Der Lehrer hat immer Recht?

@Trisa
Klausuren der Nachkorrektur werden von den Prüfern auch nicht einfach umbewertet. Bei uns war das immer so, dass der Schüler sich aussuchen durfte, ob er die Klausur einscannt und die Markierungen des alten Lehrers entfernt oder so im Original abgibt, dann kamen die Bögen des Lehrers hinzu, wo der Erwartungshorizont drauf steht und der neue Lehrer bewertet die Klausur. Sollte es nun heftige Differenzen geben, wird der Stufenleiter eingeschaltet, dieser stellt einen Antrag beim Schulleiter wo das Problem vorgeführt wird und anschließend kann die Note somit geändert werden. Dem kann eine Abmahnung an den Lehrer folgen, der nachweislich falsch bewertet hat. So war das bei uns.

Ich kenne ähnliche Fälle auch aus meiner eigenen Schullaufbahn. Zwar haben diese nicht direkt mich betroffen aber unter anderen einen guten Freund und einen weiteren Klassenkameraden. Es ging sich um unseren Englischlehrer, der konnte die beiden (er hatte sie früher schon einmal kennengelernt) als wir ihn in der Oberstufe hatten, nicht ausstehen und hat sie immer dran genommen, wenn er in deren Blick gesehen hatte, dass sie die Antwort auf eine Frage nicht wussten. Bei dem Einen hat er auch mal ein Referat unterbrochen mit der Aussage "das ist mir jetzt zu blöd, du redest eh nur Quatsch". Ein Frechheit, meiner Meinung nach. Der eine ist irgendwann von der Schule gegangen, der andere hat sich durch seinen Unterricht gequält, dadurch dass er das Fach nicht im Abitur hatte, war das nicht so tragisch für ihn.

Aber auch von meiner Freundin kenne ich dieses unverschämte Verhalten von Lehrern. Sie hat sich unter Druck gesetzt gefühlt und ist deswegen ab und zu nicht zur Schule erschienen. Nachdem sie diesbezüglich einen Psychologen aufgesucht hat und das auch mit ihrem Lehrer (der Vertrauenslehrer der Schule) besprochen hat, hat dieser sich über sie lustig gemacht. Auf die Sprüche will ich gar nicht eingehen, aber ich frage mich dann auch, wie so ein Lehrer dann Vertrauenslehrer sein kann, wenn er den Schülern null Verständnis entgegenbringt und sich noch über diese Lustig macht und sie weiter unter Druck setzt mit seinem Verhalten. Es hat sich im Endeffekt geklärt, aber der bittere Beigeschmack bei dem Lehrer bleibt.

Andere Lehrer wiederum sind nett und zuvorkommend und mit denen kann man auch reden. Es liegt meiner Meinung nach weniger an den Lehrern an sich, als an den Menschen, die die Lehrer sind. Einige können mit Kritik beispielsweise nicht umgehen, da sie ja alles besser wissen und den Schülern etwas beibringen müssen beziehungsweise dieses Bild haben. Da passt es nunmal nicht hinein, dass Schüler etwas vielleicht anders oder besser machen können (vor allem, wenn es sich dabei um sehr alte Lehrer handelt die noch nach ihren fast vorkrieglichen Methoden arbeiten). Andere Lehrer wiederum suchen aktiv das Gespräch mit Schülern, gehen auf diese ein und versuchen ihren Unterricht zusammen mit den Schülern zu gestalten, das sind für mich richtige Lehrer, denn sie gehen auf Schüler ein, anstatt sie zu schikanieren, sich über sie lustig zu machen oder sie unter Druck zu setzen.

Ich glaube es ist immer so, dass irgendein Lehrer einen bestimmten Schüler, oder mehrere unfair bewertet. Ganz einfach, weil er sie nicht mag. Das geht natürlich nicht. Manchmal werden Schüler ganz gezielt vom Lehrer geärgert. Das finde ich absolut nicht ok.

Definitiv hat ein Lehrer nicht immer Recht. Früher in der Realschule hatten meine Lehrer eigentlich immer Recht. Damals haben sie mir vieles weiß machen wollen. Ich war damals auch sehr oft anderer Meinung. Aber der Lehrer hatte dann eigentlich in den meisten Fällen im Nachhinein trotzdem Recht.

Auf der Berufsschule hatte ich eigentlich sehr viel mehr Lehrer, die nicht wirklich wussten wovon sie reden. Da haben sich natürlich auch viele der Lehrer mal in irgendwelchen Fällen geirrt. Gerade bei den Informatikern kann es oft sein, dass der Lehrer eben nicht mehr auf dem neusten Stand ist und somit nicht Recht hat. Die Lehrer werden eben auch Älter.