Sinnlose Bushaltestellen
Heute beim Fahrradfahren ist mir wieder einmal etwas aufgefallen, was mich eigentlich nicht sonderlich stört, aber ich finde es dennoch einfach mal erwähnenswert. Es geht um die guten, alten Bushaltestellen. Und zwar finde ich, dass teilweise einfach viel zu viel Geld in diese Stellen gepumpt wird. Nicht, dass manche Bushaltestellen durchaus einmal eine ordentliche Renovierung gebrauchen könnten, das auf keinen Fall. Aber ich persönlich finde einfach, dass man Fehler seitens der zuständigen Organisationen macht, die man so eigentlich nicht zu machen bräuchte und wo man die Steuergelder sicherlich auch lieber in die Renovierung einer Haltestelle oder in die Erweiterung eines Fahrplanangebotes stecken könnte.
So gibt es manche Stellen bei uns in den Nachbar-Ortschaften, die man überhaupt nicht verstehen muss. Beispielsweise gibt es so eine Situation bei einem Nachbarsort am Bahnhof. Dort kann man logischerweise vom Zug auch in den Bus umsteigen. Soweit, so gut und dass am Bahnhof eine Bushaltestelle ist, das ist auch nicht weiter bemerkenswert. Aber direkt neben dem Bahnhof ist ein großes Einkaufszentrum. Natürlich sind auch dort viele Leute unterwegs. Aber das Einkaufszentrum beginnt keine 50 Meter vom Bahnübergang und der zugehörigen Bushaltestelle. Theoretisch könnte man eine Bushaltestelle ans andere Ende des Einkaufszentrums machen, dann würde man noch einen Sinn sehen, aber was macht man? Man stellt die Bushaltestelle direkt an den Anfang des Einkaufszentrums, also praktisch fast schon auf den Bahnhof. Man kann sich das so vorstellen, man kommt aus dem Einkaufszentrum, dann kommt die zugehörige Bushaltestelle, man geht 20 Schritte, dann ist man über den Bahnübergang und dann kommt auch schon die Bushaltestelle des Bahnhofes. Da frage ich mich persönlich doch wirklich total nach dem Sinn.
Dann geht es weiter, in einem anderen Ort. Dort steht ein McDonalds, ein Burger King, Lidl, und so weiter in einer viel befahrenen Straße. Jahrelang haben wir uns darüber aufgeregt, dass dort keine Bushaltestelle ist. Entweder, man steigt im Ort davor aus, dann dauert es eine viertel Stunde, bis man bei McDonalds + Co. ist, oder aber, man fährt zum Bahnhof, dann dauert es ähnlich lange. Hier wäre eine Bushaltestelle total angebracht. Aber jahrelang überhaupt nichts. Nun wurde die Bushaltestelle fertig gestellt. Und dennoch wird sie die nächsten 4, 5 Jahre nicht angefahren werden. Der Grund? Der Bahnübergang wird untertunnelt und deswegen sind die Straßen dort überhaupt nicht mehr für den Busverkehr vorgesehen. Demnach wird auch die Bushaltestelle nicht bedient, bevor auch nur ein Fahrgast dort einsteigen konnte. Totale Geldverschwendung, oder?
Kennt ihr auch solche Bushaltestellen, wo ihr euch einfach nach dem Sinn fragt? Das hat doch sicherlich jeder schon erlebt, wenn man sich darüber aufregt, wenn der Bus alle gefühlten 10 Meter hält, oder? Welche anderen wenig sinnreichen Bushaltestellen konntet ihr bemerken? Findet ihr nicht ebenfalls, dass es sich hierbei um Geldverschwendung handelt?
Ich finde auch die Aufteilung der Bushaltestellen an manchen Orten wirklich unsinnig. Wenn jede Haltestelle 5m voneinandern entfernt ist, was bei mir im Ort wirklich der Fall ist, frage ich mich ob es sich wirklich lohnt mit dem Bus zufahren. Auch braucht man sich nciht um die lange Fahrtzeit zu beschweren, wenn der Bus unnötigerweise alle 5 Minuten halten muss, weil die Haltestellen so nah aneinander liegen.
Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei diesen sinnlosen Haltestellen ist ganz einfach auch der Zeitfaktor. Dem Busfahrer fällt es nämlich schwer so den Fahrplan einzuhalten. Fahrgäste die nun beispielsweise zum Bahnhof oder ähnlichen Orten gefahren werden müssen haben so das zeitliche Nachsehen.
Dadurch kann das Busfahren auch für einige Fahrgäste unattraktiv werden und sie nutzen dann andere Beförderungsmöglichkeiten. Das gestaltet sich dann natürlich zum Nachteil der betreffenden Verkehrsbetriebe, denn diese sind nun einmal auf Einnahmen durch die Fahrgäste angewiesen.
Zählen diese beiden Bushaltestellen (beim Bahnhof und Einkaufszentrum) denn zu einer Linie? Denn es kann durchaus sein, das da sogar unterschiedliche Unternehmen stoppen. Die einen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG und die anderen mit der Gemeinde oder dem Betreiber des Einkaufszentrums. Klingt zwar vielleicht unlogisch, aber ist durchaus im Bereich der normalen Möglichkeiten. Einfach weil man zu wenig untereinander kommuniziert.
Ähnliches mit der neuen Bushaltestelle, welche wegen andere Bauarbeiten nicht genutzt werden kann. Auch da fehlt es einfach an der Kommunikation. Sowas ist zwar meist üblich, aber auch nicht überall so. Ich kenne Orte, wo man Baumaßnahmen so lange geschoben hat, bis die Firmen welche Gas, Wasser, Strom etc. verlegen, auf einen zusammenhängenen Zeitraum gelegt werden konnten. Einfach um ein mehrmaligen aufreißen des Gehweges zu verhindern.
Nur sind das leider die Ausnahmen, wobei das im ländlichen Bereich wesentlich schlimmer ist, als in Städten. So jedenfalls sind meine Erfahrungen dazu. Wobei es auch in Städten sowas gibt, einfach weil die Verantwortlichkeiten für die Straßen zwischen Kommune, Kreis und Bund aufgeteilt sind.
Ich schreibe mal jetzt für die Leute, denen es schwer fällt 20 Meter weiter zu gehen und dann auch noch mit Einkaufstaschen. Als ich noch jung war habe ich auch oft gedacht, dass die Bushaltestellen viel zu dicht aneinander stehen. Aber je älter man wird, desto mehr Sinn sieht man in Bushaltestellen, die dichter aneinanderstehen. Denn überall wohnen auch ältere und gebrechlichere Menschen, die aber gerne noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollen.
Eine Bushaltestelle, die 5 Meter auseinandersteht, ist sinnlos, da gebe ich dem Schreiber Recht. Aber oft ist es wirklich so, dass so dicht stehende Bushaltestellen für andere Linien sind. So ist es auch hier. Es ist praktisch wie beim Zug die Bahnsteigaufteilung.
Ich denke, dass diejenigen, die diese Bushaltestellen planen auch wissen, was sie machen und sie genau geprüft haben, wo die Bushaltestellen sinnlos sind. Wenn die Haltestelle am Einkaufszentrum ist, dann ist es nur gut für die Geschäfte. Denn wenn ich noch weit laufen muss, wenn ich das Eingekaufte dabei habe, würde ich eher mit dem Auto fahren als mit dem Bus.
Ich kenne keine unnützen Haltestellen und ich glaube auch nicht, dass die, die man für unnötig hält auch wirklich unnötig sind. Man darf nicht nur auf seine eigenen Bedürfnisse achten, sondern man muss auch die Bedürfnisse anderer Leute sehen. Solange man jung und agil und gesund ist, braucht man nicht so viele Bushaltestellen. Aber was nutzt es eine, Menschen, wenn er lange laufen muss um mit dem Bus zum Arzt zu fahren.
Diamante hat geschrieben:Ich schreibe mal jetzt für die Leute, denen es schwer fällt 20 Meter weiter zu gehen und dann auch noch mit Einkaufstaschen. .
Das ist aber jetzt nicht dein Ernst, denn wer nur noch 20 Meter unbeschwert gehen kann sitzt im Rollstuhl. Ich kann hier nämlich mitreden weil ich Rollstuhlfahrer bin. Ich benutze vielleicht im Jahr wenn es hoch kommt 2 Mal den Bus. Und auch die anderen Personen benutzen schon alleine aus gesundheitlichen Gründen andere Verkehrsmittel, weil das Einsteigen unter Umständen schon sehr schwer wird. Diesen Leuten nützt ein Bus nun nicht unbedingt sehr viel.
@karlchen: Ich habe nicht geschrieben, dass einer nur 20 Meter laufen kann. Ich habe von 20 Meter WEITER geschrieben. Ich bin im Moment gehandicapt und mir fällt das längere Gehen schwer und wenn ich schon eine Weile gelaufen bin, bin ich froh, wenn die Bushaltestelle nicht noch weiter ist und deswegen brauche ich hoffentlich noch lange keinen Rollstuhl. Für alte Leute ist es schon ein Unterschied, ob sie 100 Meter laufen oder 120 Meter und an die Leute denke ich und ich denke eben, dass die Bushaltestellen gerechtfertigt sind.
Zu dem Punkt mit dem Einkaufszentrum. Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt die neue Haltestelle VOR dem Einkaufszentrum. Könnte auch möglich sein, dass das Gelände vor dem Einkaufszentrum der Stadt ist und die weniger Miete für die Bushaltestelle möchte, als der Besitzer des Grundstücks auf dem das Einkaufszentrum steht. Und dann kommt es auch darauf an, wie der Bus fährt. Der Weg hinter das Einkaufszentrum könnte durchaus auch ein Umweg sein. Was dann wieder mehr Kosten für das Busunternehmen heißt. Ansonsten stimme ich Diamante zu. Auch mir sind manche Entfernungen nach Einkäufen einfach zu weit. In dem beschriebenen Fall müsste man ja von der Haltstelle am Bahnhof auch noch über die Bahngleise zum Einkaufszentrum. Mir wäre das mit vielen Einkäufen eindeutig zu weit.
Ich fahr selten außerhalb der Innenstadt mit dem Bus. Früher habe ich oft gedacht, warum hält den nun hier mitten in der Pampa der Bus? Steigt doch eh nie einer aus. Bis mir bewusst wurde, dass auch dort Menschen leben, wenn auch nur vereinzelt und die sicherlich froh sind, dass sie nicht ein paar Kilometer weiter bis zur nächsten Bushaltestelle laufen müssen.
In der Innenstadt halten sich die Bushaltestellen in Grenzen. An manchen Stellen würde ich mir noch mehr Bushaltestellen wünschen. Was allerdings ganz schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, sind die Gewerbegebiete, beziehungsweise das was man die Grüne Wiese nennt. Sprich Einkaufszentren außerhalb des Stadtkerns. Ähnlich sieht es mit Baumärkten aus. Bei uns sind auch die meisten Schuhgeschäfte im Gewerbegebiet. Wenn ich viel Zeit und Lust habe fahre ich da mal zum Schuhe schauen. Kostet mich mehrere Stunden weil die Entfernungen so weit sind. Leider lässt sich auch Online nicht wirklich in Erfahrung bringen, wie ich die Strecken mit dem Bus zurück legen könnte.
@Diamante
Diese von dir genannten 20 Meter machen den Kohl nicht fett, denn auch ältere Leute können unter Umständen 20 Meter weiter laufen. Bei uns Rollstuhlfahrern sieht es da anders aus, denn wir können nur noch 20 Meter gehen leider. Aber für uns sind die gehäuften Haltestellen wirklich keine reale Hilfe. Nenne es wie du es willst.
Bei uns gibt es soweit mir bekannt keine unsinnigen Bushaltestellen. Sicherlich denkt man das manches Mal, vor allem natürlich dann, wenn man zum x-ten Mal an einer vorbeifährt, an der weder jemand ein noch aussteigt - aber vielleicht tut das auch nur keiner zu diesen Zeiten. Ich bin wirklich froh, dass ich mein Auto habe und bin neulich doch mal wieder die komplette Strecke gelaufen. Mit Rucksack, Tasche und einer Menge Flaschen. das war nicht besonders schön. Sicherlich hat das aber zum Teil natürlich auch einfach etwas mit Faulheit zu tun.
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass es für gehandikapte Menschen wirklich weniger unsinnig sein kann. Und nicht jeder sitzt dann automatisch im Rollstuhl. Und auch nicht jeder hat automatisch ein Auto, geschweige denn, dass er noch Fahrrad fahren kann. Es gibt genug Krankheiten, wo einem das Atmen einfach schwerer fällt und da kann eine scheinbar unnütze Bushaltestelle schon sehr viel nützen. Vor allem dann, wenn der Betroffene genau diese immer zum ein- und aussteigen benutzt.
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