Druckfehler an Verlage melden - Vorteil?
In manchen Büchern steht vorne ja ein Hinweis drin, dass man bitte Druckfehler an den Verlag melden solle, meistens ist dann eine extra Emailadresse des Druckfehlerteufels angegeben. Mir ist das kürzlich erst wieder aufgefallen, als ich ein Literaturverzeichnis erstellen musste (sonst schaut man ja doch eher selten ganz vorne auf die Angaben im Buch). Meistens findet man gerade in Büchern mit diesen Hinweisen extrem häufig Schreibfehler. Dass der Verlag davon was hat, ist ja irgendwie klar, der spart sich die Lektoren. Aber hat man, wenn man die Druckfehler (oder noch schlimmer: inhaltliche Fehler) denn als Melder auch etwas davon? Irgendeinen Vorteil muss man da doch haben, sonst kann ich mir nicht vorstellen, dass das jemand macht.
Ich kann Dir leider nicht sagen, ob es dafür eine Art "Belohnung" gibt. Allerdings sind mir diese Fehler und auch die Bemerkung, dass man der Verlag informieren sollte, wenn Fehler auffallen, auch schon aufgefallen. Das war häufig bei Schulbüchern so. Wir durften diese dann immer korrigieren, aber gemeldet wurde es glaube ich nicht. Auf jeden Fall hilfst Du den Lesern nach Dir, wenn keine Fehler mehr im Buch vorhanden sind. Ich weiß ja nicht, ob Dir das reicht.
Naja, auch Lektoren können etwas überlesen und ich denke nicht, dass ein Verlag ohne Lektoren arbeitet, nur, damit er das Geld spart und deswegen die Leser auffordert Fehler zu melden. Mit dieser Aufforderung sichert der Verlag sich auf jeden Fall ab, weil er ja damit auch sagt, dass in dem Buch Fehler sein könnten.
Ich kann nicht verstehen, dass manche Leute nur gegen eine Belohnung etwas machen oder zumindest daran denken, dass es ja keinen Nutzen für einen selber hat. Muss denn alles einen Nutzen für einen selber haben, wenn man etwas tut, worum man gebeten wird?
Warum sollten denn Leser nicht die Fehler melden, auch ohne dass sie etwas davon haben? Warum sollten alle nur etwas machen, wenn sie selber Nutzen daraus ziehen? Sorry, aber ich finde diese Denkweise sehr egoistisch. Wenn mir ein Fehler auffällt und wenn dann auch noch ein netter Hinweis im Buch steht, würde ich den Fehler auch melden, ohne einen Nutzen davon zu tragen. Schade, dass wirklich einige Menschen nur etwas tun, wenn sie Nutzen daraus ziehen.
Also ich melde Fehler schon, da das ja in der Regel durch die Möglichkeit der Mails kostenlos ist und mich außer meiner Zeit nichts weiter kostet und so eine Mail ist in der Regel binnen 5 Minuten erledigt. Bisher habe ich erst einmal ein neues Buch geschenkt bekommen, weil ich die Übersetzung eines Buches ganz fürchterlich fand, da neben einiger Rechtschreibfehler auch grobe inhaltliche Schnitzer enthalten waren, die man durch einfache Recherche hätte vermeiden können. In dem Buch waren aber einige Dinge einfach Wort für Wort übersetzt statt die deutsche Entsprechung zu verwenden. Sonst habe ich Fehler ohne irgendwelche Entschädigung gemeldet und auch das Buch war eine nette Überraschung.
Dass ein Verlag unter anderem Lektoren spart, das mag durchaus der Fall sein. Aber ganz ehrlich: wieso sollte man dann diejenigen belohnen, die Fehler melden? Dadurch investiert man unter Umständen ja mehr Geld, wenn man alle diese Personen belohnen möchte, die sich an der Fehlersuche beteiligen, als wenn man Lektoren fest einstellt. Und die Bücher, die nur auf Anfrage (print on demand) oder in Eigenverlag gedruckt werden, haben ja ohnehin keinen Verlag mit Lektoren noch was man sonst so von Verlagen kennt.
Diamante hat geschrieben:Naja, auch Lektoren können etwas überlesen und ich denke nicht, dass ein Verlag ohne Lektoren arbeitet, nur, damit er das Geld spart und deswegen die Leser auffordert Fehler zu melden. Mit dieser Aufforderung sichert der Verlag sich auf jeden Fall ab, weil er ja damit auch sagt, dass in dem Buch Fehler sein könnten.
Ein Verlag kann bei der Korrektur sehr wohl Geld sparen und in diesem Bereich wird wohl auch ordentlich gespart. Man kann zum Beispiel den Text von mehreren Leuten Korrektur lesen lassen und da ist dann die Chance relativ groß, dass auch solche Fehler wie "den" statt "dem" auffallen oder man kann den Text nach einer Korrektur abnicken und in den Druck geben. Und man kann sich den eigenen Lektoren sparen und auf externe Arbeitskräfte auf Honorarbasis zurückgreifen, die unter Umständen nicht so viel Erfahrung und Routine haben.
Und was sollte es denn deiner Meinung nach bringen, wenn sich der Verlag so "absichert" und gegen was sichert er sich denn überhaupt ab? Wenn ich einen Rechtschreibfehler entdecke ärgere ich mich darüber und die Tatsache, dass man den beim Verlag melden könnte ändert doch nichts an meiner negativen Empfindung. Und wenn ich feststellen würde, dass sich die Fehler bei bestimmten Verlagen häufen würde ich einen Bogen um diese Bücher machen. Es gibt schließlich mehr als genug Bücher auf dem Markt.
Mir wäre das ehrlich gesagt zu viel Aufwand wegen eines Fehlers an den Verlag zu schreiben. Da müsste ich das Buch ja mitten im Satz weglegen und ins Arbeitszimmer gehen und den Computer anschalten und das scheint mir doch sehr viel Aufwand. Wenn ein Buch voller Fehler ist, ist das natürlich etwas anderes, aber das habe ich bis jetzt zum Glück noch nicht erlebt.
Ich habe zwar noch nie eine solche Möglichkeit genutzt, weil ich auch noch keinen Fehler in meinen gelesenen Büchern entdeckt habe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du für eine solche Meldung auch noch Geld bekommst. Sinn hat das Mailen von Fehlern in Büchern eigentlich sowieso nur, wenn eine zweite Auflage der Printware in großer Wahrscheinlichkeit steht. Dann ist dir wohl jede Buchredaktion und jeder Verlag außerordentlich dankbar für deine Fehlermeldung. Aber der Dank muss dir schon genügen - man muss ja auch nicht für jede Hilfeleistung gleich Geld bekommen oder verlangen.
Ich würde mir da wirklich nicht die Mühe machen einen Verlag auf Druckfehler hin zu weisen. Mag sein dass sie sich auch mit einem Gutschein oder einem Buchgeschenk erkenntlich zeigen, aber verlassen kannst du dich nicht darauf falls du auf so etwas spekulierst. Mir persönlich wäre der Aufwand viel zu hoch und dafür bin ich zu bequem. Auch gehe ich davon aus dass es genügend Rechtschreibfanatiker und pensionierte Oberlehrer gibt die diese Aufgabe bereits übernommen haben.
Ich persönlich habe aber auch schon einmal einen Verlag angeschrieben weil sich so viele Fehler eingeschlichen haben. Das war noch zu DDR-Zeiten als einige Karl-May-Bücher erschienen sind und die teilweise vor Fehlern strotzten. Hier war ich echt empört darüber meinen Lieblingsschriftsteller so verhunzt zu sehen, teilweise 15 Fehler auf einer Seite waren echt zuviel. Mein Brief wurde allerdings nie beantwortet. Sicherlich hätte ich das Buch auch problemlos zurück geben können, aber diese Möglichkeit schloss sich aus weil die Auflage immer sofort vergriffen war und es auch keine Nachauflagen gab.
Man hat insofern etwas davon, dass man den entsprechenden Verlagen hilft und dadurch letztendlich auch den Lesern der folgenden Auflagen. Ob sich Verlage/Autoren dafür erkenntlich zeigen, hängt von vielen Faktoren ab. Das keine feste Prämie ausgeschrieben ist, ist meiner Meinung nach logisch, denn sonst gäbe es wohl hunderte Seite, wo Fehler stehen, die jeder melden kann.
Andersherum gefragt: muss man für alles eine Gegenleistung erwarten? Mir sind diese Hinweise, bei Fehlern doch an den Verlag zu schreiben, auch schon untergekommen, aber ich habe selbst noch nie bei einem Verlag etwas gemeldet. Entweder, weil ich es vergessen habe, dass ich es tun wollte oder weil ich einfach keinen Nerv darauf hatte. Würde ich es tun, verlange ich keine Gegenleistung. So eine Mail ist schnell mal geschrieben und es ist ja nun nicht so, dass ich ein Buch akribisch durchlese und dabei nach Fehlern Ausschau halte. Untergekommen sind mir schon einige Fehler, aber unternommen habe ich nun nichts.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Verleger sich dadurch Lektoren sparen, aber ich denke eher, dass mehrere Augenpaare eher auf Fehler aufmerksam werden, wie ein Lektor. Ganz ersetzen wird man sie wohl nicht, aber hinter den Kulissen von Verlagen habe ich noch nicht geschaut.
Also wie sagt unsere Juralehrerin immer, wenn jemand einen Fehler findet, dann kann man diesen gerne melden, denn sie hat es schon des öfteren gemacht und dafür wirklich nette Belohnungen bekommen. So hat sie mal die neuste Auflage des BGB oder des ArbG bekommen. Diese Bücher sind zwar nicht teuer aber sie sind allemal besser als nichts. Dazu gehört natürlich ein netter Brief an den Verlag mit dem Hinweis das dort ein Fehler vorliegt. Von daher einfach mal ausprobieren und bei den meisten bekommt man dann etwas. Nur sollte man es nicht machen wenn man eine Mängelexemplar in der Hand hast, denn dort sind Fehler drin.
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