider auch vor einem Monat arbeitslos melden. Als ich dann bei der Agentur für Arbeit war, habe ich diese Mappe bekommen. Mit dabei war auch ein Blatt, auf dem die Telefonnummer der Hotline stand. Diese sollte man bei Fragen anrufen. Dort musste ich auch anrufen, um einen Termin vereinbaren zu können, um meinen Antrag abzugeben. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die Hotline nicht stolze 3,9 Cent die Minute kosten würde.

Ich finde es wirklich unverschämt, dass man für diese Telefonnummer auch noch bezahlen muss. Auch wenn es "nur" 3,9 Cent aus dem Festnetz und 42 Cent aus dem Mobilfunknetz sind, ist es immer noch genügend Geld. Gerade von den Arbeitslosen dafür Geld zu verlangen, finde ich unverschämt. Ich musste letztens auch dort anrufen, da ich eine Frage hatte. Das Gespräch hat dann insgesamt knapp 5 Minuten gedauert. Wenn man dann des öfteren dort anrufen muss, dann kann da unter Umständen ein paar Euro im Monat zusammen kommen.

Ich finde, man sollte die kostenpflichtige Hotline abschaffen. Dort rufen hauptsächlich arbeitslose Menschen an, die schon vielleicht am Existenzminimum leben. Außerdem finde ich es nicht gut, dass man nicht direkt in seiner Agentur für Arbeit, die für einen zuständig ist, anrufen kann. Wie seht ihr das? Findet ihr das auch ärgerlich oder findet ihr es gerechtfertigt, dass für die Service-Hotline Geld genommen wird?

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sämtliche Telefonnummern sind doch mittlerweile kostenpflichtig. Dass die Agentur für Arbeit kostenpflichtig ist, ist schon seit einigen Jahren so. Denn da habe ich schon vor einigen Jahren kostenpflichtig anrufen müssen. Egal, ob Kindergeldkasse oder Notdienste von Ärzten, alles ist mittlerweile kostenpflichtig, was ich ganz schön krass finde.

Aber schau mal in diesen Thread hier Günstige Ersatznummern für 0180 - Nummern . Dort habe ich von der Kindergeldkasse beispielsweise eine kostenlose Nummer bzw. Festnetznummer gefunden. Dort wird zwar angesagt, dass die Rufnummer sich geändert hat und man die kostenpflichtige Nummer wählen soll, aber wenn man dran bleibt, dann geht auf einmal der Ruf ab und man kommt da aus, wo man will. Es klappt nicht immer, aber sehr oft mit der Ersatznummer.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich persönlich finde diese Service-Hotline eine absolute Frechheit. Einerseits kann ich es nachvollziehen, dass Service auch bezahlt sein will, aber dann wird man mit irgendwelchen wildfremden Leuten in der Telefonzentrale verbunden, die nicht mal genau wissen worum es geht, und kommt nicht einmal bei der Arbeitsagentur raus, die für einen zuständig ist. Ich durfte mich auch einmal mit dieser Service-Hotline auseinander setzen und ich habe es recht schnell aufgegeben und bin einfach zur Arbeitsagentur spaziert.

Viele Arbeitslose haben nur ein Handy und das läppern sich 42 Cent pro Minute schon recht schnell zusammen und die Prepaidkarte ist teilweise recht schnell leer. Die von der Hotline sehen ja nicht wirklich durch das Telefon, dass man arbeitslos ist, von daher ist es an sich okay, dass Gebühren genommen werden. Andererseits hätte man ja eine kostenlose Rufnummer für Arbeitslose einrichten können, wo nur diese die Nummer von ihrem Fallmanager oder auf anderem Wege bekommen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Die reine Tatsache, dass für eine Dienstleistung ein Entgelt erhoben wird, finde ich nicht weiter erstaunlich oder verwerflich. Letztlich erhält man einen Gegenwert, eine Deinstleistung in Form einer Auskunft, einer Beratung oder eines Termins oder wie auch immer. Man könnte ja beispielsweise auch einfach zu der Firma gehen und dort vor Ort fragen. Gut, das ist natürlich inpraktikabel, aber es bestünde letztlich theoretisch die Möglichkeit. Wir wollen aber bitte aber immer alles und gleich und sofort und jetzt - nun, dies sind die Schattenseiten davon.

Natürlich ist es in dem Moment, wo man nur und ausschließlich bestimmte Dinge über eine Hotline erreichen kann, die Ausnutzung eines Monopols, einer Alleinstellung, und damit wenigstens moralisch kritisch. Finanziert werden muss die Arbeitsamthotline natürlich auch, und es ist letztlich müßig, darüber zu spekulieren, ob es besser wäre, die Agentur für Arbeit bekäme das Geld direkt für diese Leistung oder indirekt vom Betroffenen über dessen Telefonrechnung. Direkt würde ich für besser halten, da die Kosten hier solidarisch von allen getragen werden müssten (über Steuereinnahmen etc.) und nicht nur fast ausschließlich von Arbeitslosen, die vermutlich wesentlich weniger Geld zur Verfügung haben.

Man müsste eben bei derartiger Praxis auch eine hohe Verfügbarkeit gewähren, und daran scheint es mir viel mehr zu hapern. Ich habe bisher zwei Mal diese Hotline nutzen müssen und hatte beide Male längere, natürlich kostenpflichtige Wartezeiten. Und es gibt keine andere Möglichkeit für mich, mit der entsprechenden Abteilung Kontakt aufzunehmen als aussschließlich über die kostenpflichtige Hotline. Da beginne ich mich auch aufzuregen, wenn ich vrwiesen werde, warten muss, weitergeleitet werde, Rückrufe angeboten bekomme, die dann nicht binnen 48 Stunden (welche provate Wirtschaft könnte sich diese Zeitspannen noch erlauben?), sondern erst binnen 3 Tagen erfolgen und garantiert zu einer Zeit, die ich als absolutes No-Go angegeben habe.

Hier wird meines Erachtens ein Monopol ausgenutzt. Es stehen ja nicht nur Kosten dahinter, sondern auch die Unmöglichkeit, mit bestimmten Stellen direkt Kontakt aufzunehmen und in angemessener Zeit etwas zu verhandeln, zu besprechen oder abzuschließen. Und dafür darf ich auch ncoh bezahlen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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