Halloween - Ist "Süßes oder Saures" out?

Ich habe immer noch ein Problem damit Halloween hier zu feiern, da das für mich irgendwie keine Deutsche Tradition ist. Es ist aus den USA hier her gekommen und für mich passt es nicht hierher. Letztendlich ist das sowieso wieder nur ein Fest, dass dem Handel gut tut, denn die machen ja in den Wochen davor Unmengen Umsatz mit den Kostümen und Dekoartikeln zum Thema.

Bei uns hier wird das schon gefeiert und ich weiß auch, dass viele Kinder unterwegs waren. Ich öffne allerdings nicht, wenn es an Halloween abends klingelt, denn ich mag dieses Fest einfach nicht. Ich habe nie Süßigkeiten zu Hause und schaffe auch keine speziell für dieses Fest an. Zum Glück wurde bei uns dieses Jahr nicht geklingelt, aber bei meiner Freundin hat es den ganzen Abend geklingelt und sie wohnt nur einen Ort weiter.

Ich denke auch das es hier einfach nicht üblich ist diesen Brauch zu feiern wie es in Amerika der Fall ist. Natürlich kamen dieses Jahr auch Kinder hier klingeln jedoch hat sich die Zahl deutlich in Grenzen gehalten, aber man darf auch nicht Vergessen das diese Streiche für das nicht öffnen der Tür gar nicht so lustig sind wie man manchmal meint. Dieses Jahr bei uns hatten wir extra eine Schale mit Süßigkeiten im Treppenhaus stehen für die Kinder die geklingelt haben und wir haben auch jedem Kind das geklingelt hat Süßigkeiten gegeben, trotzdem habe ich und auch die anderen Mieter die in diesem Haus wohnen am nächsten Tag eine unliebsame Überraschung im Briefkasten gefunden. Denn dort hatten einige Spaßvögel rohe Eier rein geworfen und die ganze Post war damit versaut. Nachdem bei mir auch einige wichtige Briefe dabei gewesen sind, kann ich über diesen Scherz absolut nicht lachen und finde es keinesfalls lustig da mir ein persönlicher Schaden dadurch entstanden ist da die Briefe Teilweise so verklebt sind, dass man das Papier nicht auseinander falten kann und somit auch dessen Inhalt nicht lesen kann.

Der Brauch hier kommt vor allem durch die Kasernen der Amerikaner die hier immer noch stationiert sind und deren Kinder auf die öffentlichen Schulen hier gehen. Dort erzählen sie von dem Brauch aus ihrer Heimat und so werden immer mehr Kinder von dem Hype der damit nach Deutschland gekommen ist angesteckt. Grundsätzlich ist es mir auch egal wenn jemand klingelt und nach Süßigkeiten bettelt, aber Streiche wie ich sie oben genannt habe sind doch unter aller Sau und so etwas geht meiner Meinung nach gar nicht. Wenn hier keiner die Tür öffnet, dann sollte man das auch Akzeptieren und denjenigen nicht auch nicht auch noch bestrafen. Immerhin kennen nicht alle diesen Brauch aus Amerika und dabei denke ich vor allem an die ältere Bevölkerung unter uns die damit rein gar nichts anfangen können. Ich selbst feiere diese Tag nicht und habe auch als Kind nirgendwo geklingelt und nach Süßigkeiten gebettelt da es in meinen Augen hier nicht als Tradition gesehen werden kann.

Irgendwie ist es hier wirklich plötzlich out geworden. Ich bin 2005 von der Stadt auf das Land gezogen. Halloween kannte ich von da überhaupt nicht. In der Stadt kamen die Kinder nur zu Sankt Martin und dementsprechend habe ich dann auch am ersten Halloween hier reagiert. Ich war völlig überrumpelt von den verkleideten Kids, die vor der Türe standen und im Chor ein "Süßes oder Saures" heraus posaunten. Gerade hier hätte ich es nicht erwartet. Meine Nachbarn kannten es bereits und fanden es ganz niedlich. Die Jahre danach wusste ich halt, dass man es hier "feiert". Für die Jugend wurde auch jedes Jahr ein Partyzelt aufgebaut. Da konnte sie dann feiern statt Mist zu bauen. Streiche wie Eier oder Klopapier an Hauswänden und Fenstern gab es hier glücklicherweise überhaupt nicht.

In diesem Jahr ist plötzlich alles anders. Nur ganz wenige haben Kürbisse vor die Tür gestellt und ihr Haus dekoriert. Und auch das Partyzelt wurde in diesem Jahr nicht aufgebaut. Es gab wohl auch nur ein kleines Grüppchen, das dieses Jahr von Haus zu Haus gezogen ist. Das bestand aber wohl aus Kindergarten- und Grundschulkindern. Hier klingeln die Kinder nur da wo geschmückt ist. Da es dieses Mal so wenige gewesen sind, fiel Halloween eben ziemlich bescheiden aus. Es herrschte tote Hose. Dabei war die Jahre zuvor trotz so wenigen Bewohnern immer richtig was los. Die Jugend scheint das Interesse verloren zu haben und die Erwachsenen haben auch keine Lust mehr auf das Geklingel. Ich glaube das war es dann hier auch mit diesem Fest. Halloween ist bei uns out.

Regional mag es schon solche Strömungen geben, dass dieses Fest mehr oder weniger gefeiert wird. Wenn man auf die nackten Zahlen sieht, dann ist Halloween bestimmt nicht out. Laut dieser Quelle hat Halloween im Jahr 2001 immerhin schon 12 Millionen Euro an zusätzlichem Umsatz für die Kostüm- und Süßwarenindustrie gebracht. Im Jahr 2011, also zehn Jahre später, ist der Umsatz schon auf über 30 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz hat sich also fast verdreifacht. Das legt für mich die Vermutung nahe, dass nicht die amerikanischen Einwandererkinder maßgeblich dafür sind, dass dieser Brauch sich auch hier verbreitet, sondern nackte wirtschaftliche Interessen. Das ist der gleiche Mist wie mit dem dämlichen Valentinstag. Nur Kohle scheffeln.

Mich stört das nicht, dass der Brauch nicht ursprünglich deutsch ist. Ich gehe auch gerne mal aufs Vietnamesische Mondfest, das hier von Einwanderern gerne gefeiert wird und finde das nett. Was mich an Halloween stört ist was anderes: Die sinnlose Bettelei ohne Not. Jedes Kind bekommt doch heute Süßigkeiten. Trotz Hartz 4 herrscht so eine Not nicht, dass man um Essen betteln müsste. Dennoch scheint das Betteln irgendwie cool zu sein und genau das halte ich für erzieherisch fragwürdig.

Ich habe früher in einer Eigenheimsiedlung gewohnt, wo viele Kinder klingelten und Halloween begehen wollten. Ich habe mir den Spaß gemacht, nur dann Süßigkeiten auszugeben, wenn die Kinder wussten, warum man Halloween eigentlich feiert und welche Tradition dahinter steckt. Kaum einer wusste das. Ersatzweise hatte es mir auch gereicht, wenn die Kinder ein Halloween-Gedicht aufsagen konnten, was kaum eines konnte. Beliebt habe ich mich damit nicht gemacht, am nächsten Tag war reichlich Klopapier im Vorgarten zu finden und die Haustür mit fettigem Zeug verschmiert.

Auf die Frage nach dem Ursprung des Brauchs wussten die wenigsten Kinder wie gesagt eine Antwort. Wenn ich dann weiter fragte, warum man etwas macht, womit man sich nicht auskennt kam immer wieder die selbe stereotype Antwort: Weil es so viel Spaß macht Süßigkeiten zu erschnorren. Na prima! Betteln macht Spaß, was sind das nur für Lebenseinstellungen? Das schlimme ist, dass meine Kinder nun groß genug sind und von der Umwelt auch diesen Brauch mitbekommen. Auch sie finden Halloween cool. Ratet mal warum: Genau! Das Schnorren ist so lustig. Ich jedenfalls boykottiere das Fest und die Kinder müssen mit anderen Verwandten gehen. Und meine Kinder halten mich für den größten Spießer auf der Welt in diesem Punkt. Zudem sehe ich als Mutter eher das Risiko mit den gebettelten Süßigkeiten. Vielfach hört man da von Leuten, die dann die Reste vom letztjährigen Weihnachtsteller verteilen und den Kindern Gammelzeug andrehen. Angst habe ich auch, dass meinen Kindern da präparierte Produkte angedreht werden, die vielleicht im besten Fall Abführmittel enthalten, im schlimmsten Fall härtere Chemikalien wie KO-Tropfen. Verrückte gibt es immer wieder.

Es geht mir auch gar nicht um den ganzen Süßkram. An Karneval finde ich das auch nett, wenn die Kinder die Süßigkeiten sammeln, die von den Wagen geworfen werden, das ist eben geschenkt. Aber zu betteln ohne selbst Not zu leiden finde ich ekelhaft. Wenn ein Kind an meiner Tür klingeln würde und vor Hunger um einen Apfel oder ein belegtes Brot bitten würde, würde ich es zum Essen einladen. Aber so ein Wohlstandsbetteln finde ich widerwärtig. Albern finde auch, wie die Massen sich durch die Werbung und Medien lenken lassen, dass sie alle in die Läden dackeln und konsumieren, schließlich ist das modern. Für mich ist dieses Fest aber total out und wird es bleiben. Ich bin heilfroh, dass ich jetzt in einer anderen Siedlung wohne, wo zu Halloween Ruhe herrscht.

Ich habe in den vergangenen Jahren eigentlich immer irgendwelche Kinder erlebt, die durch die Straßen gezogen sind und an den Türen geklingelt haben. Allerdings öffne die Tür nicht, weil ich keine Lust auf den Besuch der Kinder habe. Ich kann aber nicht sagen, dass es mittlerweile nicht mehr üblich ist, dass Kinder zu Halloween um Süßigkeiten betteln. So lange ist das in Deutschland noch gar nicht üblich und ich habe eher den Eindruck, dass Halloween mittlerweile auch in Deutschland einfach dazugehört. 

Ich selbst habe vor ein paar Jahren noch häufiger Halloween gefeiert. Teilweise waren das sehr aufwändige Feiern, die ich auch sehr schön fand. In diesem Jahr feiere ich überhaupt nicht und wirklich vermissen werde ich da auch nichts. Halloween ist ganz nett, aber in diesem Jahr muss das nicht unbedingt sein. In meinem Bekanntenkreis veranstaltet dieses Jahr auch keiner eine größere Halloween-Party, so dass ich einfach zu hause bleiben werde. 

Bei uns scheint "Süßes oder Saures" wohl wirklich nicht mehr angesagt zu sein, denn es war nun schon das zweite Jahr infolge, dass keine Kinder gekommen sind. Auch draußen habe ich absolut niemandem gesehen, als ich gestern Abend noch kurz unterwegs war. In den Jahren zuvor hatte man noch den Eindruck, dass es immer mehr praktiziert wird und nun anscheinend plötzlich gar nicht mehr. Aber mir solls recht sein, so kann ich meine Süßigkeiten wenigstens selber essen.

Ich bin mit diesem Halloween-Hype überhaupt nicht aufgewachsen, ich kann mich auch nicht erinnern, ob es so etwas zu DDR-Zeiten überhaupt gegeben hat. Aber auch heutzutage lässt mich das eher kalt, bei mir hat es gestern auch einmal an der Tür geklingelt, aber ich habe gar nicht erst geöfnnet. Zum einen kaufe ich nicht extra Süßigkeiten, zum anderen muss man ja nicht jeden Quatsch mitmachen, der sich irgendwann hier eingebürgert hat!

Hier in der Stadt scheint der Halloween-Trend gar nicht so stark zu bestehen, wie ich es mir wünschen würde. Ich mag Halloween nämlich unheimlich gerne. Es gibt zwar die klassischen Halloween-Partys, aber Kinder, die an der Türe klingeln, gibt es hier an sich gar nicht. Auch liebe ich die Halloween-Deko, die Kürbisse, die ich sonst nicht anschaue und die ich auch als essbare Speise nicht sonderlich mag. Aber zum Aufschlitzen sind sie absolut gut.

Süßigkeiten habe ich sowieso immer im Haus. Deswegen würde es mich nicht sonderlich stören, wenn Kinder klingen. Notfalls bekämen sie halt Saures, Zitronen und Limetten habe ich auch immer da. Sprich, bei mir gehen Kinder an sich nicht leer aus. Aber wenn es nach mir ginge, wäre sowieso das komplette Jahr über Weihnachten oder Halloween oder Geburtstag, das sind meine liebsten Freudentage.

Also ich muss sagen, dass dieser Brauch bei uns im Dorf noch nicht angekommen ist. Weder die letzten Jahre, noch dieses Jahr, habe ich irgendwelche Kinder in Kostümen gesehen und geklingelt hat auch keiner. Wir hätten aber sowieso keine Süßigkeiten gehabt, da wir bei so etwas auch gar nicht mitmachen.

Ich habe aber von einigen Freundinnen gehört, dass dort dieser Brauch immer mehr verbreitet wird. So sind bei einer Freundin aus der Großstadt gestern viele Kinder aufgelaufen, denen sie auch immer brav die Tür geöffnet hat. Von einer anderen Freundin habe ich heute morgen gehört, dass sie lauter Glibbertierchen vor ihrer Haustür gefunden hat, weil sie eben gestern die Türe nicht geöffnet hat.

Ich denke also schon, dass der Trend eher dazu geht, dass Halloween immer weiter verbreitet wird und immer mehr Leute dieses Fest auch in Deutschland zelebrieren.

In meiner Kindheit war es noch nicht gebräuchlich sich zu verkleiden und von Haus zu Haus zu ziehen, das fing erst später an. Uns war zwar bewusst, dass Halloween existiert da wir die Filme im Fernsehen gesehen hatten, wir wären aber nie auf die Idee gekommen, dass wir selbst um die Häuser ziehen und Süßes erbetteln könnten. Dafür kann ich mich aber noch gut an die Sternsinger erinnern, was uns jedes Jahr einen enormen Spaß gemacht hat.

In den letzten Jahren aber klingeln bei uns immer mehr Kinder, die nach Süßem oder Saurem fragen, ich habe also eher das Gefühl, dass die Tendenz der Kinder, die daran teilnehmen, steigend ist. Hier in der Gegend ist es also ganz klar „In“.

Ich finde die Kinder in ihren Kostümen übrigens sehr süß und bereite auch immer etwas für sie vor. Natürlich muss man nicht jeden Brauch aus Amerika übernehmen, dieser macht den Kindern aber einen so großen Spaß, dass ich es richtig toll finde, dass er inzwischen auch hier Anklang findet. Allein die Verkleidungen zu basteln ist doch eine tolle Beschäftigung für die Kids, dass es noch Süßigkeiten obendrauf gibt mach das Ganze für sie noch besser. Ich finde es inzwischen sogar richtig schade, dass es das zu Zeiten meiner Kindheit noch nicht gab.