Wenn der Partner plötzlich eine offene Beziehung will...

Wenn plötzlich aus dem Nichts dieser Wunsch geäußert werden würde, würde ich mich schon fragen, warum dieser Wunsch existiert und was dahinter steckt. Sicherlich würde man auch an sich selbst zweifeln, will man doch seinen Liebsten im Grunde nicht verlieren. Aber ich denke, für uns käme das so auch nicht in Frage. Wir haben da noch nie darüber gesprochen, aber für mich gehört Treue schon zur Beziehung, und das schließt eben eine offene Beziehung aus.

Es soll Partnerschaften geben, in denen eine offene Beziehung Bestand hat und man sich damit wohlfühlt, sich arrangiert hat und eben von beiden Seiten aus die offene Beziehung praktiziert werden kann, dann sollen die Beiden eben so leben. Ich würde wahrscheinlich vor Eifersucht vergehen oder es immens verdrängen, keine Ahnung. Aber wie gesagt, hier steht solch eine Beziehung gar nicht erst zur Debatte.

Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass ich der Typ für eine offene Beziehung bin, auch, wenn ich mir gut vorstellen kann, dass es Menschen gibt, bei denen dieses Beziehungsmodell gut funktioniert. Warum das für mich nicht in Frage käme, kann ich gar nicht so richtig begründen, jedenfalls fällt mir das äußerst schwer. Ich vermute aber, dass das bei mir vor allem mit dem Vertrauen zu meinem Partner zusammenhängt. Ich brauche dieses Vertrauen, um Nähe überhaupt zulassen zu können, und zu dieser Form von Vertrauen gehört bei mir auch der Glaube daran, dass ich nicht verletzt werde. Zur Verletzung gehört für mich aber wiederum die Nähe meines Partners zu einer anderen Person, und sobald ich davon erfahre, dass es diese Nähe gab, fühle ich mich meines Vertrauens beraubt, auch, wenn das für solche Menschen, die eine offene Beziehung führen können, nicht nachvollziehbar ist.

Mag sein, dass dieses Empfinden anerzogen ist und wir alle eigentlich nicht monogam sind, sondern es sich bei dieser Vorstellung von einer monogamen Partnerschaft nur um eine anerzogene handelt. Dennoch kann ich nicht anders empfinden und gehe eine Partnerschaft auch durchaus mit diesem Vorsatz ein, monogam darin zu leben. Ob das nun dauerhaft in einer Beziehung funktionieren kann oder ob man irgendwann doch einer Verlockung erliegt, hängt sicherlich von verschiedenen Faktoren ab, ich sehe eine Beziehung aber als erst einmal gescheitert an, wenn man einer solchen Verlockung dann auch tatsächlich erliegt.

Ich kenne das Problem, mit meiner derzeitigen Partnerin hatte ich diesen Fall, nur hat es sich hier ein wenig anders abgespielt. Wir waren total ineinander verliebt ohne es zu uns zu sagen, was natürlich irgendwann raus kam. Für sie kam jedoch keine feste Beziehung in Frage. Später erfuhr ich, dass sie das nur sagte, um mich nicht zu verletzen, wenn sie mir fremdgehen würde. Sie dachte, sie sei kein treuer Mensch (was sich übrigens mittlerweile nicht bestätigt hat).

Das spielt aber keine Rolle. Wenn man jemanden wirklich liebt, macht man alles mit, ich bin auch darauf eingegangen und ich habe es nicht bereut, mittlerweile leben wir in einer festen Beziehung und niemand hatte bis jetzt jemand Anderen.

Ich denke, dass man so die Partnerschaft noch enger machen kann, wenn man es nur richtig anstellt. Der Partner hat eventuell nicht mehr diesen Reiz oder Drang fremdzugehen, immerhin ist es dann ja auch nichts Verbotenes mehr. Ich bin fest davon überzeugt, dass man es wenigstens versuchen sollte, es könnte einem nutzen.

Ich will damit nicht sagen, dass es nur gut ist. Ständig ist da die Angst, dass derjenige mit dem Nächstbesten etwas anfängt. Man muss sich oftmals unglaublig im Zaum halten, um nicht komplett verrückt vor Eifersucht zu werden. Es gibt oft Streits; von beiden Seiten ausgehend.

Trotzdem denke ich, dass man in solch einer Situation nichts zu verlieren hat, immerhin macht der Partner einem ja diesen Vorschlag, das muss auch irgendwelche Gründe haben. Wobei es nicht unbedingt sein muss, dass demjenigen etwas fehlt, das kann auch einfach nur der Reiz an Verbotenem und Fremdem sein. Liebt man sich wirklich, kann man alles aushalten und diese "Phase" geht dann auch wieder vorrüber.

Wenn meine Freundin mir das vorschlagen würde wäre ich schockiert und verletzt . So konservativ das klingen mag, angesichts des aktuellen Trends zur Polygamie, bin ich der Meinung, dass eine Beziehung auf Treue basieren sollte. Wenn man gerne häufig wechselnde Geschlechtspartner hat, sollte man sich trennen und sich fragen warum man sich dann überhaupt für eine Beziehung entschieden hat.

Ich glaube auch nicht, dass eine solche Beziehung auf die Dauer funktionieren kann. Die Exfreundin eines Freundes von mir hat ihm genau dieses Angebot gemacht und die Beziehung ist innerhalb weniger Wochen daran zerbrochen. Ich verurteile natürlich niemanden der das trotzdem probieren möchte. Es soll jeder lieben wie er es für richtig hält, aber ich glaube, dass man damit eine Menge kaputt machen kann, denn Sex ist in der Regel niemals unverbindlich. Ich würde eine solche Lebensweise jedenfalls nicht in Betracht ziehen.

Wenn mir mein Partner vorschlagen würde, eine offene Beziehung mit ihm zu führen, wäre ich wahrscheinlich auch erstmal ganz schön baff. Vor allem, weil wir uns erst frisch verlobt haben und ich mir irgendwie nicht vorstellen könnte, während einer Ehe noch mit anderen Männern zu schlafen. Okay, das könnte ich mir auch jetzt nicht vorstellen; aber eine Ehe ist eben doch ein recht fester Bund. Nicht jeden, mit dem man eine Beziehung eingeht, könnte man auch gleich von der Stelle weg heiraten und dadurch mit ihm glücklich werden. Gut, ein ganz so heiliger Bund wie früher sind Ehen auch schon lange nicht mehr (außer vielleicht in einigen Religionen) , aber sie sind eben doch schon etwas Besonderes. Und gerade wenn Ehen nur wegen Eifersucht kaputt gehen, finde ich das immer sehr schade. Und Eifersucht kann ja durchaus vorkommen, wenn man eine offene Beziehung führt, egal, ob beide Partner von diesem Entschluss dazu auch voll und ganz überzeugt sind, oder eben nicht.

Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass ich Liebe und Sex mittlerweile voneinander trenne. Wenn ich nicht vergeben wäre, würde ich mich wahrscheinlich auch auf One Night Stands oder so einlassen, aber natürlich auch nicht mit jedem x-beliebigen. Es ist nur eben so, dass ich Sex nicht wirklich mit Liebe verbinde, sondern eher als eine Art um Spaß zu haben, sehe. Ich denke, dass man den Geschlechtsverkehr auch nur deswegen mit großen Gefühlen verbindet, weil man dem Anderen dabei halt sehr nahe kommt, und in der Regel möchte man ja nur geliebten Menschen so nahe sein und nur mit ihnen solche intensiven Gefühle verbinden. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Aber ich denke, wenn ich gerade eine neue Beziehung eingehen würde und mein Partner zu mir sagen würde, dass er gerne eine offene Beziehung mit mir hätte, würde ich mich trotz der Überraschung darauf einlassen – einfach mal, um zu sehen, wie das funktioniert.

Mit meinem jetzigen Partner würde ich aber nie im Leben, und das kann ich hundertprozentig versichern, eine offene Beziehung eingehen. Dafür ist mir meine Partnerschaft einfach viel zu ernst, und spätestens nach der Ehe würde ich auch von einer offenen zu einer normalen Beziehung „wechseln“. Eigentlich finde ich es relativ schade, dass ich nie die Möglichkeit bekommen habe, einfach mal auszuprobieren, ob eine offene Beziehung wirklich zu mir passen würde, denn meiner Meinung nach zählt eine solche zu den Dingen, die man einfach nicht richtig beurteilen kann, wenn man sie nicht kennt. Zwar vermisse ich in Sachen Sex bei meinem Partner absolut nichts – aber wie gesagt trenne ich Sex und Liebe halt voneinander, und daher finde ich es auch nicht so schlimm, mit anderen während der Beziehung zu schlafen, so unglaublich das auch für einige klingen mag. Aber das ist eben nur meine Meinung.

Aber nur mal angenommen, offene Beziehungen würden für mich wirklich in frage kommen, und mein Partner käme damit überhaupt nicht klar – das würde ich auch akzeptieren. Ich vermisse ja wie gesagt während einer Partnerschaft normalerweise nichts im Bett, und selbst wenn es so wäre, würde ich meinen Partner lieber darauf ansprechen, anstatt gleich mit einem anderen ins Bett zu hüpfen, nur weil dieser mir vielleicht etwas „gibt, was mir mein Partner nicht geben kann“. Fremdgehen während einer „normalen“ und nicht offenen Beziehung finde ich auch echt absolut unfair und respektlos dem Partner gegenüber. Man sollte sich in einer Partnerschaft schon einig sein, was erlaubt ist und was nicht, und sich auch daran halten. Wer es trotzdem missachtet, würde auch für mich einen Treuebruch begehen – Liebe hin oder her.

Zweifel würde ich dann aber auch an der Beziehung bekommen. Wer den auch nicht? Normal ist dieser Vorschlag ja nicht. Das hört sich erst so an als ob da vielleicht irgendwie was in der Beziehung nicht richtig läuft. Vielleicht hat er ja das Gefühl das sie ihm nicht alles geben kann beim Sex oder so was er sich dann bei einer offenen Beziehung woanders holen könnte.

Die zwei sollten auf jeden Fall noch einmal über seinen Vorschlag reden. Sonst wird sie da immer irgendwie einen komischen Gedanken bei behalten. Ich meine aber auch fragen kostet ja nichts. Und jeder zweite Mann fragt ja auch mal nach einem flotten Dreier. Also es gibt ja auch Leute bzw Paare die sowas machen und es auch klappt. Mein Geschmack wäre das nicht, muss aber jeder für sich selbst wissen.

Ich für meinen Teil finde nicht, dass Sex und Liebe zusammen gehören und habe auch eine Zeit lang in einer offenen Beziehung gelebt. Dennoch finde ich diese Situation befremdlich, weil es sich schließlich ursprünglich um eine Beziehung gehandelt hat, in der Liebe von beiden Seiten geherrscht hatte. Ich denke mir aber, dass es durchaus in Frage kommt, die Standhaftigkeit dieser Beziehung in Frage zu stellen, wenn beide Partner fremd gegangen sind, dass ist irgendwo auch kein Zufall mehr. Da wäre es eventuell auch möglich mal zu schauen, ob man nicht ein bisschen lockerer an die Sache geht und eine offene Beziehung eingeht. Dennoch hat das für mich einige Verluste zur Folge und ich denke auch eher nicht, dass eine solche Beziehung funktionieren würde. Man kann nicht von einer richtigen Beziehung der wirkliche Gefühle zugrunde lagen, auf eine offene Sexbeziehung zurückschalten.

Umgekehrt ist das meiner Meinung nach aber nicht das Problem. Als ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, habe ich ihm direkt gesagt, dass ich eine offene Beziehung möchte, weil ich zu der Zeit unter anderem auch meine Bisexualität ausleben wollte. Das war für ihn zunächst in Ordnung, irgendwann fand er dann aber doch, dass ich mich genug ausgetobt hatte und stellte neue Bedingungen auf, die eben eine feste Beziehung zur Folge hatten. Hier stuft man sich eben langsam hoch, dass finde ich ok, das Ganze Rückwärts käme für mich aber nicht in Frage.

Also ich führe eine strickt monogame Beziehung und meine Partnerin und ich reden über alles offen. Das bedeutet, wenn sexuelle Wünsche wie SM und andere Dinge ausgelebt oder probiert werden wollen, dann tun wir das auch. Wir haben uns von Anfang an alles gesagt und unsere Ansichten auf den Tisch gebracht. Ich weiß 100% das ich den passenden monogamen Deckel zu mir als Topf gefunden habe. Dies ist selten!

Wenn mir jedoch meine Partnerin aus welchem Grund auch immer eine "offene Beziehung " vorschlägt, ist für mich das Thema völlig erledigt, darauf gehe ich nicht ein und ich würde es andersherum nicht wollen. Ich muss mir glücklicherweise darum jedoch keine Gedanken machen. Der Grund, wieso ein anderer in der Beziehung das jedoch Anbieten könnte, liegt eventuell daran, dass demjenigen etwas fehlt und er/sie es sich erhofft wo anders zu bekommen. Wer redet, ist somit klar im Vorteil und könnte solch eine doofe Idee eventuell auch vorbeugen!

Eine offene Beziehung käme für mich auf gar keinen Fall in Frage! Ich wäre wohl auch ziemlich schockiert, wenn mir mein Partner so etwas vorschlagen würde. Ich würde stark an mir selbst und unserer Beziehung zweifeln, da ihm scheinbar etwas fehlt. Ich hätte wahrscheinlich sofort im Kopf, dass ihn unser Sexleben nicht mehr reizt und er einfach unzufrieden ist und sich irgendwo anders die Befriedigung suchen muss. Das würde mich schon ziemlich enttäuschen, da ich in meinem Umfeld auch noch nie mitbekam, dass jemand tatsächlich eine offene Beziehung führte.

Da ich generell ein ziemlich eifersüchtiger Mensch bin, möchte ich meinen Partner natürlich nur für mich haben. Alles andere ist für mich auch keine vernünftige Beziehung. Ich könnte nie damit leben, dass er noch andere Frauen hat, die eine Konkurrenz für mich darstellen. Ich glaube, wenn ich diesen Vorschlag zu hören bekäme, hätte ich erstmals ziemlich Zweifel an unserer ganzen Beziehung. Glücklicherweise rechne ich nicht damit, dass mein Partner eine offene Beziehung führen möchte.

Also ich bin strickt für monogame Beziehungen, dass bedeutet Treue. Ich möchte, wenn ich eine Beziehung führe, nicht, dass mein Partner oder meine Partnerin mit anderen sexuellen Kontakt hegt und pflegt. Das Ganze gilt genau so für Küssen. Ebenso sind für mich Kombinationen aus einem Dreier oder mehr auch total tabu. Ich unterdrücke damit auch keine eigenen Bedürfnisse, weil ich selber es auch nicht will.

Wenn mir also meine Partnerin mit einer offenen Beziehung ankommen würde, wäre ich total verletzt. Das würde für mich bedeuten, meine sexuellen Dienste reichen meinem Partner nicht mehr aus. Ich würde wahrscheinlich zu 100% die Beziehung auch beenden, denn wenn mir jemand so eine offene Beziehung anbietet, kann ich nicht mehr davon ausgehen, dass die Person mir auf die Dauer treu bleibt. Ich bin für vieles offen, aber auf keinen Fall einer offenen Beziehung, denn dann brauche ich in meiner Auffassung auch erst gar keine Beziehung führen, wenn ich rum poppen könnte wie ich wollte. Wenn ich Liebe, dann nur den Menschen mit dem ich zusammen bin und das soll sich nicht ändern.