Gegenleistung für jeden Gefallen in einer Freundschaft?

Wenn ich einem meiner Freunde einen Gefallen tue und ihnen bei etwas helfe dann verlange ich dafür nie etwas. Wenn ich mir ein Auto ausleihe tanke ich natürlich den Tank wieder voll und sorge dafür dass das Auto auch sauber und ordentlich aussieht, wenn ich es wieder zurückgebe, auch ein kleines Geschenk gebe ich dann, aber weil ich es so für richtig halte. Ich helfe meinen Freunden sehr gerne und habe noch nie etwas dafür verlangt, auch nicht später, so nach dem Motto ich habe ja noch etwas Gut bei dir. Freunde sind auch dafür da sich mal gegenseitig zu helfen, bei uns in Köln sagt man dazu eine Hand wäscht die andere. Eine Gegenleistung von einem Freund oder Verwandten zu verlangen wäre in meinen Augen schon sehr respektlos und ich bin der Ansicht so was schickt sich einfach nicht.

Ehrlich gesagt finde ich es schon nahezu respektlos, was dein Freund dir sagt, ja sogar schon vorwirft. Eine Freundschaft ist nun mal ein Geben und Nehmen. Vielleicht hast du in letzter Zeit öfters von ihm etwas gebraucht. Na und? Das kann halt vorkommen. Vielleicht kommt die Zeit, in der er sehr oft deine Hilfe brauchen wird und du wirst ihm dann helfen. Das machen doch nun mal Freundschaften aus, oder liege ich hier mit meiner Ansicht vollkommen daneben?

Ich helfe meinen Freunden immer und überall, wo ich nur behilflich sein kann. Schon allein, dass sie mich dann nett anlächeln und mir ein ernst gemeintes 'Danke' sagen, macht mich glücklich. Ich brauche dann gegen keine Gegenleistung und erst recht würde ich ihnen niemals vorwerfen, dass ich ja so viel für die Person tue und diese Person mir nun mal nicht so oft helfen kann.

Ich würde deinen Freund direkt darauf ansprechen und fragen, ob er denn ein Problem damit hat, wenn er dir hilft und wieso er auf Gegenleistung wartet und ob das eine Freundschaft für ihn ausmacht.

Ich denke auch, dass man nicht für jeden Gefallen etwas zurück verlangen sollte. Dies wäre nicht der richtige Weg für eine Freundschaft. Es ist zwar wichtig, dass man sich untereinander unterstützt, aber man soll nicht bei jeder Kleinigkeit immer direkt eine Gegenleistung erwarten. Ich denke, dann würde der Sinn einer Freundschaft falsch verstanden werden.

Es ist sicherlich klar, dass sich eine Freundschaft dadurch auszeichnet, dass man gegenseitig füreinander da ist und man auch ein paar bestimmte Sachen für die jeweilig andere Person tut. Dennoch sollte man dies als Selbstverständlichkeit sehen und nicht als Pflicht oder sogar Nötigung. Natürlich hat man manchmal das Bedürfnis, dass man etwas für seinen besten Freund als Gegenleistung machen sollte, dies ist aber nicht unbedingt notwendig, weil sich die Zeit schon automatisch ergibt, wann man etwas leisten kann.

Ich sehe es aus dem Beispiel, meiner besten Freundschaft. Es war ständig so, dass wir uns richtig gern gehabt haben. Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht und da war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir füreinander da waren. So kam es aber eigentlich öfters dazu, dass ich diesen Freund unterstützen musste und öfters für ihn da war, als er es eigentlich für mich war. Für mich war es trotzdem völlig normal und ich habe ihn niemals angeschrien und darum gebeten, dass er bitte auch mehr Gegenleistungen zeigt. Dies ist völliger Schwachsinn und dies gehört auch nicht zu einer Freundschaft dazu. Irgendwann im Leben habe ich auch eine Situation, wo ich ihn mehr als alles Andere brauche und dann wird er für mich da sein, da bin ich mir sehr sicher. So etwas muss ich ihm nicht sagen, er weiß es von alleine, wann er für mich da sein soll und es ergeben sich die Situationen, wann er auch mal mehr für mich da sein kann. Sollte ein Freund aber wirklich nie etwas für einem tun, dann sollte man überlegen, ob die Freundschaft eventuell nicht nur auf einer Seite besteht. Es gibt nichts Schlimmeres, als von einem Freund ausgenutzt zu werden. Aber ich denke, dass man dies nach einiger Zeit merkt und es auch nicht schwer sein sollte, wenn man eine Person schon sehr genau kennt.

Ich bin auch der Meinung, dass dieses Verhalten für eine echte Freundschaft eigentlich untypisch ist und ich kenne es so von meinen Freunden zum Glück nicht, allenfalls von Bekannten, mit denen ich nicht so viel zu tun habe. Ich kann auch verstehen, dass du diesem Freund jetzt erst mal vorsichtig gegenüberstehst, weil du bei jedem Gefallen, den er dir tut, erwarten musst, dass er eine Gegenleistung fordert.

Ich denke auch, dass der sinnvollste Weg der wäre, mal mit ihm ein Gespräch zu suchen, in dem du ihm erklärst, dass es für dich selbstverständlich ist, in einer Freundschaft füreinander da zu sein, ohne ständig sofort alles Gegenzurechnen. Dabei kannst du ja dann auch sagen, dass du oft genug auch ihm schon geholfen hast und dass Freundschaft eben genau so funktioniert.

Ich finde absolut nicht, dass man für jede Leistung eine Gegenleistung von einem Freund erwarten sollte. klar bei größeren Sachen besorge ich ein kleines Dankeschön, aber ich finde man sollte es nicht verlangen. Im Normalfall sind ja Freundschaften sehr ausgeglichen, so dass mal der eine dem andern hilft und umgekehrt.

Ich könnte jetzt spontan auch keine Freundschaft sagen, bei der es nicht ausgeglichen ist. Ich finde auch wirklich, dass wen ich einem Freund mein Auto leihe nicht erwarte, dass er mir Geld für die Abnutzung zahlt. Bei langen Strecken finde ich, dass es sich gehört es wieder voll zu tanken, aber sonst.

Gar nicht geht es auch, finde ich, später Leuten vorzuhalten, wo man ihnen überall geholfen hat. Entweder ich helfe einem Freund weil ich es möchte. oder ich lasse es.

Ich empfinde es als absolut nicht normal, wenn man in Freundschaften immer wieder ausrechnet, was der andere nun für einen tun müsste, wenn man dem Freund einen Gefallen getan hat. Ich denke, dass da etwas nicht stimmen kann, wenn man immer wieder dazu aufgefordert wird, nun gleich eine passende Gegenleistung zu erbringen, wenn man die Hilfe von jemandem benötigt hat. Immerhin sollte es doch völlig selbstverständlich sein, dass man sich innerhalb einer Freundschaft gegenseitig hilft. Dafür braucht man doch sicherlich keine Aufforderung. Immerhin ist es in einer Freundschaft normal, dass sich das ausgleicht und ich denke, dass es sich sonst nicht um eine richtige Freundschaft handeln würde, wenn die gegenseitige Hilfe nicht im Gleichgewicht liegen würde. Immerhin würde dann eine der beiden Personen ausgenutzt werden und das sollte in einer guten Freundschaft natürlich auf keinen Fall vorkommen.

Wenn ich einer Freundin oder einem Freund einen Gefallen tue, dann mache ich das gerne und ich möchte meinem Freund in dem Moment etwas Gutes tun und ihm helfen. Immerhin helfe ich doch nicht, nur damit etwas für mich raus springt. Das wäre doch dann keine richtige Freundschaft. Stattdessen möchte ich meinem Freund dann nur behilflich sein und ich erwarte dann auch nicht gleich eine Gegenleistung. Immerhin weiß ich ja, dass sicherlich irgendwann eine Situation kommen wird, in der ich dann auch die Hilfe von einem Freund benötigen werde und dieser wird doch dann auch nicht gleich wieder eine Gegenleistung erwarten. Stattdessen ist es normal, dass sich so etwas im Laufe der Zeit einpendelt. Man ist ja schließlich lange miteinander befreundet und da kann man sich eben auch die Zeit für Gegenleistungen lassen.

Ich fände es absolut schrecklich, wenn meine Freunde ständig gleich eine Gegenleistung von mir erwarten würden, wenn ich sie um einen Gefallen bitten würde. Wäre es beispielsweise so, dass ich Liebeskummer hätte und eine Freundin dann sofort eine Gegenleistung erwarten würde, nachdem sie mich getröstet hätte, dann wäre ich sogar richtig entsetzt. Genauso entsetzt wäre ich dann aber auch, wenn ich einer Freundin einen Euro leihen würde und sie mir das Geld bei der nächsten Gelegenheit sofort aufdrängen wollen würde. Immerhin wäre meine Freundin mir es auch wert, dass ich ihr den Euro überlassen würde und ich möchte da nicht so penibel sein und alles immer nachrechnen. Wichtig ist nur, dass sich die Freundschaft mehr oder weniger im Gleichgewicht befindet, so dass niemand ausgenutzt wird.