Konsequenz gegenüber Kind - auch gegen eigene Interessen?
Ich habe mich heute mit einer Freundin getroffen, mit der ich eigentlich gemeinsam den Tierpark besuchen wollte. Diese Freundin sagte dann aber ab, weil ihre Kinder sich wohl ziemlich daneben benommen hatten. Sie hatte den Kindern erklärt, dass der Tierparkbesuch ausfallen würde, wenn die Kinder bestimmte Verhaltensweisen nicht sein lassen würden. Das hat die Kinder wohl nicht beeindruckt, deswegen war meine Freundin einfach konsequent und hat den Tierparkbesuch schweren Herzens abgesagt. Schweren Herzens, weil sie wirklich gern auch wieder einmal in den Tierpark gegangen wäre.
Wir haben dann darüber gesprochen, ob das wohl die richtige Entscheidung war. Ideal wäre es ihrer Meinung nach vielleicht gewesen, wenn die Freundin die Kinder anderweitig hätte betreuen lassen können. Das fand ich dann wieder nicht, denn immerhin wären meine Kinder dabei gewesen und ich denke, dass sie früher oder später doch wehmütig geworden wäre, weil ihre Kinder nicht an dem Erlebnis teilhaben konnten. Zusammen mit den Kindern den Tierpark besuchen, trotz vorheriger Absage, kam auch nicht infrage, weil die Beiden auch alt genug sind, um mit solchen Konsequenzen umzugehen und die Konsequenz auch direkt im Zusammenhang mit dem Verhalten stand. Als letzte Möglichkeit fiel uns nur noch ein, den Tierparkbesuch mit bestimmten Einschränkungen zu verbinden, also beispielsweise keine Pommes und Fassbrause und auch den Besuch des Abenteuerspielplatzes ausfallen zu lassen.
Wie sehen denn Eure Erfahrungen damit aus, Konsequenzen durchzusetzen, auch wenn Ihr Euch damit selbst um ein Erlebnis bringt? Welche Variante von den oben genannten habt Ihr schon mal angewandt oder welche würdet Ihr vorziehen? Gibt es noch andere Möglichkeiten, die Ihr in einem solchen Fall anwendet oder anwenden würdet?
Als Nichtmama, aber mit Kindern arbeitend muss ich sagen, handle ich es genauso, wie Deine Freundin es getan hat. Sollten sich die Kinder daneben benehmen, es ist aber etwas geplant gewesen, und sie wussten davon, wird diese Aktivität abgeblasen. Natürlich freut mich sich selbst auch darauf, aber ich denke, es geht schon darum, den Kindern ihre Grenzen aufzuzeigen. Das man dabei selbst zurückstecken muss, ist leider ein negativer Nebeneffekt. Aber letztendlich läuft solch ein Tierpark nicht weg und es gibt andere Gelegenheiten, diesen Tierpark aufzusuchen oder eben das zu unternehmen, was angedacht gewesen ist.
Ich denke, ein Tierparkbesuch mit Einschränkungen in dem von Dir geschilderten Fall wäre auch ein falsches Signal gewesen. Ich weiß nicht, wie konsequent Deine Freundin sich sonst verhält, aber angenommen, die Kinder würden nun stets schmollen und maulen, hätte sie dann nicht doch irgendwann einmal nachgegeben und ihnen den Besuch des Abenteuerspielplatzes erlaubt? Ich kenne dieses Verhalten von meinen Betreuungskindern, aber auch noch von mir selbst. Von daher bin ich lieber komplett konsequent, vor allem, wenn ich das Verhalten meiner Tageskinder schon vorhersagen kann. Es ist fast immer das gleiche Verhaltensmuster.
Eine andere Möglichkeit hätte ich selbst auch nicht in Betracht gezogen. Nun bin ich aber eben keine Mutter, sondern nur Tante und Erzieherin. So gesehen kann ich die ausgefallenen Aktivitäten für mich allein noch einmal nachholen. Schwieriger ist es dann auch für Deine Freundin, die ja nun die Kinder nicht einfach abgeben kann. Aber was hättest Du, JotJot, an ihrer Stelle getan?
Ich habe es selbst schon gemacht, dass ich einen geplanten Ausflug (zur Playmobilausstellung) kurzfristig abgesagt habe, weil mein Herr Sohn der Meinung war, sich trotz dreier Hinweise nicht benehmen zu müssen. Das ist nun auch schon wieder knapp drei Jahre her, wirkt aber immer noch - ich brauche inzwischen nur noch einmal zu warnen, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Den Besuch haben wir übrigens vier Wochen später nachgeholt.
Wir sind übrigens auf das Thema gekommen, weil wir nächste Woche auf eine große Veranstaltung gehen wollen, die nur einmal jährlich statt findet. Meine Freundin meinte eben auch, dass man einen Tierparkbesuch ja immer wieder nachholen könne, wenn sie aber diese Veranstaltung hätte absagen sollen, wäre ihr das schon viel schwerer gefallen, weil sie eben auf die nächste Veranstaltung wieder ein Jahr warten müsste. Daher haben wir eben theoretisiert, was man in so einem Fall tun würde oder könnte.
Das ist eben so mit Konsequenz. Manchmal hat man dann selber auch einige Nachteile. Da muss man dann vorher überlegen, dass man sich eine Konsequenz ausdenkt, die nur für die Kinder eine Konsequenz ist (beispielsweise Babysitter und alleine in den Tierpark gehen - man hätte ja den Besuch auf einen anderen Tag legen können, wo ein Babysitter abrufbereit wäre) und ansonsten damit leben, wenn es einen auch selber trifft. Daher wäre die Möglichkeit, die ich dann suchen würde: einfach eine andere Bestrafung für die Kinder suchen. Wenn mir der Tierpark selber wichtig wäre und der Besuch sich ohne die Kinder nicht realisieren ließe (wobei es ja heutzutage echt viele Babysitteragenturen gibt), dann würde ich so etwas gar nicht erst den Kindern erzählen, sondern ihnen etwas anderes eben verbieten. Was das ist, das kommt immer auf das Kind an, das kann von Fernsehen bis Sportverein oder Freunde, die weit weg wohnen alles sein. Aber das kommt auf das Alter der Kinder an.
Eure Alternativen sind aber keine wirklichen. Dem Kind kein Essen kaufen - also entweder man lässt das Kind dann hungern, wenn es hungrig ist und ein Kind hungern zu lassen finde ich schon ziemlich unmenschlich, oder aber man füttert es vorher und dann braucht es auch keine Pommes. Daher ist das eher eine schwachsinnige Idee. Genauso mit dem Trinken. Wenn das Kind Durst hat und man ihm nichts kauft, dann grenzt das bei dem heißen Wetter ja schon an Gesundheitsschädigung und ist für mich schon eine Kindesmisshandlung und da frage ich mich ehrlich gesagt, wie man auf so eine Idee überhaupt kommt.
@pepsi-light: man muss ja nichts kaufen, ich mach es auch oft so, dass ich etwas zu essen und trinken mitnehme. Dann gibt es eben statt Pommes belegte Brote mit Obst und Gemüse und statt Fassbrause Wasser aus der Trinkflasche, die auch zur Schule und beim Sport ein treuer Begleiter ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das sogar häufiger mache als das wir etwas zu essen kaufen, weil die Bewirtungseinrichtungen in vielen Freizeiteinrichtungen oft ziemlich heftig sind. Und damit sind wir nicht die Ausnahmen. Und da es sowohl bei mir und meiner Freundin relativ selten Pommes und Fassbrause gibt, ist es eben auch eine Ausnahme.
Und was andere Konsequenzen angeht: die müssen ja auch irgendwie im Zusammenhang damit stehen, was die Kinder "angestellt" haben. In diesem Fall haben sich die Kinder eben so benommen, dass meine Freundin meinte, dass sie mit Kindern die sich so benehmen, nicht in der Öffentlichkeit etwas unternehmen möchte. Ich tue mich schwer damit, so ein Fernsehprogramm oder den Sportverein zu verbieten. Und gerade, da die Kinder auch schon in der Schule sind, wäre es ja auch eher kontraproduktiv den Kindern den Ausgleich zum vielen Sitzen zu verwehren.
Zusätzlich warum sollte ich ursprünglich einen Besuch einer Veranstaltung planen und dabei eine Betreuung im Hinterkopf haben? Dass so etwas abgesagt wird, sollte doch wirklich die Ausnahme bleiben, da die Kinder sonst abstumpfen und dann ja auch grundsätzlich etwas schief laufen muss. Ich für meinen Teil hätte bei zig solcher Ausflüge jährlich in 8 Jahren gerade einmal einen Babysitter gebraucht, meine Freundin ebenso.
Deine Freundin hat es doch richtig gemacht. Immerhin haben die Kinder deutlich zu spüren bekommen, das Mama das auch macht, was sie ankündigt. Und nur so begreifen Kinder wo die Grenzen sind und das man keine leeren Versprechungen macht. Ich selbst habe sowas auch schon zweimal durchziehen müssen und mittlerweile reicht es, wenn ich meine Kinder an diese zwei Vorfälle erinnere.
Gerade wenn es um Veranstaltungen geht, wo sie sich dann noch vor anderen rechtfertigen müssten, warum sie nun doch nicht da waren, lässt sie schnell hören, wenn ich was sage und als Konsequenz dann den Verzicht ankündige. Auch wenn ich mich ärgere, weil ich halt das selbst gern erlebt hätte, würde ich sowas immer wieder auch machen, wenn ich quasi damit schon drohe.
Ich hätte vermutlich genauso gehandelt wie deine Freundin, wenn ich ehrlich bin. Glücklicherweise mussten wir noch nie eine Veranstaltung bzw. ein Vorhaben absagen, weil mein Kleiner sich nicht benommen hat. Allerdings ist er ja auch erst zwei Jahre alt und ich gehe davon aus, dass solche Situationen auch noch auf mich zukommen werden, wenn er ein bisschen älter geworden ist.
Hätte deine Freundin das nicht durchgezogen und wäre zum Tierpark gefahren, dann hätte sie auch ihre Autorität in Frage gestellt. Die Kinder wissen dann ja, dass die Drohungen nur leere Androhungen sind und sie sich benehmen können, wie sie es eben wollen, da ohnehin keine Konsequenzen für ihre Verhaltensweise drohen. So hat sie den Kindern aber ein Signal gesendet, auch wenn es natürlich für sie auch blöd ist, da sich deine Freundin ja offensichtlich auch selbst sehr auf den Ausflug gefreut hat. Da muss man aber konsequent sein, denn wenn man einmal nachgibt, dann wird das immer so weitergehen. Klar ist das nicht schön, aber eine Alternative sehe ich nicht. Wenn man Kindern klarmacht, dass der Ausflug ins Wasser fällt und man fährt dann doch hin, nehmen die einen doch gar nicht mehr ernst.
Wie deine Freundin auch schon richtig angemerkt hat - einen Besuch im Tierpark kann man ja auch ganz einfach mal nachholen. Es handelt sich dabei ja nicht um eine einmalige Veranstaltung, auch wenn es natürlich trotzdem schade ist, dass ihr nicht zusammen dorthin gehen konntet. Wenn es sich um eine einmalige Veranstaltung handelt, auf die man sich schon das ganze Jahr über freut, ist es natürlich sehr viel schwieriger. Ich würde jetzt zwar sagen, dass ich auch in diesem Fall wohl konsequent geblieben wäre, aber ich habe eine solche Situation noch nicht erlebt. Kann sein, dass ich dann ganz anders entscheiden würde, wenn es dann soweit ist - das kann ich jetzt nicht wirklich ausschließen. Was den Besuch des Tierparks angeht hat deine Freundin meiner Meinung nach aber genau richtig entschieden. Hätte ich genauso gemacht!
Du hast erstens nicht geschrieben, wie alt die Kinder sind. Das wäre gut zu wissen. Ein Kind, das schon zehn Jahre alt ist, hat natürlich etwas härtere Regeln verdient als ein Kind, das erst sechs Jahre alt ist.
Des weiteren hast du auch nicht geschrieben, was die beiden Kinder gemacht haben oder eben nicht gemacht haben. Wenn es ein sehr schwerer Verstoß war, dann ist es gerechtfertigt, aber wenn es sich nur darum handelt, dass die beiden sich nicht die Zähne geputzt haben, dann finde ich es ganz schön übertrieben.
Aber an sich würde ich sagen, dass es gut ist, wenn sie die Strafe jetzt auch durchzieht. Wenn sie es nicht machen wird, dann werden die Kinder sich das merken und es das nächste Mal auch so machen, weil sie wissen, dass die Mutter die Strafe sowieso nicht durchzieht.
Ich würde an eurer Stelle den Besuch nicht mit Einschränkungen machen. Das wäre dann etwas so, als ob ihr die Strafe aufgehoben habt und die Kinder werden nicht mehr merken, dass sie eigentlich eine Strafe bekommen haben. Ihr solltet den Besuch dann lieber an einem anderen Tag nachholen und dann auch alles mitnehmen, wofür ihr bezahlt habt.
Ich habe zwar keine Kinder, kann aber sagen, wie ich es machen würde. Ich hätte auch auf jeden Fall den Besuch gestrichen, denn Kinder müssen lernen, mit Konsequenzen um zu gehen. Andererseits hätte ich mir vielleicht eine Betreuung für die Kinder gesucht und wäre vielleicht selbst gegangen. So etwas ist vielleicht ein bisschen gemein, aber so merken die Kinder, dass so etwas die Konsequenz ihres Handels ist. Denn wenn man es selbst möchte, sollte man es deswegen nicht in das Wasser fallen lassen.
Kinder müssen einfach Grenzen aufgezeigt werden, sonst war die ganze Erziehung eher sinnlos, Und wenn sie eben eine Grenze überschritten haben, müssen sie auch frühzeitig lernen, mit den Konsequenzen zu leben. Ich hätte genauso entschieden. So ein Tierparkbesuch kann man auch als eine Art Belohnung auffassen und wenn die Kriterien für diese Belohnung nicht mehr erfüllt worden sind, gibt es eben keinen Tierparkbesuch mehr.
Es ist alles in allem zwar eine harte Entscheidung, aber man sollte sich nicht von den Kindern auf der Nase herumtanzen lassen. Wenn etwas vereinbart worden ist, müssen sich auch alle Seiten daran halten.
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