Das perfekte Gewächshaus

vom 24.08.2011, 18:51 Uhr

Wir haben nun im Bio Leistungshaus aufbekommen, ein perfektes Gewächshaus zu entwerfen. Dabei geht es nicht um irgendwelche Kosten, sondern nur um das Prinzip, was am besten für die Pflanzen und den Prozess der Fotosynthese wäre.

Also meine Ideen sind bis jetzt verspiegelte Wände, damit noch mehr Sonnenlicht in das Gewächshaus kommt, außerdem sollen die Pflanzen stufenartig angeordnet sein, so dass keine Pflanze auf die andere Schatten wirft, was sich allerdings nicht am Äquator realisieren lassen würde, denn dort steht die Sonne ja Mittags im Zenit.

Ansonsten dachte ich noch an eine Kohlenstoffdioxid Zufuhr, auch wenn das praktisch eher schlecht ist und ansonsten habe ich noch an ein ständiges Bewässerungssystem gedacht. Dafür eignen würde sich sicherlich die Tröpfchenbewässerung. Ein Temperaturregler, der die Temperatur konstant hält, wäre sicherlich auch gut und ansonsten UV-Licht, für wolkige Tage oder Nachts.

Habt ihr vielleicht noch weitere Ideen? Es kommt auch nicht darauf an, ob sie sich rentieren würden.

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» aannii » Beiträge: 697 » Talkpoints: 11,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Verspiegelung finde ich nicht so gut. Du kennst ja vielleicht das "Überlaufsystem" der Photosynthesekomponenten. Das besagt, dass das Photosyntheseoptimum genau dann erreicht ist, wenn jede Komponente in einer bestimmten Menge vorhanden ist. Ein Überfluss von nur einem guten Photosynthesefaktor bringt also rein gar nichts, denn der Faktor, der am wenigsten vertreten ist, begrenzt die Photosyntheseleistung.

Du musst also für genügend CO2, ausreichend Wasser, das richtige Licht (da solltest du ja in der Schule gelernt haben, welches Licht für Pflanzen optimal zu verwerten ist) und eine hohe, aber nicht zu hohe Temperatur sorgen. Ist die Temperatur zu hoch, dann denaturieren die Eiweiße. Wenn überall Spiegel hängen, dann entwickelt sich Hitze und du kannst die Pflanzen nicht optimal beleuchten :P Außerdem brauchen einige Pflanzen auch gar nicht so viel Licht. Einige Pflanzen sind Nachtschattengewächse, die stehen nicht direkt in der Sonne. Achte auf solche Details.

Der Temperaturregler ist angesichts der Verspiegelung nicht sehr praktikabel, die CO2 Belüftung allerdings schon. Was soll daran schwer sein ? Einfach eine Gasleitung legen oder CO2 Zufuhr über Gasflaschen alle X Stunden. Kannst ja ein Messgerät für den CO2 Gehalt einplanen. Ständige Bewässerung bedeutet für viele Pflanzen Streß (weißt du, was Streß im Zusammenhang mit Pflanzen bedeutet ?).

Ansonsten könntest du dir vielleicht noch Gedanken zur Luftfeuchtigkeit und zur eventuellen Beschattung machen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Vielen Dank, für deine Tipps, die sind wirklich gut und machen auch Sinn. Ja, mit den verspiegelten Wänden hast du auf jeden Fall Recht, dass sehe ich nun auch so.

Mit der CO2 Belüftung liegst du richtig, so hatte ich mir das gedacht. Praktisch ist es eher schwierig, weil es viel zu teuer ist, aber es geht ja nur darum, wie die Fotosynthesen am besten funktioniert.

Ehrlich gesagt, weiß ich nur, dass zu viel Wasser natürlich schlecht ist, aber das ständig Wasser schlecht ist, wusste ich nicht, warum?

Und ich habe noch eine Frage, dass eine hohe (aber nicht zu hohe) Temperatur nötig ist, weiß ich, ich weiß auch warum. Aber warum brauchen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit? Es ist logisch, dass diese entsteht, aber ich weiß nicht, warum Pflanzen das nun brauchen.

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» aannii » Beiträge: 697 » Talkpoints: 11,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nicht alle Pflanzen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, das ist es ja gerade. Du weißt ja sicher, dass Pflanzen auch über ihre Spaltöffnungen (die so genannten Stomata) Wasserdampf aufnehmen können. Das Wasser gelangt also schneller in die Pflanze. Bei Kakteen macht sowas natürlich keinen Sinn, ich weiß ja nicht, für was für Pflanzen ihr das Gewächshaus konzipiert werden soll :wink:

Bei einer andauernden Bewässerung stellt sich irgendwann der Punkt ein, an dem zu viel Wasser im Boden ist. Dann bekommt die Pflanze Stress, weil durch die hohe Bodenfeuchtigkeit wenig Gase in der Erde sind. Das hört sich vielleicht verwirrend an, ist aber an folgender Abstraktion glaube ich ganz gut nachvollziehbar: Stell dir vor, das zum Beispiel O2 und CO2 in kleinen "Höhlen" im Erdboden eingelagert ist.

Bei Dauerberieselung laufen diese voll und die Gase müssen aus dem Boden entweichen. Das ist ja noch gar nicht ganz so schlimm. Aber dadurch, dass die Wurzeln dann permanent im Wasser stehen, nehmen sie auch permanent Wasser auf. unter Umständen viel zu viel. Dadurch gerät das Ionengleichgewicht durcheinander und das wiederum ist schlecht für die Nährstoffversorgung. Außerdem besteht die Gefahr, das Mikronährstoffe ausgeschwemmt werden.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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