Erfahrungen mit AWD gesucht

Meine Freundin hat ziemliche Schulden und ist auch, wenn sie sich die Versicherungspapiere ansieht garantiert überversichert. Sie meinte heute am Telefon zu mir, dass sie vor hat sich mit dem AWD, dem persönlichen Finanzoptimierer, zusammenzusetzen. Er soll dann mal sehen, was sie noch machen kann und wo sie sparen kann. Der Mann ist arbeitslos und sie muss irgendwie die Papiere der Versicherung mal durchsehen lassen. Sie fragte mich, ob ich schon mal was von diesem AWD gehört habe und ob ich Erfahrung habe. Leider kann ich ihr da nicht weiterhelfen.

Kennt ihr diesen AWD? Was machen die Leute da genau? Wie teuer ist es, wenn man den AWD in Anspruch nimmt. Kann man da einfach einen Termin ausmachen? Kommen die nach hause oder muss man dahin gehen.

Deine Freundin ist ja ganz schön in der Patsche, ich wünsche ihrem Mann zuerst einmal schnell eine neue Arbeitsstelle!

Davon abgesehen: Der AWD ist keine gemeinnützige Schuldnerberatung, und da gehört Deine Freundin laut Deiner obigen Schilderung viel eher hin. Da sollte sie zuerst einmal einen Termin ausmachen, damit die dort arbeitenden Berater ihre Finanzen mit ihr durchgehen können und sie fachgerecht beraten.

AWD ist ein auf Gewinnerwirtschaftung ausgerichtet Unternehmen. Dies sollte man sich zuallererst vor Augen führen. Warum sollte jemand vom AWD zu ihr kommen, um ihr zu helfen, Versicherungen zu kündigen, die überflüssig sind? Wo ist da sein Gewinn, wovon lebt er dann, der Verkäufer? Er möchte doch als oberste Priorität verkaufen, und das wird er auch unter allen Umständen tun.

Die gängige Masche ist hier in solchen Fällen, dem Kunden vor zurechnen mit stark geschönten Daten/Beispielen, wie viel er sparen würde, wenn er all diese Versicherungen über den AWD angeblich günstiger abschließen würde und am besten gleich noch oben drauf neue, wie etwa eine Riesterrente.

Mir ist kein Fall bekannt, in dem wirklich nur Versicherungen gekündigt wurden, die überflüssig sind, sondern nur Fälle, in denen hinterher andere Versicherungen überflüssig waren. Oft macht der Kunde sogar massiven Verlust, etwa bei Wechsel/Kündigung der Lebensversicherung oder dergleichen.

Niemand kommt ins Haus, um aus lauter Menschenfreundlichkeit wirklich zu helfen. Der AWD ist wirklich nicht positiv beleumundet, es gab schon genug Vertreter, die einfach nur wahllos Abschlüsse tätigten, ganz egal, ob es Sinn hat oder nicht. Als Beispiel diene hier die Berufsunfähigkeitsversicherung für einen ungelernten Arbeiter: Wer keinen erlernten Beruf hat, kann auch nicht in diesem Berufsunfähig werden. Ein anderes Beispiel mit Berufsunfähigkeitsversicherung ist der, der sich hochgearbeitet hat, dessen Ausbildung aber nur Einzelhandelskaufmann ist. Wird dieser nun berufsunfähig, erhält er die Leistung für einen Einzelhandelskaufmann, nicht für seine viel höher dotierte tatsächliche Beschäftigung.

Auch der Wechsel der Lebensversicherung ist in allen mir bekannten Fällen mit massiven Verlusten verbunden. Den Gewinn hierbei macht der AWD-Vertreter, er erhält die Provision für die neue Versicherung.

Letztlich wird sie nicht korrekt beraten werden von jemandem, der nachweislich an ihr verdienen will. Um etwas zu verdienen, muss man verkaufen, und Deine Freundin hat kein Geld, sonst würde sie nicht sparen wollen. Und dieses ganze Geseier von wegen "Finanzoptimierer" oder "Finanzberater" ist einfach nur Werbesprache, es sind und bleiben Versicherungsvertreter, die Umsatz machen wollen.

Daher: Finger weg!

Die Leute vom AWD haben nur ein bestreben. Sie wollen potentielle Kunden aus bestehenden Verträgen rauskündigen, um ihnen dann ihre eigenen Verträge zu verkaufen. Denn nur daran verdienen sie. Wenn also deine Freundin meint, das sie bei den Versicherungen sparen kann, dann sollte sie sich mit den jetzigen Vertragspartnern in Verbindung setzen und die bestehenden Verträge anpassen. Damit kann sie nämlich auch schon Geld sparen.

Ansonsten halt, was bei Schulden immer sinnvoll ist, schauen, wo man wirklich Ausgaben kürzen kann und vor allem mit den Schuldern in Verbindung setzen, um Lösungen zu finden. Vorsorglich einen Termin bei der Schuldnerberatung machen. Und wenn sie bei den jetzigen Versicherungsunternehmen bleibt, kann sie dort auch Stundungen von Beiträgen bzw. bei Lebensversicherungen auch Beitragsfreisetzungen aushandeln ohne das dabei der Versicherungsschutz verloren geht.

Ich hatte ebenfalls schon einen AWD-Berater. Genau genommen sogar schon mehrere, weil die in der Regel irgendwie nie lange tätig waren und so kam es immer wieder zu einem Beraterwechsel, was ich nun nicht so toll gefunden habe. Wie die vorigen User schon geschrieben haben, ist mir auch aufgefallen, dass ihr großes Ziel ist, dass man alte Verträge durch neue austauscht, weil das eben die einzige Möglichkeit für sie ist, etwas dazu zu verdienen.

Nun wurde ich insbesondere vom ersten AWD-Berater jedoch sehr gut beraten und er hat mir eine für mich wirklich sehr passende Anlageform vorgeschlagen, der ich zum Glück auch zugestimmt habe. Die hat sich wirklich gut gelohnt, mit sehr wenig Risiko doch sehr viel heraus zu holen. Wenn ich ehrlich bin, war das aber vielleicht auf einfach nur Glück. Trotzdem bin ich froh, weil ohne diesen Berater hätte ich diese Anlageform damals eventuell nicht kennen gelernt.

Dennoch stehe ich diesen Beratern sehr skeptisch gegenüber, eben weil sie ständig neue Verträge machen wollen. Wenn ich an meiner finanziellen Planung jedoch etwas ändern möchte, dann lasse ich mir doch recht gerne so einen Berater kommen. Allerdings eben mit der Einstellung, alles sehr skeptisch zu betrachten und mir nicht ständig alles ummodeln zu lassen.

Mir gefällt an AWD, dass sie halbwegs unabhängig sind. Zur Gänze auch nicht, aber immerhin geben sie ein breiteres und größeres Angebot als eine Bank alleine. Ich sehe es eben als recht großes Überblicksangebot. Das kann man sich natürlich auch selber alles raussuchen, aber so macht das eben ein Berater und ich suche mir dann eben einfach aus.

Als mein Sohn auf die Welt kam, wollte ich für ihn eine private Krankenversicherung. Es kam wieder einmal so ein netter AWD-Berater. Zum Teil war es dann jedoch so, dass ich ihn beraten habe. Ich habe mich nämlich schon im Vorhinein ein wenig erkundigt, welche Möglichkeiten es gibt und da gab es durchaus auch gute Angebote, die er mir gar nicht genannt hat. Dennoch war ich auf seine Vorschläge gespannt. Im Endeffekt habe ich es jedoch eben sein lassen, weil ich ihm eben das andere Angebot gezeigt habe, wo er selber meinte, dass das sehr gut ist.

Vor einigen Jahren wurde ich ehrlich gesagt auch recht stutzig. Es war wieder einmal so ein AWD-Berater da. Wir haben uns recht gut verstanden und er meinte dann, dass ich doch auch AWD-Berater werden könnte. Das würde super zu mir passen und so weiter. Ich bin dann mehr oder weniger spaßhalber sogar wirklich zu seinem Vorgesetzten gegangen, der mir alles genau erklärt hat, wie das mit der Ausbildung ist, welche Berufschancen man hat und so weiter.

Ich war dort sehr ehrlich und sagte, dass ich in Mathematik schon immer extrem schlecht war, ich mit Finanzen überhaupt nichts anfangen kann und das auch überhaupt nicht in meinem Interessensbereich liegt. Aus diesem Grund habe ich mir eben selber so einen AWD-Berater geholt. Was bekam ich dann als Antwort? Das macht überhaupt nichts, weil das theoretische Wissen lerne ich sowieso in einem AWD-Kurs, was viel wichtiger ist, sei eben der Kundenkontakt und dass man gut mit Leuten reden kann. Wobei er wohl eher meinte, dass man Leute gut überreden kann. Da ich als Grundausbildung eine Lehrerausbildung habe, habe ich die besten Voraussetzungen dazu.

Mir war natürlich von Anfang an klar, dass solche Berater in erster Linie auch rhetorisch sehr gewandt sein müssen. Dennoch war ich erstaunt, welche Leute die da nehmen würden. Ich wäre wohl wirklich eine grottenschlechte AWD-Beraterin und das habe ich ihnen auch gesagt. Natürlich habe ich das Angebot nicht angenommen, auch wenn sie mir ja ach so tolle Zukunftschancen vorgerechnet haben.

Bei Schulden spielen die laufenden Kosten durchaus eine Rolle und dazu gehören sicherlich auch die Versicherungen. Problem an der Sache ist aber, bei einem Vermögensberater und nichts anderes macht der AWD, dass die mit Sicherheit nicht raten, was man kündigen könnte, sondern die Berater eher zu sehen werden, neue Verträge abschließen zu können. Bei Schulden wäre es aber eher sinnvoll, auch mal zu sehen, welche Versicherungen überhaupt gebraucht werden. Die AWD- Berater werden aber kaum dazu raten Versicherungen zu kündigen. Vor allem nicht, wenn da ein Kunde sitzt der absolut keine Ahnung hat.

Hier hat der AWD einen absolut schlechten Ruf. Wobei es noch ähnlich agierende Firmen gibt, deren Ruf besser ist. Oftmals entscheidet auch der persönliche Kontakt zu dem Berater. Ich selbst habe auch mal bei einer solchen Vermögensberatung Versicherungen abgeschlossen. Die waren damals auch so weit ok. Mein damaliger Berater wechselte dann zu einer anderen Firma und hat mich auch später noch sehr gut beraten, ohne das er mir was aufschwätzen wollte. Die erste Firma ruft mich heute noch an. Immer dann, wenn die neue Angestellte haben, dürfen diese die alten Kunden durch sehen und rufen die dann an. Alle Jahre wieder sage ich denen, sie sollen mich raus nehmen. Der letzte meinte ich soll doch die Krankenversicherung wechseln. Sehe ich keinen Sinn drin, haben eh alle den selben Beitrag. Und er fragte auch nicht, welche Leistungen ich von meiner in Anspruch nehme.

Ich selbst habe mittlerweile alle Versicherungen, außer einer Privat- und Haushaltshaftpflichtversicherung gekündigt oder kündigen müssen. Mehr brauche ich an sich auch nicht. Letztens habe ich einem Freund zu Liebe einen Fragebogen mit ihm ausgefüllt. Der Freund verkauft ebenfalls Versicherungen, ebenfalls unabhängig wie auch der AWD. Dem konnte ich aber ohne Probleme klar machen, dass sich an meiner finanziellen Situation nichts ändern wird und ich deshalb keine Versicherungen brauche.

Es gibt Vermögensberatungen, die arbeiten wirklich unabhängig. Es gibt aber auch Vermögensberatungen, die arbeiten nur mit bestimmten Versicherungen zusammen. Ich meine das ist beim AWD auch so. Die werden also erst mal versuchen deine Bekannten dazu zu bringen, die Versicherung zu wechseln. Klar sind die eventuell günstiger, aber es gibt Versicherungen, da ist ein Wechsel absolut sinnlos. Zum Beispiel bei Lebensversicherungen. Nur lohnt halt auch meistens nur ein Neuabschluss für die Berater, weil da die Prämien und somit der Verdienst am höchsten sind.

Warum wurde bereits erklärt. Der AWD verdient nur am Verkauf von bestimmten Produkten und die will er auch verkaufen, ob die gut sind für den Kunden oder nicht. Hab's am eigenen Leib erfahren und meine Altersvorsorge in den Sand gesetzt. Jetzt habe ich gar nichts mehr. Google mal nach Community AWD Opfer, da findest Du viel Infos über AWD in einer Facebook Community.