Angst um meine Freundin

vom 24.08.2011, 12:12 Uhr

Ich kann einfach nicht schlafen weil ich die ganze Zeit an sie denken muss. Ich habe einfach immer ganz schreckliche Angst um sie. Das ihr irgendwas passieren könnte - dass ich sie irgendwie nicht mehr sehen kann.
Am Anfang unserer Beziehung hatte ich die ganze Zeit Angst, dass ich sie durch irgendetwas verärgern könnte, sodass sie dann irgendwann wütend mit mir Schluss macht. Ich hatte echt schreckliche Angst bei allem was ich tat. Eigentlich paradox, da ich sie inzwischen viel mehr verärgere. Aber seit einen Mal, als sie wegen mir so richtig unglücklich war, habe ich deshalb keine Angst mehr.

Danach konnte ich einige ungetrübt glückliche Zeit mit ihr verbringen. Leider mache ich mir immer um irgendwas, was sie betrifft, Sorgen :( Und nun, schon etwas länger, habe ich immer Angst, dass ihr unterwegs etwas zustoßen könnte. Dummerweise bin ich da sehr kreativ und habe 1000 verschiedene – in meinem Kopf leider sehr visuelle – Vorstellungen, was ihr so alles passieren könnte wenn ich nicht da bin (wenn ich da bin natürlich auch, aber dann passiert es ja auch mir und ist somit nicht mehr so schlimm).

Neuerdings – so in etwa seit heute – habe ich eine Angst um sie, die zuvor eigentlich nur mich betraf. Ich hatte dauernd ein ungutes Gefühl, wenn in der Schule jemand an der Tür klopfte, es könnte ein Amokläufer sein. Durch die Anschläge in Norwegen wurde meine Angst noch verstärkt und als sie mir von einer Bombendrohung an unserer Schule erzählte, hat das meine Angst auf sie umgeschwenkt.

Jetzt habe ich dauernd Angst, dass dieses Schuljahr etwas passieren könnte und ich bin nicht einmal da um sie zu "retten", da ich die Schule für eine Ausbildung verlassen habe. Aber auch sonst habe ich die ganze Zeit die Befürchtung, jemand könnte ihr etwas antun.

Das macht einem total wahnsinnig und ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalten kann. Jede Minute ohne sie macht das noch schlimmer, da ich so nicht einmal ihren aktuellen Gesundheitszustand kenne. Was bedeutet, dass ich mir alles Mögliche ausmale, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte. Noch dazu tut mir jede Minute ohne sie in meinem Herzen weh, da ich nicht die wunderschöne Zeit bei ihr genießen kann. Und das wirklich ungewöhnlich stark. Jedes Mal wenn ich an sie denke, werde ich total traurig, weil ich sie so sehr vermisse und mir die ganze Zeit vorstellen muss, was ihr gerade alles passieren könnte… Da wird man total paranoid. Ich konnte schon so viele Nächte einfach nicht mehr schlafen weil ich über solche Dinge nachdenken muss. Und ich habe einfach Angst ihr das zu schreiben, da ich Angst habe, sie dadurch zu verletzen.

Ich bin mir in letzter Zeit über meine Gefühle nicht mehr im Klaren. Damit meine ich ganz sicher nicht die Gefühle, die ich für sie habe - ich liebe sie sehr. Aber manchmal bin ich gut gelaunt, im nächsten Moment bin ich todunglücklich und dann wieder total genervt und aggressiv. Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist. Es ist fürchterlich.

» nicohirsch » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,49 »



Ich denke, dass deine Ängste auf keinen Fall mehr im normalen Rahmen liegen und du da echt etwas tun musst. natürlich wird man durch Amokläufe an Schulen unsicher und hat sicher auch mal Angst, dass so etwas an der eigenen Schule passieren kann. Aber die Ängste die du schilderst, gehen schon etwas weiter. Auch deine Stimmungsschwankungen sprechen eher für ein psychisches Problem.

Du musst dich dafür nicht schämen und auch nicht alleine damit zurecht kommen. Geh am besten zu deinem Hausarzt und lass dir einen guten Therapeuten oder Psychologen empfehlen. Auch deine Krankenkasse könnte dir da weiterhelfen. Es ist wichtig, dass du etwas gegen deine Ängste um deine Freundin machst. Du sagst ja, dass du jetzt schon kaum noch Schlaf bekommst und so von alleine, wird das sicher nicht besser werden. Weiß denn deine Freundin von deinen Ängsten um sie? Was sagt sie dazu?

Ich kann dein mulmiges Gefühl in mancher Hinsicht verstehen. Manchmal habe ich auch ein dummes Gefühl, wenn mein Partner beruflich wieder weiter weg muss und dafür ist er dann auch meist länger auf der Autobahn unterwegs. Ich weiß zwar, dass er ein guter Fahrer ist, aber passieren kann da ja trotzdem mal etwas. Ich versuche mich dann selbst immer zu beruhigen und mir zu sagen, dass nichts passieren wird und er gut ankommt. Wirklich beruhigt bin ich aber auch erst immer, wenn er wieder wohlbehalten bei mir zu Hause ist. Wir machen es dann so, dass er mir eine kurze Sms schickt, wenn er sein Ziel erreicht hat. Allerdings geht das bei deiner Freundin ja nicht, dann müsste sie dir ja dauernd Sms schreiben, dass es ihr gut geht und nichts passiert ist. Daher denke ich, dass du dir wirklich Hilfe suchen solltest. Dafür musst du dich auch nicht schämen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Auch ich habe den Eindruck, dass Deine Ängste nicht mehr im Rahmen der normalen Besorgnis oder Eifersucht liegen, und dass Du vielleicht einen Experten hinzuziehen solltest. Schildere einem Psychologen mal das Problem, das Du hast, in seinen ganzen Ausmaßen, den augenscheinlich leidest Du ja darunter. Für mich hört sich das vielleicht sogar nach einer Depression an, vielleicht bist Du manisch depressiv? Das würde dann auch diese Stimmungsschwankungen erklären, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. In meinem Bekanntenkreis sind zwei Fälle dieser Krankheit, von denen ich weiß, und da besteht wirklich Behandlungsbedarf.

Deine Angst um Deine Freundin hat mit einer Depression wohl eher nichts zu tun, das könnte man eher richtig Zwangsvorstellung schieben, wobei ich natürlich überhaupt keine Ahnung habe und mir daher auch kein Urteil erlauben kann. Aber ich denke, der Grundtenor der Antworten, die Du hier erhalten wirst, wird überall gleich oder zumindest ähnlich sein: lass Dich von einem Profi untersuchen und beraten. Es kann Dir nur helfen, denn diese Ängste machen Dich ja nicht gerade sicher und glücklich.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich schließe mich meinen Vorredner an und sage auch, dass deine Angst auf keinen Fall mehr "normal" ist. Du scheinst ja dauerhaft in Sorge zu sein und dass du dir selbst die schlimmsten Szenarien ausmalst kann auf Dauer nicht gut für dich sein.

Ich kenne es auch, dass man sich mal Sorgen macht, dass dem Partner oder einer anderen Person die man gerne hat, etwas zustoßen könnte. Ich denke dass ist in einem gewissen Rahmen auch total normal. Aber dir würde ich wohl auch eher raten, dass du dich jemanden anvertraust, der dir professionelle Hilfe geben kann. Das wird sicher Überwindung kosten, aber möchtest du dein Leben lang in Angst leben?

Du könntest ja damit anfangen, dass du mal mit deiner Freundin darüber sprichst. Damit wirst du sie sicherlich nicht verletzen, sondern zeigst ihr ja in erster Linie, wie sehr du sie liebst, dass du dir solche Gedanken um sie machst. Auf jeden Fall musst du etwas dagegen machen und ich befürchte, dass du von ganz alleine nicht mehr aus diesen Gedanken und Sorgen rauskommst.

Benutzeravatar

» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Deine Beschreibung klingt nach einer generalisierten Angststörung – zwanghaftes Sorgen und Anspannung. Diese kannst Du entweder medikamentös behandeln lassen oder Du wendest Dich an einen Psychotherapeuten, der Dir hilft, Deine Ängste zu bewältigen.

In jedem Fall ist es aber ratsam, etwas gegen diese Ängste zu unternehmen, denn ich vermute mal, dass es Eure Beziehung auch sehr belastet und Du damit nicht glücklich bist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Professionelle Hilfe ist bei dir wirklich angebracht. Denn dein Verhalten ist, wie meine Vorredner schon geschrieben haben, nicht im Rahmen des Normalen. Ich habe zwar auch Angst, dass meinem Mann etwas passiert. Wenn ich neben ihm liege, dann achte ich oft besonders auf sein atmen. Aber das habe ich, seit dem Zeitpunkt, an dem meine Schwiegermutter verstorben ist. Es hält sich aber so in Grenzen, dass ich meine Angst nicht übertreibe.

Du hast Verlassensangst. Du hast Angst davor einen geliebten Menschen zu verlieren. Das kommt aber, wenn es solche Ausmaße annimmt, wie bei dir, von irgendwoher. Deswegen solltest du wirklich einen Psychologen suchen, der in Erfahrung bringt, woran es liegen kann und dieses Erlebnis dann mit dir aufarbeiten kann. Denn so kannst du deine Beziehung wirklich aufs Spiel setzen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe zwar auch Angst, wenn bei meinem Freund mal wieder open end bei der Arbeit angesagt ist. Und habe da neulich auch nachts kurz vor 1 Uhr angerufen, weil ich mir echt Sorgen gemacht habe. Aber ich denke, so was ist normal, besonders, wenn es hieß, das sie gegen 23 Uhr Feierabend machen wollen.

Aber bei dir klingt das nach einer umfassenden Verlustangst, der du allein nicht mehr Herr werden wirst. Das deine Freundin mit deinem Verhalten ein Problem hat, kann ich durchaus verstehen. Denn den Partner belastet das ja auch, wenn ständig irgendwelche Ängste im Raum stehen. Zumal dann noch das Risiko bei dir besteht, das deine Ängste sich zu einem Kontrollzwang entwickeln.

Daher solltest du sehr schnell entsprechende Hilfe in Anspruch nehmen. Denn keine Partnerschaft kann 24 Stunden am Tag Zweisamkeit schaffen. Selbst wenn man in einer Schule ist oder in der selben Firma. Man kann nie ständig nur zusammen sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Deine Angst und deine Sorgen sind über normal groß. Mit dieser Angst engst du deine Freundin so sehr ein, dass sie keine Luft mehr bekommt. Ich glaube dir unbesehen, dass deine Angst um sie sehr schlimm ist. Auch ich habe eine bestimmte Angst um meine Lieben, aber ich übertreibe es nicht so, wie du das darstellst. Ich möchte mich hier denjenigen anschließen. die dich schon gebeten haben, dringend einen Arzt aufzusuchen, der dir sicherlich weiter helfen kann, in dem er dich zu einem Psychologen schickt, der mit dir ergründet, woher deine Angst rührt und wie du sie bekämpfen kannst. Vertrau dich also einem Arzt an und lass dir helfen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das klingt ziemlich egoistisch, finde ich- und meine es keineswegs böse. Allerdings möchte ich mich auch nicht in die Kette der "du brauchst professionelle Hilfe" Rufe einreihen. Das dein Verhalten nicht ganz normal ist und ungesund für eure Beziehung, hast du wahrscheinlich selbst schon bemerkt. Der nächste Schritt ist der Wunsch nach Veränderung. Wenn du wirklich etwas an deinem Verhalten ändern möchtest, wirst du Wege finden. Ob du dafür nun zu deinem Hausarzt (sofern du einen hast) gehst, oder bei deiner Krankenkasse nach Psychologen fragst oder Yoga zur Entspannung lernst, musst du selbst entscheiden.

Egoistisch finde ich das Ganze deshalb, weil es dir nun darum geht, dass es passieren kann, wodurch du sie nicht mehr bei dir hast. Aber das Mädchen ist nicht dein Eigentum. Und da ihr beiden noch recht jung zu sein scheint, sind die Chancen das ihr irgendwann goldene Hochzeit feiert, recht gering. So muss fast jeder irgendwann lernen ohne seinen Partner/seine Partnerin weiterzuleben. Aber auch vorher sollte man auf eigenen Beinen stehen können. Es macht auf Dauer nicht glücklich sich zu zweit irgendwo zu verschanzen- selbst wenn man noch so verliebt ist. Und du kannst auch niemanden zwingen dich zu lieben!

Warum liebst du das Mädel? Weil sie ohne dich nicht leben kann? Ich denke nicht. Weil sie ohne dich nichts mit sich anzufangen weiß? Auch das glaube ich nicht. Und für sie, wie auch für alle anderen Menschen, die dich kennen und mögen, wäre es auch schrecklich, wenn dir etwas zustoßen würde. Das Risiko ist mindestens genauso hoch, bzw. ebenso gering. Und wir werden alle irgendwann sterben müssen. Aber damit ist dir jetzt natürlich nicht geholfen.

Warum solltest du sie verletzen, wenn du ihr von deinen Problemen schreibst? Wobei ich mich über das Schreiben wunderte. Kommuniziert ihr per Brief, SMS oder Internet miteinander? Ich würde auf ein persönliches Gespräch setzen. Für mich ist es ein großer Vertrauensbeweis, wenn mein Partner mir erzählt, was ihn belastet und bedrückt und mich an seinen Problemen Teil haben lässt. In deinem Fall muss aber letztendlich auch etwas passieren. Und zwar nicht zwischen euch, sondern in deinem Kopf!

Natürlich kannst du erst einmal versuchen, positiv zu denken. Anstatt dir auszumalen, was alles passieren wird, stelle dir die schönen Momente vor, dir ihr miteinander verlebt habt. Sehr visuelle Vorstellungen können dir dabei entgegenkommen. Wenn du es nicht schaffst, deine Gedanken so zu steuern, dass du zufrieden leben kannst, kann auch eine Erkrankung dahinter stecken.

Allerdings weiß ich selbst, dass es manchmal schwer ist, Dinge loszulassen. Zwar geht es bei mir um andere Dinge, aber manchmal muss ich mir auch selbst sagen "Du musst dir darüber jetzt keine Gedanken machen!".

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du noch mit deiner Freundin zusammen bist, beziehungsweise eher sie mit dir. Bekommt sie das nicht mit, dass du so eine große Angst um sie und vor allen möglichen Situationen hast, oder kannst du das in ihrer Gegenwart gut überspielen? So etwas müsste man doch normalerweise als Partner merken und ich denke, dass ein solches Verhalten nicht förderlich für eine Beziehung ist. Ich könnte mir zumindest nicht vorstellen, mit jemandem zusammen zu sein, der sich so verhält wie du.

Für mich klingt es sehr danach, dass du eine massive psychische Abhängigkeit von deiner Freundin entwickelt hast. Es scheint, als hättest du den Eindruck, dass dein Leben nur dann einen Sinn ergibt, wenn du deine Freundin um dich hast. Du schreibst an mehreren Stellen, welche Probleme du hast, wenn deine Freundin nicht bei dir ist. Offensichtlich kannst du sie nicht loslassen und klammerst dich an sie, wann immer es möglich ist. Ob das noch Liebe ist, ist sicher schwer zu beurteilen, ich würde da auf jeden Fall einen großen Anteil an Abhängigkeit sehen – und die hat überhaupt nichts mehr mit Liebe gemeinsam.

Bist du einfach „nur“ ängstlich, weil du befürchtest, dass deiner Freundin etwas zustoßen könnte, oder würdest du dich auch als eifersüchtig bezeichnen? Hast du Angst, dass sie jemand anderen begehren und dich für ihn verlassen könnte? Hast du wirklich Angst um sie, oder ist es nicht letztendlich nur die Angst davor, alleine zu sein – ohne sie, allein mit dir selbst? Es wirkt, als könntest du gar nicht alleine sein und hättest dich und dein eigenes Leben längst aufgegeben, um als Teil einer krankhaften Symbiose zu existieren – zumindest so weit, wie deine Freundin das selbst zulässt.

Ich würde dir auch vorschlagen, dass du dich in Behandlung begibst. Es ist ja süß, wenn sich der Freund Gedanken macht und es mag vielleicht auch nett sein, wenn sich jemand um einen sorgt. Allerdings sollte niemand darunter leiden – weder derjenige, der sich Sorgen macht, noch der andere, um den er sich Sorgen macht. Bei euch hingegen scheint dein Verhalten ja mehr als problematisch zu sein. Es ist offensichtlich, dass du zumindest selbst unter deinem Verhalten leidest. Auch für deine Freundin ist dieses Verhalten sicher alles andere als schön, sofern du es nicht komplett vor ihr verbergen kannst. Deine Ängste sind ja offensichtlich auch ziemlich irrational (wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Opfer eines Amokläufers werden könnte?).

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^