Alles frisch - selbst geschlachtete Tiere sind schrecklich

vom 21.08.2011, 17:24 Uhr

@ Cid: Dann habe ich mich wohl ein bisschen falsch ausgedrückt. Natürlich ist es klar, dass ein Tier ein "Privathaltung" deutlich besser behandelt wird, als ein Tier in der Massentierhaltung. Ich habe mich dahingehend auch genügend informiert und diese Tierquälerei hat auch dann dazu geführt, dass ich mich nur noch vegetarisch ernähre. Alles andere bringe ich wirklich nicht mehr übers Herz.

Ich habe gemeint, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob das Fleisch selbst geschlachtet wurde oder aus dem Supermarkt kommt, weil ich beides nicht essen könnte. Auch wenn das Tier sehr gut behandelt wurde, es wird dann schlussendlich trotzdem geschlachtet und ich kann das einfach nicht übers Herz bringen. So habe ich das gemeint. Natürlich ist mir bewusst, dass es in der Haltung sehr große Unterschiede gibt. Ich verzichte aber auf jegliches Fleisch! Frau A aus der Sendung ist meiner Meinung nicht konsequent, wenn sie das Schlachten privater Nutztiere unmenschlich findet, dann aber trotzdem Fleisch isst, das aus dem Supermarkt kommt. Beides sind eben tote Tiere, auch wenn sie anders gehalten wurden. So hatte ich das gemeint. Ich hoffe, ich konnte das jetzt weitestgehend richtig stellen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Cid hat geschrieben:Das Fleisch im Supermarkt stammt von Tieren, die nicht artgerecht gehalten wurden, die gequält und misshandelt wurden, die schlechtes Futter bekamen und übermäßig Antibiotika. Schweinen wurden die Schwänze abgeschnitten und die Ohren gestutzt bei vollem Bewusstsein, damit sie sich in der Enge nicht selbst anknabberten. Viele überleben diese Prozedur nicht. Das Sonnenlicht sahen sie nur einmal, und zwar auf dem Weg zum Schlachter. Sieh dir bitte die Milchkühe an, die Hühner und Gänse, dann sag mir, dass es egal ist, ob man die Tiere selbst hält und schlachtet oder im Supermarkt kauft.


Entschuldige, aber du hast nicht wirklich Ahnung. Denn schau dich mal genauer auf dem Land um. Wenn du wirklich geschlossene Ställe findest, dann laufen diese noch nach den alten Verordnungen. Bei allein neuen Anlagen muss ein entsprechender Freilauf dabei sein und es müssen auch offene Ställe sein. Und nicht jeder Bauer füttert seine Tiere mit Massen an Medikamenten.

Wobei es bei besagter Sendung ja um private Tierhaltung geht, wo die Bestimmungen nochmal anders sind. Da wirst du wohl eher ein Schwein vorfinden, welches bei der normalen Haltung kein Sonnenlicht sieht. Aber wer mit Hausschlachtung aufgewachsen ist, wird das ganze emotional sowieso anders sehen, als ein Mensch, welcher die Tiere nur in entsprechenden Portionen im Supermarkt kauft.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@ Cid
Woher weißt du, dass alle! Supermarkttiere misshandelt werden? Die Aussage stimmt so nicht. Genauso wenig wie die Aussage, dass die Tiere, die das Fleisch für Metzgereien liefern, immer artgerecht gehalten werden.Ich war schon auf einem Bauernhof, die ihr Fleisch als Bioware anpreisen etc. und ich fand es da einfach nur eklig. Und ich gebe zu, mir ist der Stellenwert des Menschens höher- in dem Betrieb wurde mit den Angestellten sehr unschön umgegangen. Da verzichte ich dann lieber auf Bio- Fleisch etc.

@ Topic
Ich hatte in den Sendung zufällig rein geschaltet. Ich war noch am überlegen, ob ich mir den Rest noch gebe, weil die Frau echt der Hammer war. Wobei ich nun nur einen kurzen Ausschnitt gesehen hatte. Da ging es aber unter anderem um eine Diskussion im Schweinestall. So klein war der noch nicht mal. Eine größere Ecke abgetrennt und da waren dann eine Sau und mehrere Ferkel. Soweit ich mich zumindest erinnern kann. Sprich viele Kleintiere und wenig Großtiere. Und die Tauschmutter meinte es sei zu dreckig. Der Raum war halt wie ein Schweinestall, wobei das Gebäude nicht mehr das Neueste war, aber der Raum sehr hell wirkte. Und das es im Schweinestall nun mal nicht nach Rosen duftet und die niedlichen Schweinchen nicht in rosa Seidenbettchen liegen, müsste der Dame doch bewusst sein.

Es ging auch um irgendwelches Geflügel. Die Tauschmutter machte den Tauschvater an, dass die armen Tiere ja so schlimm aussehen. Dann wurde auf die Tiere gezoomt und ich habe nun halbblutige Hähnchen oder was weiß ich erwartet. Die Tiere hatten sehr viel Auslauf, sahen ok aus. Und das sich Hühner mal bekriegen, weiß sogar ich noch aus dem Biologieunterricht. Stichwort: Hackordnung. Aber die Tiere sahen friedlich aus etc. Und der Tauschvater erklärte dann auch der Kamera, warum den Tieren mal irgendwo eine Feder fehlte und die Erklärungen waren mir als Zuschauer schlüssig.

Im Großen und Ganzen schien der Tauschmutter nicht wirklich klar zu sein, wie Tiere wirklich aufwachsen. Und sie schrie halt bei jedem Punkt, an dem die Nutztiere! kein rosa Schleifchen und einen rosa Teppich hatten nach dem Tierschutz und sprach von Misshandlung etc.. Ich habe dann auch die Sendung nicht weiter angesehen, weil die Frau auch absolut alles nach ihren Wünschen wollten und sich auch keine Erklärung anhörte.

Ich selbst bin ja nicht wirklich mit Tieren groß geworden. Ich war früher aber öfters als Kind mal mit dabei, wenn mein Vater sich die Tiere aussuchte, die für ihn geschlachtet werden sollten. Beim eigentlichen Schlachtvorgang war ich nie dabei und bin da auch ehrlich gesagt nicht traurig drüber. Aber irgendwie bin ich da wohl auch anders rein gewachsen. Wobei ich nicht weiß, ob ich in der Lage wäre, ein Tier zu töten, weil ich Hunger habe. Wobei mich eher die Berührung von dem Tier abschreckt, gebe ich zu. Und der Schlachtablauf an sich. Aber sorry es ist seit Jahrhunderten so, dass man sich von Fleisch ernährt. Gut wie es sich bis heute entwickelt hat, finde ich auch nicht immer richtig. Aber das kann man als Verbraucher durchaus beeinflussen. Wobei ich generell alle Bio- Siegel ablehne. Papier ist geduldig.

So Aussagen, ich esse kein Fleisch mehr, weil mir die Tiere so Leid tun, da könnte ich persönlich das Kotzen bekommen. Wenn man sich mal richtig damit auseinander setzt, muss kein Tier heute mehr wirklich leiden. Und es gibt einige Metzger in Deutschland, die nicht nur Metzger sind, sondern sich auch ziemlich groß im Tierschutz engagieren. Sich eben dafür einsetzen, dass ordentlich geschlachtet wird und so weiter.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Danke LittleSister, so ausführlich war die Beschreibung die ich für meine Schilderung nutzte leider nicht. Aber wenn ich Deine Beschreibung so lese, dann scheint es doch so weit in Ordnung gewesen sein, wie es ist. Wir hatten ja auch mal Hühner und auch viele Nachbarn haben noch Hühner. Die werden schon mal aufeinander grantig, besonders dann wenn es um das Futter geht. Und Federn verlieren die lieben Federvögel auch so. Was die Schweine angeht, hört sich das auch so an als ob es doch ganz in Ordnung gewesen wäre.

Und das alle Tiere, die irgendwann in irgendeinem Supermarkt landen, ein fürchterliches Leben hatten, glaube ich auch nicht. Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass es eben teilweise nicht nachvollzogen werden kann, wie die Tiere aufgewachsen sind. Aber selbst die Tiere mit den besten Lebensbedingungen können ja so verarbeitet werden, dass es dann nicht mehr appetitlich ist.

Dass man ein Tier töten können muss, wenn man es auch essen will, das finde ich nun nicht. In meiner Familie ist das geteilt, da gibt es Familienmitglieder, die die Tiere fachgerecht töten. Das könnte ich sicher auch irgendwann lernen, aber muss man wirklich alles immer selbst können? Mit dem Rest als der Vorbereitung und Zubereitung hatte ich dann auch schon im zarten Teeniealter keine Problem mehr.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe die Folge auch gesehen. Die Frau war ja nie zufrieden, hat schließlich sogar eine Tierärztin beauftragt sich den Hof der Tauschfamilie anzusehen. Aber diese fand alles ganz normal. Der Ehemann der Tauschmutter hatte sich allerdings eh zu viel gefallen lassen, war schon ganz eingeschüchtert, soweit ich mich erinnern kann.

Ich habe selbst Tiere und mag auch sehr gerne Tiere, aber es ist nun mal so in der Natur, dass jemand sterben muss, damit der andere leben kann. So war das schon immer. Und Tiere fressen ja auch andere Tiere. Eine Katze frisst eine Maus, ein Seehund frisst Fische, ein Tiger frisst eine Gazelle und das Ganze macht uns ja auch nichts aus.

Außerdem ist die Eigenhaltung auf dem Land viel artgerechter. Die Tiere verbringen ein glückliches Leben, haben Hygiene, Auslauf, genügend Futter, meist Frisch vom Feld und bekommen Gras. Ihre Artgenossen in Massenzuchtbetrieben dagegen bekommen bestimmtes Kraftfutter, nur damit sie besonders schnell besonders groß werden. Ob das dann gesund für die Tiere und für das Fleisch ist, interessiert die wenigsten. Viele kaufen ich dann einfach das Fleisch aus dem Großhandel, ohne zu wissen, dass die Tiere dort vllt. viel mehr leiden mussten.

Da werden oft Schweine oder Rinder meilenweit in engen LKW's in ganz Europa hin- und her gefahren, viele überleben nicht mal die lange Fahrt in ihrem engen Käfig, während die in der Eigenhaltung einen kurzen aber auch schmerzlosen Tod erfahren. Sie müssen nicht leiden, sie werden respektvoll behandelt. Immerhin sterben sie für uns, wieso erst ewig vorher quälen?

Ich möchte jetzt keinen Vegetarier zum Fleisch essen zwingen, aber es ist wie gesagt in der Natur etwas ganz Natürliches. Würden wir nicht Tiere essen, würde es immer mehr geben und irgendwann wäre überhaupt kein Platz mehr dafür. Es ist das gleiche wie mit den Menschen. Wir sterben auch irgendwann.

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» MisterToby » Beiträge: 184 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@jotjot
Ich hatte nur kurz in einer Werbepause rein geschaltet. Das was ich gesehen hatte, fand ich nicht wirklich schlimm. Wobei ich den Umgang mit Tieren halt auch nicht wirklich kenne. Mir war nur aufgefallen, dass sie von misshandeltem Geflügel sprach und man die Tiere zeigte und die gar nicht so aussahen, wie sie die beschrieben hat. Die Tauschfamilie waren auch eher einfache Leute. Halt kein High- Tech Bauernhof. Und die besagte Dame war eine von der Sorte, bei der ich nur noch sauer vorm Fernseher saß.

Was ein bisschen heikel war, da kenne ich mich aber auch nicht wirklich aus, war der Hund. Der Hund saß in einem riesigem Käfig. Also der Käfig war wirklich groß. Der Hund sprang da auch nicht wild drin rum, der schien eher zu grinsen. Ich selbst hatte den ersten richtigen Kontakt auch mit Hunden, die tagsüber in einem Zwinger waren. Denen bekam das aber ganz gut. Und im Falle der Halter war das auch gar nicht anders möglich. Das da aber Tierschützer auf die Barrikaden gehen, kann ich ein wenig verstehen. Auf der anderen Seite kann man einen relativ großen Hund auch nicht im Freien einfach frei rum laufen lassen. Und klein war der Hund nun mal nicht.

Die Tauschmutter gab auch viele widersprüchliche Aussagen von sich. Da war auch was mit ja sie isst Fleisch und nein Tiere darf man nicht schlachten. Das bekomme ich aber nicht mehr zusammen. Ich hatte die Sendung dann aber auch nicht mehr weiter verfolgt.

@ MisterToby
Auch Tiere in Eigenhaltung können Kraftfutter bekommen, genauso wie in Massentierhaltung auch darauf verzichtet werden kann. Das hängt nicht zwingend damit zusammen, wie die Tiere aufgezogen werden.

Die von dir genannten Massentiertransporte haben noch andere Gründe. Und mittlerweile wird auch oft nicht mehr wirklich vor Ort geschlachtet und die Tiere werden oft weiter weg gefahren, weil einfach keine Schlachtmöglichkeiten vor Ort sind, weil die Auflagen zu hoch sind. Vor Jahren machte ein Film in allen Nachrichtensendungen und Shows die Runde von einem Massentiertransport und einer Kuh. Immer wieder wurde von neuen! schlimmen Sachen berichtet. Es war immer der selbe Transport, immer sie selbe Kuh- sprich nichts neues, aber die Story wurde damals durch alle Sender gezerrt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


LittleSister hat geschrieben:@jotjot
Auch Tiere in Eigenhaltung können Kraftfutter bekommen, genauso wie in Massentierhaltung auch darauf verzichtet werden kann. Das hängt nicht zwingend damit zusammen, wie die Tiere aufgezogen werden.

Die von dir genannten Massentiertransporte haben noch andere Gründe. Und mittlerweile wird auch oft nicht mehr wirklich vor Ort geschlachtet und die Tiere werden oft weiter weg gefahren, weil einfach keine Schlachtmöglichkeiten vor Ort sind, weil die Auflagen zu hoch sind. Vor Jahren machte ein Film in allen Nachrichtensendungen und Shows die Runde von einem Massentiertransport und einer Kuh. Immer wieder wurde von neuen! schlimmen Sachen berichtet. Es war immer der selbe Transport, immer sie selbe Kuh- sprich nichts neues, aber die Story wurde damals durch alle Sender gezerrt.


Wir haben uns auch einen Film dazu im Unterricht angesehen. Aber die Bodenhaltung im Freien auf einer Wiese ist doch immer noch besser als die Haltung in einem Käfig oder Stall, wo in eine Box mehrere Kühe gezwängt werden, um besonders viel produzieren zu können. Besonders Großfirmen und Fast-Food-Restaurants leben von diesen unhygienischen Großbetrieben, wo die Tiere kein glückliches Leben verbringen. Und McDonalds kann mir auch nicht durch seine neue Werbung erzählen, dass ihr Rindfleisch von artgerechten Bauernhöfen kommt. Für Geld behauptet jeder Kleinbauer, dass das Fleisch, was dann in den Fast-Food-Ketten verarbeitet wird aus einem ökologischen Kleinbetrieb kommt, wo die Kühe noch auf grünen Wiesen grasen.

Genau das war auch das Problem mit den EHEC-Erregern. Würden die Kühe in diesen Massenschlachtbetrieben mehr Grünfutter wie auf dem Land bekommen, würden sich auch nicht die schädlichen Colibakterien in ihrem Panzen bilden, die dann mit ins Fleisch übergehen. Hast du dir denn die Folge angesehen? Die Tiere hatten Auslauf, durften auch auf eine Wiese und mussten nicht den ganzen Tag im Stall verbringen. Ich halte es eh für besser das Fleisch bei einem privaten Schlachthof oder Metzger zu kaufen, als abgepackt im Supermarkt. Nicht nur wegen den gesundheitlichen Gründen, sondern auch weil man weiß, dass dann alles frisch ist, die Tiere keinen langen Transporte hinter sich haben und nicht leiden mussten. Stadtleute werden das nicht verstehen, aber bei mir auf den Land gibt es immer noch einige Bauern, die auch privat schlachten und das Fleisch dann im Dorf verkaufen.

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» MisterToby » Beiträge: 184 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das derart unterbelichtete Menschen im Fernsehen gezeigt werden, ist ja keine große Neuigkeit mehr, selbstverständlich ist das einfach nur lächerlich und ich frage mich, ob besagte Frau A davon wusste, wo sie hinkommt oder ob das nur wieder eine dieser gespielten Szenen war, um das Publikum zu belustigen. Ich hatte schon einiges mit Nutztieren zu tun, da meine Großmutter einen Bauernhof hat. Früher war ich dort jede Sommerferien und habe meine ersten Lebensjahre dort verbracht, auch heute fahre ich sie natürlich noch regelmäßig besuchen. Als Kind, welches Tiere nun mal auch sehr gern hatte, bekam ich immer kleinere Aufgaben zu gewiesen, die mir Spaß machen sollten, ich durfte beispielsweise die Enten füttern und rein und raus lassen oder die Lämmer umsiedeln, den Hund und die Katzen füttern, Stroh für die Kälber holen und so weiter und so fort.

Nach einer Weile besteht dann natürlich auch ein gewisser Bezug zu diesen Tieren, aber selbst als Kind versteht man es, dass es nun mal keine Schmusetiere sind und wenn von einem zum nächsten Tag ein Knuddellämmchen weniger auf der Wiese steht, die halbe Entenhorde fehlt, das Kalb verschwunden ist, Onkel Paul dann mit seiner Schürze durch den Hof latscht und es dann auch noch so delikate Speisen zum Mittagessen gibt wie Kalbs-Carpaccio oder Lammkeule, dann weiß man auch was gespielt wird. Mir war das damals völlig klar und ich konnte bestens damit leben.

Daher fällt es mir zugegebenermaßen meistens etwas schwer mir vorzustellen, dass andere Menschen, erwachsene Menschen das nicht verstehen und es als schrecklich bezeichnen, obwohl sie selbst Fleisch kaufen, nur dann eben im Discounter um die Ecke. Ich würde das eher als uneinsichtig, wenn nicht gar einfach unterbelichtet bezeichnen, woher denkt denn die fromme Frau A. wo ihr Fleisch her kommt? Ich kann irgendwie kaum glauben, dass ein Erwachsener Mensch, der selbe Fleisch ist, heute noch zu einer solchen Aussage fähig ist, daher würde ich spontan auch sagen, dass das nichts ernst gemeintes war, sondern einfach Unterschichtenfernsehen, wie man es heute eben kennt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@MisterToby
Hast du dir beides schon mal Live angesehen? Gerade Großbetriebe werden an sich überprüft und können sich unhygienisches Arbeiten nicht leisten, weil das richtig teuer werden kann, bis hin zur Betriebsschließung. Wobei ich persönlich eh der Meinung bin, das in der Massentierhaltung eh anders Dreck anfällt und es dort besser ist sauber zu halten. Auf alle Fälle ist die Gesundheitsvorsorge eine andere.

Ich selbst war vor Jahren mal in Wiesbaden auf dem Schlachthof. Auch hinter den Kulissen. Damals war schon klar, der Schlachtbetrieb wird demnächst geschlossen, weil er die damaligen Auflagen nicht mehr erfüllen konnte. Mittlerweile ist der Schlachthof über 20 Jahre zu. Ein paar Jahre später war ich auf dem Frankfurter Schlachthof. Auch hinter den Kulissen. Der Schlachthof hatte die Auflagen erfüllen können und war generell auch wesentlich neuer als der Wiesbadener Schlachthof. Und ich fand den nur eklig. Ach ja auch dieser Betrieb ist, soweit ich das weiß, mittlerweile geschlossen. Allerdings aus anderen Gründen. Ich war in den letzten Jahren auch auf einem Hof, der unter anderem auch unter einem Bio Siegel verkauft hat. Zumindest zeitweise. Das war richtig eklig. Und da standen die Kühe auch im Stall. Klar waren die wohl auch irgendwann mal auf der Wiese, kann schon sein. Aber die Produktionsräume- da hat es mich geschaudert. Ach ja auch der Betrieb ist mittlerweile zu, wenn auch nicht wegen den hygienischen Zuständen.

Und wenn ich mich recht entsinne, ging es bei dem EHEC- Skandal doch gar nicht um Tiere als Infektionsquelle, sondern um pflanzliche Lebensmittel? Davon mal abgesehen, werden Tiere in Massentierhaltung eher mal untersucht und geimpft etc. Das wird bei Tieren die munter vor sich hin auf irgendwelchen Feldern stehen nicht unbedingt so gemacht, weil die Kontrollen durch die Besitzer einfach anders sind.

Ja ich bin Stadtmensch. Mit dem Hintergrund, dass mein Vater bis vor wenigen Jahren als Metzger gearbeitet hat und ich ebenfalls im Fach gearbeitet habe. Ach ja auch auf dem Land. Und hier müssen Bauern die ihre Tiere geschlachtet haben möchte sonst wohin fahren, weil die Schlachthöfe alle geschlossen haben. Diese Hausschlachtungen sind eine nette Sache und ich persönlich empfinde sie als unhygienisch etc. Für den eigenen Gebrauch mag das ok sein, habe ich auch nichts dagegen. Aber ich finde es ziemlich ungerecht, dass ein Metzger der Art viele Auflagen erfüllen muss, um überhaupt schlachten zu dürfen, Bauer XYZ aber quasi im Hinterhof schlachten darf. So lange der Bauer das nur zum Eigengebrauch macht, ist mir das egal. In dem Moment in dem er damit richtig Geld verdient, finde ich das ziemlich ungerecht. Viele Metzger würden gerne selber schlachten, was sie aber oftmals gar nicht dürfen.

Mein Vater konnte aus betrieblichen Gründen nie daheim schlachten. Der fuhr früher auf den Schlachthof. Allerdings selbst wenn mein Vater baulich hätte schlachten können, an meinem Wohnort durfte über 20 Jahre gar nicht geschlachtet werden, wegen dem Abwasser. Aber Bauer XYZ durfte es. Schrieb man halt einfach Direktvermarkter dran, dann sehen die gesetzlichen Grundlagen anders aus. Faszinierend das diese Bauern auch damit warben, Kartoffelsalat aus eigener Herstellung zu verkaufen und den dann im Fleischer- Einkauf kauften. Oder man sollte sich auch mal überlegen, dass ein Schwein nur zwei Schweinelenden hat und vor Weihnachten und Ostern aber enorm viele Schweinelenden gebraucht werden. Die kann ein normaler Betrieb mit eigener Schlachtung gar nicht wirklich liefern, ohne Schweinelenden zu zukaufen. Sprich auch nicht überall wo aus eigener Schlachtung drauf steht, ist auch wirklich eigene Schlachtung drin.

Und viele Metzgereien arbeiten heute nur über den Fleischversand. Sprich die bekommen ihr Fleisch von Händlern. Die meisten haben mehrere Zulieferer. Und die wenigsten Metzger wissen heute wirklich noch, wo ihr Fleisch her kommt. Einfach weil es nicht mehr anders geht. Und das trifft zum Großteil auch auf Betriebe zu, die nicht in der in der Stadt sind. Und wie gesagt, auch Direktvermarkter kaufen mittlerweile Fleisch zu.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich glaube ich habe das auch mal gesehen. Mir ist durchaus bewusst, dass ein Ministall für Kleintiere als angemessen gilt- für mein Verständnis ist er es nicht! Und Kühe, Schweine, usw. die in kleinen Ställen gemästet werden, braucht es wegen mir auch nicht zu geben. Unabhängig von der Haltung, finde ich es schlimm, wenn einem gesunden Lebewesen der Hals umgedreht wird, sowohl in Massentierhaltung, als auch in privater Haltung oder vom Jäger (wobei Tiere dabei eher geschossen werden).. Dieses und die Tatsache, dass ich keine Leichen essen möchte, ließen mich Vegetarier werden.

Trotzdem respektiere ich vernünftige Privathaltung. Umgekehrt ist es oft anders und andere wollen nicht verstehen, dass ich mit so etwas nichts zu tun haben möchte, also ich möchte nicht dabei sein, nicht mithelfen, es weder sehen noch hören. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich allgemein ein Problem mit toten Lebewesen habe- egal ob Nutztier, Mensch, Haustier oder Insekt. Seinen Burger kann man gerne neben mir essen und ich muss auch nicht jeden missionieren. Natürlich muss es Metzger geben und diese sollten dann auch selbst schlachten können (was scheinbar immer seltener der Fall ist).

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» Trisa » Beiträge: 3273 » Talkpoints: 21,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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