Programmänderung wegen verstorbene Promis

vom 23.08.2011, 21:32 Uhr

Ich habe eben in der elektronischen Fernsehzeitung unseres Receivers gesehen, dass heute Nacht von 22 Uhr 45 bis um 2 Uhr 45 eine Programmänderung ist. Die ganze Nacht wird, in der ARD, zu Gedenken von Loriot eine Loriot-Nacht gemacht. Das ist ja nicht die erste Programmänderung, wenn ein Prominenter stirbt. Was haltet ihr von solchen Programmänderungen?

Ich muss sagen, dass ich es in der Regel gut finde, wenn man einen Film oder eine Dokumentation über den Prominenten bringt. Aber warum muss man eine ganze Nacht oder mehrere Stunden eine Programmänderung machen? Ich finde so etwas irgendwie fast schon Heuchelei. Monate bzw. Jahre hat man nichts von manchen Promis gehört, weil sie sich schon lange aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Und wenn sie dann tot sind, wird es übertrieben mit der Programmänderung. Wie seht ihr das?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da bin ich auch deiner Meinung. Es wurde doch schon heute den ganzen Tag über seinen Tod berichtet. Sei es im Radio oder im Fernsehen, und auch in den kommenden Zeitschriften werden Artikel über ihn dabei sein. Es natürlich immer traurig, wenn jemand stirbt. Sei es nun ein Prominenter, oder ein "normaler" Mensch.

Ich sehe es auch so, dass man dann nicht direkt das ganze Programm ändern muss. Vor allem ist es eine ziemlich ungewöhnliche Zeit. Loriot wird ja eher von dem etwas älteren Publikum geschaut. Diese werden sich aber bestimmt nicht nachts vor den Fernseher setzen. Und es ist auch richtig, dass man schon eine sehr lange Zeit nichts mehr von diesem Mann gehört hatte. Daher wusste ich auch anfangs nicht, welche Sketche er gemacht hatte. Erst nach einem Bericht über ihn im Fernsehen, viel es mir wieder ein. Und nun direkt das Programm ändern? Nein, das ist schon etwas übertrieben und auch ziemlich übereilt. Der Mann ist gerade erst gestorben und schon am darauf folgenden Tag, wird das Programm geändert.

Ich finde, dass man es dann schon besser planen sollte, wann das Programm zu Loriot ausgestrahlt werden soll. Man sollte so lange warten, dass es auch in den Fernsehzeitungen gedruckt wird. Nur so erreicht es doch die Menschen, die es auch wirklich sehen wollen. Daher ist es aus meiner Sicht übertrieben. Er war zwar ein Prominenter Mann, aber ich denke immer, dass für mich auch niemals ein solcher Aufstand gemacht würde. Das hört sich vielleicht komisch an, aber so sehe ich es nun mal. Und wenn die ARD das Programm gezeigt hat und Loriot beerdigt worden ist, wird er bestimmt wieder schnell in Vergessenheit geraten.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es eigentlich nicht sonderlich schlimm, wenn man solch eine Programmänderung einführt. Ich weiß natürlich nicht, was sonst so am späten Abend und in der Mitternacht bei dem ersten Programm läuft, aber sonderlich interessant wird es meines Wissens nach dann auch wieder nicht gewesen sein und deswegen würde ich auch nicht behaupten, dass da sonderlich viel Programm vergeudet wird. Deswegen finde ich es auch überhaupt nicht schlimm, dass man öfter solche Themenabende oder aber Themennächte durchführt, das finde ich durchaus legitim und das finde ich bei manchen Prominenten auch wirklich komplett angemessen. Natürlich gibt es manchmal Ausnahmen, wo man es seitens der Sender auch einfach nur noch übertreibt, aber das ist dann meines Erachtens nach kaum die Regel.

Wenn man Loriot-Fan gewesen ist, dann wird man sich eben voraussichtlich kaum mit einem einzigen kleinen Filmchen zu Loriot zufrieden geben, da möchte man dann eben schon ein wenig mehr. Und da kommt es dann eben gerade Recht, wenn so eine Themennacht eingeführt wird. Und solange es in der Nacht ist, finde ich das auch überhaupt nicht schlimm. Denn in der Nacht schauen doch gewöhnlich sowieso nur die Leute zu, die einfach nicht ins Bett kommen oder die das gezeigte Programm eben gesondert interessiert. Da einfach mal eine Sondersendung wegen eines Prominenten einzuschalten, halte ich für überhaupt keine schlechte Idee und das könnte es meiner Meinung nach sogar noch viel, viel öfter geben, denn ich bin ein genereller Fan von Sondersendungen und vor allem von Sonderabenden. Ich persönlich bin nämlich auch einfach der Auffassung, dass sowieso das ganze Programm ein wenig langweilig gestaltet ist, vor allem natürlich auch wieder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern und da kommt doch so ein Abend genau zur rechten Zeit.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Gerade bei Loriot finde ich es keine Heuchelei. Denn er war ja wirklich einer der ganz Großen. An ihm ist keiner vorbei gekommen in den letzten Jahrzehnten. Und man erinnert sich auch gern an ihn, Er war auch jemand, den wirklich so ziemlich jeder gern gesehen hat und den auch jeder kannte. Daher finde ich es ganz schön, wenn man an einem solchen Tag an ihn erinnert wird und man das Programm dafür umschmeißt.

Nerven tuen mich solche Programmänderungen nur bei Promis, die ich kaum kenne. Bei denen ich mich frage, was sie eigentlich gemacht haben und wieso ich wegen ihnen jetzt mein Fernsehprogramm umwerfen muss. Mir ging es beim Tod von Heath Ledger so, dass ich nicht wußte, wer das eigentlich war. Sicher empfindet da jeder andere "Promis" als bekannt oder unbekannt. Aber ich denke, wenn solche Leute wie Loriot sterben, dann ist es wirklich angemessen, ihnen spontan den ganzen Abend zu widmen. Es gibt nicht mehr viele solcher Urgesteine, also sollte man ihnen auch in solchen Momenten noch den Respekt zollen, den sie verdient haben.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Und eben, weil jeder anders empfindet, finde ich eine ganze Nacht Loriot beispielsweise nervend. OK, es gibt genug andere Programme. Aber mich hötte schon die Dokumentation von Stuttgart 21 interessiert. Loriot empfinde ich als ganz schrecklich nervend. Ich sehe ihn nicht gerne und ich höre ihn nicht gerne. Und als Evelyn Hamann verstorben ist, wurde exakt das gleiche Programm geliefert.

Es werden schon Unterschiede bei den Promis gemacht. Als zum Beispiel Peter Alexander gestorben ist, habe ich nicht eine Programmänderung gesehen. Und dieser Mann war eine wirklich berühmte Persönlichkeit. Aber wie geschrieben, empfindet jeder anders und was der eine gut findet, findet der andere nervend und schlimm. Ich denke zum Beispiel, dass man nicht am gleichen Tag das Programm ändern muss, sondern ein paar Wochen später oder einige Tage später, damit man auch die Änderung mitbekommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Tja, wie sagt man so schön "Über Geschmack lässt sich streiten". Ich fand Loriot schon immer toll und auch Evelyn Hamann fand ich göttlich mit ihm zusammen. Klar, irgend etwas anders ist immer interessanter. Und irgendwer immer größer und besser. Aber ich denke jeder findet ein, zwei Personen, für dessen Andenken er sein normales Programm gern einmal unterbrechen würde.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man sollte dem Fernsehzuschauer schon Gelegenheit geben, eine abgeänderte Sendung wegen eines Todesfalles zeitlich mit in sein eigenes Programm einbauen zu können. Schließlich kann nicht jeder die Nacht durch machen, um den verstorbenen Prominenten in seinen besten Rollen zu sehen. Schön wäre es, beziehungsweise wesentlich besser, wenn die für eine Nacht gedachte Sendung aufgeteilt würde auf mehrere Tage. Ebenfalls fehlt die Ankündigung in der Fernsehzeitung. Auch wenn ich das Programm liebe, finde ich es doch zu viel auf einmal.

@Senny, wenn du möchtest, dass für dich nach deinem Tode auch solch ein Aufheben gemacht wird, musst du erst einmal berühmt werden. Bis jetzt bist du nur ein Niemand und keine Prominenz.

@Diamante, du kannst einen österreichischen Sänger, der seichte Filme gedreht hat nicht mit einem Loriot vergleichen, auch wenn du ihn nicht mochtest. Ich mochte auch Peter Alexander und habe ihn gerne gesehen, wenn er nicht zu albern war, doch der hintergründige Humor von Loriot ist eben etwas anderes.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde es gut, dass man auf diesem Wege einem Menschen noch einmal gedenkt, der vieles erreicht hat. Danach wird er meist wieder in der Versenkung verschwinden und keiner redet mehr von diesem Promi.

Aber Loriot hat es auch verdient, dass er etwas mehr Zeit bekommt. Er hat über 20 Jahre die TV-Landschaft in Deutschland geprägt - seine unzähligen Karrikaturen mal nicht mitgerechnet. Er war ein Universalgenie und auf die Idee solcher Sketche muss man erst mal kommen. Warum man dieses Gedenken aber erst in der Nacht beginnt, will mir ehrlich gesagt nicht in den Kopf. Viele hätten sich einen Film wie "Pappa ante Portas" schon in der Prime Time gewünscht. Denn wer kann sich diesen Film schon um 22:45 Uhr noch ansehen?

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Generell finde ich es auch gut, wenn dann Filme oder Berichte über den verstorbenen Promi gezeigt werden. Aber ich denke auch, dass man dies ein paar Tage später machen könnte und nicht direkt eine Programmänderung nötig ist. Die ganze Nacht Filme und Berichte des Verstorbenen zu zeigen, ist sicher für Fans toll. Daher finde ich es schon in Ordnung so.

Ich denke aber auch, dass ein oder zwei Berichte oder Filme ausreichen würden, um dem Prominenten zu gedenken und sich mehr oder weniger zu verabschieden. Die Fernsehsender haben durch so etwas dann natürlich höhere Einschaltquoten und verdienen noch daran.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es mag ja sein, dass gestern den ganzen Tag über seinen Tod berichtet wurde, aber bekommt jemand, der auf der Arbeit sitzt und keinen Zugang zum Internet hat oder relativ abgeschottet von den median ist, so etwas dann mit? Dann kann man das ruhig ein oder zwei Tage ausstrahlen und gut ist.

Zum Thema Programmänderung kann ich nur sagen, dass ich es mit gemischten Gefühlen betrachte. Sicherlich ist es eine Würdigung und ein Nachruf, wenn über eine Persönlichkeit, die gerade Verstorben ist, eine Dokumentation kommt, ihre Werke gezeigt werden im Andenken an diese Person etc. Da Loriot oder eben Vicco von Bülow einen Teil deutsche Fernsehgeschichte geschrieben hat, finde ich das in diesem Fall vollkommen in Ordnung. Ich finde es dann auch okay, wenn das eben mal von 22:00 Uhr bis 02:00 Uhr am nächsten Tag geht, er hat eben viele Filme gemacht oder dabei mitgewirkt.

Wenn dann eine Amy Winehouse aufgrund von übermäßigem Drogen- und Alkoholkonsum stirbt, dann finde ich eine großartige Programmänderung nicht notwendig oder fehl am Platze, denn das zeigt ja nur, dass man sich benehmen kann, wie man will, alle Welt mag einen ja trotzdem. Sicherlich hat sie am Anfang ihrer Karriere gute Lieder gemacht auch währenddessen noch aber sie stand teilweise betrunken und voll wie Eimer auf der Bühne. Dann kann ich nicht nachvollziehen warum dann extra großartige Programmänderungen für die gemacht werden, nur weil sie es dann mit den Drogen und dem Alkohol mal übertreiben hat, aber das ist nur meine persönliche Meinung!

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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