Neuer Missbrauchsskandal in Österreich

vom 25.08.2011, 12:07 Uhr

In Österreich ist wieder mal ein Missbrauchsfall aufgetreten. Ein Mann hat seine zwei Töchter Jahrzehnte lang gefangen gehalten und misshandelt. Als der Mann wieder einmal sich an seiner Tochter vergehen wollte, hat sie ihn weg gestoßen und er ist umgefallen. Dabei ist er anscheinend ungünstig gefallen und konnte sich nicht mehr bewegen. Einige Tage darauf hat eine Sozialhelferin den Mann gefunden und hat die Töchter regelrecht aus der Gefangenschaft befreit.

Wer weiß wie lange das noch weiter gegangen wäre und vielleicht sogar nie ans Licht gekommen wäre. Ich finde das wirklich schrecklich. Irgendwie finde ich es auch merkwürdig, dass dieses Verbrechen wieder in Österreich war.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie so etwas Jahre lang unbemerkt bleiben kann. Ich meine, dass Verschwinden der Töchter muss doch aufgefallen sein. Und dann sollte man doch davon ausgehen, dass die Polizei gründlich nach ihnen sucht. Da fragt man sich doch, wie viele Opfer noch unentdeckt in irgendwelchen Kellern auf ihre Peiniger warten.

Ein Mann, der sich an seinen eigenen Kindern vergeht, gehört ein für alle Mal weg gesperrt. Die Todesstrafe wurde ja leider abgeschafft, aber ich bleibe dabei, solche Menschen haben nichts anderes verdient. Allerdings glaube ich, dass diese Situation nicht nur in Österreich ist. Prinzipiell kann schließlich in jedem Land für ein ausreichendes Versteck gesorgt werden und es gibt überall auf der Welt geisteskranke Menschen, die sich ihre Opfer halten wie ein Tier. Es ist erschütternd, wie viele unschuldige Menschen solch ein Schicksal erleiden müssen und sich oft erst nach Monaten oder sogar Jahren befreien können - wenn sie es denn überhaupt einmal schaffen und nicht vorher umgebracht werden oder wegen Mangelerscheinungen oder aus anderen Gründen sterben.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Anky hat geschrieben:Ein Mann, der sich an seinen eigenen Kindern vergeht, gehört ein für alle Mal weg gesperrt.

Und an fremden Kindern? Das geht? Oder wie?

Anky hat geschrieben:Die Todesstrafe wurde ja leider abgeschafft, aber ich bleibe dabei, solche Menschen haben nichts anderes verdient.

Na klar, Rache und Vergeltung haben ja schon immer Frieden und Glück über diese Welt gebracht. Zum Glück denken die meisten Menschen bei uns anders.

Anky hat geschrieben:[...] Es ist erschütternd, wie viele unschuldige Menschen solch ein Schicksal erleiden müssen [...]

Habe ich da was verpasst? Wie viele sind denn das so ungefähr? So schlimm wie jeder einzelne Fall ist, aber findest du das nicht etwas übertrieben? Gibt es Anzeichen dafür, dass es sich um mehr als Einzelfälle handelt?

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe das auch gerade im Radio gehört. Ich bin auch aus Österreich und wenn es solche Nachrichten gibt, die vermutlich wieder durch die ganze Welt gesendet werden, dann schäme ich mich wirklich, aus Österreich zu sein. Natürlich gibt es solche Vorfälle leider auf der ganzen Welt. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele armen Personen noch unfreiwillig festgehalten werden. Ich bete dafür, dass diese Menschen die Kraft und Möglichkeit finden, sich zu befreien.

Mich wundert es immer wieder, das so etwas überhaupt möglich ist. Bei diesem aktuellen Fall ist der Täter schon achtzig Jahre alt! Und er hat seine beiden Töchter bereits mit vier und zwölf Jahren angefangen zu missbrauchen. Ich kann mir das nicht vorstellen, wie es zu solchen Taten kommen kann. Kinder sollte man eigentlich lieben und Spaß mit ihnen haben und sie nicht quälen. Wie kann man seine eigenen Kinder über vierzig Jahre lang misshandeln. Haben diese Verbrecher denn kein schlechtes Gewissen? Die müssen doch krank sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

Für mich ist es auch grausam zu sehen, dass es für die Opfer eigentlich überhaupt keine Genugtuung gibt. Was hilft es denn, wenn die Täter dann hinter Gitter verschwinden. In den meisten Missbrauchsfällen handelt es sich doch meist nur um ein paar Jahre. Und dann werden die Täter freigelassen und missbrauchen einfach weiter. Echt traurig, das so was möglich ist!

» lisa1902 » Beiträge: 249 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Richtlinie2 hat geschrieben:
Anky hat geschrieben:Ein Mann, der sich an seinen eigenen Kindern vergeht, gehört ein für alle Mal weg gesperrt.

Und an fremden Kindern? Das geht? Oder wie?

Nein, wenn ich mich richtig erinnere habe ich das auch noch nie behauptet. Und übrigens nicht nur an Kindern, da du ja anscheinend nicht daran denkst möchte ich hinzufügen, dass es an Erwachsenen genauso abscheulich ist. Nur in diesem Spezialfall scheint es sich um die leiblichen Kinder zu handeln, da wollte ich die Allgemeinheit außen vor lassen. Das wäre OT.

Anky hat geschrieben:[...] Es ist erschütternd, wie viele unschuldige Menschen solch ein Schicksal erleiden müssen [...]

Habe ich da was verpasst? Wie viele sind denn das so ungefähr? So schlimm wie jeder einzelne Fall ist, aber findest du das nicht etwas übertrieben? Gibt es Anzeichen dafür, dass es sich um mehr als Einzelfälle handelt?


Ja, da hast du offenbar etwas verpasst. Wie viele Frauen, Kinder und in Einzelfällen auch Männer werden denn deiner Meinung nach so sagen wir mal in einem Jahr auf der Erde vergewaltigt ? Drei ? Vier ? Und selbst, wenn es nur eine einzige Person wäre, ich fände es weiterhin schrecklich. Vielleicht, weil ich einfach nicht in der Lage bin, einen Triebtäter zu verstehen ? Du etwa ? Übrigens, das sehe ich im Allgemeinen so, bei allen Straftaten.Nicht nur bei dieser Art von Verbrechen.[/quote]

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


lisa1902 hat geschrieben:Ich habe das auch gerade im Radio gehört. Ich bin auch aus Österreich und wenn es solche Nachrichten gibt, die vermutlich wieder durch die ganze Welt gesendet werden, dann schäme ich mich wirklich, aus Österreich zu sein. [...]

Ein etwas heftig übertriebener Chauvinismus, findest du nicht? Was habe ich damit zu tun, wenn mein deutscher Nachbar seine Frau vergewaltigt? Ich kann nichts dafür, dass er das tut, ich kann nichts dafür, dass ich Deutscher bin und ich ich kann auch nichts dafür, dass ich ein Mann bin. Für nichts davon kann ich was oder müsste ich mich auch nur im Ansatz schämen. Wenn ich das mitbekommen würde, sähe die Sache anders aus. Aber was hast du damit zu tun? Nicht nachvollziehbar. Niemand wirft dir was vor.

Anky hat geschrieben:Ja, da hast du offenbar etwas verpasst. Wie viele Frauen, Kinder und in Einzelfällen auch Männer werden denn deiner Meinung nach so sagen wir mal in einem Jahr auf der Erde vergewaltigt ? Drei ? Vier ? Und selbst, wenn es nur eine einzige Person wäre, ich fände es weiterhin schrecklich.

Ich habe ja nicht geahnt, dass du von der Besonderheit des speziellen Falls über den wir reden, den Bogen bis hin zu allen vergewaltigten Menschen dieser Welt spannen wolltest. Ja klar ist das schrecklich, so wie alle Körperverletzungen, Folterungen, Kriege, Morde und jede Form von Gewalt im Allgemeinen. Muss man das denn immer noch extra groß und breit erklären? Wenn wir da alle unsere ständige Betroffenheit ausdrücken wollten, kämen wir nicht mehr dazu, diesen Sumpf wieder zu verlassen. Das ist wohl wenig zielführend. Lass uns doch einfach bei o. g. Fall bleiben, der ja nun wirklich seine sehr speziellen Eigenheiten hat.

Anky hat geschrieben:Vielleicht, weil ich einfach nicht in der Lage bin, einen Triebtäter zu verstehen ? Du etwa ?[...]

Das ist die Stelle, wo es wieder interessanter wird. Du magst die Frage provozierend oder rhetorisch gemeint haben. Aber sie verdient eine Antwort. Und die liegt auf der Hand. Ich frage mich, was ist ein "Triebtäter", denn den unterstellst du ja hier? Ein Triebtäter ist jemand, der seinen Trieb nicht steuern kann. Hintergrund kann ein psychisches Problem, also eine Art Defekt sein. Das bleibt festzustellen. Wenn aber ein Mensch in dieser Hinsicht ein Defizit hat, könnte es sein, dass dieser Mensch hier eine verminderte Schuldfähigkeit hat.

Macht und Gewalt sind im Menschen nun mal fest verankert und wenn man ihm "die Möglichkeit gibt" (oder ihn in eine entsprechende Situation geraten lässt), lässt er womöglich diese Bestie auch raus. So etwas kann man sogar experimentell nachvollziehen (Stichwort "Stanford-Prison-Experiment").

Was da im o. g. Fall aus Braunau nun wirklich geschehen ist, wird wohl nur sehr schwer nachzuvollziehen sein und klingt für mich zunächst mal relativ verworren. Wie immer bei solchen Fällen reagiert die Öffentlichkeit sehr reflexhaft und auch wenn hier schreckliche Vorwürfe im Raum stehen, muss man gerade dann, wenn alle schreien "Hängt ihn höher!", besonders kritisch im Umgang mit den Fakten sein, wenn man nicht in eine Falle tappen möchte.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es ist unfassbar, dass es immer noch Männer gibt, die sich an Kinder vergreifen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es die eigenen sind oder irgendwelche Kinder aus der Nachbarschaft. Kinder sind das grösste Glück, dass man haben kann. Und da passt es einfach nicht dazu, dass man den Kindern etwas antut.

Ich bin mir sicher, wenn der Vater nicht gestürzt, wäre dieser Fall nie ans Licht gekommen und er hätte weiter unbemerkt seine Kinder vergewaltigen können. Da frage ich mich, ob die Nachbarschaft hier nie etwas bemerkt hat. Dies muss ja schon jahrelang mit dieser Gefangenschaft so gehen. Und genau wie damals der Kampusch-Fall, wird es jeden Tag neue Nachrichten über diesen Fall geben. So wie es aussieht, geht dies schon 40 Jahre so. Anfangs hatte er nur seine Frau regelmässig vergewaltigt und später kamen die beiden Töchter hinzu. Alle drei Frauen haben sich niemanden anvertraut, weil sie große Angst vor diesem Mann hatten. In welcher Zeit leben wir eigentlich, dass man seine Familie noch immer so unterdrücken kann?

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich komme ebenfalls aus Österreich und habe von diesem Fall natürlich auch schon einiges gehört. Dafür dass das ganze in Österreich passiert ist, schäme ich mich nicht, wie Richtlinie2 es schon erwähnt hat, kann ich ja nichts dafür und ich finde Äußerungen, dass so etwas immer in Österreich passiert etwas daneben, auch wenn es hier nicht sehr hart gefallen ist, aber diese Meinung kann man ja doch auch immer wieder hören oder lesen.

Ich finde den Fall an sich furchtbar traurig und dramatisch, egal ob der in Österreich, in Deutschland oder am Nordpol passiert. Solche Fälle wird es leider auch aktuell auf der ganzen Welt geben. Wo die Ursache hinter solchen Taten steckt ist wohl individuell verschieden. In diesem Fall ist es ja auch noch ungeklärt und man kann nur Vermutungen haben. An einen reinen Triebtäter glaube ich in diesem Fall aber auch nicht. Ich vermute ebenfalls irgendeine gröbere psychische Erkrankung.

Das soll die Tat an sich nun natürlich nicht milder machen. Dennoch bin ich froh, dass es bei uns keine Todesstrafe gibt! Ich wünsche niemandem den Tod und im Endeffekt würde damit auch niemandem geholfen sein. Selbst wenn man den Täter tötet, hat die Frau das gleiche durchgemacht. Das ist eben leider nicht mehr rückgängig zu machen.

Ich wünsche der Frau natürlich, dass sie das Erlebte so gut wie geht zumindest ein wenig verarbeiten kann und dass sie nun nicht auch noch so einen Mediendschungel wie bei Natascha Kampusch durchleben muss. Ich wünsche ihr alle erdenklich möglichen Unterstützungen und Hilfen. Wird sicher nicht leicht für sie.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich nur daran denke, was die Kinder erleiden musste und wie es dort jahrelang zugegangen sein muss. Ein Glück ist dieser Abschnitt für Kinder jetzt endlich vorbei aber ich denke sie werden ihr ganzes Leben darunter zu leiden haben.

Eigentlich sollte man dem Mann Mal vor Augen führen, was er dort angerichtet hat aber ihn selber in so eine Situation zu bringen, macht einen selber eben nicht besser. Ich hoffe für die beiden Schwestern, dass diese in eine andere Familie kommen und nun ein vernünftiges Leben führen können.

Allerdings fordere ich auch härtere Strafen für solche Personen, weil sie nicht nur ein Verbrechen begehen sondern andere Menschen für ihr Leben traumatisieren. Keiner weiß, ob die zwei Schwestern je darüber hinwegkommen werden!.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Newsjumper hat geschrieben:[...] Allerdings fordere ich auch härtere Strafen für solche Personen, weil sie nicht nur ein Verbrechen begehen sondern andere Menschen für ihr Leben traumatisieren. Keiner weiß, ob die zwei Schwestern je darüber hinwegkommen werden!.

Mit härteren Strafen ist das ja so eine Sache, denn jemand der weiß, dass er für eine Tat 10 Jahre hinter Gitter kommt, der lässt sich auch nicht davon beeindrucken, wenn du das Strafmaß auf 15 Jahre erhöhst. Das ist der irrige Glaube der law&order Fraktion. Präventionsgeld und die Investition in eine funktionierende Gesellschaft wäre wohl deutlich sinnvoller ausgegebenes Geld.

Traumatisierungen verschiedenster Art dürften wohl bei allen Opfern von Gewalt stattfinden und es bleibt zu hoffen und zu fordern, dass es an der Stelle mehr Opferschutz gibt. In diesen Zeiten sieht es jedoch schlecht damit aus. Wer sich das nicht leisten kann, bekommt oft nicht mehr als eine "Grundversorgung", wenn überhaupt.

Ob die beiden Schwestern je in ihrem Leben das verarbeiten werden können, was da als Verdacht im Raum steht, ist fraglich. Wie ich das verstanden habe, sind sie geistig behindert, ansonsten hätten sie sich das vorgeworfene Martyrium vermutlich nicht so lange gefallen lassen und der Vater hätte es vermutlich nicht so relativ leicht gehabt. Diese Umstände werden wohl auch dazu geführt haben, dass dieses Doppelleben so leicht zu verstecken war. Man kann ihnen nur wünschen, dass sie nun in ein menschlicheres Umfeld hineinwachsen und ihr Leben führen werden.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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