Unfall - Wann zurück ziehen?
Ich denke du hast dich vollkommen richtig verhalten. Wieso sollte ich auch dort bleiben, wenn schon einige andere Personen am Unfallort sind? Ob nun 2 oder 3 Personen dort stehen, macht für mich keinen Unterschied. Trotzdem hätte ich gewartet bis die Polizei eingetroffen wäre. Einfach aus Solidarität zu den Opfern. Denn wenn jeder so gedacht hätte wie du, wären die Opfer doch wieder alleine gewesen
Du hast den Unfallhergang nicht gesehen und wurdest auch sonst nicht gebraucht. Also war es richtig, das du wieder gegangen bist. Die Leute, die dann noch rumstanden aus der Nachbarschaft machten das aus reiner Sensationsgier und stehen dann eher den Polizisten im Weg, als das sie von Nutzen sind.
Und selbst, wenn man dann von den Unfallbeleiligten jemand umkippt und ein Arzt benötigt wird, kann man dich bei Bedarf ja noch holen bzw. dich bitten den Arzt zu rufen. Von daher, je weniger Leute die Arbeit von Polizei und bei Bedarf eben Rettenkräften behindern, desto besser können diese auch ihren Job machen.
Ich finde es super, wie du dich verhalten hast. Du hast ihm nach seinem Befinden gefragt und ihm sogar angeboten, sich bei dir ein bisschen auszuruhen. Ich glaube ich hätte mich auch verzogen, da ja noch andere Nachbarn vor Ort waren.
Gott sei Dank bin ich noch nie in eine Situation gekommen, wo ich der erste am Unfallort war z. B. Gut dass ich in diesem Schuljahr einen Auffrischungskurs zum Thema "Erste Hilfe" erhalte. Ich kann mich zwar noch wage daran erinnern, wie man Erste HIlfe leistet, nur bin ich mir verdammt unsicher.
Ist halt leider so, dass es nicht jeder so macht wie du und so kommen halt diese Gafferherden zusammen. Die wenigsten der Schaulustigen kommen überhaupt auf die Idee weitere Maßnahmen einzuleiten, wie Notruf absetzen oder die Polizei zu verständigen.
Soweit hast du dich richtig verhalten, es ist immer wichtig alle Unfallbeteiligten zu fragen ob es ihnen gut geht und nicht nur einen Teil. Denn auch der Autofahrer kann betroffen sein und Bedarf psychischer Betreuung. Ebenfalls über was sich streiten ließe, dass doch ein Rettungswagen verständigt wird selbst wenn auf den ersten Blick die Beteiligten unverletzt zu sein scheinen. Reinschauen kann halt niemand, und gerade bei Motorradfahrern die keinerlei Knautschzone vor sich haben können sogar beim vorzeitigen Absteigen etwas abbekommen haben. Von dem Bereich hier kann ich sagen, dass die Polizei meistens einen Rettungswagen hinzuziehen wird, da die Polizei hier nicht wie anderswo bereits üblich eine erweiterte Medizinische Ausbildung genossen haben und um sich selbst abzusichern, selbst wenn niemand von den Beteiligten am Ende Transportiert wird.
Du selbst hast dich richtig Verhalten, ich hätte es wohl nicht anders gemacht. Auch alle befragt ob alles in Ordnung ist, je nach dem verständigt was notwendig ist und mich dann zurück gezogen, sofern ich kein Zeuge des geschehenen bin und etwas zur Klärung beitragen kann. Das einzigste was ich kritisch betrachte als Rettungsassistentin, es ist zwar nett gemeint dass du den Betroffenen anbietest sich bei dir in der Wohnung auszuruhen, aber du weißt ja nicht ob doch jemand anderes die Rettung informiert hat die dann ihren Patienten suchen dürfen. Wenn man das anbietet, dann sollte man auch jemanden informieren wo der vermeintliche Patient ab geblieben ist um es den nachrückenden Kräften einfacher zu machen und es gibt nichts nervigeres als 20 Minuten sämtliche klingeln zu drücken und zu fragen.
Ich finde, das diese ganzen Schaulustigen überflüssig sind, da sich meistens dann eine große menge bildet und den anderen Verkehr nur hindert. Als Zeuge sollte man natürlich vor Ort bleiben um einige Aussagen treffen zu können und vielleicht der Polizei helfen kann.
Ich kenne das auch von vielen Leute, die sich dann hinstellen und nur beobachten und dann gleich zum nächsten rennen und erzählen was sie gesehen haben und dann meistens auch alles noch verkehrt und statt eines gebrochenen Bein, ist gleich meistens einer gestorben.
Ich muss auch sagen, das es vermehrt ältere Leute sind, die gerne beobachten und die tatsachen dann so verdrehen, das es ganz anders gewesen ist und meistens alles viel schlimmer reden. Aber nochmal zu deiner Aussage, ich finde du hast dich richtig Verhalten und hast dich zum richtigen Zeitpunkt zurückgezogen.
Eigentlich hast du dich richtig verhalten, anders hätte ich es auch nicht gemacht. Umso mehr Leute dort sind, umso mehr kann man eigentlich auf behindern. Da ja schon mehrere Menschen zur ersten Hilfe waren und die Polizei auch schon alarmiert wurde, was solltest du dann noch tun? Ich denke mal auch, das du einen „kleinen“ Schock hattest, weil in solch einer Situation ist man glücklicherweise nicht jeden Tag.
Wenn ich der erste am Unfallort gewesen wäre, dann hätte ich auch bis zum eintreffen der Polizei beziehungsweise des Krankenwagens gewartet. Wenn man Ersthelfer ist , hat die Polizei dann bestimmt auch noch ein paar Fragen. Leider werden durch Gaffer die Arbeit der Polizei und des Arztes behindert. Du hast dich richtig verhalten und brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.
@Sorae, ich hätte da aber auch Bedenken einfach so einen Rettungswagen zu verständigen, zumal ich bisher bei allen Unfällen, die ich auch beruflich begleite immer davon gehört habe, dass die Polizei da ohnehin im Zweifelsfall für medizinische Hilfe sorgt.
Ich hätte es genauso gemacht, wie Du Nelchen, und mich schnell wieder zurück gezogen, wenn ich weder Zeuge gewesen wäre noch sonst irgendwie Hilfe nötig gewesen wäre. Gerade wenn auch schon andere Personen da standen, die geholfen haben, dann muss man den Kreis doch nicht künstlich vergrößern. Ich weiß nicht, ob Du das gemacht hast, aber da Du ja direkt an der Unfallstelle wohnst hätte ich vielleicht noch darauf hingewiesen, dass Du bereit bist zu helfen, wenn es denn nötig ist. Andererseits hat man das ja aus Deiner Handlung vielleicht auch schließen können.
JotJot hat geschrieben:@Sorae, ich hätte da aber auch Bedenken einfach so einen Rettungswagen zu verständigen, zumal ich bisher bei allen Unfällen, die ich auch beruflich begleite immer davon gehört habe, dass die Polizei da ohnehin im Zweifelsfall für medizinische Hilfe sorgt.
Wegen was hättest du Bedenken ? Was kann schon im schlimmsten Fall passieren, dass sie umsonst angefahren sind. Kosten entstehen dem Anrufer oder den Beteidigten die einen Transport verweigern nicht, das finanzieren quasi die Kreisverbände aus dem Jahresbudget das sie von den Krankenkassen bezahlt bekommen. Im Zweifel können die "Profis" dennoch einmal einen Blick draufwerfen und sehen vielleicht etwas, von dem ein Laie/Ersthelfer nicht mal wusste das es so etwas gibt. Es würde nur eine zusätzliche Sicherheit für die Beteidigten und vor allem für einen selbst als Ersthelfer entstehen, da diese meistens sowieso mit der Situation überfordert sind.
Wie gesagt bei der Polizei in einigen Bundesländern genießen die Beamten ebenfalls eine erweitere Medizinische Ausbildung rum Rettungssanitäter oder sogar zum Rettungsassistenten. Damit können sie solche Situationen dann besser einschätzen, der normale Polizist wird sich im Zweifel zu seiner Absicherung immer einen Rettungswagen dazu kommen lassen, selbst wenn die Beteidigten alle angeben, dass es ihnen soweit gut geht. Ergo handelt er dann nicht anders als ein Laienhelfer - wie gesagt es kann nix passieren wenn man mal "falschen Alarm schlägt" und ein Rettungswagen in einer solchen Situation umsonst anrollt.
Ich bin im Allgemeinen nicht der Typ, der sofort gaffen geht, wenn irgendwo etwas los zu sein scheint. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, als es mal im Nachbarhaus gebrannt hat. Die ganzen Nachbarn standen auf der Straße, während ich im Haus blieb und hoffte, dass das Getöse draußen zeitnah aufhört. Ich sehe überhaupt keinen Sinn dahinter, sich dort auf die Straße zu stellen, um dort einen Unfall, ein Feuer oder einen anderen Vorfall dieser Art zu beobachten. Als Außenstehender kann man ohnehin nicht viel machen. Falls jemand verletzt ist und kein Arzt oder Sanitäter vor Ort ist, würde ich schauen, ob ich helfen kann. Das wäre es dann aber auch schon. Ich mache die Probleme von anderen nicht zu meinen und versuche auch nicht, mich durch blödes Herumstehen wichtig zu machen.
Ich denke, dass es bei vielen Leuten ein Mix aus perverser Neugier und Wichtigtuerei ist, wenn sie sich an einen Unfallort stellen und das Geschehen beobachten. Jeder weiß, dass er letztendlich dort nicht gebraucht wird. Trotzdem rennen alle immer sofort zu einem Unfallgeschehen, wann immer sie eines erspähen können. Das ist irgendwo auch ein bisschen armselig und einfach voyeuristisch. Worin der Reiz liegt, kann ich mir nicht erklären - vielleicht ist es eine merkwürdige Sehnsucht nach fremdem Unglück.
Ich weiß gar nicht, ob ich das Haus überhaupt verlassen hätte, wenn ich gesehen hätte, dass schon mehrere Nachbarn in der Gegend herumstehen. Vielleicht hätte ich dem Mann kurz zugerufen und ihn gefragt, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Danach hätte ich das Fenster geschlossen und wäre den Dingen nachgegangen, die ich im Haus tun wollte. Ich finde es richtig, dass du wieder ins Haus gegangen bist und nicht dort nutzlos in der Gegend herumgestanden hast, so wie das bei den anderen Leuten offensichtlich der Fall war. Ich würde nur hingehen beziehungsweise vor Ort bleiben, wenn meine Hilfe gebraucht würde.
Das ist meiner Meinung nach eine Frage, die man nicht pauschal beantworten kann, da sie einfach von sehr vielen Faktorne und der Unfallsituation abhängt. Ganz allgemein würde ich erstmal folgendes sagen: wenn sichergestellt ist, dass alle Gefahrenbereiche bagesperrt sind, sich um Verletzte gekümmert wird, der Verkehr geregelt wird und Polizei und Rettungswagen verständigt sind, dann kann man über einen geregelten Rückzug nachdenken. Hat man den Unfall direkt als Zeuge beobachtet, dann sollte man wenigstens so lange vor Ort bleiben, bis die Polizei ankommt, damit die Personalien aufgenommen werden können.
Vor gut vier Wochen war ich als Reisebegleiter mit einem Bus unterwegs und da war auch kurz vor uns ein Unfall passiert. Dabei hatte sich einer unserer an diesem Tag drei gemeinsam fahrenden Busse in den Graben gelegt, er lag also quasi um neunzig Grad gekippt, vielleicht auch etwas mehr. Wir beiden anderen folgenden Busse haben sofort angehalten und sind zur Hilfe geeilt. Die Passagiere mussten über Heckfenster und Dachluke den Bus verlassen. Freundlicherweise waren auch schon gleich einige norwegische Autofahrer vor Ort und haben geholfen, u.a. den Verkehr geregelt, die Polizei gerufen etc. Glücklicherweise hatte sich niemand ernsthaft verletzt, auch wenn ein Krankenwagen gerufen und die Personen zur Sicherheit kurzfristig ins Krankenhaus kamen, aber nur für wenige Stunden.
Bei dieser Situation war es klar, dass wir natürlich nicht einfach so weiterfuhren oder nur kurz halfen. Wir mussten die verunglückten Passagiere zurück ins Dorf schaffen, ich blieb in erster Linie als Dolmetscher vor Ort und telefonierte u.a. mit dem Bergungsunternehmen, übersetzte für die Polizei und die Krankenwagencrew. Irgendwann war mein Bus dann auch zurück und glücklicherweise war da aber dann schon soweit alles geregelt, dass nur noch die Fahrer des umgekippten Busses und der Bergungstrupp vor Ort waren, so dass wir auch weiterfahren konnten. Die Polizei hat sich aber noch ein paar Mal bei mir gemeldet an dem Tag, um ein paar Dinge abzuklären, da ich vorher eben schon als Dolmetscher fungiert hatte. Dankenswerterweise hatten meine Passagiere auch Verständnis dafür, dass wir dadurch, dass meine Fahrer und ich vor Ort geholfen haben, eine Verspätung von 1,5 Stunden hatten.
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