Durch Hypnose kein Alkoholiker mehr?

vom 24.08.2011, 08:47 Uhr

Ich habe neulich im Fernsehen ein Film gesehen, wo ein Mann zu einem Hypnotiseur gegangen ist, weil er durch seinen Alkoholismus die Familie kaputt gemacht hat und diese wieder retten wollte. Es war irgendein Fernsehfilm, den ich auch zu spät eingeschaltet habe. Ich weiß nicht mal mehr den Titel des Films. Der Mann hat sich, so, wie man es auch macht, wenn man aufhören will zu rauchen, hypnotisieren lassen und brauchte danach auch keinen Alkohol mehr.

Meine Freundin hat den Film wohl auch gesehen und so kamen wir dann zu einer Diskussion, bei der wir auf keinen Nenner kamen. Meine Freundin meinte, dass es auf jeden Fall funktionieren würde. Ich allerdings bin da eher skeptisch. Denn Alkohol macht einen ja auch wirklich körperlich abhängig und durch die Hypnose kann man die "Nebenwirkungen" des Alkoholentzugs ja nicht weg machen und dadurch hat der Mensch ja, meines Erachtens, wieder den Drang Alkohol zu trinken.

Außerdem denke ich, dass es viel öfters gemacht werden würde, wenn so eine Therapie wirklich helfen würde. Denn es gibt ja genug Alkoholiker, die auch aus Kreisen kommen, die sich so eine Behandlung auch leisten können. Warum wird es also nicht öfters gemacht, wenn es gehen sollte. Denkt ihr, dass der Film einfach nur ein Film ohne Sinn und Wahrheit war oder denkt ihr, dass man durch Hypnose auch zum trockenen Alkoholiker werden kann? Wenn sowas wirklich funktionieren sollte, hält das dann auch über Jahre an oder muss die Sitzung mehrmals wiederholt werden. In dem Film hatte der Darsteller glaube ich 3 Sitzungen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Dass man eine körperliche Abhängigkeit wie die des Alkoholismus so einfach weg hypnotisieren kann, und das in lediglich drei Sitzungen, halte ich ehrlich gesagt für ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht kann man auf diese Weise das Unterbewusstsein und damit den Wunsch aufzuhören stärken, das dürfte es dann aber auch schon gewesen sein, befürchte ich. Um überhaupt aufhören zu können, muss man seine Lage und sie Sucht anerkennen und ändern wollen. Ist das nicht der Fall, hilft auch keine Hypnose, deshalb kann sie, ich wiederhole, meiner Meinung nach höchstens unterstützend agieren.

Das Rauchen ist meiner Meinung nach keine körperliche Abhängigkeit sondern lediglich eine psychische. Wer wirklich aufhören möchte, der kann das auch. Körperliche Entzugs-Erscheinungen sind mir bislang noch keine untergekommen, und ich rauche seit 18 Jahren selbst. Seit ich Kinder habe, deutlich weniger, aber eigentlich doch permanent. Körperliche Entzugs-Erscheinungen kenne ich nicht, und vor und während den Schwangerschaften habe ich aufgehört.

Wenn es so einfach wäre, mit dem Trinken aufzuhören, dann bräuchte es die ganzen Entzugskliniken und Selbsthilfegruppen eigentlich gar nicht zu geben. So simpel kann es also dann doch nicht sein. Was im Fernsehen kommt, hat oft nichts mit der Wirklichkeit zu tun, in diesem Fall wohl auch nicht.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass seine Sucht durch einfache Hypnose vergangen ist. Dann würde jeder sich ja hypnotisieren lassen und alles wäre Friede Freude Eierkuchen. Ich meine, dass die Menschen die sich hypnotisieren lassen, durch die Hypnose denken, dass sie es nun schaffen. Ich habe ja die Vermutung, das es einfach nur die Willensstärke und das Selbstbewusstsein stärkt und nicht direkt das eigentliche Problem bekämpft. Es läuft alles nur über die Psyche ab.

» Nennii » Beiträge: 68 » Talkpoints: 0,24 »



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